Keller: "Der Fußball tritt in den Hintergrund"

Die Corona-Pandemie hat weitreichende Auswirkungen auf den Sport und den Fußball. Erst am Dienstag hat die UEFA die paneuropäische Europameisterschaft in den Sommer 2021 verlegt. DFB-Präsident Fritz KellerOliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften und Akademie, sowie Bundestrainer Joachim Löw haben sich auf einer Video-Pressekonferenz zu den Entwicklungen geäußert. DFB.de hat mitgeschrieben.

Fritz Keller über...

... die aktuelle Situation in der Corona-Krise: Manche Probleme, die uns gestern noch wichtig erschienen, erscheinen uns heute nichtig und klein und haben sich relativiert. Solidarität und Verzicht sind nun gefragt, besonders im Sinne der Gefährdeten. Einen Dank möchte ich an alle Ärzte, Pfleger, Forscher, Politiker und all diejenigen ausrichten, die Verantwortung übernehmen, sich um die Menschen kümmern und die Grundversorgung sichern. Wir müssen momentan große Einschnitte hinnehmen. Die Verschiebung der EURO 2020 ist sicherlich schmerzhaft, aber richtig und wichtig, auch für die nationalen Ligen. Der Fußball tritt nun aber in den Hintergrund. Wir alle müssen uns jetzt an Regeln halten, um so Zeit im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus' zu gewinnen. Ich bin überzeugt, dass die Absage aller Fußballspiele in den kommenden Wochen und Monaten einen großen Beitrag dazu leistet, die Infektionskette zu unterbrechen. Wir müssen nun Sozialkontakte reduzieren, aber auch nach vorne schauen und Szenarien kreieren, wie es in Zukunft weitergehen soll. Wir müssen Lösungen erarbeiten. Wir setzen alles daran, die Strukturen der Vereine und Verbände zu erhalten. Es geht jetzt nicht um Ideologien und Vereinsfarben, wir müssen die Situation als Chance zum Umdenken nutzen. Wir werden uns unsere Freiheiten von einem Virus zurückerkämpfen. Verzicht ist hier der erste Schritt, die Krise zu beenden.

Oliver Bierhoff über...

... die aktuelle Lage: Fritz Keller hat bereits klare und wichtige Worte gefunden. Wir sind aufgrund der Entwicklung der Ereignisse noch alle schockiert und alarmiert. Die Gesundheit der Menschen ist nun das Wichtigste. Die Nationalmannschaft hat sich schnell entschlossen, ein Zeichen zu setzen und eine Soforthilfe in Höhe von 2,5 Millionen Euro initiiert. Das ist ein Zeichen, dass wir helfen wollen und geschlossen als Team auftreten - sowohl als Nationalmannschaft als auch als "Team Deutschland". Die vergangenen Wochen waren bewegend, stündlich hat man eine neue Situation vorgefunden. Die EURO 2020 abzusagen, war ab einem gewissen Zeitpunkt alternativlos. Es ist aus meiner Sicht die richtige Entscheidung. Für den DFB stellt das das auf organisatorischer Ebene kein großes Problem dar. Wir müssen nun zwar ein Jahr später planen, aber wir können gut damit umgehen. Generell tritt der Fußball nun in der Hintergrund. Fragen, die den Alltag und die Familien betreffen, sind nun wichtig. Wir sollten alle nun Regeln einhalten, einer Linie folgen und als Land zusammenstehen.

Joachim Löw über...

... die aktuelle Lage: Bis vor wenigen Wochen habe wir uns noch auf das Saisonfinale in den nationalen Ligen, der Champions League und der Europa League gefreut. Die Nationalmannschaft hatte eine große Motivation für die Länderspiele gegen Spanien und Italien sowie für die EURO 2020. Doch nun hat die Corona-Krise die Welt im Griff, und nichts ist mehr so wie es vorher war. Die Verschiebung der Europameisterschaft ist die richtige Entscheidung und alternativlos. Die Gesundheit der Menschen hat oberste Priorität. Die vergangenen Tage haben mich sehr bewegt. Ich habe das Gefühl, es herrscht ein kollektives Burn-out. Nun sind aber Familie, Freunde und der Umgang untereinander Dinge, die wirklich zählen. Wir müssen jetzt nach vernünftigen Lösungen suchen. Tiefes Nachdenken muss über Aktionismus stehen. Wir sollten alle achtsam und hilfsbereit sein, und auf Regeln achten. Fußball ist zwar wichtig, aber es gibt Dinge, die über ihm stehen. Die Maßnahmen, die bislang von der Politik getroffen wurden, sind vollkommen richtig. In dieser Zeit sieht man deutlich, dass Populismus und Aktionismus keine Chance mehr haben. Seriosität steht über allem. Es gilt aber, viele Dinge zu überdenken. Wir sollten noch respektvoller miteinander umgehen. Welche Auswirkungen die Krise auf den Fußball hat, ist noch nicht absehbar. Wir sollten die Pause nutzen, um zu entschleunigen, überdenken, wie der Umgang miteinander ist. Die Zeit ist jetzt da, um der Familie und Freunden zu helfen. Wie es im Speziellen mit der Nationalmannschaft und den Ligen weitergeht, wissen wir noch nicht. Wir müssen von Woche zu Woche, von Tag zu Tag sehen. Natürlich würden wir uns freuen, wenn der Fußball bald wieder seinen Spielbetrieb aufnimmt, um die Menschen erfreuen zu können. Aber in erster Linie zählt nun einmal, dass alle gesund bleiben.

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Die Corona-Pandemie hat weitreichende Auswirkungen auf den Sport und den Fußball. Erst am Dienstag hat die UEFA die paneuropäische Europameisterschaft in den Sommer 2021 verlegt. DFB-Präsident Fritz KellerOliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften und Akademie, sowie Bundestrainer Joachim Löw haben sich auf einer Video-Pressekonferenz zu den Entwicklungen geäußert. DFB.de hat mitgeschrieben.

Fritz Keller über...

... die aktuelle Situation in der Corona-Krise: Manche Probleme, die uns gestern noch wichtig erschienen, erscheinen uns heute nichtig und klein und haben sich relativiert. Solidarität und Verzicht sind nun gefragt, besonders im Sinne der Gefährdeten. Einen Dank möchte ich an alle Ärzte, Pfleger, Forscher, Politiker und all diejenigen ausrichten, die Verantwortung übernehmen, sich um die Menschen kümmern und die Grundversorgung sichern. Wir müssen momentan große Einschnitte hinnehmen. Die Verschiebung der EURO 2020 ist sicherlich schmerzhaft, aber richtig und wichtig, auch für die nationalen Ligen. Der Fußball tritt nun aber in den Hintergrund. Wir alle müssen uns jetzt an Regeln halten, um so Zeit im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus' zu gewinnen. Ich bin überzeugt, dass die Absage aller Fußballspiele in den kommenden Wochen und Monaten einen großen Beitrag dazu leistet, die Infektionskette zu unterbrechen. Wir müssen nun Sozialkontakte reduzieren, aber auch nach vorne schauen und Szenarien kreieren, wie es in Zukunft weitergehen soll. Wir müssen Lösungen erarbeiten. Wir setzen alles daran, die Strukturen der Vereine und Verbände zu erhalten. Es geht jetzt nicht um Ideologien und Vereinsfarben, wir müssen die Situation als Chance zum Umdenken nutzen. Wir werden uns unsere Freiheiten von einem Virus zurückerkämpfen. Verzicht ist hier der erste Schritt, die Krise zu beenden.

Oliver Bierhoff über...

... die aktuelle Lage: Fritz Keller hat bereits klare und wichtige Worte gefunden. Wir sind aufgrund der Entwicklung der Ereignisse noch alle schockiert und alarmiert. Die Gesundheit der Menschen ist nun das Wichtigste. Die Nationalmannschaft hat sich schnell entschlossen, ein Zeichen zu setzen und eine Soforthilfe in Höhe von 2,5 Millionen Euro initiiert. Das ist ein Zeichen, dass wir helfen wollen und geschlossen als Team auftreten - sowohl als Nationalmannschaft als auch als "Team Deutschland". Die vergangenen Wochen waren bewegend, stündlich hat man eine neue Situation vorgefunden. Die EURO 2020 abzusagen, war ab einem gewissen Zeitpunkt alternativlos. Es ist aus meiner Sicht die richtige Entscheidung. Für den DFB stellt das das auf organisatorischer Ebene kein großes Problem dar. Wir müssen nun zwar ein Jahr später planen, aber wir können gut damit umgehen. Generell tritt der Fußball nun in der Hintergrund. Fragen, die den Alltag und die Familien betreffen, sind nun wichtig. Wir sollten alle nun Regeln einhalten, einer Linie folgen und als Land zusammenstehen.

Joachim Löw über...

... die aktuelle Lage: Bis vor wenigen Wochen habe wir uns noch auf das Saisonfinale in den nationalen Ligen, der Champions League und der Europa League gefreut. Die Nationalmannschaft hatte eine große Motivation für die Länderspiele gegen Spanien und Italien sowie für die EURO 2020. Doch nun hat die Corona-Krise die Welt im Griff, und nichts ist mehr so wie es vorher war. Die Verschiebung der Europameisterschaft ist die richtige Entscheidung und alternativlos. Die Gesundheit der Menschen hat oberste Priorität. Die vergangenen Tage haben mich sehr bewegt. Ich habe das Gefühl, es herrscht ein kollektives Burn-out. Nun sind aber Familie, Freunde und der Umgang untereinander Dinge, die wirklich zählen. Wir müssen jetzt nach vernünftigen Lösungen suchen. Tiefes Nachdenken muss über Aktionismus stehen. Wir sollten alle achtsam und hilfsbereit sein, und auf Regeln achten. Fußball ist zwar wichtig, aber es gibt Dinge, die über ihm stehen. Die Maßnahmen, die bislang von der Politik getroffen wurden, sind vollkommen richtig. In dieser Zeit sieht man deutlich, dass Populismus und Aktionismus keine Chance mehr haben. Seriosität steht über allem. Es gilt aber, viele Dinge zu überdenken. Wir sollten noch respektvoller miteinander umgehen. Welche Auswirkungen die Krise auf den Fußball hat, ist noch nicht absehbar. Wir sollten die Pause nutzen, um zu entschleunigen, überdenken, wie der Umgang miteinander ist. Die Zeit ist jetzt da, um der Familie und Freunden zu helfen. Wie es im Speziellen mit der Nationalmannschaft und den Ligen weitergeht, wissen wir noch nicht. Wir müssen von Woche zu Woche, von Tag zu Tag sehen. Natürlich würden wir uns freuen, wenn der Fußball bald wieder seinen Spielbetrieb aufnimmt, um die Menschen erfreuen zu können. Aber in erster Linie zählt nun einmal, dass alle gesund bleiben.

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