Kefkir: "3. Liga so stark wie noch nie"

Beim ambitionierten Drittliga-Aufsteiger KFC Uerdingen 05 ist Offensivspieler Oguzhan Kefkir einer von nur noch vier Spielern, die bereits zu Oberliga-Zeiten für die Krefelder am Ball waren. Das Besondere: Das letzte Oberliga-Spiel des KFC liegt gerade einmal eineinhalb Jahre zurück. Aus der 3. Liga vom VfR Aalen war der 27-jährige Kefkir im Winter 2017 zum KFC gewechselt. Er erlebte zunächst den Aufstieg in die Regionalliga West. Ein Jahr später ging es im Express-Tempo in die 3. Liga. Auch dort gehört Kefkir nach wie vor zum Stammpersonal der Krefelder, steuerte bei 15 Einsätzen fünf Tore und drei Vorlagen bei.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Oguzhan Kefkir mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seine prominenten Mitspieler wie Weltmeister Kevin Großkreutz, die Besonderheiten der 3. Liga und die Chancen auf den Durchmarsch in die 2. Bundesliga.

DFB.de: Beim 2:0 gegen den VfR Aalen haben Sie gegen Ihren Ex-Klub ein Tor vorbereitet und den zweiten Treffer selbst erzielt. Waren Sie rundum zufrieden, Herr Kefkir?

Oguzhan Kefkir: Das Wichtigste war unser Sieg, damit wir gleich nach dem 2:0 in Braunschweig nachlegen konnten. Umso schöner, dass ich mit meiner Leistung zum Erfolg beitragen konnte. Meine Zeit in Aalen war kurz, aber lehrreich. Ich bin immer besonders motiviert, wenn ich gegen ehemalige Vereine antrete.

DFB.de: Der KFC ist nach zwei Siegen in der Meisterschaft hintereinander wieder ganz oben dran. So schnell kann es in der 3. Liga gehen.

Kefkir: Das stimmt. Die Liga ist so eng, dass man in der Tabelle schon mit ein oder zwei Niederlagen abrutschen kann. Der umgekehrte Weg ist ebenfalls möglich. Mit den beiden Siegen in Braunschweig und gegen Aalen konnten wir an die guten ersten Wochen anknüpfen. Jetzt wollen wir das auch konstant halten.

DFB.de: Zwischenzeitlich sah es nicht ganz so gut aus. Es gab drei Niederlagen in Folge. Wie groß war der Druck?

Kefkir: Selbstverständlich drückt so eine Phase auf die Stimmung. Uns war aber allen bewusst, dass so etwas passieren kann. Der Druck nimmt mit jeder Niederlage zu. Für mich war aber klar, dass wir wieder erfolgreich sein würden. Entscheidend war, dass wir die Fehler abgestellt und uns vorne wieder konsequent belohnt haben. Wir haben unter anderem an der Kompaktheit sowie am Verhalten in der Vorwärtsbewegung gefeilt.

DFB.de: Der KFC will so schnell wie möglich nach oben. Macht das die Sache für die Mannschaft komplizierter?

Kefkir: Beim KFC ist das schon eine besondere Situation, keine Frage. Aber spätestens im Moment der Vertragsunterschrift war das jedem klar. Daher lassen wir uns davon auch nicht groß beeindrucken. Es ist auch nicht so, dass wir nach jeder Niederlage weiche Knie hätten oder die Stimmung ins Negative kippt. Gerade in der Phase, in der es nicht optimal lief, ist unser Präsident Mikhail Ponomarev häufiger als sonst zu uns gekommen. Er hat gesagt, dass er von uns absolut überzeugt ist, und hat uns damit gepusht.

DFB.de: Sie sind einer der wenigen Spieler im Kader, die schon in der Oberliga für Uerdingen am Ball waren. Sind Sie stolz darauf, immer noch Stammspieler zu sein?

Kefkir: Ganz klar. Viele konnten damals meinen Wechsel aus der 3. Liga in die Oberliga nicht nachvollziehen. Ich war aber überzeugt von dem Projekt in Uerdingen. Von Beginn an hatte ich das Gefühl, dass ich hier mit dem KFC erfolgreich sein kann. Die beiden Aufstiege sehe ich als Bestätigung. Und selbstverständlich freut es mich, nach wie vor ein Teil des Projekts zu sein.

DFB.de: War die Umstellung auf höhere Ligen kein Problem?

Kefkir: Ich hatte für den VfL Bochum schon in der 1. und 2. Liga gespielt. Damals war ich jedoch ein sehr junger Spieler. Die Ligen sind auch nicht ohne weiteres miteinander vergleichbar. Von daher gab es immer eine Umstellungszeit. Ich habe das bisher jedes Mal recht schnell hinbekommen.

DFB.de: Haben sich Ihre Erwartungen an die aktuelle Drittliga-Saison bestätigt?

Kefkir: Die Liga ist extrem kampfbetont und die Mannschaften trennen meist nur Kleinigkeiten. Das hatte ich so auch erwartet. Die zahlreichen Traditionsklubs sorgen meiner Meinung dafür, dass die 3. Liga so stark wie noch nie ist.

DFB.de: Ist ein erneuter Aufstieg in dieser Saison machbar?

Kefkir: Ich bin von unserer Arbeit und von unserer Qualität überzeugt. Alle Teams sind aber eng beieinander. Wir dürfen auch nicht außer Acht lassen, dass die Liga unberechenbar ist. Von daher tun wir gut daran, dass wir zunächst bis zum Winter möglichst viele Punkte sammeln.

DFB.de: Der Verein hat in der jüngeren Vergangenheit mit hochkarätigen Transfers auf sich aufmerksam gemacht. Kevin Großkreutz, Maximilian Beister, Stefan Aigner und Dominic Maroh sind einige von ihnen. Wie haben Sie diese Verpflichtungen wahrgenommen?

Kefkir: Kevin kannte ich zum Beispiel schon aus meiner BVB-Zeit - von einigen Einheiten bei den Profis und Testspielen. Dennoch ist es etwas ganz anderes, wenn ein solcher Spieler zu deiner Mannschaft gehört. Es ist schon ein cooles Gefühl, neben einem Weltmeister aufzulaufen. Aber egal, wie viele Bundesligaspiele einige von uns schon absolviert haben. Niemand nimmt sich wichtiger. Bei uns herrschen ein hervorragendes Zusammengehörigkeitsgefühl und große Harmonie. Uns eint, dass wir alle gerne Fußball spielen wollen. Genau so soll es sein.

DFB.de: Am Samstag geht es zum Mitaufsteiger FC Energie Cottbus. Was muss der KFC zeigen, um den dritten Sieg in Serie zu landen?

Kefkir: Wir müssen das beibehalten, was uns gegen Aalen und in Braunschweig ausgezeichnet hat: Ballsicherheit, Kompaktheit und Angriffslust. Gelingt uns das, bin ich von einem weiteren Erfolg überzeugt.

[mspw]

Beim ambitionierten Drittliga-Aufsteiger KFC Uerdingen 05 ist Offensivspieler Oguzhan Kefkir einer von nur noch vier Spielern, die bereits zu Oberliga-Zeiten für die Krefelder am Ball waren. Das Besondere: Das letzte Oberliga-Spiel des KFC liegt gerade einmal eineinhalb Jahre zurück. Aus der 3. Liga vom VfR Aalen war der 27-jährige Kefkir im Winter 2017 zum KFC gewechselt. Er erlebte zunächst den Aufstieg in die Regionalliga West. Ein Jahr später ging es im Express-Tempo in die 3. Liga. Auch dort gehört Kefkir nach wie vor zum Stammpersonal der Krefelder, steuerte bei 15 Einsätzen fünf Tore und drei Vorlagen bei.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Oguzhan Kefkir mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seine prominenten Mitspieler wie Weltmeister Kevin Großkreutz, die Besonderheiten der 3. Liga und die Chancen auf den Durchmarsch in die 2. Bundesliga.

DFB.de: Beim 2:0 gegen den VfR Aalen haben Sie gegen Ihren Ex-Klub ein Tor vorbereitet und den zweiten Treffer selbst erzielt. Waren Sie rundum zufrieden, Herr Kefkir?

Oguzhan Kefkir: Das Wichtigste war unser Sieg, damit wir gleich nach dem 2:0 in Braunschweig nachlegen konnten. Umso schöner, dass ich mit meiner Leistung zum Erfolg beitragen konnte. Meine Zeit in Aalen war kurz, aber lehrreich. Ich bin immer besonders motiviert, wenn ich gegen ehemalige Vereine antrete.

DFB.de: Der KFC ist nach zwei Siegen in der Meisterschaft hintereinander wieder ganz oben dran. So schnell kann es in der 3. Liga gehen.

Kefkir: Das stimmt. Die Liga ist so eng, dass man in der Tabelle schon mit ein oder zwei Niederlagen abrutschen kann. Der umgekehrte Weg ist ebenfalls möglich. Mit den beiden Siegen in Braunschweig und gegen Aalen konnten wir an die guten ersten Wochen anknüpfen. Jetzt wollen wir das auch konstant halten.

DFB.de: Zwischenzeitlich sah es nicht ganz so gut aus. Es gab drei Niederlagen in Folge. Wie groß war der Druck?

Kefkir: Selbstverständlich drückt so eine Phase auf die Stimmung. Uns war aber allen bewusst, dass so etwas passieren kann. Der Druck nimmt mit jeder Niederlage zu. Für mich war aber klar, dass wir wieder erfolgreich sein würden. Entscheidend war, dass wir die Fehler abgestellt und uns vorne wieder konsequent belohnt haben. Wir haben unter anderem an der Kompaktheit sowie am Verhalten in der Vorwärtsbewegung gefeilt.

DFB.de: Der KFC will so schnell wie möglich nach oben. Macht das die Sache für die Mannschaft komplizierter?

Kefkir: Beim KFC ist das schon eine besondere Situation, keine Frage. Aber spätestens im Moment der Vertragsunterschrift war das jedem klar. Daher lassen wir uns davon auch nicht groß beeindrucken. Es ist auch nicht so, dass wir nach jeder Niederlage weiche Knie hätten oder die Stimmung ins Negative kippt. Gerade in der Phase, in der es nicht optimal lief, ist unser Präsident Mikhail Ponomarev häufiger als sonst zu uns gekommen. Er hat gesagt, dass er von uns absolut überzeugt ist, und hat uns damit gepusht.

DFB.de: Sie sind einer der wenigen Spieler im Kader, die schon in der Oberliga für Uerdingen am Ball waren. Sind Sie stolz darauf, immer noch Stammspieler zu sein?

Kefkir: Ganz klar. Viele konnten damals meinen Wechsel aus der 3. Liga in die Oberliga nicht nachvollziehen. Ich war aber überzeugt von dem Projekt in Uerdingen. Von Beginn an hatte ich das Gefühl, dass ich hier mit dem KFC erfolgreich sein kann. Die beiden Aufstiege sehe ich als Bestätigung. Und selbstverständlich freut es mich, nach wie vor ein Teil des Projekts zu sein.

DFB.de: War die Umstellung auf höhere Ligen kein Problem?

Kefkir: Ich hatte für den VfL Bochum schon in der 1. und 2. Liga gespielt. Damals war ich jedoch ein sehr junger Spieler. Die Ligen sind auch nicht ohne weiteres miteinander vergleichbar. Von daher gab es immer eine Umstellungszeit. Ich habe das bisher jedes Mal recht schnell hinbekommen.

DFB.de: Haben sich Ihre Erwartungen an die aktuelle Drittliga-Saison bestätigt?

Kefkir: Die Liga ist extrem kampfbetont und die Mannschaften trennen meist nur Kleinigkeiten. Das hatte ich so auch erwartet. Die zahlreichen Traditionsklubs sorgen meiner Meinung dafür, dass die 3. Liga so stark wie noch nie ist.

DFB.de: Ist ein erneuter Aufstieg in dieser Saison machbar?

Kefkir: Ich bin von unserer Arbeit und von unserer Qualität überzeugt. Alle Teams sind aber eng beieinander. Wir dürfen auch nicht außer Acht lassen, dass die Liga unberechenbar ist. Von daher tun wir gut daran, dass wir zunächst bis zum Winter möglichst viele Punkte sammeln.

DFB.de: Der Verein hat in der jüngeren Vergangenheit mit hochkarätigen Transfers auf sich aufmerksam gemacht. Kevin Großkreutz, Maximilian Beister, Stefan Aigner und Dominic Maroh sind einige von ihnen. Wie haben Sie diese Verpflichtungen wahrgenommen?

Kefkir: Kevin kannte ich zum Beispiel schon aus meiner BVB-Zeit - von einigen Einheiten bei den Profis und Testspielen. Dennoch ist es etwas ganz anderes, wenn ein solcher Spieler zu deiner Mannschaft gehört. Es ist schon ein cooles Gefühl, neben einem Weltmeister aufzulaufen. Aber egal, wie viele Bundesligaspiele einige von uns schon absolviert haben. Niemand nimmt sich wichtiger. Bei uns herrschen ein hervorragendes Zusammengehörigkeitsgefühl und große Harmonie. Uns eint, dass wir alle gerne Fußball spielen wollen. Genau so soll es sein.

DFB.de: Am Samstag geht es zum Mitaufsteiger FC Energie Cottbus. Was muss der KFC zeigen, um den dritten Sieg in Serie zu landen?

Kefkir: Wir müssen das beibehalten, was uns gegen Aalen und in Braunschweig ausgezeichnet hat: Ballsicherheit, Kompaktheit und Angriffslust. Gelingt uns das, bin ich von einem weiteren Erfolg überzeugt.

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