Julian Weigl: "Ich spüre, dass ich ein wichtiger Bestandteil bin"

Julian Weigl ist bei Borussia Dortmund zu einer Konstante geworden. Der Nationalspieler zählt mit gerade einmal 21 Jahren zu den Leistungsträgern im Team von Trainer Thomas Tuchel. Seit seinem Wechsel vom Zweitligisten TSV 1860 München zum achtmaligen Deutschen Meister absolvierte Weigl 67 von 75 möglichen Spielen. Mit dem 1:1 im Heimspiel gegen den FC Augsburg zum Auftakt des 16. Bundesligaspieltags zeigte sich der Sechser und EM-Teilnehmer der EURO 2016 ebenso unzufrieden wie sein Coach.

Im Interview auf DFB.de spricht Weigl über das vierte Remis in Serie, die Tabellenkonstellation, den Umbruch im Team und seine vorzeitige Vertragsverlängerung über zwei weitere Jahre bis 2021.

Frage: Gegen den FC Augsburg gab es das vierte Unentschieden in Folge, das 2:2 gegen Real Madrid mit eingerechnet. Tritt die Mannschaft zurzeit auf der Stelle?

Julian Weigl: Das kann man so sagen. Wir wollten gegen Augsburg alle gewinnen. Das ist vor heimischem Publikum schließlich auch unser Anspruch. Eigentlich sind wir gut reingekommen in die Partie, wir hatten einige gute Offensivaktionen. Dann haben wir den Gegner einfach zu oft eingeladen und haben von hinten heraus zu viele Fehlpässe gespielt. Erst in der zweiten Halbzeit sind wir so rausgekommen, wie wir uns das eigentlich vorgenommen hatten. Dann hatten wir auch genügend Chancen, um das Spiel zu gewinnen. Die haben wir aber leider nicht genutzt.

Frage: Ist die Leistungskurve nach den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte nicht auch wieder ein bisschen abgeflacht?

Weigl: Ja. Da haben wir es verpasst, das Tor nachzulegen. Trotzdem glaube ich, dass wir in der zweiten Halbzeit unglaublich dominant waren und schon viel, viel mehr Ballbesitz hatten. Wir sind nach vorne gekommen und hatten gefährliche Aktionen. Ich glaube, wir hatten 6:1-Ecken, die meisten davon in der zweiten Halbzeit. Wir waren also am Drücker, aber – wie gesagt – haben es versäumt, die Tore zu machen.

Frage: Wie erklären Sie sich die Unsicherheiten, speziell in der ersten Hälfte?

Weigl: Die sind schwer zu erklären. Zum einen ist Mikel Merino (linker Verteidiger in der Dreier-Abwehrkette, Anm. d. Red.) ein sehr junger Spieler, der noch nicht oft hier gespielt hat. Ihm steht es zu, auch mal einen Fehler zu machen. Wir haben uns ein bisschen einschläfern lassen. Wir haben gemerkt: Wir haben den Ball und sie lassen uns spielen. Dann sind wir unruhig geworden und haben gedacht, jetzt müssen wir eine Lösung finden. Vielleicht hätten wir uns mehr Ruhe geben müssen. Wir wussten eigentlich, dass wir Geduld brauchen und dass sie uns die Räume geben werden. Da haben wir teilweise versucht, den Ball zu erzwingen.

Frage: Mit welchem Gefühl gehen Sie nun in die kurze Winterpause?

Weigl: Jetzt bin ich erstmal noch sauer. Das dauert bei mir nach einem Spiel, das ich mir anders vorgestellt hatte, mindestens zwei Tage. Natürlich wollten wir die Vorrunde anders abschließen und weiter vorne stehen. Aber uns war auch klar, dass wir im Sommer einfach einen großen Umbruch hatten und dass es immer wieder Dellen geben kann. Die hatten wir jetzt auch ganz klar in dieser Vorrunde. Nichtdestotrotz bin ich guter Dinge.

Frage: Was macht Ihnen Hoffnung?

Weigl: Wir stehen nicht aussichtslos da und haben noch alle Möglichkeiten. Ich weiß, dass großes Potenzial in unserer Mannschaft schlummert und die jungen Spieler immer mehr dazulernen. Vielleicht kommen sie schon in der Rückrunde ein Stück weit besser mit der Dreitagesbelastung klar. Ich stecke jetzt jedenfalls nicht den Kopf in den Sand.

Frage: Vor dem Spiel wurde bekannt gegeben, dass Sie Ihren Vertrag in Dortmund vorzeitig bis 2021 verlängert haben. Was waren die ausschlaggebende Gründe dafür?

Weigl: Einfach, dass ich an das erwähnte Potenzial in der Mannschaft glaube. Ich merke, dass hier etwas heranwächst und spüre, dass ich bei so einem großen Verein wie Borussia Dortmund ein wichtiger Bestandteil bin. Ich bin auch einfach unheimlich dankbar, als Spieler aus der 2. Bundesliga hier die Chance bekommen zu haben. Von daher bin ich einfach glücklich hier. Ich habe mich über die Verlängerung gefreut, denn die Gespräche waren sehr, sehr gut. Ich weiß, dass der Verein hinter mir steht, sowohl der Trainer als auch die Führung. Das ist für mich das größte Gut.

Aufgezeichnet von DFB.de.

[tl]

Julian Weigl ist bei Borussia Dortmund zu einer Konstante geworden. Der Nationalspieler zählt mit gerade einmal 21 Jahren zu den Leistungsträgern im Team von Trainer Thomas Tuchel. Seit seinem Wechsel vom Zweitligisten TSV 1860 München zum achtmaligen Deutschen Meister absolvierte Weigl 67 von 75 möglichen Spielen. Mit dem 1:1 im Heimspiel gegen den FC Augsburg zum Auftakt des 16. Bundesligaspieltags zeigte sich der Sechser und EM-Teilnehmer der EURO 2016 ebenso unzufrieden wie sein Coach.

Im Interview auf DFB.de spricht Weigl über das vierte Remis in Serie, die Tabellenkonstellation, den Umbruch im Team und seine vorzeitige Vertragsverlängerung über zwei weitere Jahre bis 2021.

Frage: Gegen den FC Augsburg gab es das vierte Unentschieden in Folge, das 2:2 gegen Real Madrid mit eingerechnet. Tritt die Mannschaft zurzeit auf der Stelle?

Julian Weigl: Das kann man so sagen. Wir wollten gegen Augsburg alle gewinnen. Das ist vor heimischem Publikum schließlich auch unser Anspruch. Eigentlich sind wir gut reingekommen in die Partie, wir hatten einige gute Offensivaktionen. Dann haben wir den Gegner einfach zu oft eingeladen und haben von hinten heraus zu viele Fehlpässe gespielt. Erst in der zweiten Halbzeit sind wir so rausgekommen, wie wir uns das eigentlich vorgenommen hatten. Dann hatten wir auch genügend Chancen, um das Spiel zu gewinnen. Die haben wir aber leider nicht genutzt.

Frage: Ist die Leistungskurve nach den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte nicht auch wieder ein bisschen abgeflacht?

Weigl: Ja. Da haben wir es verpasst, das Tor nachzulegen. Trotzdem glaube ich, dass wir in der zweiten Halbzeit unglaublich dominant waren und schon viel, viel mehr Ballbesitz hatten. Wir sind nach vorne gekommen und hatten gefährliche Aktionen. Ich glaube, wir hatten 6:1-Ecken, die meisten davon in der zweiten Halbzeit. Wir waren also am Drücker, aber – wie gesagt – haben es versäumt, die Tore zu machen.

Frage: Wie erklären Sie sich die Unsicherheiten, speziell in der ersten Hälfte?

Weigl: Die sind schwer zu erklären. Zum einen ist Mikel Merino (linker Verteidiger in der Dreier-Abwehrkette, Anm. d. Red.) ein sehr junger Spieler, der noch nicht oft hier gespielt hat. Ihm steht es zu, auch mal einen Fehler zu machen. Wir haben uns ein bisschen einschläfern lassen. Wir haben gemerkt: Wir haben den Ball und sie lassen uns spielen. Dann sind wir unruhig geworden und haben gedacht, jetzt müssen wir eine Lösung finden. Vielleicht hätten wir uns mehr Ruhe geben müssen. Wir wussten eigentlich, dass wir Geduld brauchen und dass sie uns die Räume geben werden. Da haben wir teilweise versucht, den Ball zu erzwingen.

Frage: Mit welchem Gefühl gehen Sie nun in die kurze Winterpause?

Weigl: Jetzt bin ich erstmal noch sauer. Das dauert bei mir nach einem Spiel, das ich mir anders vorgestellt hatte, mindestens zwei Tage. Natürlich wollten wir die Vorrunde anders abschließen und weiter vorne stehen. Aber uns war auch klar, dass wir im Sommer einfach einen großen Umbruch hatten und dass es immer wieder Dellen geben kann. Die hatten wir jetzt auch ganz klar in dieser Vorrunde. Nichtdestotrotz bin ich guter Dinge.

Frage: Was macht Ihnen Hoffnung?

Weigl: Wir stehen nicht aussichtslos da und haben noch alle Möglichkeiten. Ich weiß, dass großes Potenzial in unserer Mannschaft schlummert und die jungen Spieler immer mehr dazulernen. Vielleicht kommen sie schon in der Rückrunde ein Stück weit besser mit der Dreitagesbelastung klar. Ich stecke jetzt jedenfalls nicht den Kopf in den Sand.

Frage: Vor dem Spiel wurde bekannt gegeben, dass Sie Ihren Vertrag in Dortmund vorzeitig bis 2021 verlängert haben. Was waren die ausschlaggebende Gründe dafür?

Weigl: Einfach, dass ich an das erwähnte Potenzial in der Mannschaft glaube. Ich merke, dass hier etwas heranwächst und spüre, dass ich bei so einem großen Verein wie Borussia Dortmund ein wichtiger Bestandteil bin. Ich bin auch einfach unheimlich dankbar, als Spieler aus der 2. Bundesliga hier die Chance bekommen zu haben. Von daher bin ich einfach glücklich hier. Ich habe mich über die Verlängerung gefreut, denn die Gespräche waren sehr, sehr gut. Ich weiß, dass der Verein hinter mir steht, sowohl der Trainer als auch die Führung. Das ist für mich das größte Gut.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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