Kiel-Trainer Neitzel: "Wir lechzen nach Erfolg"

Den Saisonstart in der 3. Liga hatte sich Holstein Kiel ganz anders vorgestellt. Nur sieben Punkte und Tabellenplatz 16 stehen nach dem siebten Spieltag zu Buche. Die Mannschaft von KSV-Trainer Karsten Neitzel kann noch nicht an die hervorragende vergangene Saison anknüpfen. Sie holte aus ihren jüngsten vier Begegnungen nur einen Punkt (2:2 gegen Fortuna Köln) und stellt mit 15 Gegentoren zusammen mit den U 23-Mannschaften des VfB Stuttgart und des SV Werder Bremen die schwächste Abwehr der Liga.

Allerdings macht den Nordlichtern nicht nur der allenfalls durchwachsene Saisonstart zu schaffen. Mit Stammtorhüter Kenneth Kronholm, Mittelfeldspieler Milad Salem sowie Kapitän und Defensivspezialist Marlon Krause fallen gleich drei Leistungsträger mit Kreuzbandrissen langfristig aus.

Im aktuellen DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Christian Knoth spricht der 47-jährige Neitzel über die Gründe für den holprigen Start, die Verletzungsmisere, Schwächen in der Defensive und das anstehende Spiel beim VfR Aalen am Sonntag (ab 14 Uhr).

DFB.de: Bei der 1:2-Heimniederlage gegen die Stuttgarter Kickers blieb Ihre Mannschaft zum vierten Mal in Serie ohne Sieg, ging zum zweiten Mal im eigenen Stadion leer aus. Wie lautet Ihr Fazit, Herr Neitzel?

Karsten Neitzel: Die Mannschaft hat gegen Stuttgart eine sehr souveräne und dominante Anfangsphase gespielt, ist verdient 1:0 in Führung gegangen und hat viele Dinge - defensiv wie offensiv - richtig gemacht. Nach dem Ausgleichstreffer der Kickers hat man gemerkt, dass die Ergebnisse der letzten drei Spiele ihren Teil dazu beigetragen haben, dass es in zu vielen Bereichen nicht mehr flüssig und souverän aussah.

DFB.de: Nach der überragenden Vorsaison belegt Holstein Kiel aktuell Platz 16. Wie bewerten Sie den Saisonauftakt?

Neitzel: Die Punkteausbeute ist definitiv ungenügend. Damit die Gegner zu Torchancen kommen, mussten sie nicht viel Aufwand betreiben. Darüber hinaus waren sie im Abschluss sehr effektiv. Das heißt für uns im Spiel gegen den Ball, noch aufmerksamer und noch konzentrierter zu sein und keine Situation zu unterschätzen. Andererseits haben wir auch schon gezeigt, dass wir zu Null spielen und einem Spiel unseren Stempel aufdrücken können.

DFB.de: Trotz des nur hauchdünn verpassten Aufstiegs in die 2. Bundesliga hatten Sie "nur" einen einstelligen Tabellenplatz als Saisonziel ausgegeben. Hatten Sie schon im Vorfeld damit gerechnet, dass Ihnen eine schwierige Saison bevorstehen könnte?

Neitzel: Einen möglichen Saisonstart, der hinter den Erwartungen zurückbleibt, sollte man grundsätzlich nicht im Hinterkopf haben, wenn die Ziele für die anstehende Spielzeit formuliert werden. Allerdings ist es in der 3. Liga in jedem Spiel schwierig, einen Dreier einzufahren. Jeder Trainer wird bestätigen, dass diese Liga ungemein ausgeglichen ist und wirklich jeder jeden schlagen kann. Daher ist es einzig und allein eine realistische Herangehensweise, wenn wir sagen, dass wir uns erst einmal nach hinten absichern wollen, bevor über irgendetwas anderes geredet wird. Dennoch ist es auch verständlich, dass sich vor allem unsere Fans nach der vergangenen Saison den Aufstieg wünschen.

DFB.de: Hängen die Startschwierigkeiten auch mit dem knapp verpassten Aufstieg zusammen?

Neitzel: Nein, das glaube ich nicht. Die Jungs haben das Thema komplett abgehakt. Aber selbst wenn es nicht so wäre: Wir könnten die aktuelle Situation auf jeden Fall von den zurückliegenden Ereignissen in der Relegation trennen.



Den Saisonstart in der 3. Liga hatte sich Holstein Kiel ganz anders vorgestellt. Nur sieben Punkte und Tabellenplatz 16 stehen nach dem siebten Spieltag zu Buche. Die Mannschaft von KSV-Trainer Karsten Neitzel kann noch nicht an die hervorragende vergangene Saison anknüpfen. Sie holte aus ihren jüngsten vier Begegnungen nur einen Punkt (2:2 gegen Fortuna Köln) und stellt mit 15 Gegentoren zusammen mit den U 23-Mannschaften des VfB Stuttgart und des SV Werder Bremen die schwächste Abwehr der Liga.

Allerdings macht den Nordlichtern nicht nur der allenfalls durchwachsene Saisonstart zu schaffen. Mit Stammtorhüter Kenneth Kronholm, Mittelfeldspieler Milad Salem sowie Kapitän und Defensivspezialist Marlon Krause fallen gleich drei Leistungsträger mit Kreuzbandrissen langfristig aus.

Im aktuellen DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Christian Knoth spricht der 47-jährige Neitzel über die Gründe für den holprigen Start, die Verletzungsmisere, Schwächen in der Defensive und das anstehende Spiel beim VfR Aalen am Sonntag (ab 14 Uhr).

DFB.de: Bei der 1:2-Heimniederlage gegen die Stuttgarter Kickers blieb Ihre Mannschaft zum vierten Mal in Serie ohne Sieg, ging zum zweiten Mal im eigenen Stadion leer aus. Wie lautet Ihr Fazit, Herr Neitzel?

Karsten Neitzel: Die Mannschaft hat gegen Stuttgart eine sehr souveräne und dominante Anfangsphase gespielt, ist verdient 1:0 in Führung gegangen und hat viele Dinge - defensiv wie offensiv - richtig gemacht. Nach dem Ausgleichstreffer der Kickers hat man gemerkt, dass die Ergebnisse der letzten drei Spiele ihren Teil dazu beigetragen haben, dass es in zu vielen Bereichen nicht mehr flüssig und souverän aussah.

DFB.de: Nach der überragenden Vorsaison belegt Holstein Kiel aktuell Platz 16. Wie bewerten Sie den Saisonauftakt?

Neitzel: Die Punkteausbeute ist definitiv ungenügend. Damit die Gegner zu Torchancen kommen, mussten sie nicht viel Aufwand betreiben. Darüber hinaus waren sie im Abschluss sehr effektiv. Das heißt für uns im Spiel gegen den Ball, noch aufmerksamer und noch konzentrierter zu sein und keine Situation zu unterschätzen. Andererseits haben wir auch schon gezeigt, dass wir zu Null spielen und einem Spiel unseren Stempel aufdrücken können.

DFB.de: Trotz des nur hauchdünn verpassten Aufstiegs in die 2. Bundesliga hatten Sie "nur" einen einstelligen Tabellenplatz als Saisonziel ausgegeben. Hatten Sie schon im Vorfeld damit gerechnet, dass Ihnen eine schwierige Saison bevorstehen könnte?

Neitzel: Einen möglichen Saisonstart, der hinter den Erwartungen zurückbleibt, sollte man grundsätzlich nicht im Hinterkopf haben, wenn die Ziele für die anstehende Spielzeit formuliert werden. Allerdings ist es in der 3. Liga in jedem Spiel schwierig, einen Dreier einzufahren. Jeder Trainer wird bestätigen, dass diese Liga ungemein ausgeglichen ist und wirklich jeder jeden schlagen kann. Daher ist es einzig und allein eine realistische Herangehensweise, wenn wir sagen, dass wir uns erst einmal nach hinten absichern wollen, bevor über irgendetwas anderes geredet wird. Dennoch ist es auch verständlich, dass sich vor allem unsere Fans nach der vergangenen Saison den Aufstieg wünschen.

DFB.de: Hängen die Startschwierigkeiten auch mit dem knapp verpassten Aufstieg zusammen?

Neitzel: Nein, das glaube ich nicht. Die Jungs haben das Thema komplett abgehakt. Aber selbst wenn es nicht so wäre: Wir könnten die aktuelle Situation auf jeden Fall von den zurückliegenden Ereignissen in der Relegation trennen.

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DFB.de: Ihnen fehlen jetzt und in den nächsten Monaten drei langzeitverletzte Leistungsträger im Kader. Wie schwer wiegen diese Ausfälle?

Neitzel: Jeder Ausfall wiegt schwer und trifft uns hart. Allerdings bringt es nichts, deshalb zu jammern und den Verletzten hinterher zu trauern. Klar ist aber auch, dass wir vor allem in der Defensive vor einer Herausforderung stehen. Offensiv mache ich mir dagegen weniger Sorgen. Da haben wir zahlreiche hochkarätige Alternativen, um den Ausfall von Salem zu kompensieren.

DFB.de: Wann rechnen Sie mit der Rückkehr der verletzten Spieler?

Neitzel: In dieser Saison plane ich keinen mehr ein. Vielleicht schafft es einer, im März oder April 2016 wieder dabei zu sein. Davon können wir aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgehen.

DFB.de: Am heutigen Mittwoch trifft die KSV Holstein im Viertelfinale des Verbandspokals von Schleswig-Holstein auf den Fünftligisten Flensburg 08. Ist es wichtig, dort Selbstvertrauen für den Liga-Alltag zu tanken?

Neitzel: Zunächst einmal wird es entscheidend sein, auch diese Partie mit 100-prozentiger Spannung anzugehen und nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Wir sind froh, dass wir die Möglichkeit haben, weitere Spielpraxis zu sammeln und die Automatismen immer mehr greifen zu lassen. Wir lechzen nach Erfolg, wollen das Pokalspiel unbedingt gewinnen.

DFB.de: Werden Sie dennoch einige Stammspieler schonen?

Neitzel: Es ist gut möglich, dass der eine oder andere angeschlagene Akteur nicht zum Einsatz kommt, damit er am Wochenende definitiv fit ist. Defensivspieler Evans Nyarko und auch die drei Angreifer Steven Lewerenz, Saliou Sané und Marc Heider klagten nach der Begegnung gegen die Stuttgarter Kickers über leichte Blessuren. Sonst haben wir aber nicht vor, große Veränderungen vorzunehmen.

DFB.de: In der Liga geht es am Sonntag beim VfR Aalen weiter. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Neitzel: Die Aalener hatten nach dem Zweitliga-Abstieg einen großen Aderlass, mit Peter Vollmann steht ein neuer und in Kiel noch gut bekannter Trainer an der Seitenlinie. Auch da benötigt es Zeit, bis sich die Mannschaft gefunden hat. Ausgenommen vom jüngsten 4:0-Auswärtserfolg beim FC Energie Cottbus ging es bei allen Begegnungen des VfR sehr eng zu. Die Mannschaft ist aber auf jeden Fall in der Lage, auf einem hohen Niveau zu spielen. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass der Ausgang der Partie in erster Linie an uns liegt.

DFB.de: Was stimmt Sie optimistisch, dass Holstein Kiel mit einem Auswärtssieg in Aalen wieder zurück in die Erfolgsspur findet?

Neitzel: Es ist ja nicht so, dass wir in den vergangenen Spielen auf ganzer Linie versagt haben. Wir hatten viele gute Phasen, waren aber in einzelnen Situationen oft zu unkonzentriert. Wenn wir es schaffen, die Fehlerquote zu minimieren, weiterhin nicht zu verkrampfen und mutig aufzuspielen, dann kommt auch der Erfolg zurück. Da bin ich mir sicher.