Kauczinski: "Die guten Phasen verlängern"

Im dritten Anlauf den ersten Sieg in der 3. Liga einfahren: Dieses Ziel verfolgt Markus Kauczinski, seit Anfang November neuer Trainer beim SV Wehen Wiesbaden, in der Partie heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) beim Aufstiegsanwärter SV Waldhof Mannheim. Im DFB.de-Interview spricht der 51 Jahre alte Fußball-Lehrer mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das bevorstehende Duell und die bisherigen Leistungen.

DFB.de: In dieser Woche fand im Rahmen eines Fantreffens für Sie ein erster Austausch mit den Anhängern des SV Wehen Wiesbaden statt. Welche Eindrücke konnten Sie sammeln, Herr Kauczinski?

Markus Kauczinski: Die Fans sind sehr leidenschaftlich, fiebern mit der Mannschaft mit und leiden auch bei Niederlagen. Dass die Anzahl der Anhänger beim SVWW nicht ganz so groß ist wie vielleicht bei anderen Traditionsklubs, bedeutet nicht, dass die Fans den Verein weniger leben. Die Veranstaltung war eine gute Sache.

DFB.de: Bei Ihren vorherigen Stationen wie dem Karlsruher SC, FC St. Pauli oder Dynamo Dresden ist die Fanbasis größer als beim SV Wehen Wiesbaden. Ist das ein Nachteil oder vielleicht sogar ein Vorteil?

Kauczinski: Selbstverständlich spielt man gerne vor vielen Zuschauern. Hier besteht die Möglichkeit, den Verein weiterzuentwickeln. Mit guten Auftritten können wir das beeinflussen. Dann kann eine Wechselwirkung zwischen Fans und Mannschaft entstehen. Bei der aktuellen Pandemie-Lage sind wir froh, dass wir überhaupt Zuschauer im Stadion begrüßen dürfen.

DFB.de: Ihr erstes Heimspiel gegen den SC Verl endete 0:0. Wie haben Sie die Partie gesehen?

Kauczinski: Wir hatten gute, aber auch schlechte Phasen. Die Partie ist uns zwischenzeitlich ein wenig aus den Händen geglitten. Obwohl wir nicht komplett überzeugt haben, herrschte nach dem Spiel das Gefühl vor, dass mehr für uns möglich war. Aus den vier, fünf guten Möglichkeiten müssen wir eigentlich mindestens ein Tor machen.

DFB.de: Inklusive der Niederlage im Verbandspokal ist Ihrer Mannschaft in drei Pflichtspielen unter Ihrer Regie noch kein Treffer gelungen. Wie wollen Sie das beheben?

Kauczinski: Im Spiel gegen den SC Verl konnten wir an unsere defensive Stabilität aus der Partie beim 1. FC Kaiserslautern anknüpfen. Gegen den FCK fiel unser Gegentreffer durch einen umstrittenen Foulelfmeter. Offensiv haben wir uns schon gesteigert und mehr Torgefahr ausgestrahlt. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle. So können wir die Räume noch besser besetzen und unsere Bewegungsabläufe verfeinern. Über viele kleine Übungen im Training gilt es, an Sicherheit vor dem Tor zu gewinnen. Dabei können es schon die vermeintlich einfachen Dinge sein, die zum Erfolg führen.

DFB.de: Ihr Vorgänger Rüdiger Rehm war etwas mehr als vier Jahre und acht Monate im Verein tätig, ist der Rekordtrainer des Klubs. Hatte das Einfluss auf Ihre Entscheidung, zum SVWW zu wechseln?

Kauczinski: Auch als gegnerischer Trainer habe ich den SV Wehen Wiesbaden immer als sehr seriösen Verein wahrgenommen, der langfristig handelt. Rüdiger Rehm hat tolle Arbeit geleistet, vor der ich Respekt habe. Ich habe hier die Chance gesehen, etwas aufzubauen und mit meinen Ideen weiterhelfen zu können.

DFB.de: Im Endspurt der zurückliegenden Saison wurden Sie in aussichtsreicher Position beim späteren Aufsteiger Dynamo Dresden von Ihren Aufgaben entbunden. Wie lange hat es gedauert, das zu verarbeiten?

Kauczinski: Das kann ich nicht an einen bestimmten Zeitraum festmachen. Meine Station in Dresden war sehr intensiv und hat auch Kraft gekostet. Daher habe ich mich nach der Saison zunächst anderen Dingen gewidmet. Für den richtigen Zeitpunkt habe ich auf mein Gefühl gehört. Der Hunger auf den Fußball kam wieder. Trainer zu sein, ist für mich nicht nur ein Beruf, sondern auch eine Leidenschaft.

DFB.de: Als Sie Ihr aktuelles Team übernommen haben, betrug der Rückstand auf den Relegationsplatz drei lediglich zwei Zähler. Sorgt das für eine höhere Erwartungshaltung im Umfeld?

Kauczinski: Eine gewisse Unzufriedenheit ist verständlich. Wir haben selbst die Erwartungshaltung an uns, so erfolgreich wie möglich zu sein. Ein Trainerwechsel ist aber auch immer ein Stück weit ein Neuanfang. Wir haben damit begonnen, Dinge zu verändern. Da dauert es eine gewisse Zeit, bis alles greift. Beunruhigt sind wir deshalb nicht. Gute Ansätze sind da.

DFB.de: Inzwischen ist der Rückstand auf sieben Punkte angewachsen. Muss das Ziel, um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitzuspielen, in die nächste Saison vertagt werden?

Kauczinski: Nach zwei Ligaspielen ist es noch zu früh, da eine Einschätzung abzugeben. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass man in der 3. Liga durch eine Serie schnell wieder Anschluss finden kann und dass dann vieles möglich ist. Klar ist aber auch: Um an diesen Punkt zu kommen, werden wir anders auftreten müssen. Aktuell sind unsere Leistungen - auch innerhalb eines Spiels - noch zu wechselhaft. Das begleitet die Mannschaft bislang eigentlich durch die gesamte Saison.

DFB.de: Was sind nun die nächsten Schritte?

Kauczinski: Das Team hat Herz gezeigt. Jetzt geht es darum, noch besseren Fußball zu spielen. Wir müssen es schaffen, unsere guten Ansätze und Phasen zu verlängern. Dafür wollen wir unsere Ballkontrolle erhöhen und den Gegner aggressiv unter Druck setzen. Da gilt es, effektiver in den Situationen und unserer Entscheidungsfindung zu sein. Dann können wir auch das zuletzt fehlende Quäntchen Glück wieder erzwingen.

DFB.de: Zum Abschluss des 18. Spieltages geht es nun zum SV Waldhof Mannheim. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Kauczinski: Wir müssen uns auf einen gefestigten Gegner einstellen. Der SV Waldhof hat zuletzt mit dem 3:1 beim TSV 1860 München seine Qualitäten erneut unter Beweis gestellt. Die Mannschaft zeichnet eine sehr intensive Spielweise aus. Mannheim sucht gradlinig den Weg in Richtung Tor.

[mspw]

Im dritten Anlauf den ersten Sieg in der 3. Liga einfahren: Dieses Ziel verfolgt Markus Kauczinski, seit Anfang November neuer Trainer beim SV Wehen Wiesbaden, in der Partie heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) beim Aufstiegsanwärter SV Waldhof Mannheim. Im DFB.de-Interview spricht der 51 Jahre alte Fußball-Lehrer mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das bevorstehende Duell und die bisherigen Leistungen.

DFB.de: In dieser Woche fand im Rahmen eines Fantreffens für Sie ein erster Austausch mit den Anhängern des SV Wehen Wiesbaden statt. Welche Eindrücke konnten Sie sammeln, Herr Kauczinski?

Markus Kauczinski: Die Fans sind sehr leidenschaftlich, fiebern mit der Mannschaft mit und leiden auch bei Niederlagen. Dass die Anzahl der Anhänger beim SVWW nicht ganz so groß ist wie vielleicht bei anderen Traditionsklubs, bedeutet nicht, dass die Fans den Verein weniger leben. Die Veranstaltung war eine gute Sache.

DFB.de: Bei Ihren vorherigen Stationen wie dem Karlsruher SC, FC St. Pauli oder Dynamo Dresden ist die Fanbasis größer als beim SV Wehen Wiesbaden. Ist das ein Nachteil oder vielleicht sogar ein Vorteil?

Kauczinski: Selbstverständlich spielt man gerne vor vielen Zuschauern. Hier besteht die Möglichkeit, den Verein weiterzuentwickeln. Mit guten Auftritten können wir das beeinflussen. Dann kann eine Wechselwirkung zwischen Fans und Mannschaft entstehen. Bei der aktuellen Pandemie-Lage sind wir froh, dass wir überhaupt Zuschauer im Stadion begrüßen dürfen.

DFB.de: Ihr erstes Heimspiel gegen den SC Verl endete 0:0. Wie haben Sie die Partie gesehen?

Kauczinski: Wir hatten gute, aber auch schlechte Phasen. Die Partie ist uns zwischenzeitlich ein wenig aus den Händen geglitten. Obwohl wir nicht komplett überzeugt haben, herrschte nach dem Spiel das Gefühl vor, dass mehr für uns möglich war. Aus den vier, fünf guten Möglichkeiten müssen wir eigentlich mindestens ein Tor machen.

DFB.de: Inklusive der Niederlage im Verbandspokal ist Ihrer Mannschaft in drei Pflichtspielen unter Ihrer Regie noch kein Treffer gelungen. Wie wollen Sie das beheben?

Kauczinski: Im Spiel gegen den SC Verl konnten wir an unsere defensive Stabilität aus der Partie beim 1. FC Kaiserslautern anknüpfen. Gegen den FCK fiel unser Gegentreffer durch einen umstrittenen Foulelfmeter. Offensiv haben wir uns schon gesteigert und mehr Torgefahr ausgestrahlt. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle. So können wir die Räume noch besser besetzen und unsere Bewegungsabläufe verfeinern. Über viele kleine Übungen im Training gilt es, an Sicherheit vor dem Tor zu gewinnen. Dabei können es schon die vermeintlich einfachen Dinge sein, die zum Erfolg führen.

DFB.de: Ihr Vorgänger Rüdiger Rehm war etwas mehr als vier Jahre und acht Monate im Verein tätig, ist der Rekordtrainer des Klubs. Hatte das Einfluss auf Ihre Entscheidung, zum SVWW zu wechseln?

Kauczinski: Auch als gegnerischer Trainer habe ich den SV Wehen Wiesbaden immer als sehr seriösen Verein wahrgenommen, der langfristig handelt. Rüdiger Rehm hat tolle Arbeit geleistet, vor der ich Respekt habe. Ich habe hier die Chance gesehen, etwas aufzubauen und mit meinen Ideen weiterhelfen zu können.

DFB.de: Im Endspurt der zurückliegenden Saison wurden Sie in aussichtsreicher Position beim späteren Aufsteiger Dynamo Dresden von Ihren Aufgaben entbunden. Wie lange hat es gedauert, das zu verarbeiten?

Kauczinski: Das kann ich nicht an einen bestimmten Zeitraum festmachen. Meine Station in Dresden war sehr intensiv und hat auch Kraft gekostet. Daher habe ich mich nach der Saison zunächst anderen Dingen gewidmet. Für den richtigen Zeitpunkt habe ich auf mein Gefühl gehört. Der Hunger auf den Fußball kam wieder. Trainer zu sein, ist für mich nicht nur ein Beruf, sondern auch eine Leidenschaft.

DFB.de: Als Sie Ihr aktuelles Team übernommen haben, betrug der Rückstand auf den Relegationsplatz drei lediglich zwei Zähler. Sorgt das für eine höhere Erwartungshaltung im Umfeld?

Kauczinski: Eine gewisse Unzufriedenheit ist verständlich. Wir haben selbst die Erwartungshaltung an uns, so erfolgreich wie möglich zu sein. Ein Trainerwechsel ist aber auch immer ein Stück weit ein Neuanfang. Wir haben damit begonnen, Dinge zu verändern. Da dauert es eine gewisse Zeit, bis alles greift. Beunruhigt sind wir deshalb nicht. Gute Ansätze sind da.

DFB.de: Inzwischen ist der Rückstand auf sieben Punkte angewachsen. Muss das Ziel, um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitzuspielen, in die nächste Saison vertagt werden?

Kauczinski: Nach zwei Ligaspielen ist es noch zu früh, da eine Einschätzung abzugeben. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass man in der 3. Liga durch eine Serie schnell wieder Anschluss finden kann und dass dann vieles möglich ist. Klar ist aber auch: Um an diesen Punkt zu kommen, werden wir anders auftreten müssen. Aktuell sind unsere Leistungen - auch innerhalb eines Spiels - noch zu wechselhaft. Das begleitet die Mannschaft bislang eigentlich durch die gesamte Saison.

DFB.de: Was sind nun die nächsten Schritte?

Kauczinski: Das Team hat Herz gezeigt. Jetzt geht es darum, noch besseren Fußball zu spielen. Wir müssen es schaffen, unsere guten Ansätze und Phasen zu verlängern. Dafür wollen wir unsere Ballkontrolle erhöhen und den Gegner aggressiv unter Druck setzen. Da gilt es, effektiver in den Situationen und unserer Entscheidungsfindung zu sein. Dann können wir auch das zuletzt fehlende Quäntchen Glück wieder erzwingen.

DFB.de: Zum Abschluss des 18. Spieltages geht es nun zum SV Waldhof Mannheim. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Kauczinski: Wir müssen uns auf einen gefestigten Gegner einstellen. Der SV Waldhof hat zuletzt mit dem 3:1 beim TSV 1860 München seine Qualitäten erneut unter Beweis gestellt. Die Mannschaft zeichnet eine sehr intensive Spielweise aus. Mannheim sucht gradlinig den Weg in Richtung Tor.

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