Keller: "Einen Beitrag leisten, die Dinge zum Besseren zu wenden"

Seit Donnerstag läuft die Jahreskonferenz "Gesellschaftliche Verantwortung", die DFB-Präsident Fritz Keller vor rund 120 Teilnehmenden in der DFB-Zentrale eröffnete. Zum fünften Mal hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zum Ausklang des Jahres viele Vertreter aus den Landesverbänden und der Zivilgesellschaft eingeladen, um mit dem Fokus auf die Gesellschaftliche Verantwortung das Erreichte noch einmal Revue passieren zu lassen und den Blick auf kommende Ereignisse zu richten. Die diesjährige Konferenz steht im Zeichen der EURO 2024.

Fritz Keller berichtete in seiner Eröffnungsansprache von den ersten Tagen im Amt, als er die vielen Verantwortungsbereiche sondierte. Als er dann erkannt habe, bei welchen gesellschaftlichen Themen - Integration, Umwelt, Gesundheit, Inklusion und andere - dem Fußball eine Mitverantwortung zugeschrieben werde, habe er schon gedacht: "Ganz schön viel." Inzwischen aber, sagte Keller, "freue ich mich, weil uns als Fußball einfach viele zutrauen, dass wir einen Beitrag leisten können, die Dinge zum Besseren zu wenden."

"Verschieben heißt verschärfen"

Wie durch die Austragung großer Fußballturniere positive Veränderungen im Hinblick auf die Menschenrechtslage in den Ausrichterländern erreicht werden könnten, beweise das Beispiel Katar, merkte Sylvia Schenk an. Die Leiterin der "Arbeitsgruppe Sport" von "Transparency International" sagte in Frankfurt: "Seit 2010 ist in Katar viel geschehen, anfangs durch viel Druck von außen, später aber auch zunehmend durch die FIFA." Die katarische Regierung hatte laut Medienberichten zuletzt die Abschaffung des Kafala-Systems und die Einführung eines Mindestlohns auf den Baustellen der WM-Stadien angekündigt.

Zu den Konferenzteilnehmenden zählten am Donnerstag die DFB-Präsidiumsmitglieder Hannelore Ratzeburg und Günter Distelrath sowie die beiden DFB-Ehrenmitglieder Eugen Gehlenborg und Alfred Vianden und Björn Fecker, der die DFB-Kommission Gesellschaftliche Verantwortung leitet. Der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau sowie Célia Šašić und Jimmy Hartwig nahmen ebenfalls an der Konferenz teil, die sich heute den Themen Antisemitismus und "Politischer Hass im Sport" widmet.

Ein wiederkehrender Gedanke zum Auftakt, den Prof. Dr. Günther Bachmann, der Geschäftsführer des Rates für Nachhaltige Entwicklung, mit all seinen komplexen Facetten schilderte: "Verschieben heißt verschärfen!" Aber wie gelingt der Weg vom Wissen ins Handeln? Welche emotionalen Brücken sind hierfür nötig?

VfB-Chef Hitzlsperger bleibt Botschafter für Vielfalt

Der Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart wird den DFB auf dem Weg zur EURO 2024 unterstützen: Vizeeuropameister Thomas Hitzlsperger bleibt dem DFB trotz seiner Verpflichtungen an der Spitze des Traditionsklubs als Botschafter für Vielfalt erhalten. "Lass uns gemeinsam schauen, wo noch Köpfe für die Zukunft geöffnet werden müssen", rief ihm Fritz Keller zu.

Hannelore Ratzeburg, die erste und bislang einzige Frau im DFB-Präsidium, übernimmt zusätzlich die Aufgaben als Gleichstellungsbeauftragte im Verband. Dass auch hier Handlungsbedarf für den DFB besteht, dass also dringend und schnell mehr Frauen die Spitzenpositionen des Fußballs besetzen müssen, brachte die ehemalige Spitzenleichtathletin und spätere Frankfurter Stadträtin Sylvia Schenk auf den Punkt: "Da braucht es mehr als Hannelore Ratzeburg."

[th]

Seit Donnerstag läuft die Jahreskonferenz "Gesellschaftliche Verantwortung", die DFB-Präsident Fritz Keller vor rund 120 Teilnehmenden in der DFB-Zentrale eröffnete. Zum fünften Mal hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zum Ausklang des Jahres viele Vertreter aus den Landesverbänden und der Zivilgesellschaft eingeladen, um mit dem Fokus auf die Gesellschaftliche Verantwortung das Erreichte noch einmal Revue passieren zu lassen und den Blick auf kommende Ereignisse zu richten. Die diesjährige Konferenz steht im Zeichen der EURO 2024.

Fritz Keller berichtete in seiner Eröffnungsansprache von den ersten Tagen im Amt, als er die vielen Verantwortungsbereiche sondierte. Als er dann erkannt habe, bei welchen gesellschaftlichen Themen - Integration, Umwelt, Gesundheit, Inklusion und andere - dem Fußball eine Mitverantwortung zugeschrieben werde, habe er schon gedacht: "Ganz schön viel." Inzwischen aber, sagte Keller, "freue ich mich, weil uns als Fußball einfach viele zutrauen, dass wir einen Beitrag leisten können, die Dinge zum Besseren zu wenden."

"Verschieben heißt verschärfen"

Wie durch die Austragung großer Fußballturniere positive Veränderungen im Hinblick auf die Menschenrechtslage in den Ausrichterländern erreicht werden könnten, beweise das Beispiel Katar, merkte Sylvia Schenk an. Die Leiterin der "Arbeitsgruppe Sport" von "Transparency International" sagte in Frankfurt: "Seit 2010 ist in Katar viel geschehen, anfangs durch viel Druck von außen, später aber auch zunehmend durch die FIFA." Die katarische Regierung hatte laut Medienberichten zuletzt die Abschaffung des Kafala-Systems und die Einführung eines Mindestlohns auf den Baustellen der WM-Stadien angekündigt.

Zu den Konferenzteilnehmenden zählten am Donnerstag die DFB-Präsidiumsmitglieder Hannelore Ratzeburg und Günter Distelrath sowie die beiden DFB-Ehrenmitglieder Eugen Gehlenborg und Alfred Vianden und Björn Fecker, der die DFB-Kommission Gesellschaftliche Verantwortung leitet. Der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau sowie Célia Šašić und Jimmy Hartwig nahmen ebenfalls an der Konferenz teil, die sich heute den Themen Antisemitismus und "Politischer Hass im Sport" widmet.

Ein wiederkehrender Gedanke zum Auftakt, den Prof. Dr. Günther Bachmann, der Geschäftsführer des Rates für Nachhaltige Entwicklung, mit all seinen komplexen Facetten schilderte: "Verschieben heißt verschärfen!" Aber wie gelingt der Weg vom Wissen ins Handeln? Welche emotionalen Brücken sind hierfür nötig?

VfB-Chef Hitzlsperger bleibt Botschafter für Vielfalt

Der Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart wird den DFB auf dem Weg zur EURO 2024 unterstützen: Vizeeuropameister Thomas Hitzlsperger bleibt dem DFB trotz seiner Verpflichtungen an der Spitze des Traditionsklubs als Botschafter für Vielfalt erhalten. "Lass uns gemeinsam schauen, wo noch Köpfe für die Zukunft geöffnet werden müssen", rief ihm Fritz Keller zu.

Hannelore Ratzeburg, die erste und bislang einzige Frau im DFB-Präsidium, übernimmt zusätzlich die Aufgaben als Gleichstellungsbeauftragte im Verband. Dass auch hier Handlungsbedarf für den DFB besteht, dass also dringend und schnell mehr Frauen die Spitzenpositionen des Fußballs besetzen müssen, brachte die ehemalige Spitzenleichtathletin und spätere Frankfurter Stadträtin Sylvia Schenk auf den Punkt: "Da braucht es mehr als Hannelore Ratzeburg."

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