Kapitän Scherder: "Nicht so der Lautsprecher"

Mit reichlich Schwung nimmt Simon Scherder vom SC Preußen Münster die neue Saison in der 3. Liga in Angriff. Der 25 Jahre alte Defensivspieler wurde von Trainer Marco Antwerpen zum neuen Kapitän der "Adler" bestimmt. Scherder, der schon seit 2006 für den SC Preußen am Ball ist, folgt damit auf Stürmer Adriano Grimaldi, den es zum Aufsteiger TSV 1860 München zog. So gut wie aktuell lief es nicht immer für ihn - zwei Kreuzbandrisse hätten ihn fast seine Karriere gekostet. Im DFB.de-Drittligainterview spricht Simon Scherder mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die schwere Verletzungszeit, die Bedeutung des Kapitänsamts und seine Vereinstreue.

DFB.de: Sie stecken mit dem SC Preußen mitten in der Vorbereitung auf die neue Saison. Wie sehr mögen Sie diese Zeit, Herr Scherder?

Simon Scherder: Ich glaube, dass nur wenige Fußballer diese Phase besonders gerne haben. Aber sie gehört dazu, und wir alle wissen, dass wir jetzt die Grundlagen für eine lange Saison legen müssen, die in unserem Fall 38 Spiele umfasst. Daher zieht jeder voll mit.

DFB.de: Vor wenigen Tagen hat Trainer Marco Antwerpen Sie zum neuen Kapitän ernannt. Wie haben Sie diese Entscheidung aufgefasst?

Scherder: Ich habe mich sehr gefreut und bin stolz, in der kommenden Saison die Spielführerbinde tragen zu dürfen. Vollkommen überrascht hat mich die Entscheidung nicht. Marco Antwerpen hatte mich schon in der vergangenen Saison in die Verantwortung genommen, wenn Adriano Grimaldi mal nicht dabei war

DFB.de: Welche Auswirkungen hat die Kapitänsbinde auf Ihr Verhalten?

Scherder: Ich werde mich ganz sicher nicht komplett ändern, aber es gibt sicher einige Punkte, in denen ich mich noch verbessern kann. Im Gegensatz zu Adriano bin ich nicht so sehr der Lautsprecher, sondern eher der ruhigere Typ. Ich denke aber, dass ich in meine Rolle schnell hineinwachsen werde.

DFB.de: Vor rund einem Jahr hing Ihre Karriere nach zwei Kreuzbandrissen noch am seidenen Faden.

Scherder: Das stimmt. Mein Vertrag lief aus, im Verein war auf vielen Positionen viel in Bewegung. Es ist doch ganz klar, dass der Klub überlegt hat, ob er mir nach so langer Verletzungspause noch das Vertrauen schenkt. Glücklicherweise hat es geklappt, und ich konnte mich in der vergangenen Hinrunde wieder heranarbeiten. In der Rückrunde war ich fester Bestandteil der Mannschaft. Mir hat das gezeigt, dass es sich immer lohnt, gegen Rückschläge anzukämpfen.

DFB.de: Wer hat Sie während Ihrer langen Verletzungspause besonders unterstützt?

Scherder: Die Zeit nach dem ersten Kreuzbandriss ging sogar recht schnell vorbei. Nur zwei Monate später habe ich mir dann erneut das Kreuzband gerissen, da wusste ich, dass es sehr lange dauern würde. Es gab - zugegeben - auch Zweifel, ob ich es noch mal schaffe. Meine Familie, Freunde und Mitspieler haben mir geholfen, nie aufzugeben und nie den Mut zu verlieren.

DFB.de: Hören Sie bei kleineren Blessuren am linken Knie gleich besonders tief in Ihren Körper hinein?

Scherder: Ich kenne meinen Körper sehr gut und weiß, wann es ernst ist und wann nicht. Ich lasse mich dadurch aber nicht mehr groß beeinflussen. Die Verletzung bereitet mir psychisch wie physisch keine Probleme.

DFB.de: Sie spielen bereits seit 2006 für den SC Preußen. Gab es nie den Wunsch nach Veränderung?

Scherder: Bisher noch nicht. Ich fühle mich brutal wohl beim SCP. Mein Heimatort Dreierwalde bei Rheine ist mit dem Auto knapp 45 Minuten entfernt. Meine Familie und viele Freunde wohnen dort. Das ist optimal, um vom Fußball mal auf andere Gedanken zu kommen und abzuschalten.

DFB.de: Was macht den SC Preußen für Sie aus?

Scherder: Der Verein ist sehr familiär und mittlerweile kenne ich selbstverständlich jeden. Der Umgang miteinander ist vorbildlich. Außerdem wird es nie langweilig. So richtig Ruhe ist im Verein nie. Genau das finde ich interessant.

DFB.de: Die vergangene Saison endete auf Rang zehn. Was haben Sie sich für die bevorstehende Spielzeit vorgenommen?

Scherder: Das legen wir in den kommenden Wochen noch fest. Niemand von uns hat aber Interesse, mitten im Abstiegskampf zu stecken. Wenn es möglich ist, wollen wir uns ein Stück weiter nach oben orientieren. Das wird in der starken 3. Liga nicht einfach. Es gibt Vereine, die von den Möglichkeiten her die meisten Konkurrenten hinter sich lassen.

DFB.de: Für einen Defensivspieler ist Ihre Ausbeute mit elf Toren bei 77 Einsätzen in der 3. Liga gar nicht so schlecht, oder?

Scherder: Das stimmt. Allerdings musste ich bei meinen fünf Treffern in der vergangenen Saison auch gar nicht soviel machen. Ich stand nach Standards oft goldrichtig und musste den Ball aus zwei oder drei Metern nur noch über die Linie drücken. Mein persönlicher Ansporn ist es, in der neuen Saison vielleicht noch ein paar Treffer draufzulegen und einen neuen Rekord aufzustellen.

[mspw]

Mit reichlich Schwung nimmt Simon Scherder vom SC Preußen Münster die neue Saison in der 3. Liga in Angriff. Der 25 Jahre alte Defensivspieler wurde von Trainer Marco Antwerpen zum neuen Kapitän der "Adler" bestimmt. Scherder, der schon seit 2006 für den SC Preußen am Ball ist, folgt damit auf Stürmer Adriano Grimaldi, den es zum Aufsteiger TSV 1860 München zog. So gut wie aktuell lief es nicht immer für ihn - zwei Kreuzbandrisse hätten ihn fast seine Karriere gekostet. Im DFB.de-Drittligainterview spricht Simon Scherder mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die schwere Verletzungszeit, die Bedeutung des Kapitänsamts und seine Vereinstreue.

DFB.de: Sie stecken mit dem SC Preußen mitten in der Vorbereitung auf die neue Saison. Wie sehr mögen Sie diese Zeit, Herr Scherder?

Simon Scherder: Ich glaube, dass nur wenige Fußballer diese Phase besonders gerne haben. Aber sie gehört dazu, und wir alle wissen, dass wir jetzt die Grundlagen für eine lange Saison legen müssen, die in unserem Fall 38 Spiele umfasst. Daher zieht jeder voll mit.

DFB.de: Vor wenigen Tagen hat Trainer Marco Antwerpen Sie zum neuen Kapitän ernannt. Wie haben Sie diese Entscheidung aufgefasst?

Scherder: Ich habe mich sehr gefreut und bin stolz, in der kommenden Saison die Spielführerbinde tragen zu dürfen. Vollkommen überrascht hat mich die Entscheidung nicht. Marco Antwerpen hatte mich schon in der vergangenen Saison in die Verantwortung genommen, wenn Adriano Grimaldi mal nicht dabei war

DFB.de: Welche Auswirkungen hat die Kapitänsbinde auf Ihr Verhalten?

Scherder: Ich werde mich ganz sicher nicht komplett ändern, aber es gibt sicher einige Punkte, in denen ich mich noch verbessern kann. Im Gegensatz zu Adriano bin ich nicht so sehr der Lautsprecher, sondern eher der ruhigere Typ. Ich denke aber, dass ich in meine Rolle schnell hineinwachsen werde.

DFB.de: Vor rund einem Jahr hing Ihre Karriere nach zwei Kreuzbandrissen noch am seidenen Faden.

Scherder: Das stimmt. Mein Vertrag lief aus, im Verein war auf vielen Positionen viel in Bewegung. Es ist doch ganz klar, dass der Klub überlegt hat, ob er mir nach so langer Verletzungspause noch das Vertrauen schenkt. Glücklicherweise hat es geklappt, und ich konnte mich in der vergangenen Hinrunde wieder heranarbeiten. In der Rückrunde war ich fester Bestandteil der Mannschaft. Mir hat das gezeigt, dass es sich immer lohnt, gegen Rückschläge anzukämpfen.

DFB.de: Wer hat Sie während Ihrer langen Verletzungspause besonders unterstützt?

Scherder: Die Zeit nach dem ersten Kreuzbandriss ging sogar recht schnell vorbei. Nur zwei Monate später habe ich mir dann erneut das Kreuzband gerissen, da wusste ich, dass es sehr lange dauern würde. Es gab - zugegeben - auch Zweifel, ob ich es noch mal schaffe. Meine Familie, Freunde und Mitspieler haben mir geholfen, nie aufzugeben und nie den Mut zu verlieren.

DFB.de: Hören Sie bei kleineren Blessuren am linken Knie gleich besonders tief in Ihren Körper hinein?

Scherder: Ich kenne meinen Körper sehr gut und weiß, wann es ernst ist und wann nicht. Ich lasse mich dadurch aber nicht mehr groß beeinflussen. Die Verletzung bereitet mir psychisch wie physisch keine Probleme.

DFB.de: Sie spielen bereits seit 2006 für den SC Preußen. Gab es nie den Wunsch nach Veränderung?

Scherder: Bisher noch nicht. Ich fühle mich brutal wohl beim SCP. Mein Heimatort Dreierwalde bei Rheine ist mit dem Auto knapp 45 Minuten entfernt. Meine Familie und viele Freunde wohnen dort. Das ist optimal, um vom Fußball mal auf andere Gedanken zu kommen und abzuschalten.

DFB.de: Was macht den SC Preußen für Sie aus?

Scherder: Der Verein ist sehr familiär und mittlerweile kenne ich selbstverständlich jeden. Der Umgang miteinander ist vorbildlich. Außerdem wird es nie langweilig. So richtig Ruhe ist im Verein nie. Genau das finde ich interessant.

DFB.de: Die vergangene Saison endete auf Rang zehn. Was haben Sie sich für die bevorstehende Spielzeit vorgenommen?

Scherder: Das legen wir in den kommenden Wochen noch fest. Niemand von uns hat aber Interesse, mitten im Abstiegskampf zu stecken. Wenn es möglich ist, wollen wir uns ein Stück weiter nach oben orientieren. Das wird in der starken 3. Liga nicht einfach. Es gibt Vereine, die von den Möglichkeiten her die meisten Konkurrenten hinter sich lassen.

DFB.de: Für einen Defensivspieler ist Ihre Ausbeute mit elf Toren bei 77 Einsätzen in der 3. Liga gar nicht so schlecht, oder?

Scherder: Das stimmt. Allerdings musste ich bei meinen fünf Treffern in der vergangenen Saison auch gar nicht soviel machen. Ich stand nach Standards oft goldrichtig und musste den Ball aus zwei oder drei Metern nur noch über die Linie drücken. Mein persönlicher Ansporn ist es, in der neuen Saison vielleicht noch ein paar Treffer draufzulegen und einen neuen Rekord aufzustellen.

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