Jürgen Klinsmann: "Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden"

Sein Jahresfazit zog Bundestrainer Jürgen Klinsmann selbst zwischen zwei strapaziösen Langstrecken-Flügen noch in bester Laune. "Für mich persönlich ist der Job des Bundestrainers eine tolle Lebenserfahrung, ein Prozess, der mich weiterbringt", sagte der 40-Jährige nach der Rückkehr von der Asien-Reise mit der deutschen Nationalmannschaft aus Bangkok und dem anschließenden Weiterflug in seine Wahlheimat Kalifornien auf dem Frankfurter Flughafen.

Von den ersten fünf Monaten als Bundestrainer ist der Weltmeister von 1990 angetan. "Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden. Wir haben es geschafft, eine Grundphilosophie hinsichtlich unseres großen Ziels WM-Titel 2006 zu vermitteln, die sich innerhalb kürzester Zeit in den Köpfen der Spieler festgesetzt hat. Dieses Bewusstsein gepaart mit einer Mannschaftsidentität soll am Ende der Schlüssel zum Erfolg sein."

Auch die Kritiker sind inzwischen verstummt. "Mittlerweile glaube ich, dass diese Skepsis gewichen ist, weil ja auch die Ergebnisse und vor allem die Leistung der Mannschaft für uns sprechen. Für mich war es enorm wichtig, dass ich in Jogi Löw einen erfahrenen Trainer an meiner Seite habe, der unsere Ideen auch in der der täglichen Arbeit mit den Spielern perfekt umsetzt. Wir haben alle, damit meine ich auch Andreas Köpke und Oliver Bierhoff, dieselben Vorstellungen von unserem Spiel, und ich glaube, dass man diese Handschrift auch schon sehr gut erkennen kann", erklärte Klinsmann.

Aus seinen Erfahrungen im US-Sport entstanden die Ideen, zusätzliche Spezialisten in den Betreuerstab des DFB-Teams zu integrieren wie die US-Fitnessspezialisten und auch den Diplom-Psychologen Hans-Dieter Hermann, der erstmals bei der Asienreise dabei war: "Ich bin davon überzeugt, dass uns solche Experten weiterhelfen, zumal wir als Trainer von solche Dingen viel zu wenig Ahnung haben. Der mentale Bereich ist ebenso wichtig wie der Fitnessbereich, wo wir uns ebenfalls verbessern wollen. Die Spieler sollen sehen, was sie weiterbringt."

Nachdem erste Resulate bereits zu sehen sind, sollen der Prozess der Weiterentwicklung 2005 vorangetrieben und weitere Neulinge - acht Debütanten gab es bereits unter Klinsmann - getestet werden. "Wir werden noch ein ganze Menge probieren, um am Ende 2006 die beste Mannschaft auf dem Feld zu haben. Von den Jungen, die jetzt Nationalspieler sind, erwarten wir aber nun auch, dass sie in ihren Vereinen noch mehr Verantwortung übernehmen und ihrer Rolle gerecht werden."

Aber auch altgediente Spieler wie Dietmar Hamann oder Oliver Neuville haben noch eine Chance, auf den WM-Zug aufzuspringen: "Das Alter spielt keine Rolle. Tatsache ist aber, dass die Spieler, die zuletzt regelmäßig dabei waren, schon eine kleinen Vorteil besitzen. Die Etablierten wissen, dass sie Gas geben müssen."

Weitere wichtige Erkenntisse erhofft sich Klinsmann aus dem kommenden Jahr: "Dann haben haben wir in Argentinien, Holland und Frankreich starke Gegner. Das sind Kaliber, an denen man sich messen lassen kann. Und beim Konföderationen-Cup im Sommer wollen wir ebenfalls eine gute Rolle spielen." Anschließend werden die Karten aber vielleicht noch einmal neu gemischt: "In der nächsten Saison müssen alle Stammspieler sein, um ihren Spielrhythmus zu haben, der das Fundament für eine erfolgreiche WM ist."

[ko]


[bild1]Sein Jahresfazit zog Bundestrainer Jürgen Klinsmann selbst zwischen zwei strapaziösen Langstrecken-Flügen noch in bester Laune. "Für mich persönlich ist der Job des Bundestrainers eine tolle Lebenserfahrung, ein Prozess, der mich weiterbringt", sagte der 40-Jährige nach der Rückkehr von der Asien-Reise mit der deutschen Nationalmannschaft aus Bangkok und dem anschließenden Weiterflug in seine Wahlheimat Kalifornien auf dem Frankfurter Flughafen.



Von den ersten fünf Monaten als Bundestrainer ist der Weltmeister von 1990 angetan. "Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden. Wir haben es geschafft, eine Grundphilosophie hinsichtlich unseres großen Ziels WM-Titel 2006 zu vermitteln, die sich innerhalb kürzester Zeit in den Köpfen der Spieler festgesetzt hat. Dieses Bewusstsein gepaart mit einer
Mannschaftsidentität soll am Ende der Schlüssel zum Erfolg sein."



Auch die Kritiker sind inzwischen verstummt. "Mittlerweile glaube ich, dass diese Skepsis gewichen ist, weil ja auch die Ergebnisse und vor allem die Leistung der Mannschaft für uns sprechen. Für mich war es enorm wichtig, dass ich in Jogi Löw einen erfahrenen Trainer an meiner Seite habe, der unsere Ideen auch in der der täglichen Arbeit mit den Spielern perfekt umsetzt. Wir haben alle, damit meine ich auch Andreas Köpke und Oliver Bierhoff, dieselben Vorstellungen von unserem Spiel, und ich glaube, dass man diese Handschrift auch schon sehr gut erkennen kann", erklärte Klinsmann.



Aus seinen Erfahrungen im US-Sport entstanden die Ideen, zusätzliche Spezialisten in den Betreuerstab des DFB-Teams zu integrieren wie die US-Fitnessspezialisten und auch
den Diplom-Psychologen Hans-Dieter Hermann, der erstmals bei der
Asienreise dabei war: "Ich bin davon überzeugt, dass uns solche
Experten weiterhelfen, zumal wir als Trainer von solche Dingen viel zu wenig Ahnung haben. Der mentale Bereich ist ebenso wichtig wie der Fitnessbereich, wo wir uns ebenfalls verbessern wollen. Die Spieler sollen sehen, was sie weiterbringt."



[bild2]Nachdem erste Resulate bereits zu sehen sind, sollen der Prozess der Weiterentwicklung 2005 vorangetrieben und weitere Neulinge - acht Debütanten gab es bereits unter Klinsmann - getestet werden. "Wir werden noch ein ganze Menge probieren, um am Ende 2006 die beste Mannschaft auf dem Feld zu haben. Von den Jungen, die jetzt Nationalspieler sind, erwarten wir aber nun auch, dass sie in ihren Vereinen noch mehr Verantwortung übernehmen und ihrer Rolle gerecht werden."



Aber auch altgediente Spieler wie Dietmar Hamann oder Oliver
Neuville haben noch eine Chance, auf den WM-Zug aufzuspringen:
"Das Alter spielt keine Rolle. Tatsache ist aber, dass die Spieler, die zuletzt regelmäßig dabei waren, schon eine kleinen Vorteil besitzen. Die Etablierten wissen, dass sie Gas geben müssen."



Weitere wichtige Erkenntisse erhofft sich Klinsmann aus dem
kommenden Jahr: "Dann haben haben wir in Argentinien, Holland und Frankreich starke Gegner. Das sind Kaliber, an denen man sich messen lassen kann. Und beim Konföderationen-Cup im Sommer wollen wir ebenfalls eine gute Rolle spielen." Anschließend werden die Karten aber vielleicht noch einmal neu gemischt: "In der nächsten Saison müssen alle Stammspieler sein, um ihren Spielrhythmus zu haben, der das Fundament für eine erfolgreiche WM ist."