Kimmich: "Ein brutal intensives Spiel"

Für Joshua Kimmich war das 6:5 nach Elfmeterschießen in der zweiten DFB-Pokalrunde zwischen seinem Ex-Klub RB Leipzig und dem FC Bayern München eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Vor zwei Jahren spielte er für die Roten Bullen, ehe er im Sommer 2015 zum Rekordmeister wechselte. Als 24-maliger Nationalspieler kehrte er nun nach Leipzig zurück - und als Sieger. Auf DFB.de spricht der 22-jährige Confed-Cup-Gewinner über den Achtelfinaleinzug und den neuen, alten Bayern-Trainer Jupp Heynckes.

Frage: Herr Kimmich, wie haben Sie den Pokalkampf erlebt?

Joshua Kimmich: Es war ein brutal intensives Spiel. Nach der Gelb-Roten Karte für Naby Keita (54. Minute; Anm. d. Red.) haben wir in Überzahl gespielt und sind dann auch zu sehr guten Chancen gekommen. Obwohl wir ein Mann mehr waren, sind wir in Rückstand geraten, haben aber sofort ausgleichen können. Später hatten wir wieder zahlreiche Chancen, um das Spiel noch in der regulären Spielzeit zu entscheiden.

Frage: War RB Leipzig der ebenbürtige Gegner, auf den der FC Bayern sich eingestellt hatte?

Kimmich: Die Leipziger haben es gut gemacht, wir aber hätten die Partie einfach früher entscheiden müssen. Im Elfmeterschießen haben wir überragend geschossen, finde ich. Und am Ende musste einer verschießen.

Frage: Zuvor gab es strittige Schiedsrichterentscheidungen. Wie haben Sie die Szene in der ersten Halbzeit wahrgenommen, als Arturo Vidal den Leipziger Emil Forsberg gebremst hat? Schiedsrichter Felix Zwayer hat seinen Elfmeterpfiff nach Beratung mit einem seiner Assistenten wieder zurückgenommen.

Kimmich: So ich wie es im Spiel gesehen habe, dachte ich, das Foul wäre noch außerhalb gewesen. Arturo hat erst oben gezogen, dann unten gegrätscht. Die "Grätschspur" war wohl noch außerhalb, aber ich hatte nicht so einen guten Blickwinkel. Der Linienrichter hatte wohl von der Seite eine bessere Sicht.

Frage: Für Ihr Team war dieses DFB-Pokalduell eine echte Standortbestimmung. Wie weit ist der FC Bayern nach vier Spielen unter dem neuen, alten Trainer Jupp Heynckes?

Kimmich: Noch fehlt die Konstanz. Wir hatten in Leipzig erst 15 ordentliche, dann 30 ganz schwache Minuten, in denen wir viele Bälle verloren und die Zweikämpfe nicht gewonnen haben. Da ist Leipzig richtig gut ins Spiel gekommen und hatte gute Chancen. Ab dem Platzverweis kamen sie dann nicht mehr zu großen Gelegenheiten, wir dagegen hatten sieben, acht Hundertprozentige. Auch ich hätte am Ende noch ein Tor machen können - zum Glück hat es auch so gereicht.

Frage: Sie sprechen die Schwankungen im Bayern-Spiel an. Woran liegt das?

Kimmich: Für den Trainer ist es schwierig. Er kommt zu uns, und wir haben nur Englische Wochen. Wenn man alle drei Tage spielt, kann man im Training nicht viel machen, keine großen taktischen Inhalte einstudieren. Wir versuchen meistens, mit derselben Elf zu spielen, um Konstanz reinzubekommen. Wir müssen peu à peu wachsen. Wichtig ist, dass wir gute Ergebnisse erzielen, dass wir als Mannschaft gut zusammenarbeiten. Wenn wir das machen, haben wir die Qualität, jeden Gegner zu schlagen - egal, wer kommt.

Frage: Sie sind ja schon bei Elfmeterschießen angetreten, auch für die Nationalmannschaft im dramatischen EM-Viertelfinale 2016 gegen Italien. Als wievielter Schütze waren Sie diesmal eingeteilt?

Kimmich: Als Siebter. Vor mir wäre Jérôme dran gewesen, dann ich. Ich weiß auch nicht, warum ich nicht eingeteilt wurde. (lacht)

Frage:Torhüter Sven Ulreich hielt den letzten Elfmeter von Timo Werner.

Kimmich: Ich freue mich extrem für Sven, weil der Fokus nach der Verletzung von Manuel Neuer sehr auf ihn gerichtet ist und er nach Wolfsburg (2:2; Anm. d. Red.) und Paris (0:3; Anm. d. Red.) öffentlich viel abbekommen hat, auch wenn das intern anders aussah. Auch im Supercup in Dortmund hat er uns im Elfmeterschießen gerettet, jetzt in Leipzig wieder - einfach überragend.

Frage: In drei Tagen sieht man sich wieder, dann steigt in der Allianz Arena das Bundesligaduell mit RB Leipzig. Was für ein Spiel erwarten Sie am Samstagabend?

Kimmich: Ein ähnlich intensives - und hoffentlich gewinnen wir wieder.

Aufgezeichnet von DFB.de.

[pst]

Für Joshua Kimmich war das 6:5 nach Elfmeterschießen in der zweiten DFB-Pokalrunde zwischen seinem Ex-Klub RB Leipzig und dem FC Bayern München eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Vor zwei Jahren spielte er für die Roten Bullen, ehe er im Sommer 2015 zum Rekordmeister wechselte. Als 24-maliger Nationalspieler kehrte er nun nach Leipzig zurück - und als Sieger. Auf DFB.de spricht der 22-jährige Confed-Cup-Gewinner über den Achtelfinaleinzug und den neuen, alten Bayern-Trainer Jupp Heynckes.

Frage: Herr Kimmich, wie haben Sie den Pokalkampf erlebt?

Joshua Kimmich: Es war ein brutal intensives Spiel. Nach der Gelb-Roten Karte für Naby Keita (54. Minute; Anm. d. Red.) haben wir in Überzahl gespielt und sind dann auch zu sehr guten Chancen gekommen. Obwohl wir ein Mann mehr waren, sind wir in Rückstand geraten, haben aber sofort ausgleichen können. Später hatten wir wieder zahlreiche Chancen, um das Spiel noch in der regulären Spielzeit zu entscheiden.

Frage: War RB Leipzig der ebenbürtige Gegner, auf den der FC Bayern sich eingestellt hatte?

Kimmich: Die Leipziger haben es gut gemacht, wir aber hätten die Partie einfach früher entscheiden müssen. Im Elfmeterschießen haben wir überragend geschossen, finde ich. Und am Ende musste einer verschießen.

Frage: Zuvor gab es strittige Schiedsrichterentscheidungen. Wie haben Sie die Szene in der ersten Halbzeit wahrgenommen, als Arturo Vidal den Leipziger Emil Forsberg gebremst hat? Schiedsrichter Felix Zwayer hat seinen Elfmeterpfiff nach Beratung mit einem seiner Assistenten wieder zurückgenommen.

Kimmich: So ich wie es im Spiel gesehen habe, dachte ich, das Foul wäre noch außerhalb gewesen. Arturo hat erst oben gezogen, dann unten gegrätscht. Die "Grätschspur" war wohl noch außerhalb, aber ich hatte nicht so einen guten Blickwinkel. Der Linienrichter hatte wohl von der Seite eine bessere Sicht.

Frage: Für Ihr Team war dieses DFB-Pokalduell eine echte Standortbestimmung. Wie weit ist der FC Bayern nach vier Spielen unter dem neuen, alten Trainer Jupp Heynckes?

Kimmich: Noch fehlt die Konstanz. Wir hatten in Leipzig erst 15 ordentliche, dann 30 ganz schwache Minuten, in denen wir viele Bälle verloren und die Zweikämpfe nicht gewonnen haben. Da ist Leipzig richtig gut ins Spiel gekommen und hatte gute Chancen. Ab dem Platzverweis kamen sie dann nicht mehr zu großen Gelegenheiten, wir dagegen hatten sieben, acht Hundertprozentige. Auch ich hätte am Ende noch ein Tor machen können - zum Glück hat es auch so gereicht.

Frage: Sie sprechen die Schwankungen im Bayern-Spiel an. Woran liegt das?

Kimmich: Für den Trainer ist es schwierig. Er kommt zu uns, und wir haben nur Englische Wochen. Wenn man alle drei Tage spielt, kann man im Training nicht viel machen, keine großen taktischen Inhalte einstudieren. Wir versuchen meistens, mit derselben Elf zu spielen, um Konstanz reinzubekommen. Wir müssen peu à peu wachsen. Wichtig ist, dass wir gute Ergebnisse erzielen, dass wir als Mannschaft gut zusammenarbeiten. Wenn wir das machen, haben wir die Qualität, jeden Gegner zu schlagen - egal, wer kommt.

Frage: Sie sind ja schon bei Elfmeterschießen angetreten, auch für die Nationalmannschaft im dramatischen EM-Viertelfinale 2016 gegen Italien. Als wievielter Schütze waren Sie diesmal eingeteilt?

Kimmich: Als Siebter. Vor mir wäre Jérôme dran gewesen, dann ich. Ich weiß auch nicht, warum ich nicht eingeteilt wurde. (lacht)

Frage:Torhüter Sven Ulreich hielt den letzten Elfmeter von Timo Werner.

Kimmich: Ich freue mich extrem für Sven, weil der Fokus nach der Verletzung von Manuel Neuer sehr auf ihn gerichtet ist und er nach Wolfsburg (2:2; Anm. d. Red.) und Paris (0:3; Anm. d. Red.) öffentlich viel abbekommen hat, auch wenn das intern anders aussah. Auch im Supercup in Dortmund hat er uns im Elfmeterschießen gerettet, jetzt in Leipzig wieder - einfach überragend.

Frage: In drei Tagen sieht man sich wieder, dann steigt in der Allianz Arena das Bundesligaduell mit RB Leipzig. Was für ein Spiel erwarten Sie am Samstagabend?

Kimmich: Ein ähnlich intensives - und hoffentlich gewinnen wir wieder.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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