Jones: "Nicht mehr so viel wechseln"

Die Vorrunde haben die DFB-Frauen als souveräner Gruppensieger abgeschlossen, jetzt geht es in der K.-o.-Runde weiter. Vor dem EM-Viertelfinale gegen Dänemark am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und auf Eurosport) in Rotterdam spricht Steffi Jones über den bisherigen Turnierverlauf und die Diskrepanz zwischen der Dominanz auf dem Spielfeld und der bisherigen Torausbeute. Die Bundestrainerin analysiert zudem den kommenden Gegner Dänemark und spricht über die Genesungsfortschritte von Angreiferin Svenja Huth.

Steffi Jones über...

... die Vorbereitung aufs Dänemark-Spiel: Mir ist nach dem Russland-Spiel eine große Last von den Schultern gefallen, denn es war unser Anspruch, als Gruppensieger weiterzukommen. Wir haben der Mannschaft die Statistiken und Fakten der Gruppenspiele gezeigt und ihnen anhand der Daten wie dem Ballbesitz klargemacht, dass wir letztlich dominant waren. Wir haben zwar die Tore nicht gemacht, aber sehr viele Chancen kreiert. Darauf können wir aufbauen, das sollen die Spielerinnen mit ins Spiel gegen Dänemark nehmen.

... die Genesungsfortschritte von Svenja Huth: Bei Svenja Huth ist alles im Plan, sie hat gestern ihre ersten Läufe gemacht in enger Absprache mit der medizinischen Abteilung und dem Verein. Wir werden noch ein MRT machen, um zu sehen, ob soweit alles verheilt ist, bevor sie richtig ins Fußballtraining einsteigen kann.

... die Leistungsdichte im Team: Wir haben hier auch den Spielerinnen Erfahrungen ermöglicht, für die es die erste EURO ist. Das bisherige Turnier hat gezeigt, dass die Spiele dennoch alle gleich gut abgelaufen sind, was die Spielanlage und das Herausspielen von Chancen angeht. Da hat man keine Unterschiede bemerkt. Die Spielerinnen wurden auch immer gut bewertet, sei es Linda Dallmann, Anna Blässe, Sara Doorsoun oder Kristin Demann. Wir haben eine ausgeglichen besetzte Mannschaft, das hat man deutlich gesehen..

... die reduzierte Rotation ab der K.-o.-Runde: In der K.o.-Runde werden wir aber nicht mehr so viel wechseln. Es wird aber weiterhin die eine oder andere Rotation geben. Es ist nicht in Stein gemeißelt, dass eine bestimmte Elf spielt. Ich habe die Formation schon im Kopf, mit der ich gegen Dänemark spielen lassen will. Verraten werde ich die aber nicht. Natürlich rede ich mit den Spielerinnen, die gegen Dänemark nicht von Anfang an spielen werden. Das ist für mich selbstverständlich.

... die bisherige Torausbeute: Ich finde die Kritik in der Hinsicht angebracht, dass wir auch klar ansprechen, dass wir die Tore schießen müssen, zu viel durch die Mitte spielen und mehr über die Außen kommen müssen. Den Spielaufbau müssen wir noch besser gestalten. Aber die Kritik an uns gibt nicht wieder, dass wir in unseren Spielen Dominanz ausstrahlen und viele Chancen herausspielen. Wir haben keine rosarote Sonnenbrille auf. Wir analysieren die Spiele und nehmen uns vor, aus den Spielen zu lernen und uns zu verbessern. Am Ende zählt das Ergebnis. Ob das aber durch einen Standard entsteht oder nicht, spielt keine Rolle. Die Kugel wird auch wieder aus dem Spiel heraus reingehen, da bin ich mir sicher.

... Gegner Dänemark: Dänemark hat eine grundsätzlich offensivere Ausrichtung als Russland und Italien, die sehr auf Konter ausgelegt waren. So etwas erwarten wir gegen Dänemark nicht, das offensiv in einem 4-2-3-1 und defensiv in einem 4-4-2 spielt. Dänemark hat sehr schnelle Leute auf den Flügeln und Schlüsselspielerin Pernille Harder vorne, die in ihrer Spielweise sehr flexibel ist. Wir werden Lösungen finden müssen, Aggressivität und Geschwindigkeit sind da zwei wichtige Faktoren. Wir wollen das Spiel bestimmen.

... die Leistungsdichte bei der EM: Das Feld ist dichter beisammen, wir haben eine höhere Leistungsdichte im Frauenfußball. England ist die einzige Mannschaft, die hier bisher durchmarschiert ist. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass Norwegen ausscheidet. Dass Österreich so gut abschneidet, überrascht mich nicht so, die haben ein starkes Testspiel gegen uns gemacht. Die Spanierinnen überraschen mich auch nicht, dafür Belgien sehr.

... die EM-Begeisterung in Deutschland: Ich finde es schön, dass wir die Männer mal außen vorlassen und wir im Mittelpunkt stehen. Wir wollen Leistung bringen und für Frauen- und Mädchenfußball werben. Ich freue mich, wenn ich die Euphorie im Stadion erlebe, und bin dankbar, dass so viele Leute am TV zuschauen. Die Uhrzeit ist ideal für das Fernsehen.

... ihr erstes großes Turnier als Trainerin: Ich lerne und entwickle mich jeden Tag weiter. Ich nehme auch aus jeder Pressekonferenz und jedem Interview etwas mit. Ich nehme aus jedem Training etwas Positives mit, das ist ein Reifeprozess und das macht sehr viel Spaß. Wenn wir uns dann am Ende belohnen, ist das für mich die schönste Reifeprüfung, die ich mir vorstellen kann.

[dfb]

Die Vorrunde haben die DFB-Frauen als souveräner Gruppensieger abgeschlossen, jetzt geht es in der K.-o.-Runde weiter. Vor dem EM-Viertelfinale gegen Dänemark am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und auf Eurosport) in Rotterdam spricht Steffi Jones über den bisherigen Turnierverlauf und die Diskrepanz zwischen der Dominanz auf dem Spielfeld und der bisherigen Torausbeute. Die Bundestrainerin analysiert zudem den kommenden Gegner Dänemark und spricht über die Genesungsfortschritte von Angreiferin Svenja Huth.

Steffi Jones über...

... die Vorbereitung aufs Dänemark-Spiel: Mir ist nach dem Russland-Spiel eine große Last von den Schultern gefallen, denn es war unser Anspruch, als Gruppensieger weiterzukommen. Wir haben der Mannschaft die Statistiken und Fakten der Gruppenspiele gezeigt und ihnen anhand der Daten wie dem Ballbesitz klargemacht, dass wir letztlich dominant waren. Wir haben zwar die Tore nicht gemacht, aber sehr viele Chancen kreiert. Darauf können wir aufbauen, das sollen die Spielerinnen mit ins Spiel gegen Dänemark nehmen.

... die Genesungsfortschritte von Svenja Huth: Bei Svenja Huth ist alles im Plan, sie hat gestern ihre ersten Läufe gemacht in enger Absprache mit der medizinischen Abteilung und dem Verein. Wir werden noch ein MRT machen, um zu sehen, ob soweit alles verheilt ist, bevor sie richtig ins Fußballtraining einsteigen kann.

... die Leistungsdichte im Team: Wir haben hier auch den Spielerinnen Erfahrungen ermöglicht, für die es die erste EURO ist. Das bisherige Turnier hat gezeigt, dass die Spiele dennoch alle gleich gut abgelaufen sind, was die Spielanlage und das Herausspielen von Chancen angeht. Da hat man keine Unterschiede bemerkt. Die Spielerinnen wurden auch immer gut bewertet, sei es Linda Dallmann, Anna Blässe, Sara Doorsoun oder Kristin Demann. Wir haben eine ausgeglichen besetzte Mannschaft, das hat man deutlich gesehen..

... die reduzierte Rotation ab der K.-o.-Runde: In der K.o.-Runde werden wir aber nicht mehr so viel wechseln. Es wird aber weiterhin die eine oder andere Rotation geben. Es ist nicht in Stein gemeißelt, dass eine bestimmte Elf spielt. Ich habe die Formation schon im Kopf, mit der ich gegen Dänemark spielen lassen will. Verraten werde ich die aber nicht. Natürlich rede ich mit den Spielerinnen, die gegen Dänemark nicht von Anfang an spielen werden. Das ist für mich selbstverständlich.

... die bisherige Torausbeute: Ich finde die Kritik in der Hinsicht angebracht, dass wir auch klar ansprechen, dass wir die Tore schießen müssen, zu viel durch die Mitte spielen und mehr über die Außen kommen müssen. Den Spielaufbau müssen wir noch besser gestalten. Aber die Kritik an uns gibt nicht wieder, dass wir in unseren Spielen Dominanz ausstrahlen und viele Chancen herausspielen. Wir haben keine rosarote Sonnenbrille auf. Wir analysieren die Spiele und nehmen uns vor, aus den Spielen zu lernen und uns zu verbessern. Am Ende zählt das Ergebnis. Ob das aber durch einen Standard entsteht oder nicht, spielt keine Rolle. Die Kugel wird auch wieder aus dem Spiel heraus reingehen, da bin ich mir sicher.

... Gegner Dänemark: Dänemark hat eine grundsätzlich offensivere Ausrichtung als Russland und Italien, die sehr auf Konter ausgelegt waren. So etwas erwarten wir gegen Dänemark nicht, das offensiv in einem 4-2-3-1 und defensiv in einem 4-4-2 spielt. Dänemark hat sehr schnelle Leute auf den Flügeln und Schlüsselspielerin Pernille Harder vorne, die in ihrer Spielweise sehr flexibel ist. Wir werden Lösungen finden müssen, Aggressivität und Geschwindigkeit sind da zwei wichtige Faktoren. Wir wollen das Spiel bestimmen.

... die Leistungsdichte bei der EM: Das Feld ist dichter beisammen, wir haben eine höhere Leistungsdichte im Frauenfußball. England ist die einzige Mannschaft, die hier bisher durchmarschiert ist. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass Norwegen ausscheidet. Dass Österreich so gut abschneidet, überrascht mich nicht so, die haben ein starkes Testspiel gegen uns gemacht. Die Spanierinnen überraschen mich auch nicht, dafür Belgien sehr.

... die EM-Begeisterung in Deutschland: Ich finde es schön, dass wir die Männer mal außen vorlassen und wir im Mittelpunkt stehen. Wir wollen Leistung bringen und für Frauen- und Mädchenfußball werben. Ich freue mich, wenn ich die Euphorie im Stadion erlebe, und bin dankbar, dass so viele Leute am TV zuschauen. Die Uhrzeit ist ideal für das Fernsehen.

... ihr erstes großes Turnier als Trainerin: Ich lerne und entwickle mich jeden Tag weiter. Ich nehme auch aus jeder Pressekonferenz und jedem Interview etwas mit. Ich nehme aus jedem Training etwas Positives mit, das ist ein Reifeprozess und das macht sehr viel Spaß. Wenn wir uns dann am Ende belohnen, ist das für mich die schönste Reifeprüfung, die ich mir vorstellen kann.

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