Kerschowski: "Wir können stolz sein"

Hinterher dröhnte die kölsche Musik aus den Lautsprechern des Rhein-Energie-Stadions. Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg hatten gerade zum achten Mal in Folge den DFB-Pokal in den Himmel der Domstadt gestreckt. Und die Sonne war hinter der Westtribüne der imposanten Arena verschwunden. Das war der Zeitpunkt, als auch die Spielerinnen von Turbine Potsdam endlich wieder lächeln konnten.

Für sie war es wie eine Achterbahnfahrt der Gefühl, die noch nicht beendet war. Ja, sie waren im Endspiel chancenlos gewesen. Ja, sie hatten 0:4 verloren. Aber nein, sie hatten sich nicht wehrlos in ihr Schicksal ergeben. Sie hatten alles gegeben, zu dem sie noch in der Lage waren.

Turbine-Trainer Chahed: "Hatte mir ein Tor gewünscht"

Aber der VfL Wolfsburg war an diesem Nachmittag einfach besser, in jeder Hinsicht stärker. Das erkannte auch Turbines Trainer Sofian Chahed neidlos an. "Herzlichen Glückwunsch an den Gegner. Der Erfolg geht völlig in Ordnung. Ich hatte mir zumindest ein Tor für uns gewünscht, die Chancen dazu waren da", sagte der 39-Jährige. "Letztlich haben uns die letzte Zielstrebigkeit und die Kaltschnäuzigkeit gefehlt. Wolfsburg hat es besser gemacht. Am Ende hat die Erfahrung gesiegt."

Es war ein emotionales Wochenende für die Potsdamerinnen. Schon das Abschlusstraining im großen Kölner Stadion war besonders für den Traditionsverein aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Im großen Showdown vor 17.531 Zuschauerinnen und Zuschauern, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, allerdings hatte Turbine der Qualität des neuen deutschen Meisters und Seriensieger im DFB-Pokal nichts mehr entgegen zu setzen.

Kerschowski beendet eindrucksvolle Karriere

"Wir haben Gegenwehr geleistet und ein ordentliches Fußballspiel abgeliefert. Ich bin nur vom Ergebnis enttäuscht, nicht von der Leistung meiner Mannschaft", sagte Chahed. "Man kann die Bedingungen von Wolfsburg und Potsdam nicht vergleichen. Das sind extreme Unterschiede. Wir haben uns als David gegen Goliath so gut gewehrt, wie es möglich war. Mehr war einfach nicht drin. Ich hoffe, dass die Kluft nicht zu groß wird. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht den Anschluss an die Topteams verlieren."

Turbines Kapitänin Isabel Kerschowski musste das Geschehen fast eine Stunde aus von der Bank verfolgen. Als die 33-Jährige dann nach 55 Minuten eingewechselt wurde, war die Partie bereits entschieden. Wolfsburg führte durch den Doppelpack von Ewa Pajor und den Treffer von Jill Roord schon mit 3:0. Dominique Janssen stellte mit einem sehenswerten Freistoß schließlich den 4:0-Endstand her.

Die 21-malige deutsche Nationalspielerin Kerschowski hatte bereits vorher angekündigt, dass dies ihr letztes Spiel sein werde. Natürlich hätte die 33-Jährige ihre große Karriere gerne mit einem weiteren Titel beendet. Aber so blieb es beim fünfmaligen Gewinn des DFB-Pokals. Dazu gewann Kerschowski sieben Mal die deutsche Meisterschaft und einmal die Champions League und die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen.

Kerschowski: "Wir haben Moral gezeigt"

Kerschowski war schließlich die letzte, die sich bei der Siegerinnenehrung die silberne Medaille abholen durfte. Im Anschluss sagte sie: "Es ist schade, dass es so klar ausgegangen ist. Am Anfang haben wir uns gut gewehrt und hatten auch die eine oder andere Möglichkeit. Das Ergebnis ist meiner Meinung nach zwei Tore zu hoch ausgefallen. Lasst uns jetzt einen Strich unter die Sache machen. Wir können stolz auf uns sein, denn wir haben Moral gezeigt. Ich hatte eine wunderschöne Karriere mit einem tollen Abschluss. Danke für alles."

Am Ende zog dann auch Coach Chahed ein versöhnliches Fazit: "Es war ein tolles Wochenende in Köln. Ich wäre gerne jedes Jahr hier. Bei aller Niedergeschlagenheit heute sollten wir nicht vergessen, dass wir trotz allem eine erfolgreiche Saison gespielt haben. In der Bundesliga haben wir Rang vier erreicht, dazu das Finale im DFB-Pokal. Damit haben wir das Maximale herausgeholt. Darauf werden wir uns nun noch das eine oder andere Kaltgetränk gönnen." Dann ging Chahed zurück zu seiner Mannschaft. Enttäuscht, aber erhobenen Hauptes.

[sw]

Hinterher dröhnte die kölsche Musik aus den Lautsprechern des Rhein-Energie-Stadions. Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg hatten gerade zum achten Mal in Folge den DFB-Pokal in den Himmel der Domstadt gestreckt. Und die Sonne war hinter der Westtribüne der imposanten Arena verschwunden. Das war der Zeitpunkt, als auch die Spielerinnen von Turbine Potsdam endlich wieder lächeln konnten.

Für sie war es wie eine Achterbahnfahrt der Gefühl, die noch nicht beendet war. Ja, sie waren im Endspiel chancenlos gewesen. Ja, sie hatten 0:4 verloren. Aber nein, sie hatten sich nicht wehrlos in ihr Schicksal ergeben. Sie hatten alles gegeben, zu dem sie noch in der Lage waren.

Turbine-Trainer Chahed: "Hatte mir ein Tor gewünscht"

Aber der VfL Wolfsburg war an diesem Nachmittag einfach besser, in jeder Hinsicht stärker. Das erkannte auch Turbines Trainer Sofian Chahed neidlos an. "Herzlichen Glückwunsch an den Gegner. Der Erfolg geht völlig in Ordnung. Ich hatte mir zumindest ein Tor für uns gewünscht, die Chancen dazu waren da", sagte der 39-Jährige. "Letztlich haben uns die letzte Zielstrebigkeit und die Kaltschnäuzigkeit gefehlt. Wolfsburg hat es besser gemacht. Am Ende hat die Erfahrung gesiegt."

Es war ein emotionales Wochenende für die Potsdamerinnen. Schon das Abschlusstraining im großen Kölner Stadion war besonders für den Traditionsverein aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Im großen Showdown vor 17.531 Zuschauerinnen und Zuschauern, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, allerdings hatte Turbine der Qualität des neuen deutschen Meisters und Seriensieger im DFB-Pokal nichts mehr entgegen zu setzen.

Kerschowski beendet eindrucksvolle Karriere

"Wir haben Gegenwehr geleistet und ein ordentliches Fußballspiel abgeliefert. Ich bin nur vom Ergebnis enttäuscht, nicht von der Leistung meiner Mannschaft", sagte Chahed. "Man kann die Bedingungen von Wolfsburg und Potsdam nicht vergleichen. Das sind extreme Unterschiede. Wir haben uns als David gegen Goliath so gut gewehrt, wie es möglich war. Mehr war einfach nicht drin. Ich hoffe, dass die Kluft nicht zu groß wird. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht den Anschluss an die Topteams verlieren."

Turbines Kapitänin Isabel Kerschowski musste das Geschehen fast eine Stunde aus von der Bank verfolgen. Als die 33-Jährige dann nach 55 Minuten eingewechselt wurde, war die Partie bereits entschieden. Wolfsburg führte durch den Doppelpack von Ewa Pajor und den Treffer von Jill Roord schon mit 3:0. Dominique Janssen stellte mit einem sehenswerten Freistoß schließlich den 4:0-Endstand her.

Die 21-malige deutsche Nationalspielerin Kerschowski hatte bereits vorher angekündigt, dass dies ihr letztes Spiel sein werde. Natürlich hätte die 33-Jährige ihre große Karriere gerne mit einem weiteren Titel beendet. Aber so blieb es beim fünfmaligen Gewinn des DFB-Pokals. Dazu gewann Kerschowski sieben Mal die deutsche Meisterschaft und einmal die Champions League und die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen.

Kerschowski: "Wir haben Moral gezeigt"

Kerschowski war schließlich die letzte, die sich bei der Siegerinnenehrung die silberne Medaille abholen durfte. Im Anschluss sagte sie: "Es ist schade, dass es so klar ausgegangen ist. Am Anfang haben wir uns gut gewehrt und hatten auch die eine oder andere Möglichkeit. Das Ergebnis ist meiner Meinung nach zwei Tore zu hoch ausgefallen. Lasst uns jetzt einen Strich unter die Sache machen. Wir können stolz auf uns sein, denn wir haben Moral gezeigt. Ich hatte eine wunderschöne Karriere mit einem tollen Abschluss. Danke für alles."

Am Ende zog dann auch Coach Chahed ein versöhnliches Fazit: "Es war ein tolles Wochenende in Köln. Ich wäre gerne jedes Jahr hier. Bei aller Niedergeschlagenheit heute sollten wir nicht vergessen, dass wir trotz allem eine erfolgreiche Saison gespielt haben. In der Bundesliga haben wir Rang vier erreicht, dazu das Finale im DFB-Pokal. Damit haben wir das Maximale herausgeholt. Darauf werden wir uns nun noch das eine oder andere Kaltgetränk gönnen." Dann ging Chahed zurück zu seiner Mannschaft. Enttäuscht, aber erhobenen Hauptes.