Kampf um Aufstieg und Klassenverbleib spitzt sich zu

Nachdem Bayer 04 Leverkusen den direkten Wiederaufstieg in die Allianz Frauen-Bundesliga bereits perfekt gemacht hat, stehen am 22. und letzten Spieltag in der Süd-Staffel der 2. Frauen-Bundesliga der Kampf um die Meisterschaft und das Rennen um die Qualifikation für die zukünftige eingleisige 2. Bundesliga besonders im Blickpunkt.

Um Platz eins kämpfen in einem Fernduell am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) noch der zweimalige Staffelsieger und Tabellenführer 1899 Hoffenheim II und der erste Verfolger Bayern München II. Hoffenheim strebt nach dem 4:1 bei Hessen Wetzlar gegen den bereits feststehenden Absteiger 1. FFC 08 Niederkirchen einen weiteren Dreier an, um die Bayern auf Distanz zu halten.

In ihren vergangenen 13 Spielen hat die Mannschaft von TSG-Trainer Siegfried Becker nur einen Zähler (1:1 gegen VfL Sindelfingen Ladies) abgegeben. Beim Hinspiel in Niederkirchen kam Hoffenheim durch einen Treffer von Angreiferin Annika Eberhardt und ein Eigentor von Ann-Katrin Striekert zu einem 2:1. Sollte Hoffenheim zum dritten Mal in Folge Süd-Meister werden, wird Daniela Quintana Leiva, Mitglied im DFB-Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball, im Anschluss an die Partie die Meisterehrung vornehmen.

FC Bayern benötigt einen Sieg

München II muss heute (ab 14 Uhr) im letzten Saisonspiel gegen den Tabellenachten TSV Schott Mainz unbedingt gewinnen, um die Chance auf die Meisterschaft zu wahren. Sollte der FCB noch Staffelsieger werden, wird er von Silke Raml, ebenfalls Mitglied im DFB-Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball, geehrt.

Die Münchnerinnen gehen nach als klarer Favorit in die Partie. Die Gäste, trainiert von Stefan von Martinez, hatten das Hinspiel bereits 0:6 verloren und wollen nun mit einem Überraschungserfolg möglichst noch die Qualifikation für die zukünftige eingleisige 2. Bundesliga schaffen. Für die türkische Nationalspielerin Cagla Korkmaz ist es ihr "Abschiedsspiel". Die 27 Jahre alte TSV-Mittelfeldspielerin wechselt zum Nord-Zweitligisten SV Meppen und wird dort auch als Co-Trainerin für das U17-Juniorinnenteam arbeiten.

Hessen Wetzlar hat Klassenverbleib in eigener Hand

Auch der 1. FFC Frankfurt II und der 1. FC Saarbrücken haben ein direktes Ticket für die neue eingleisige 2. Bundesliga schon sicher. Um den definitiv rettenden sechsten Rang sowie Relegationsplatz sieben streiten sich mit dem FSV Hessen Wetzlar, dem VfL Sindelfingen Ladies und dem TSV Schott Mainz drei Mannschaften.

Wetzlar hat den sicheren Klassenerhalt in der eigenen Hand, gastiert aber heute (ab 14 Uhr) beim Tabellendritten und künftigen Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen. "Wir wissen um die Schwere der Aufgabe, werden aber mutig nach vorne spielen", sagt Trainer Ilhami Ocak im Gespräch mit DFB.de. Bei den Gästen hat sich die zuletzt angeschlagene Mittelfeldspielerin Emelie Huhn rechtzeitig für das Saisonfinale zurückgemeldet.

Wetzlars ärgster Konkurrent Sindelfingen ist ebenfalls am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) beim 1. FC Saarbrücken zu Gast. Bei einem Sieg ist mindestens die Teilnahme an der Relegation sicher, aber auch der direkte Klassenverbleib möglich. Schon ein Remis könnte allerdings den Abstieg bedeuten, wenn die Konkurrenten dreifach punkten.

Kim Kulig: "Wollen Saison auf Platz vier beenden"

Der Tabellenvierte 1. FFC Frankfurt II bekommt es heute (ab 14 Uhr) zum Saisonabschluss mit dem SC Freiburg II zu tun, der künftig wieder in der Regionalliga antreten wird. Die Frankfurterinnen wollen sich mit einem Sieg von den eigenen Anhängern verabschieden. "Wir wollen die Saison auf Platz vier beenden und mit einem guten Gefühl in die Pause gehen", sagt FFC-Trainerin und Ex-Nationalspielerin Kim Kulig.

Die Frankfurterinnen hatten aus ihren vergangenen sechs Spielen nur einen Punkt (2:2 gegen den 1. FC Köln II) geholt. "Trotz der unbefriedigenden Ergebnisse hatten wir auch starke Phasen, in denen es uns aber nicht gelungen ist, diese auch in zählbare Erfolge umzusetzen. Das wollen wir möglichst in unserem letzten Saisonspiel nachholen", so Kulig.

Das Kellerduell am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) zwischen Schlusslicht SG Andernach und dem Tabellenvorletzten Köln II ist für beide Mannschaften vorerst das letzte Spiel in der 2. Frauen-Bundesliga. Die Gastgeberinnen wollen sich für die 0:1-Hinspielniederlage revanchieren und mit einem Sieg den letzten Tabellenplatz noch an die Kölnerinnen abgeben.

Nord: Meister Mönchengladbach wird in Cloppenburg geehrt

Nach dem direkten Wiederaufstieg in die Allianz Frauen-Bundesliga steht für Meister Borussia Mönchengladbach am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) noch das Spiel beim Tabellenfünften BV Cloppenburg auf dem Programm. Die Meisterehrung für die Gladbacherinnen wird Sabine Mammitzsch, Spielleiterin der 2. Frauen-Bundesliga sowie Mitglied im DFB-Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball und in der Kommission Frauen-Bundesligen, im Anschluss an die Partie vornehmen.

Nach der offiziellen Ehrung werden sich die Spielerinnen ihre selbstgestalteten T-Shirts überstreifen und ein Großteil der Mannschaft wird über Pfingsten nach Mallorca reisen, um dort zu feiern. "Wir wollen in Cloppenburg einen gebührenden Saisonabschluss feiern", sagt Borussia-Trainer Mike Schmalenberg im Gespräch mit DFB.de. Nicht dabei sein wird definitiv Vanessa Wahlen, die mit Knieproblemen ausfällt. Ihren ersten Einsatz in dieser Saison hat Schmalenberg der etatmäßigen Ersatztorhüterin Lisa Venrath in Aussicht gestellt.

Im abschließenden Saisonspiel trifft der SV Henstedt-Ulzburg, der den Abstieg nicht mehr verhindern kann, heute (ab 14 Uhr) auf den Tabellenvierten Turbine Potsdam II. Die Gastgeberinnen müssen ohne Abwehrspielerin Tanja Staben auskommen. Die 17-Jährige hatte sich beim jüngsten 2:3 bei Arminia Bielefeld wegen einer Notbremse die Rote Karte eingehandelt und wurde vom DFB-Sportgericht für zwei Spiele gesperrt.

Hochspannung im Kampf um Plätze sechs und sieben

Der Kampf um die Teilnahme an der zukünftigen eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga verspricht beim Saisonfinale noch einmal Hochspannung. Für den sicheren Qualifikationsplatz sechs und Relegationsrang sieben kommen mit Arminia Bielefeld, dem FSV Gütersloh und dem FF USV Jena II noch drei Mannschaften in Betracht.

Jena empfängt am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) den Tabellenvorletzten Blau-Weiß Hohen Neuendorf vor eigenem Publikum. Die Mannschaft von Trainer Christian Kucharz will einen Heimsieg einfahren, um sich alle Optionen offen zu halten, ist zusätzlich allerdings auch auf Schützenhilfe angewiesen.

Bereits das Hinspiel zwischen Hohen Neuendorf und Jena war eine enge Angelegenheit. "Wir haben dort gerade in der zweiten Halbzeit glücklich gewonnen. Das war ein Spiel auf des Messers Schneide", sagt Kucharz im Rückblick auf das 2:1 seines Teams. "Ich spüre, dass die Mannschaft gierig ist. Wir arbeiten weiterhin sehr fokussiert. Das gibt mir ein sehr gutes Gefühl."

Der Tabellensiebte Gütersloh, der gleichzeitig gegen Schlusslicht Herforder SV antreten muss, hat weiter die Chance, aus eigener Kraft den Verbleib in der Liga zu schaffen. Bei einem Derbysieg gegen Herford wäre mindestens Platz sieben sicher, weil der FSV im Vergleich zu Jena II über die um zwölf Treffer bessere Tordifferenz verfügt.

Arminia: Gute Ausgangslage - schwere Aufgabe

Die beste Ausgangslage im Rennen um den rettenden sechsten Rang hat nach wie vor Arminia Bielefeld. Das Team von Trainer und Ex-Profi Markus Wuckel liegt zwei Punkte vor der Konkurrenz aus Gütersloh und Jena und hat auch die beste Tordifferenz. Allerdings müssen die Ostwestfälinnen am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) mit der Partie beim Tabellenzweiten VfL Wolfsburg II auch die vermeintlich schwierigste Aufgabe lösen.

Die Wolfsburgerinnen präsentieren sich schließlich seit Wochen in blendender Verfassung. Die Mannschaft von Trainer Saban Uzun hat ihre zurückliegenden vier Begegnungen allesamt gewonnen und dabei 19 Treffer erzielt. Mit einem weiteren Dreier würde sich der VfL die Vizemeisterschaft hinter Borussia Mönchengladbach sichern. Arminia-Trainer Wuckel gibt sich jedoch im Gespräch mit DFB.de kämpferisch: "Wir haben alles in der eigenen Hand, sind nicht auf fremde Hilfe angewiesen."

In das Nachbarschaftsduell beim bereits feststehenden Absteiger Jahn Delmenhorst geht der Tabellendritte Meppen heute (ab 14 Uhr) als klarer Favorit. Durch das überraschende 3:4 beim Tabellenvorletzten Blau-Weiß Hohen Neuendorf hatten die Gäste aus Meppen ihre letzte Chance auf den Aufstieg verspielt, können jedoch mit einem Sieg noch Vizemeister werden, wenn Wolfsburg II gegen Bielefeld nicht gewinnt.