Joker Yalcinkaya schießt deutsche U 17 ins WM-Viertelfinale

Das WM-Abenteuer der deutschen U 17-Junioren in Indonesien geht weiter. Die Europameister siegten in ihrem Achtelfinale im schwülen Bandung nach einem harten Stück Arbeit und großem Kampf gegen die USA mit 3:2 (2:1) und bekommen es nun in der Runde der letzten Acht am Freitag (ab 9.30 Uhr, live bei Sky Sport News und FIFA+) mit Spanien zu tun.

"Wir haben heute sehr viele Fehler im Ballbesitz gemacht und sind dann etwas unsicher geworden", sagte DFB-Trainer Christian Wück. "Wir waren eigentlich nur am Verteidigen. Die drei Tore sind aus unserer individuellen Qualität entstanden, und das ist das, worauf wir uns verlassen und womit wir Glanzpunkte setzen können. Man hat bei Turnieren mal ein Spiel, bei dem man den Platz als glücklicher Sieger verlässt. Dieses war heute."

Eric da Silva Moreira ergänzte: "Es war ein intensives Spiel, so eins hatten wir hier noch nicht. Am Ende haben unsere Mentalität und unsere Klasse das Spiel entschieden. Nun heißt es regenerieren und dann ab ins Viertelfinale."

Traumtor von Herrmann: Stärke nach Standards

Ein Traumtor per Freistoß von Charles Herrmann (14.) und die erneute Führung von Max Moerstedt (34.) leiteten den deutschen Erfolg im ersten Durchgang ein, die USA kam durch Taha Habroune zum zwischenzeitlichen 1:1 (24.). Im zweiten Durchgang hielt das DFB-Team dem zunehmenden Druck der USA lange stand, bis der eingewechselte David Vazquez mit einem flach getretenen Freistoß doch zum erneuten Ausgleich kam (80.). Als alles auf ein Elfmeterschießen hindeutete, wurde der gerade erst eingewechselte Bilal Yalcinkaya zum Matchwinner (87.).

Wück beließ seinen Doppeltorschützen Robert Ramsak trotz der Rückkehr von Sturmspitze Max Moerstedt in der Startformation und bot den Münchner etwas nach hinten verschoben für den angeschlagenen Winners Osawe im Mittelfeld auf. Gegen aggressive US-Amerikaner, Zweiter in Gruppe E hinter Vizeeuropameister Frankreich, brauchte die deutsche Mannschaft vor 5782 Zuschauer*innen dann auch ein paar Minuten, um wieder in den Rhythmus der Vorrundenspiele zu finden. Dann trat sie aber wieder mit viel Dominanz auf und setzte die USA enorm unter Druck. Das Strickmuster der Partie wirkte zunächst vertraut: Die USA wartete ab und überließ dem DFB-Nachwuchs den Ball. 

Vor allem nach ruhendem Ball entstand wie schon in den Partien zuvor Torgefahr. Kratzte US-Torwart Adam Beaudry einen Kopfball von Paris Brunner in Folge einen Eckstoßes noch aus dem Torwinkel (11.), war er dann bei einem perfekt und mit Wucht gezirkelten Freistoß von Charles Herrmann aus gut 20 Metern machtlos (14.).

USA hält gut mit

Der frühe Führungstreffer änderte nichts an der selbstbewussten deutschen Spielweise, aber die USA hielt aber dagegen und hatte immer mehr Ballbesitz. Wenn die Nordamerikaner mit viel Passsicherheit nach vorne kamen, wurde es auch gefährlich. Bei der ersten ernstzunehmenden Torannäherung bekam die deutsche Defensive den Ball nicht entschieden geklärt. Taha Habroune schob aus etwa zwölf Metern flach zum Ausgleich ein (24.).

Der Treffer beflügelte die USA deutlich sichtbar, doch die deutsche Mannschaft gab zur richtigen Zeit die richtige Antwort: Nach einer tollen Einzelaktion von Eric da Silva Moreira auf dem Flügel, landete der Ball über Herrmann im Sturmzentrum, dort wartete Moerstedt im Rückraum und schloss in bester Mittelstürmermanier mit seinem dritten Turniertor zur erneuten Führung ab (34.). Bis zur Halbzeit entwickelte sich eine ausgeglichene Partie ohne größere Torchancen auf beiden Seiten. Lediglich einen Schuss von da Silva Moreira aus vollem Lauf und spitzem Winkel wehrte Beaudry gekonnt ab (43.), auf der anderen Seite schoss Peyton Miller deutlich über das Tor (45.).

USA drückt aufs 2:2 - mit Erfolg

Die USA kam nach der Pause engagiert aus der Kabine und drückte bereits in der Anfangsphase der zweiten Hälfte auf den erneuten Ausgleich. Eine Aktion von Miller landete auf der Latte des deutschen Tores (50.), ein Freistoß aus gefährlicher Position von Keyrol Figueroa in der deutschen Mauer (53.). Eine Reihe weiterer Offensivaktionen der USA wurden gut wegverteidigt, ein Schuss von Pedro Soma aus knapp 25 Metern strich knapp am deutschen Tor vorbei (59.).

Die Mittelfeldspieler Noah Darvich und Fayssal Harchaoui machten nach gut einer Stunde Platz, Almugera Kabar und Osawe kamen. Die Kräfte auf beiden Seiten schienen zu schwinden, der DFB-Nachwuchs kämpfte aber gegen diese Widerstände an. Moerstedt hätte trotz Überlegenheit der USA nach einer scharfen Flanke per Kopf für Beruhigung sorgen können, doch sein Abschluss verfehlte das Tor des US-Amerikaner knapp (65.), ein Distanzschuss von Osawe ging ebenfalls am Tor vorbei (74.).

Yalcinkaya trifft, Schmitt pariert

Als der Erfolg nach regulärer Spieldauer in Sichtweite kam, schlug die USA dann doch noch zu: Ein flach getretener Freistoß seitlich des Strafraums von Vazquez ging an Mit- und Gegenspielern vorbei und fand am langen Pfosten den Weg ins Tor (80.). Die USA witterten nun ihre Chance und drückten weiter auf den Sieg.

Doch dann schlug die große Stunde von Joker Bilal Yalcinkaya: Nach einem Tempolauf über die linke Seite schloss der erst in der Minute zuvor eingewechselte Hamburger auf dem kurzen Pfosten zum umjubelten 3:2 ab (87.). In den letzten Minuten galt es aber noch die gefährliche Schlussoffensive der USA zu überstehen. Torwart Max Schmitt hielt mit einer Glanzparade nach einem Distanzschuss von Matthew Corcoran den deutschen Sieg fest (90.).

[dfb/bt]

Das WM-Abenteuer der deutschen U 17-Junioren in Indonesien geht weiter. Die Europameister siegten in ihrem Achtelfinale im schwülen Bandung nach einem harten Stück Arbeit und großem Kampf gegen die USA mit 3:2 (2:1) und bekommen es nun in der Runde der letzten Acht am Freitag (ab 9.30 Uhr, live bei Sky Sport News und FIFA+) mit Spanien zu tun.

"Wir haben heute sehr viele Fehler im Ballbesitz gemacht und sind dann etwas unsicher geworden", sagte DFB-Trainer Christian Wück. "Wir waren eigentlich nur am Verteidigen. Die drei Tore sind aus unserer individuellen Qualität entstanden, und das ist das, worauf wir uns verlassen und womit wir Glanzpunkte setzen können. Man hat bei Turnieren mal ein Spiel, bei dem man den Platz als glücklicher Sieger verlässt. Dieses war heute."

Eric da Silva Moreira ergänzte: "Es war ein intensives Spiel, so eins hatten wir hier noch nicht. Am Ende haben unsere Mentalität und unsere Klasse das Spiel entschieden. Nun heißt es regenerieren und dann ab ins Viertelfinale."

Traumtor von Herrmann: Stärke nach Standards

Ein Traumtor per Freistoß von Charles Herrmann (14.) und die erneute Führung von Max Moerstedt (34.) leiteten den deutschen Erfolg im ersten Durchgang ein, die USA kam durch Taha Habroune zum zwischenzeitlichen 1:1 (24.). Im zweiten Durchgang hielt das DFB-Team dem zunehmenden Druck der USA lange stand, bis der eingewechselte David Vazquez mit einem flach getretenen Freistoß doch zum erneuten Ausgleich kam (80.). Als alles auf ein Elfmeterschießen hindeutete, wurde der gerade erst eingewechselte Bilal Yalcinkaya zum Matchwinner (87.).

Wück beließ seinen Doppeltorschützen Robert Ramsak trotz der Rückkehr von Sturmspitze Max Moerstedt in der Startformation und bot den Münchner etwas nach hinten verschoben für den angeschlagenen Winners Osawe im Mittelfeld auf. Gegen aggressive US-Amerikaner, Zweiter in Gruppe E hinter Vizeeuropameister Frankreich, brauchte die deutsche Mannschaft vor 5782 Zuschauer*innen dann auch ein paar Minuten, um wieder in den Rhythmus der Vorrundenspiele zu finden. Dann trat sie aber wieder mit viel Dominanz auf und setzte die USA enorm unter Druck. Das Strickmuster der Partie wirkte zunächst vertraut: Die USA wartete ab und überließ dem DFB-Nachwuchs den Ball. 

Vor allem nach ruhendem Ball entstand wie schon in den Partien zuvor Torgefahr. Kratzte US-Torwart Adam Beaudry einen Kopfball von Paris Brunner in Folge einen Eckstoßes noch aus dem Torwinkel (11.), war er dann bei einem perfekt und mit Wucht gezirkelten Freistoß von Charles Herrmann aus gut 20 Metern machtlos (14.).

USA hält gut mit

Der frühe Führungstreffer änderte nichts an der selbstbewussten deutschen Spielweise, aber die USA hielt aber dagegen und hatte immer mehr Ballbesitz. Wenn die Nordamerikaner mit viel Passsicherheit nach vorne kamen, wurde es auch gefährlich. Bei der ersten ernstzunehmenden Torannäherung bekam die deutsche Defensive den Ball nicht entschieden geklärt. Taha Habroune schob aus etwa zwölf Metern flach zum Ausgleich ein (24.).

Der Treffer beflügelte die USA deutlich sichtbar, doch die deutsche Mannschaft gab zur richtigen Zeit die richtige Antwort: Nach einer tollen Einzelaktion von Eric da Silva Moreira auf dem Flügel, landete der Ball über Herrmann im Sturmzentrum, dort wartete Moerstedt im Rückraum und schloss in bester Mittelstürmermanier mit seinem dritten Turniertor zur erneuten Führung ab (34.). Bis zur Halbzeit entwickelte sich eine ausgeglichene Partie ohne größere Torchancen auf beiden Seiten. Lediglich einen Schuss von da Silva Moreira aus vollem Lauf und spitzem Winkel wehrte Beaudry gekonnt ab (43.), auf der anderen Seite schoss Peyton Miller deutlich über das Tor (45.).

USA drückt aufs 2:2 - mit Erfolg

Die USA kam nach der Pause engagiert aus der Kabine und drückte bereits in der Anfangsphase der zweiten Hälfte auf den erneuten Ausgleich. Eine Aktion von Miller landete auf der Latte des deutschen Tores (50.), ein Freistoß aus gefährlicher Position von Keyrol Figueroa in der deutschen Mauer (53.). Eine Reihe weiterer Offensivaktionen der USA wurden gut wegverteidigt, ein Schuss von Pedro Soma aus knapp 25 Metern strich knapp am deutschen Tor vorbei (59.).

Die Mittelfeldspieler Noah Darvich und Fayssal Harchaoui machten nach gut einer Stunde Platz, Almugera Kabar und Osawe kamen. Die Kräfte auf beiden Seiten schienen zu schwinden, der DFB-Nachwuchs kämpfte aber gegen diese Widerstände an. Moerstedt hätte trotz Überlegenheit der USA nach einer scharfen Flanke per Kopf für Beruhigung sorgen können, doch sein Abschluss verfehlte das Tor des US-Amerikaner knapp (65.), ein Distanzschuss von Osawe ging ebenfalls am Tor vorbei (74.).

Yalcinkaya trifft, Schmitt pariert

Als der Erfolg nach regulärer Spieldauer in Sichtweite kam, schlug die USA dann doch noch zu: Ein flach getretener Freistoß seitlich des Strafraums von Vazquez ging an Mit- und Gegenspielern vorbei und fand am langen Pfosten den Weg ins Tor (80.). Die USA witterten nun ihre Chance und drückten weiter auf den Sieg.

Doch dann schlug die große Stunde von Joker Bilal Yalcinkaya: Nach einem Tempolauf über die linke Seite schloss der erst in der Minute zuvor eingewechselte Hamburger auf dem kurzen Pfosten zum umjubelten 3:2 ab (87.). In den letzten Minuten galt es aber noch die gefährliche Schlussoffensive der USA zu überstehen. Torwart Max Schmitt hielt mit einer Glanzparade nach einem Distanzschuss von Matthew Corcoran den deutschen Sieg fest (90.).

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