Khoza: "Ein Team aus Afrika im Finale - das wäre mein Traum"

Im aktuellen Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) spricht Irvin Khoza über den aktuellen Stand der Vorbereitungen auf die WM 2010. Zudem ist der Präsident des südafrikanischen WM-Organisationskomitees überzeugt, dass in Südafrika während des vierwöchigen Turniers Gewalt und Raub nicht im Vordergund stehen werden.

Frage: Irvin Khoza, in knapp neun Monaten startet die erste Fußball-WM auf dem afrikanischen Kontinent. Als Präsident des WM-Organisationskomitees von Südafrika haben Sie einen glänzenden Überblick. Wie ist der Stand der Vorbereitung?

Irvin Khoza: Wir liegen in fast allen Bereichen im Soll. Die FIFA, die südafrikanische Regierung, das lokale Organisationskomitee und die begeisterten Menschen im Land tragen allesamt ihren Teil dazu bei, damit die Teams und die Besucher im kommenden Jahr eine unvergessliche WM erleben. Natürlich ist die WM nicht mit einem Turnier in Europa zu vergleichen, aber es wird mit Sicherheit ein großes Fußball-Fest.

Frage: Der Testlauf Confed Cup war sportlich gelungen. Wie zufrieden waren Sie insgesamt mit dem Ablauf der Mini-WM?

Khoza: Sehr zufrieden. Der beste Beweis, dass sich die Teams in Südafrika wohl gefühlt haben, waren ihre sportlichen Leistungen auf dem Platz. Nicht einmal in Deutschland waren die Spiele beim Confed Cup derart hochklassig. Das bedeutet, dass die teilnehmenden Mannschaft rundum zufrieden gewesen sein müssen.

Frage: Viele Fans haben dennoch großen Respekt vor einer Reise zur WM nach Südafrika. Die massiven Sicherheitsprobleme sind bis zum WM-Beginn kaum zu beseitigen, oder?

Khoza: Unabhängig von der Situation in Südafrika und der Problematik der illegalen Einwanderer - ein Event dieser Größenordnung zieht immer Kriminelle an. Und zwar auf der ganzen Welt. Aber es ist kein Problem der organisierten Kriminalität. Es sind Aktionen einzelner Personen, die für Beunruhigung bei den Menschen sorgen. Aber wir werden alles daransetzen, eine sichere WM zu haben. Unser Polizeiaufgebot wird immens sein

Frage: Eine Idee des lokalen Organisationskomitees soll sein, dass die Fans in sogenannten Base-Camps in Stadionnähe untergebracht werden. Wie soll das funktionieren?



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Im aktuellen Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) spricht Irvin Khoza über den aktuellen Stand der Vorbereitungen auf die WM 2010. Zudem ist der Präsident des südafrikanischen WM-Organisationskomitees überzeugt, dass in Südafrika während des vierwöchigen Turniers Gewalt und Raub nicht im Vordergund stehen werden.

Frage: Irvin Khoza, in knapp neun Monaten startet die erste Fußball-WM auf dem afrikanischen Kontinent. Als Präsident des WM-Organisationskomitees von Südafrika haben Sie einen glänzenden Überblick. Wie ist der Stand der Vorbereitung?

Irvin Khoza: Wir liegen in fast allen Bereichen im Soll. Die FIFA, die südafrikanische Regierung, das lokale Organisationskomitee und die begeisterten Menschen im Land tragen allesamt ihren Teil dazu bei, damit die Teams und die Besucher im kommenden Jahr eine unvergessliche WM erleben. Natürlich ist die WM nicht mit einem Turnier in Europa zu vergleichen, aber es wird mit Sicherheit ein großes Fußball-Fest.

Frage: Der Testlauf Confed Cup war sportlich gelungen. Wie zufrieden waren Sie insgesamt mit dem Ablauf der Mini-WM?

Khoza: Sehr zufrieden. Der beste Beweis, dass sich die Teams in Südafrika wohl gefühlt haben, waren ihre sportlichen Leistungen auf dem Platz. Nicht einmal in Deutschland waren die Spiele beim Confed Cup derart hochklassig. Das bedeutet, dass die teilnehmenden Mannschaft rundum zufrieden gewesen sein müssen.

Frage: Viele Fans haben dennoch großen Respekt vor einer Reise zur WM nach Südafrika. Die massiven Sicherheitsprobleme sind bis zum WM-Beginn kaum zu beseitigen, oder?

Khoza: Unabhängig von der Situation in Südafrika und der Problematik der illegalen Einwanderer - ein Event dieser Größenordnung zieht immer Kriminelle an. Und zwar auf der ganzen Welt. Aber es ist kein Problem der organisierten Kriminalität. Es sind Aktionen einzelner Personen, die für Beunruhigung bei den Menschen sorgen. Aber wir werden alles daransetzen, eine sichere WM zu haben. Unser Polizeiaufgebot wird immens sein

Frage: Eine Idee des lokalen Organisationskomitees soll sein, dass die Fans in sogenannten Base-Camps in Stadionnähe untergebracht werden. Wie soll das funktionieren?

Khoza: Das ist tatsächlich ein Plan. Denn so könnten wir einen großen Sicherheitsring um die Spielstätten ziehen, in dem sich die Zuschauer bewegen. So könnten die Fans sicher vom Camp zum Spiel und wieder zurückgebracht werden.

Frage: Ähnliches gilt für die Teams. Man hört, dass alle 32 teilnehmenden Mannschaften in der Provinz Gauteng Quartier beziehen sollen...

Khoza: Das ist richtig. Südafrika ist ein großes Land, die Entfernungen zu den Spielen wären für die Teams sehr groß, wenn sie über das ganze Land verstreut sind. Sollten die Teams in Gauteng wohnen, könnten von dort aus alleine 25 Spiele in der Gruppenphase leicht zu erreichen sein. Aber wir wissen auch, dass wir die Anforderungen der FIFA erfüllen müssen. Die besagen, dass jedem Team vier Trainingsplätze zur Verfügung stehen müssen. An einigen wenigen Tagen müssten die Mannschaften dann aber mit zwei Plätzen auskommen. Wir sind da noch in Gesprächen mit dem Weltverband.

Frage: Die deutsche Mannschaft hat bereits ein Quartier gebucht, obwohl sie noch gar nicht qualifiziert ist. Klingt so, als gebe es ein Wettrennen um die 32 Quartiere in der Provinz Gauteng.

Khoza: Wer sich zuerst qualifiziert oder zuerst bucht, hat die besseren Karten. Es ist ein Wettrennen zwischen den Nationen, das ist uns bewusst. Aber die Hoteliers wollen eben die Gewähr haben, dass ihr Hotel über die komplette Zeit von 35 Tagen ausgebucht ist. Wir haben hier eine andere Situation als bei der WM 2006, auch weil viele Hotelbesitzer nicht aus Südafrika kommen und deshalb zunächst einmal ihren persönlichen, finanziellen Vorteil sehen.

Frage: Probleme bereitet zudem weiterhin der Stadionbau. Zwar haben die Bauarbeiter nun schon länger nicht ihre Arbeit ruhen lassen, dafür macht das 68.000 Zuschauer fassende Green Point Stadium in Kapstadt Probleme. Wird die Arena bis zur WM fertig?

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Khoza: Unsere Stadien sind zu 90 Prozent fertig. Wir liegen da gut im Plan. Aber im neuen Stadion in Kapstadt müssen noch einige technische Feinheiten, die beispielsweise die Sitze betreffen, gelöst werden. Wir stehen mit der FIFA in Gesprächen, denn eigentlich wird ja verlangt, dass sieben Monate vor WM-Beginn alle Stadien fertig sind. In Kapstadt könnte es jedoch noch bis März dauern. Wir versuchen aber dennoch, die FIFA-Anforderungen in vollem Umfang zu erfüllen.

Frage: Wie stark schätzen Sie eigentlich Bafana Bafana bei der WM 2010 in Südafrika ein?

Khoza: Die Unterstützung des Publikums wird ein großes Plus sein. Allerdings nicht nur für Südafrika, sondern für alle afrikanischen Teilnehmerländer. Ein Team aus Afrika im Finale - das wäre mein Traum.