Kehrer: Vom DFB-Stützpunkt über Schalke zu Neymar nach Paris

Die Talentförderung ist eine Visitenkarte des deutschen Fußballs in der ganzen Welt. Leistungszentren, Eliteschulen des Fußballs, Stützpunkte, Amateurvereine - je nach individuellem Leistungsniveau und Entwicklungsstand erfährt jedes Talent die bestmögliche Ausbildung. In den Genuss dieser Förderung kam einst auch Thilo Kehrer. Der 21-Jährige ist nun von Vizemeister Schalke 04 zum französischen Serienmeister Paris Saint-Germain gewechselt - beim neuen Klub von Trainer Thomas Tuchel ist er heute begrüßt worden.

Die Franzosen waren bereit, viel Geld für Kehrer auf den Tisch zu legen. So viel Geld, dass Schalkes Manager Christian Heidel von "Dimensionen, welche Schalke nicht ablehnen kann", sprach. Künftig spielt Kehrer mit Neymar und den deutschen Nationalspielern Julian Draxler und Kevin Trapp zusammen, in der Weltstadt Paris. Seine fußballerische Ausbildung begann der Defensivallrounder dagegen in Baden-Württemberg, wo er 2007 gesichtet und zum DFB-Stützpunkt Rottenburg eingeladen wurde.

Thomas Sinz, Stützpunktkoordinator für den Bereich Württemberg Süd, erinnert sich an den jungen Thilo Kehrer: "Er hat neben dem Fußball noch Leichtathletik betrieben. Anfangs hat er deshalb sogar den Fußball hintenangestellt. Generell unterstützen wir das Ausüben einer zweiten Sportart neben dem Fußball, da Spieler in jeglicher Hinsicht davon profitieren. Kehrer hatte beispielsweise eine herausragende Dynamik."

Beidfüßig und sehr flexibel

Außerdem fiel der gebürtige Tübinger durch Beidfüßigkeit und hohe Flexibilität auf. "Thilo war nicht nur dazu in der Lage, alle Positionen zu spielen - er hat sie auch angenommen", hebt Sinz hervor und betont, dass es "Aufgabe der Trainer ist, den Spielern zu helfen, ihre Position zu finden. Dafür müssen sie aber auch verschiedene Rollen kennenlernen."

Kehrers Weg führte über die regionalen Großvereine TSG Tübingen und SSV Reutlingen ins Nachwuchsleistungszentrum des VfB Stuttgart. Das Potenzial für den Schritt in den Profifußball kündigte sich allerdings schon an, bevor er 2011 in die Landeshauptstadt wechselte. 2008 wurde Thilo Kehrer unter anderen Auswahlspielern zum Spieler des Turniers eines Talentwettbewerbs gewählt. Es war "eine erste Prognose", so Sinz.

"Eine Zeit lang war er zu lässig"

Und doch war dieser Weg nicht immer geradlinig, erzählt Wolfgang Poerschke, der bereits seit zehn Jahren am Stützpunkt Rottenburg arbeitet und unter anderem für Kehrer verantwortlich war: "Eine Zeit lang war er zu lässig und hat die Trainer gezwungen, ihn mal nicht zu nominieren. Er hat das Signal aber erkannt und äußerst positiv reagiert. Danach kam er mit veränderter Einstellung zurück." In der U 17 folgte der Wechsel in die Nachwuchsabteilung von Schalke 04. Die Knappenschmiede bildete Kehrer zum Bundesligaspieler aus, er wurde Stammspieler, U 21-Europameister 2017 und spielte sich auch so in den Fokus von PSG.

Damit taugt Thilo Kehrer durchaus zum Vorbild, auch für Nachwuchsfußballerinnen. Zum Beispiel Janina Hechler, die von 2010 bis 2015 ebenfalls am DFB-Stützpunkt Rottenburg ausgebildet wurde, einem von 366 bundesweiten Standorten, an denen 1300 Stützpunkttrainer etwa 14.000 Talente fördern. Die 19-Jährige spielt zurzeit mit der deutschen U 20-Auswahl in Frankreich um den Weltmeistertitel und verdiente sich beim Sieg gegen China den Titel Spielerin des Spiels.

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Die Talentförderung ist eine Visitenkarte des deutschen Fußballs in der ganzen Welt. Leistungszentren, Eliteschulen des Fußballs, Stützpunkte, Amateurvereine - je nach individuellem Leistungsniveau und Entwicklungsstand erfährt jedes Talent die bestmögliche Ausbildung. In den Genuss dieser Förderung kam einst auch Thilo Kehrer. Der 21-Jährige ist nun von Vizemeister Schalke 04 zum französischen Serienmeister Paris Saint-Germain gewechselt - beim neuen Klub von Trainer Thomas Tuchel ist er heute begrüßt worden.

Die Franzosen waren bereit, viel Geld für Kehrer auf den Tisch zu legen. So viel Geld, dass Schalkes Manager Christian Heidel von "Dimensionen, welche Schalke nicht ablehnen kann", sprach. Künftig spielt Kehrer mit Neymar und den deutschen Nationalspielern Julian Draxler und Kevin Trapp zusammen, in der Weltstadt Paris. Seine fußballerische Ausbildung begann der Defensivallrounder dagegen in Baden-Württemberg, wo er 2007 gesichtet und zum DFB-Stützpunkt Rottenburg eingeladen wurde.

Thomas Sinz, Stützpunktkoordinator für den Bereich Württemberg Süd, erinnert sich an den jungen Thilo Kehrer: "Er hat neben dem Fußball noch Leichtathletik betrieben. Anfangs hat er deshalb sogar den Fußball hintenangestellt. Generell unterstützen wir das Ausüben einer zweiten Sportart neben dem Fußball, da Spieler in jeglicher Hinsicht davon profitieren. Kehrer hatte beispielsweise eine herausragende Dynamik."

Beidfüßig und sehr flexibel

Außerdem fiel der gebürtige Tübinger durch Beidfüßigkeit und hohe Flexibilität auf. "Thilo war nicht nur dazu in der Lage, alle Positionen zu spielen - er hat sie auch angenommen", hebt Sinz hervor und betont, dass es "Aufgabe der Trainer ist, den Spielern zu helfen, ihre Position zu finden. Dafür müssen sie aber auch verschiedene Rollen kennenlernen."

Kehrers Weg führte über die regionalen Großvereine TSG Tübingen und SSV Reutlingen ins Nachwuchsleistungszentrum des VfB Stuttgart. Das Potenzial für den Schritt in den Profifußball kündigte sich allerdings schon an, bevor er 2011 in die Landeshauptstadt wechselte. 2008 wurde Thilo Kehrer unter anderen Auswahlspielern zum Spieler des Turniers eines Talentwettbewerbs gewählt. Es war "eine erste Prognose", so Sinz.

"Eine Zeit lang war er zu lässig"

Und doch war dieser Weg nicht immer geradlinig, erzählt Wolfgang Poerschke, der bereits seit zehn Jahren am Stützpunkt Rottenburg arbeitet und unter anderem für Kehrer verantwortlich war: "Eine Zeit lang war er zu lässig und hat die Trainer gezwungen, ihn mal nicht zu nominieren. Er hat das Signal aber erkannt und äußerst positiv reagiert. Danach kam er mit veränderter Einstellung zurück." In der U 17 folgte der Wechsel in die Nachwuchsabteilung von Schalke 04. Die Knappenschmiede bildete Kehrer zum Bundesligaspieler aus, er wurde Stammspieler, U 21-Europameister 2017 und spielte sich auch so in den Fokus von PSG.

Damit taugt Thilo Kehrer durchaus zum Vorbild, auch für Nachwuchsfußballerinnen. Zum Beispiel Janina Hechler, die von 2010 bis 2015 ebenfalls am DFB-Stützpunkt Rottenburg ausgebildet wurde, einem von 366 bundesweiten Standorten, an denen 1300 Stützpunkttrainer etwa 14.000 Talente fördern. Die 19-Jährige spielt zurzeit mit der deutschen U 20-Auswahl in Frankreich um den Weltmeistertitel und verdiente sich beim Sieg gegen China den Titel Spielerin des Spiels.

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