Kapitän Wingerter führt die U 20 in das erste WM-Spiel

Am Freitagmittag hatte die deutsche U 20-Nationalmannschaft trainingsfrei. Statt einer Übungseinheit war ein Stadtbummel in Abu Dhabi angesetzt. Abschalten, mal etwas anderes sehen als Trainingsplatz und Hotel, hieß es. "Genau zur richtigen Zeit", wie Benjamin Wingerter meint. Nach sechs Einheiten tut ein wenig Regeneration für die erste Aufgabe bei der FIFA Junioren-Weltmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten gut.

Mit der notwendigen Frische wird die DFB-Auswahl daher heute mit der Partie gegen Südkorea (17.30 Uhr, MEZ, live im DSF) ins Turniergeschehen eingreifen. Ganz vorne dabei wird in diesem Moment der Mittelfeldspieler des FC Schalke 04 sein, denn er wird das Team als Spielführer auf das Feld führen.

Eine besondere Auszeichnung für den gebürtigen Gelsenkirchener. Im doppelten Sinn sogar. Allein der Umstand für die WM von DFB-Trainer Ulli Stielike nominiert worden zu sein, ehrt ihn schon. "Ich habe zwei Europameisterschaften gespielt, aber bei einer Weltmeisterschaft war ich noch nie dabei – und wer weiß, ob ich das als Spieler jemals wieder erlebe", sagt der 20-Jährige. Dass er auch als Kapitän versucht er ein wenig herunter zu spielen. "Ich bin ja nur der Stellvertreter von Moritz Volz", erklärt Benjamin Wingerter.

Dennoch macht er keinen Hehl daraus, dieses Amt nicht ohne Stolz übernommen zu haben. "Ich mache das gerne", gesteht er. Schließlich ist er auch schon lange dabei, gehört mit 60 Einsätzen zu den Rekordspielern unter den deutschen Junioren-Nationalspielern. Von daher geht es ihm, wenn er die Binde trägt, auch um mehr, als nur den Wimpel zur Seitenwahl zu tragen. "Ich probiere, mich in meiner Funktion für die Mannschaft einzubringen und habe auch einen guten Draht zum Trainer", berichtet der Schalker, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft.

Ulli Stielike konnte ihm zu Beginn der Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate aber auch nicht helfen. Seine Taschen waren spurlos verschwunden. "Da war alles drin", erzählt Benjamin Wingerter. Selbst eine Zahnbürste musste er sich deswegen bei Physiotherapeut Hans-Günter Bruns leihen. Mittlerweile ist das Gepäck wieder aufgetaucht und deswegen steht aus seiner Sicht einem positiven Start in die WM kaum noch etwas im Weg. Okay, ein wenig nervös wird er vor dem Anstoß sein, räumt er ein. Aber das legt sich gewöhnlich mit den ersten Ballkontakten.

Doch dann sind da noch die Südkoreaner. Kein leichter Gegner, wie die 1,75 Meter große und 74 Kilogramm schwere Kämpfernatur weiß. "Die sind ganz schön flink und diszipliniert", weiß Benjamin Wingerter. Auf Video hat sich die deutsche U 20 Ausschnitte eines Spiels der Asiaten angesehen. Bekannt ist von ihnen zudem, dass sie sich bereits seit Mitte Oktober auf die WM vorbereiten und somit mittlerweile sehr gut eingespielt sein sollten. Respekt hat der Schalker deswegen schon vor den Südkoreanern, aber beeindrucken lässt er sich davon nicht. Schließlich weiß er, was sein Team zu leisten im Stande ist. Und verlieren will er auf gar keinen Fall. "Wir wissen wie wichtig das erste Spiel in einem Turnier ist", sagt er, "danach weiß man, wo man steht. Es ist wichtig, sich eine gute Ausgangsposition zu verschaffen. Und ein Erfolg wäre auch für die Stimmung im Team von Bedeutung."

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[bild1]Am Freitagmittag hatte die deutsche U 20-Nationalmannschaft trainingsfrei. Statt einer Übungseinheit war ein Stadtbummel in Abu Dhabi angesetzt. Abschalten, mal etwas anderes sehen als Trainingsplatz und Hotel, hieß es. "Genau zur richtigen Zeit", wie Benjamin Wingerter meint. Nach sechs Einheiten tut ein wenig Regeneration für die erste
Aufgabe bei der FIFA Junioren-Weltmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten gut.



Mit der notwendigen Frische wird die DFB-Auswahl daher heute mit der Partie gegen Südkorea (17.30 Uhr, MEZ, live im DSF) ins Turniergeschehen eingreifen. Ganz vorne dabei wird in diesem Moment der Mittelfeldspieler des FC Schalke 04 sein, denn er wird das Team als Spielführer auf das Feld führen.



Eine besondere Auszeichnung für den gebürtigen Gelsenkirchener. Im doppelten Sinn sogar. Allein der Umstand für die WM von DFB-Trainer Ulli Stielike nominiert worden zu sein, ehrt ihn schon. "Ich habe zwei Europameisterschaften gespielt, aber bei einer Weltmeisterschaft war ich noch nie dabei – und wer weiß, ob ich das als Spieler jemals wieder erlebe", sagt der 20-Jährige. Dass er auch als Kapitän versucht er ein wenig herunter zu spielen. "Ich bin ja nur der Stellvertreter von Moritz Volz", erklärt Benjamin Wingerter.



Dennoch macht er keinen Hehl daraus, dieses Amt nicht ohne Stolz übernommen zu haben. "Ich mache das gerne", gesteht er. Schließlich ist er auch schon lange dabei, gehört mit 60 Einsätzen zu den Rekordspielern unter den deutschen Junioren-Nationalspielern. Von daher geht es ihm, wenn er die Binde trägt, auch um mehr, als nur den Wimpel zur Seitenwahl zu tragen. "Ich probiere, mich in meiner Funktion für die Mannschaft einzubringen und habe auch einen guten Draht zum Trainer", berichtet der Schalker, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft.



Ulli Stielike konnte ihm zu Beginn der Reise in die Vereinigten
Arabischen Emirate aber auch nicht helfen. Seine Taschen waren spurlos verschwunden. "Da war alles drin", erzählt Benjamin Wingerter. Selbst eine Zahnbürste musste er sich deswegen bei Physiotherapeut Hans-Günter Bruns leihen. Mittlerweile ist das Gepäck wieder aufgetaucht und deswegen steht aus seiner Sicht einem positiven Start in die WM kaum noch etwas im Weg. Okay, ein wenig nervös wird er vor dem Anstoß sein, räumt er ein. Aber das legt sich gewöhnlich mit den ersten Ballkontakten.



Doch dann sind da noch die Südkoreaner. Kein leichter Gegner, wie die 1,75 Meter große und 74 Kilogramm schwere Kämpfernatur weiß. "Die sind ganz schön flink und diszipliniert", weiß Benjamin Wingerter. Auf Video hat sich die deutsche U 20 Ausschnitte eines Spiels der Asiaten angesehen. Bekannt ist von ihnen zudem, dass sie sich bereits seit Mitte Oktober auf die WM vorbereiten und somit mittlerweile sehr gut eingespielt sein sollten. Respekt hat der Schalker deswegen schon vor den Südkoreanern, aber beeindrucken lässt er sich davon nicht. Schließlich weiß er, was sein Team zu leisten im Stande ist. Und verlieren will er auf gar keinen Fall. "Wir wissen wie wichtig das erste Spiel in einem Turnier ist", sagt er, "danach weiß man, wo man steht. Es ist wichtig, sich eine gute Ausgangsposition zu verschaffen. Und ein Erfolg wäre auch für die Stimmung im Team von Bedeutung."