90 Länderspiele bestritt der Stürmer Rudi
Völler für die deutsche Nationalmannschaft. Am Sonntag saß der 44-Jährige als Teamchef der DFB-Auswahl beim Länderspiel gegen
Ungarn (0:2) in Kaiserslautern zum 50. Mal auf der Bank. "Das ist in diesem Geschäft eine verdammt lange Zeit. Davon hätte ich vor vier Jahren nicht einmal geträumt", erklärt Völler, der im Sommer 2000 sein Amt angetreten hatte.
"Zwischenzeitlich war ich sogar noch einige Wochen Coach bei Bayer Leverkusen. Eine solche Konstellation hat es noch nie gegeben",
erinnert sich der frühere Torjäger. Schon bei seinem Debüt als
Teamchef wurde der Weltmeister von 1990 von den Fans nach dem 4:1
über Spanien am 16. August 2000 in Hannover euphorisch gefeiert.
"Da lief mir eine Gänsehaut über den Rücken", berichtet der
Publikumsliebling, der schnell zu "Rudi Riese" umgetauft wurde und
bei jedem Heimspiel mit dem Gassenhauer "Es gibt nur einen Rudi
Völler" begrüßt wird.
"Natürlich freut mich die Anerkennung durch die Fans. Ich
glaube, sie erkennen, dass ich eine ehrliche Arbeit abliefere",
sagt Völler, der in DFB-Trainer Michael Skibbe einen idealen Assistenten
gefunden hat: "Das war zu Beginn meiner Amtszeit meine wichtigste
und beste Entscheidung."
Nur zwei Niederlagen in 25 Pflichtspielen
Völlers Bilanz kann sich sehen lassen. "Wir haben in 25 Pflichtspielen nur
zweimal verloren, auch wenn die Leistung nicht immer so gut war.
Unter dem Strich ist das eine gute Bilanz", resümiert der Teamchef.
Während eine dieser beiden Niederlagen, das 0:2 im WM-Finale am 30.
Juni 2002 in Yokohama gegen Brasilien - das bisherige Highlight in
der "Trainerkarriere" Völlers war, liegt ihm die 1:5-Niederlage
gegen England im Münchner Olympiastadion am 1. September 2001 in
der WM-Qualifikation immer noch schwer im Magen.
Jede Sekunde dieses denkwürdigen Matches hat der frühere
Bundesligaprofi noch heute vor Augen. "Wir haben durch Jancker 1:0
geführt, mussten durch Deisler das 2:0 machen. Und dann machen die
Engländer aus 7 Chancen 5 Tore, obwohl wir nach dem 1:2 auch noch
eine sehr gute Gelegenheit hatten", hadert der Teamchef immer noch
mit dem Fußball-Gott in diesem Spiel.
Anschließend folgten die Play-off-Spiele in der WM-Qualifikation
gegen die Ukraine - 1:1 in Kiew, zu Hause 4:1. "Da war der Druck
schon unmenschlich. Denn es wäre unvorstellbar gewesen, wenn
Deutschland sich nicht für eine WM qualifiziert hätte", sagt
Völler, der gerade auch aus dieser Erfahrung heraus der EM-Endrunde
in Portugal (12. Juni bis 4.) trotz der schweren Vorrunden-Gruppe
mit den Niederlanden, Lettland und Tschechien als Gegner relativ
locker entgegen sieht.
Souveräne Qualifikation für die Euro 2004
Nach der erfolgreichen WM in Asien folgte die am Ende souveräne Qualifikation für die Euro 2004, in der
Völler wieder eine neue Erfahrung machen musste. "Ich hätte nie
gedacht, dass meine Rede nach dem 0:0 auf Island so
einen Wirbel verursacht. Damit habe ich mich und vor allem die
Mannschaft vor dem wichtigen Spiel gegen Schottland in Dortmund
enorm unter Druck gesetzt", erinnert sich Völler mit einem
Schmunzeln im Gesicht an seinen denkwürdigen Auftritt im September 2003.
"Aus dieser Situation habe ich viel gelernt. Überhaupt lernt
man nie aus. Man kann sich auch als Trainer wie als Profi immer
wieder verbessern und muss weiter dazu lernen. Sicherlich verfüge
ich mittlerweile über eine gewisse Routine, die es mir etwas
leichter macht, aber man darf nicht abstumpfen", erklärt der
Teamchef, der nach wie vor an seine Mannschaft glaubt, auch wenn
sie ihn bei der historischen Pleite in Rumänien vor einigen Wochen
kräftig enttäuscht hat
"Da war ich natürlich sauer. Welcher Trainer verliert schon
gerne 1:5. Aber ich kann solche Spiele genau einschätzen und weiß,
dass die Mannschaft ein anderes Gesicht hat", sagt der Teamchef.
Das wahre Gesicht will Rudi Völler, der noch bis zur WM 2006 im
eigenen Land beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) unter Vertrag steht,
vor allem in Portugal wieder öfter sehen. Und das auch mal gegen
die sogenannten Großen des Fußballs, gegen die der Teamchef Völler
trotz seiner guten Gesamtbilanz (50 Spiele: 29 Siege, 9
Unentschieden und 12 Niederlagen) noch nie gewinnen konnte.
[db]
[bild1]90 Länderspiele bestritt der Stürmer Rudi
Völler für die deutsche Nationalmannschaft. Am Sonntag saß der 44-Jährige als Teamchef der DFB-Auswahl beim Länderspiel gegen
Ungarn (0:2) in Kaiserslautern zum 50. Mal auf der Bank. "Das ist in diesem Geschäft eine verdammt lange Zeit. Davon hätte ich vor vier Jahren nicht einmal geträumt", erklärt Völler, der im Sommer 2000 sein Amt angetreten hatte.
"Zwischenzeitlich war ich sogar noch einige Wochen Coach bei Bayer Leverkusen. Eine solche Konstellation hat es noch nie gegeben",
erinnert sich der frühere Torjäger. Schon bei seinem Debüt als
Teamchef wurde der Weltmeister von 1990 von den Fans nach dem 4:1
über Spanien am 16. August 2000 in Hannover euphorisch gefeiert.
"Da lief mir eine Gänsehaut über den Rücken", berichtet der
Publikumsliebling, der schnell zu "Rudi Riese" umgetauft wurde und
bei jedem Heimspiel mit dem Gassenhauer "Es gibt nur einen Rudi
Völler" begrüßt wird.
"Natürlich freut mich die Anerkennung durch die Fans. Ich
glaube, sie erkennen, dass ich eine ehrliche Arbeit abliefere",
sagt Völler, der in DFB-Trainer Michael Skibbe einen idealen Assistenten
gefunden hat: "Das war zu Beginn meiner Amtszeit meine wichtigste
und beste Entscheidung."
Nur zwei Niederlagen in 25 Pflichtspielen
Völlers Bilanz kann sich sehen lassen. "Wir haben in 25 Pflichtspielen nur
zweimal verloren, auch wenn die Leistung nicht immer so gut war.
Unter dem Strich ist das eine gute Bilanz", resümiert der Teamchef.
Während eine dieser beiden Niederlagen, das 0:2 im WM-Finale am 30.
Juni 2002 in Yokohama gegen Brasilien - das bisherige Highlight in
der "Trainerkarriere" Völlers war, liegt ihm die 1:5-Niederlage
gegen England im Münchner Olympiastadion am 1. September 2001 in
der WM-Qualifikation immer noch schwer im Magen.
Jede Sekunde dieses denkwürdigen Matches hat der frühere
Bundesligaprofi noch heute vor Augen. "Wir haben durch Jancker 1:0
geführt, mussten durch Deisler das 2:0 machen. Und dann machen die
Engländer aus 7 Chancen 5 Tore, obwohl wir nach dem 1:2 auch noch
eine sehr gute Gelegenheit hatten", hadert der Teamchef immer noch
mit dem Fußball-Gott in diesem Spiel.
Anschließend folgten die Play-off-Spiele in der WM-Qualifikation
gegen die Ukraine - 1:1 in Kiew, zu Hause 4:1. "Da war der Druck
schon unmenschlich. Denn es wäre unvorstellbar gewesen, wenn
Deutschland sich nicht für eine WM qualifiziert hätte", sagt
Völler, der gerade auch aus dieser Erfahrung heraus der EM-Endrunde
in Portugal (12. Juni bis 4.) trotz der schweren Vorrunden-Gruppe
mit den Niederlanden, Lettland und Tschechien als Gegner relativ
locker entgegen sieht.
[bild2]Souveräne Qualifikation für die Euro 2004
Nach der erfolgreichen WM in Asien folgte die am Ende souveräne Qualifikation für die Euro 2004, in der
Völler wieder eine neue Erfahrung machen musste. "Ich hätte nie
gedacht, dass meine Rede nach dem 0:0 auf Island so
einen Wirbel verursacht. Damit habe ich mich und vor allem die
Mannschaft vor dem wichtigen Spiel gegen Schottland in Dortmund
enorm unter Druck gesetzt", erinnert sich Völler mit einem
Schmunzeln im Gesicht an seinen denkwürdigen Auftritt im September 2003.
"Aus dieser Situation habe ich viel gelernt. Überhaupt lernt
man nie aus. Man kann sich auch als Trainer wie als Profi immer
wieder verbessern und muss weiter dazu lernen. Sicherlich verfüge
ich mittlerweile über eine gewisse Routine, die es mir etwas
leichter macht, aber man darf nicht abstumpfen", erklärt der
Teamchef, der nach wie vor an seine Mannschaft glaubt, auch wenn
sie ihn bei der historischen Pleite in Rumänien vor einigen Wochen
kräftig enttäuscht hat
"Da war ich natürlich sauer. Welcher Trainer verliert schon
gerne 1:5. Aber ich kann solche Spiele genau einschätzen und weiß,
dass die Mannschaft ein anderes Gesicht hat", sagt der Teamchef.
Das wahre Gesicht will Rudi Völler, der noch bis zur WM 2006 im
eigenen Land beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) unter Vertrag steht,
vor allem in Portugal wieder öfter sehen. Und das auch mal gegen
die sogenannten Großen des Fußballs, gegen die der Teamchef Völler
trotz seiner guten Gesamtbilanz (50 Spiele: 29 Siege, 9
Unentschieden und 12 Niederlagen) noch nie gewinnen konnte.