Luca Kilian nach Covid-19-Erkrankung: "Fühlt sich gut an"

Es ist Freitag, der 13. März. Die Bundeskanzlerin ordnet wegen der sich ausbereitenden Corona-Pandemie weitreichende Ausgehbeschränkungen an. Für ganz Deutschland gilt wegen des Virus' ab sofort der Ausnahmezustand. Einer, der weiß, wie gefährlich Sars-CoV-2 sein kann, lebt in Ostwestfalen. Luca Kilian, Verteidiger beim Bundesligisten SC Paderborn 07, ist an diesem Freitag der erste deutsche Profifußballer, bei dem das neuartige Virus diagnostiziert wird.

Mehr als eine Woche lang geht es dem Leistungssportler, alles andere als ein vermeintlicher Risikopatient, richtig dreckig. Er liegt isoliert in seinem Zimmer im Haus der Eltern. Seine Mutter, eine Krankenschwester, pflegt ihn. Inzwischen ist der 20 Jahre alte Abwehrspieler nicht nur von Covid-19 genesen, sondern darf sogar wieder auf dem Platz trainieren. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Heiko Buschmann schildert Luca Kilian die Lage nach überstandener Erkrankung.

DFB.de: Herr Kilian, die wichtigste Frage in diesen Zeiten vorweg: Wie geht es Ihnen?

Luca Kilian: Vielen Dank für die Nachfrage, es geht mir wieder richtig gut! Inzwischen dürfen wir ja sogar wieder auf dem Platz trainieren, das ist nach der langen und ungewohnten Pause für einen Profifußballer umso schöner. Das fühlt sich gut an.

DFB.de: Seit Montag ist die Mannschaft wieder auf dem Platz, wenn auch in Kleingruppen und unter besonderen Bedingungen. Beschreiben Sie doch bitte mal, wie das Training in Zeiten von Corona abläuft.

Kilian: Wir kommen einzeln zum Trainingsgelände und trainieren dann in kleinen Gruppen von höchstens sechs Spielern, das alles in dem vorgeschriebenen Abstand zueinander, also ohne jeglichen Körperkontakt. Das ist für einen Fußballer schon sehr seltsam, geht aber natürlich momentan nicht anders. Wir sind ja alle froh, dass wir wenigstens Passübungen und so etwas machen und uns als Team wenigstens wiedersehen dürfen, nachdem wir zuvor im Homeoffice alle unser individuelles Trainingsprogramm abgespult haben oder einzeln laufen waren.

DFB.de: Auch wenn man nicht gerade durch das Coronavirus flach gelegt wird, muss es einem Profifußballer doch unheimlich in den Füßen jucken...

Kilian: Das kann man wohl sagen. Die Jungs waren alle froh, den Trainingsbetrieb wiederaufnehmen zu können. Mir hat das tägliche Training in Paderborn während der Quarantäne ebenfalls sehr gefehlt.

DFB.de: Viele Menschen in Deutschland haben anscheinend begriffen, dass das Virus gefährlich ist und halten sich diszipliniert an die jetzigen Ausnahmeregeln. Andere aber fordern schon eine Lockerung der Verbote. Was sagen Sie als unmittelbar Betroffener?

Kilian: Ich bin Sportler und fit - und dennoch hatte es mich echt schwer erwischt. Für Menschen mit Vorerkrankungen kann das deshalb lebensbedrohlich sein. Daher möchte ich an alle appellieren: Nehmt die Anweisungen der Politiker und Ärzte ernst! Haltet Abstand, achtet auf Hygiene und seid besonders vorsichtig!

DFB.de: Da ist es schwer vorstellbar, dass in der Bundesliga der Betrieb bald weitergeht, oder?

Kilian: Das wäre natürlich sehr schön, für uns Spieler und die Fans - auch wenn dann Spiele wohl vorerst ohne Zuschauer stattfinden müssten. Wir sollten aber erst wieder spielen, wenn die Gefahr gebannt ist. Mit dieser Krankheit ist nämlich nicht zu spaßen, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.

DFB.de: Auch die Olympischen Spiele in Tokio sind um ein Jahr auf den Sommer 2021 verlegt worden. Kann Ihr Traum von Olympia trotzdem in Erfüllung gehen?

Kilian: Das wäre sehr schön. Als die Nachricht kam, dass Olympia in diesem Jahr nicht stattfinden kann, war ich natürlich sehr traurig. Ich hatte mir große Hoffnungen gemacht, mit der deutschen U 21-Auswahl in Tokio spielen zu können. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Ich werde alles dafür tun, um 2021 dabei sein zu dürfen.

[hb]

Es ist Freitag, der 13. März. Die Bundeskanzlerin ordnet wegen der sich ausbereitenden Corona-Pandemie weitreichende Ausgehbeschränkungen an. Für ganz Deutschland gilt wegen des Virus' ab sofort der Ausnahmezustand. Einer, der weiß, wie gefährlich Sars-CoV-2 sein kann, lebt in Ostwestfalen. Luca Kilian, Verteidiger beim Bundesligisten SC Paderborn 07, ist an diesem Freitag der erste deutsche Profifußballer, bei dem das neuartige Virus diagnostiziert wird.

Mehr als eine Woche lang geht es dem Leistungssportler, alles andere als ein vermeintlicher Risikopatient, richtig dreckig. Er liegt isoliert in seinem Zimmer im Haus der Eltern. Seine Mutter, eine Krankenschwester, pflegt ihn. Inzwischen ist der 20 Jahre alte Abwehrspieler nicht nur von Covid-19 genesen, sondern darf sogar wieder auf dem Platz trainieren. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Heiko Buschmann schildert Luca Kilian die Lage nach überstandener Erkrankung.

DFB.de: Herr Kilian, die wichtigste Frage in diesen Zeiten vorweg: Wie geht es Ihnen?

Luca Kilian: Vielen Dank für die Nachfrage, es geht mir wieder richtig gut! Inzwischen dürfen wir ja sogar wieder auf dem Platz trainieren, das ist nach der langen und ungewohnten Pause für einen Profifußballer umso schöner. Das fühlt sich gut an.

DFB.de: Seit Montag ist die Mannschaft wieder auf dem Platz, wenn auch in Kleingruppen und unter besonderen Bedingungen. Beschreiben Sie doch bitte mal, wie das Training in Zeiten von Corona abläuft.

Kilian: Wir kommen einzeln zum Trainingsgelände und trainieren dann in kleinen Gruppen von höchstens sechs Spielern, das alles in dem vorgeschriebenen Abstand zueinander, also ohne jeglichen Körperkontakt. Das ist für einen Fußballer schon sehr seltsam, geht aber natürlich momentan nicht anders. Wir sind ja alle froh, dass wir wenigstens Passübungen und so etwas machen und uns als Team wenigstens wiedersehen dürfen, nachdem wir zuvor im Homeoffice alle unser individuelles Trainingsprogramm abgespult haben oder einzeln laufen waren.

DFB.de: Auch wenn man nicht gerade durch das Coronavirus flach gelegt wird, muss es einem Profifußballer doch unheimlich in den Füßen jucken...

Kilian: Das kann man wohl sagen. Die Jungs waren alle froh, den Trainingsbetrieb wiederaufnehmen zu können. Mir hat das tägliche Training in Paderborn während der Quarantäne ebenfalls sehr gefehlt.

DFB.de: Viele Menschen in Deutschland haben anscheinend begriffen, dass das Virus gefährlich ist und halten sich diszipliniert an die jetzigen Ausnahmeregeln. Andere aber fordern schon eine Lockerung der Verbote. Was sagen Sie als unmittelbar Betroffener?

Kilian: Ich bin Sportler und fit - und dennoch hatte es mich echt schwer erwischt. Für Menschen mit Vorerkrankungen kann das deshalb lebensbedrohlich sein. Daher möchte ich an alle appellieren: Nehmt die Anweisungen der Politiker und Ärzte ernst! Haltet Abstand, achtet auf Hygiene und seid besonders vorsichtig!

DFB.de: Da ist es schwer vorstellbar, dass in der Bundesliga der Betrieb bald weitergeht, oder?

Kilian: Das wäre natürlich sehr schön, für uns Spieler und die Fans - auch wenn dann Spiele wohl vorerst ohne Zuschauer stattfinden müssten. Wir sollten aber erst wieder spielen, wenn die Gefahr gebannt ist. Mit dieser Krankheit ist nämlich nicht zu spaßen, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.

DFB.de: Auch die Olympischen Spiele in Tokio sind um ein Jahr auf den Sommer 2021 verlegt worden. Kann Ihr Traum von Olympia trotzdem in Erfüllung gehen?

Kilian: Das wäre sehr schön. Als die Nachricht kam, dass Olympia in diesem Jahr nicht stattfinden kann, war ich natürlich sehr traurig. Ich hatte mir große Hoffnungen gemacht, mit der deutschen U 21-Auswahl in Tokio spielen zu können. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Ich werde alles dafür tun, um 2021 dabei sein zu dürfen.

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