Jonas Hofmann: "Ich bin hungrig auf Erfolg"

In der 59. Minute wechselte Bundestrainer Joachim Löw, Jonas Hofmann kam für Julian Draxler in die Partie. Für den Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach war das ein ganz besonderer Moment - mit dem Debüt für die Nationalmannschaft erfüllte er sich einen Traum. Dass es am Ende nur zu einem 3:3 gegen die Türkei reichte, ist ein weiterer Ansporn, in der Ukraine am Samstag (ab 20.45 Uhr, live bei der ARD) einen Sieg einzufahren. Im DFB.de-Interview spricht Jonas Hofmann mit Redakteur Ronny Zimmermann über seine Nominierung, die Erkenntnisse aus dem Türkei-Spiel und den "Gladbacher Block" im DFB-Team.

DFB.de: Herr Hofmann, Sie kamen gegen die Türkei zu Ihrem A-Länderspieldebüt für Deutschland. Überwiegt am Tag danach die Freude darüber oder die Enttäuschung über den späten Ausgleich?

Jonas Hofmann: Mannschaftlich gesehen ist ganz klar die Enttäuschung da, dass wir den Sieg noch aus der Hand gegeben haben. Wenn du in den Schlussminuten den Ausgleich kassierst, ist das immer bitter - erst recht, da es zuletzt gegen Spanien ähnlich passierte. Daraus werden wir die richtigen Schlüsse ziehen und haben schon am Samstag die Chance, es besser zu machen. Für mich persönlich war es trotzdem ein schöner Moment, mein Debüt für die Nationalmannschaft gegeben zu haben. Da ich mittlerweile 28 Jahre alt bin, kann man fast schon sagen: Besser spät als nie! (lacht)

DFB.de: Ihr bis dato letztes Länderspiel absolvierten Sie am 14. Oktober 2014 mit der U 21 gegen die Ukraine. Hatten Sie noch damit gerechnet, dass der Traum eines A-Länderspiels irgendwann in Erfüllung gehen könnte?

Hofmann: Ich bin ein sehr ehrgeiziger Sportler, der das Maximum aus sich herausholen möchte. Insofern habe ich ein wenig gehofft, dass es bei konstant guter Leistung eines Tages vielleicht klappen kann - aber es war nicht so, dass ich vor den Länderspielphasen ständig nervös aufs Telefon geblickt habe. Im Gegenteil: Ich kann das alles ganz gut einschätzen. In den vergangenen Jahren erlitt ich die eine oder andere Verletzung und musste mich daher oft wieder an das Team herankämpfen. Nun bin ich in guter Form, bringe im Verein meine Leistung und versuche einfach, dies Woche für Woche zu bestätigen. Insofern ist es sehr schön, dass sich die harte Arbeit lohnt und der Bundestrainer anrief.

DFB.de: Die Partie gegen die Türkei war - vor allem in Halbzeit zwei - sehr ereignisreich. Bundestrainer Joachim Löw sprach von dem einen oder anderen Kontrollverlust, den das DFB-Team hatte. Wie lässt sich eine Führung über die Zeit bringen?

Hofmann: Es gäbe natürlich die Möglichkeit, sich hinten reinzustellen und die Bälle lang herauszuschlagen, aber das wäre nicht der Fußball, für den wir stehen möchten. Wir wollen dominant sein und nicht dem Gegner das Spiel überlassen. Aber natürlich müssen wir darüber nachdenken, wie wir zumindest phasenweise einen Vorsprung auch mal etwas unkonventionell über die Ziellinie bringen können. Das beste Rezept ist jedoch noch immer, mit einem 4:2 den Sack zuzumachen. Das würde auch der Idee entsprechen, wie wir agieren möchten.

DFB.de: Was nehmen Sie sich für die Länderspielreise in die Ukraine vor?

Hofmann: Wir sind heiß darauf, das Spiel zu gewinnen. Und wir wissen, worum es geht. Hinzu kommt, dass mit jedem Erfolg grundsätzlich auch mehr Spaß und Leichtigkeit einkehren. Zwar erlebe ich die Stimmung bei der Nationalmannschaft als positiv, motiviert und total ehrgeizig, aber es ist doch logisch, dass es uns guttun würde, wenn wir uns für den Aufwand auch mal wieder mit einem Sieg belohnen.

DFB.de: Auffällig ist, dass der Gladbach-Block an Nationalspielern wächst. Neben Matthias Ginter sind nun auch Florian Neuhaus und Sie dabei.

Hofmann: Das kann gerne so weitergehen. Für mich ist die Nominierung kein Signal, mich zurückzulehnen, sondern vielmehr ein Ansporn, auch in Zukunft alles zu geben, um beim DFB-Team dabeizubleiben. Ich hätte nichts dagegen, wenn noch weitere Gladbacher hinzukommen. Aber wir sollten nicht vergessen, dass Deutschland sehr viele Spieler hat, die das Potenzial für die Nationalmannschaft mitbringen.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich darüber hinaus auf Vereinsebene für die Saison 2020/2021 gesteckt?

Hofmann: Unser Alltagsleben ist die Bundesliga. In ihr müssen wir überzeugen, gute Spiele abliefern und viele Erfolge einfahren. Dann erhöht sich auch die Chance, dass wir uns erneut für den internationalen Wettbewerb qualifizieren. In der Champions League treffen wir diese Saison auf Real Madrid, Inter Mailand und Donezk - das sind Gegner, auf die ich mich enorm freue. Das werden ganz besondere Momente. Der gesamte Verein hat eine tolle Entwicklung hinter sich, wir haben in diesem nicht ganz einfachen Transfersommer keinen einzigen Leistungsträger verloren. Mein Ziel ist es, diese Entwicklung mit Borussia Mönchengladbach fortzusetzen und mich über den Klub weiterhin für die Nationalmannschaft zu empfehlen. Ich bin hungrig auf Erfolg.

[rz]

In der 59. Minute wechselte Bundestrainer Joachim Löw, Jonas Hofmann kam für Julian Draxler in die Partie. Für den Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach war das ein ganz besonderer Moment - mit dem Debüt für die Nationalmannschaft erfüllte er sich einen Traum. Dass es am Ende nur zu einem 3:3 gegen die Türkei reichte, ist ein weiterer Ansporn, in der Ukraine am Samstag (ab 20.45 Uhr, live bei der ARD) einen Sieg einzufahren. Im DFB.de-Interview spricht Jonas Hofmann mit Redakteur Ronny Zimmermann über seine Nominierung, die Erkenntnisse aus dem Türkei-Spiel und den "Gladbacher Block" im DFB-Team.

DFB.de: Herr Hofmann, Sie kamen gegen die Türkei zu Ihrem A-Länderspieldebüt für Deutschland. Überwiegt am Tag danach die Freude darüber oder die Enttäuschung über den späten Ausgleich?

Jonas Hofmann: Mannschaftlich gesehen ist ganz klar die Enttäuschung da, dass wir den Sieg noch aus der Hand gegeben haben. Wenn du in den Schlussminuten den Ausgleich kassierst, ist das immer bitter - erst recht, da es zuletzt gegen Spanien ähnlich passierte. Daraus werden wir die richtigen Schlüsse ziehen und haben schon am Samstag die Chance, es besser zu machen. Für mich persönlich war es trotzdem ein schöner Moment, mein Debüt für die Nationalmannschaft gegeben zu haben. Da ich mittlerweile 28 Jahre alt bin, kann man fast schon sagen: Besser spät als nie! (lacht)

DFB.de: Ihr bis dato letztes Länderspiel absolvierten Sie am 14. Oktober 2014 mit der U 21 gegen die Ukraine. Hatten Sie noch damit gerechnet, dass der Traum eines A-Länderspiels irgendwann in Erfüllung gehen könnte?

Hofmann: Ich bin ein sehr ehrgeiziger Sportler, der das Maximum aus sich herausholen möchte. Insofern habe ich ein wenig gehofft, dass es bei konstant guter Leistung eines Tages vielleicht klappen kann - aber es war nicht so, dass ich vor den Länderspielphasen ständig nervös aufs Telefon geblickt habe. Im Gegenteil: Ich kann das alles ganz gut einschätzen. In den vergangenen Jahren erlitt ich die eine oder andere Verletzung und musste mich daher oft wieder an das Team herankämpfen. Nun bin ich in guter Form, bringe im Verein meine Leistung und versuche einfach, dies Woche für Woche zu bestätigen. Insofern ist es sehr schön, dass sich die harte Arbeit lohnt und der Bundestrainer anrief.

DFB.de: Die Partie gegen die Türkei war - vor allem in Halbzeit zwei - sehr ereignisreich. Bundestrainer Joachim Löw sprach von dem einen oder anderen Kontrollverlust, den das DFB-Team hatte. Wie lässt sich eine Führung über die Zeit bringen?

Hofmann: Es gäbe natürlich die Möglichkeit, sich hinten reinzustellen und die Bälle lang herauszuschlagen, aber das wäre nicht der Fußball, für den wir stehen möchten. Wir wollen dominant sein und nicht dem Gegner das Spiel überlassen. Aber natürlich müssen wir darüber nachdenken, wie wir zumindest phasenweise einen Vorsprung auch mal etwas unkonventionell über die Ziellinie bringen können. Das beste Rezept ist jedoch noch immer, mit einem 4:2 den Sack zuzumachen. Das würde auch der Idee entsprechen, wie wir agieren möchten.

DFB.de: Was nehmen Sie sich für die Länderspielreise in die Ukraine vor?

Hofmann: Wir sind heiß darauf, das Spiel zu gewinnen. Und wir wissen, worum es geht. Hinzu kommt, dass mit jedem Erfolg grundsätzlich auch mehr Spaß und Leichtigkeit einkehren. Zwar erlebe ich die Stimmung bei der Nationalmannschaft als positiv, motiviert und total ehrgeizig, aber es ist doch logisch, dass es uns guttun würde, wenn wir uns für den Aufwand auch mal wieder mit einem Sieg belohnen.

DFB.de: Auffällig ist, dass der Gladbach-Block an Nationalspielern wächst. Neben Matthias Ginter sind nun auch Florian Neuhaus und Sie dabei.

Hofmann: Das kann gerne so weitergehen. Für mich ist die Nominierung kein Signal, mich zurückzulehnen, sondern vielmehr ein Ansporn, auch in Zukunft alles zu geben, um beim DFB-Team dabeizubleiben. Ich hätte nichts dagegen, wenn noch weitere Gladbacher hinzukommen. Aber wir sollten nicht vergessen, dass Deutschland sehr viele Spieler hat, die das Potenzial für die Nationalmannschaft mitbringen.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich darüber hinaus auf Vereinsebene für die Saison 2020/2021 gesteckt?

Hofmann: Unser Alltagsleben ist die Bundesliga. In ihr müssen wir überzeugen, gute Spiele abliefern und viele Erfolge einfahren. Dann erhöht sich auch die Chance, dass wir uns erneut für den internationalen Wettbewerb qualifizieren. In der Champions League treffen wir diese Saison auf Real Madrid, Inter Mailand und Donezk - das sind Gegner, auf die ich mich enorm freue. Das werden ganz besondere Momente. Der gesamte Verein hat eine tolle Entwicklung hinter sich, wir haben in diesem nicht ganz einfachen Transfersommer keinen einzigen Leistungsträger verloren. Mein Ziel ist es, diese Entwicklung mit Borussia Mönchengladbach fortzusetzen und mich über den Klub weiterhin für die Nationalmannschaft zu empfehlen. Ich bin hungrig auf Erfolg.

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