Kayikci: "Hoffe, dass das Erfolgserlebnis ein Wendepunkt ist"

Achtungszeichen des SC Freiburg in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Die Mannschaft von Trainer Daniel Kraus holte gegen den VfL Wolfsburg ein 1:1 und ist damit das erste Team in dieser Saison, das dem Serienmeister Punkte abgenommen hat. Im DFB.de-Interview spricht Freiburgs Hasret Kayikci (28) nach Spielschluss über den komplizierten Saisonstart und die Ziele in dieser Saison.

DFB.de: Frau Kayikci, wie fühlt es sich an, dem VfL Wolfsburg ein Bein gestellt zu haben?

Hasret Kayikci: Wir sind glücklich über diesen Punktgewinn. Aber man muss auch ehrlich sagen, dass wir viel Glück hatten. Wir haben extrem intensiv verteidigt und die letzte Chance in der Begegnung genutzt. Bei aller Freude sollten wir aber nicht vergessen, dass wir einen echt schlechten Saisonstart hingelegt haben. Ich hoffe, dass dieses Erfolgserlebnis heute ein Knotenlöser und ein Wendepunkt für uns ist. Wir sind nach sechs Spieltagen mit fünf Punkten Neunter der Tabelle. Und das ist überhaupt nicht unser Anspruch. Wir haben bisher zu oft die falschen Entscheidungen getroffen.

DFB.de: Was ist Ihr Anspruch?

Kayikci: Wir haben sicher nicht die Qualität, um die Top drei der Liga anzugreifen. So realistisch können wir das einschätzen. Aber wir sollten auch nichts mit dem Abstieg zu tun haben und uns schnellstmöglich aus dieser Tabellenregion verabschieden. Wir müssen den Punktgewinn nun am kommenden Wochenende bei Eintracht Frankfurt bestätigen und vergolden, sonst ist er meiner Meinung nach wenig wert. Wir müssen jetzt nachlegen.

DFB.de: Die Eintracht ist eines der Topteams der FLYERALARM Frauen-Bundesliga.

Kayikci: Vom reinen Potenzial her ist Frankfurt sicher besser besetzt als wir. Aber wir wollen dort trotzdem etwas holen, am besten drei Punkte. Das ist möglich. Der SC Sand hat an diesem Wochenende gezeigt, dass Frankfurt besiegbar ist. Wir brauchen die drei Punkte, um unten rauszukommen. Frankfurt braucht die Punkte, um den Anschluss nach oben nicht zu verlieren. Ich freue mich auf dieses Duell. Wir haben jetzt neues Selbstvertrauen gewonnen.

DFB.de: Auch dank Ihres Treffers in der fünften Minute der Nachspielzeit gegen den VfL Wolfsburg.

Kayikci: Es war ja praktisch die letzte Aktion des Spiels. Wir haben am Schluss noch mal alles nach vorne geworfen. Plötzlich stand ich im Wolfsburger Strafraum frei und habe den Ball bekommen. Es war eine tolle Vorlage von Jana Vojtekova. Zum Glück habe ich die Übersicht nicht verloren und das Tor gemacht.

DFB.de: Wie groß war danach die Freude?

Kayikci: Ich würde eher von Erleichterung sprechen. Wir haben natürlich vorher auch etwas an uns gezweifelt. Aber damit sollte jetzt Schluss sein. Ich persönlich war nach dem Spiel einfach nur sehr müde. Wir mussten extrem viel laufen, um die Defensive einigermaßen dicht zu halten. Ich bin ehrlich: Man kann auch von einer Abwehrschlacht sprechen. Wolfsburg war besser, hatte mehr Ballbesitz und hätte den Sieg verdient gehabt. Aber es gab in dieser Saison auch schon Begegnungen, da waren wir in derselben Situation und haben unsere Überlegenheit nicht in einen Sieg ummünzen können.

DFB.de: Man muss aber auch sagen, dass Sie ein schweres Startprogramm hatten.

Kayikci: Ja, das stimmt. Wir haben gegen München und Potsdam verloren. Das kann natürlich passieren, weil beide zu den besten Mannschaften in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zählen. Der Sieg gegen den SC Sand war in Ordnung. Aber das Unentschieden gegen Duisburg und die Niederlage gegen Leverkusen hätten wir uns sparen können. Deswegen fehlen uns fünf Punkte. Nach dem Unentschieden gegen Wolfsburg sind es jetzt nur noch vier Zähler, die wir zu wenig haben. Deshalb ist es so wichtig, dass wir in Frankfurt nachlegen. Wir müssen jetzt eine Aufholjagd starten.

DFB.de: Um welches Ziel in dieser Saison zu erreichen?

Kayikci: Wir haben da vorher nichts konkret definiert. Es ist einfach so, dass wir im Sommer wieder einen riesigen Umbruch hatten. Viele junge Spielerinnen sind dazu gekommen, die Zeit brauchen, um sich auf dem höheren Niveau zurecht zu finden. Trotzdem habe ich persönlich in jeder Begegnung das Ziel, drei Punkte zu holen. Mir ist es dabei ganz egal, wie der Gegner heißt. Jede Niederlage ärgert mich extrem.

DFB.de: Dann müsste ja heute für Sie ein schöner Tag sein.

Kayikci: Wir freuen uns über diese kleine Überraschung, die uns heute gelungen ist. Aber spätestens ab Montag sollten wir den Blick wieder nach vorne richten auf das Duell mit Frankfurt. Wir haben heute einen Punkt geholt, mehr aber auch nicht. Wir müssen nun nachlegen.

[sw]

Achtungszeichen des SC Freiburg in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Die Mannschaft von Trainer Daniel Kraus holte gegen den VfL Wolfsburg ein 1:1 und ist damit das erste Team in dieser Saison, das dem Serienmeister Punkte abgenommen hat. Im DFB.de-Interview spricht Freiburgs Hasret Kayikci (28) nach Spielschluss über den komplizierten Saisonstart und die Ziele in dieser Saison.

DFB.de: Frau Kayikci, wie fühlt es sich an, dem VfL Wolfsburg ein Bein gestellt zu haben?

Hasret Kayikci: Wir sind glücklich über diesen Punktgewinn. Aber man muss auch ehrlich sagen, dass wir viel Glück hatten. Wir haben extrem intensiv verteidigt und die letzte Chance in der Begegnung genutzt. Bei aller Freude sollten wir aber nicht vergessen, dass wir einen echt schlechten Saisonstart hingelegt haben. Ich hoffe, dass dieses Erfolgserlebnis heute ein Knotenlöser und ein Wendepunkt für uns ist. Wir sind nach sechs Spieltagen mit fünf Punkten Neunter der Tabelle. Und das ist überhaupt nicht unser Anspruch. Wir haben bisher zu oft die falschen Entscheidungen getroffen.

DFB.de: Was ist Ihr Anspruch?

Kayikci: Wir haben sicher nicht die Qualität, um die Top drei der Liga anzugreifen. So realistisch können wir das einschätzen. Aber wir sollten auch nichts mit dem Abstieg zu tun haben und uns schnellstmöglich aus dieser Tabellenregion verabschieden. Wir müssen den Punktgewinn nun am kommenden Wochenende bei Eintracht Frankfurt bestätigen und vergolden, sonst ist er meiner Meinung nach wenig wert. Wir müssen jetzt nachlegen.

DFB.de: Die Eintracht ist eines der Topteams der FLYERALARM Frauen-Bundesliga.

Kayikci: Vom reinen Potenzial her ist Frankfurt sicher besser besetzt als wir. Aber wir wollen dort trotzdem etwas holen, am besten drei Punkte. Das ist möglich. Der SC Sand hat an diesem Wochenende gezeigt, dass Frankfurt besiegbar ist. Wir brauchen die drei Punkte, um unten rauszukommen. Frankfurt braucht die Punkte, um den Anschluss nach oben nicht zu verlieren. Ich freue mich auf dieses Duell. Wir haben jetzt neues Selbstvertrauen gewonnen.

DFB.de: Auch dank Ihres Treffers in der fünften Minute der Nachspielzeit gegen den VfL Wolfsburg.

Kayikci: Es war ja praktisch die letzte Aktion des Spiels. Wir haben am Schluss noch mal alles nach vorne geworfen. Plötzlich stand ich im Wolfsburger Strafraum frei und habe den Ball bekommen. Es war eine tolle Vorlage von Jana Vojtekova. Zum Glück habe ich die Übersicht nicht verloren und das Tor gemacht.

DFB.de: Wie groß war danach die Freude?

Kayikci: Ich würde eher von Erleichterung sprechen. Wir haben natürlich vorher auch etwas an uns gezweifelt. Aber damit sollte jetzt Schluss sein. Ich persönlich war nach dem Spiel einfach nur sehr müde. Wir mussten extrem viel laufen, um die Defensive einigermaßen dicht zu halten. Ich bin ehrlich: Man kann auch von einer Abwehrschlacht sprechen. Wolfsburg war besser, hatte mehr Ballbesitz und hätte den Sieg verdient gehabt. Aber es gab in dieser Saison auch schon Begegnungen, da waren wir in derselben Situation und haben unsere Überlegenheit nicht in einen Sieg ummünzen können.

DFB.de: Man muss aber auch sagen, dass Sie ein schweres Startprogramm hatten.

Kayikci: Ja, das stimmt. Wir haben gegen München und Potsdam verloren. Das kann natürlich passieren, weil beide zu den besten Mannschaften in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zählen. Der Sieg gegen den SC Sand war in Ordnung. Aber das Unentschieden gegen Duisburg und die Niederlage gegen Leverkusen hätten wir uns sparen können. Deswegen fehlen uns fünf Punkte. Nach dem Unentschieden gegen Wolfsburg sind es jetzt nur noch vier Zähler, die wir zu wenig haben. Deshalb ist es so wichtig, dass wir in Frankfurt nachlegen. Wir müssen jetzt eine Aufholjagd starten.

DFB.de: Um welches Ziel in dieser Saison zu erreichen?

Kayikci: Wir haben da vorher nichts konkret definiert. Es ist einfach so, dass wir im Sommer wieder einen riesigen Umbruch hatten. Viele junge Spielerinnen sind dazu gekommen, die Zeit brauchen, um sich auf dem höheren Niveau zurecht zu finden. Trotzdem habe ich persönlich in jeder Begegnung das Ziel, drei Punkte zu holen. Mir ist es dabei ganz egal, wie der Gegner heißt. Jede Niederlage ärgert mich extrem.

DFB.de: Dann müsste ja heute für Sie ein schöner Tag sein.

Kayikci: Wir freuen uns über diese kleine Überraschung, die uns heute gelungen ist. Aber spätestens ab Montag sollten wir den Blick wieder nach vorne richten auf das Duell mit Frankfurt. Wir haben heute einen Punkt geholt, mehr aber auch nicht. Wir müssen nun nachlegen.

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