Johanna Elsig: "Sand ist unberechenbar"

Turbine Potsdam trifft am heutigen Sonntag (ab 13 Uhr, live auf DFB-TV) im DFB-Pokalachtelfinale der Frauen auf den SC Sand. Der Vierte der FLYERALARM Frauen-Bundesliga will gegen den Vorletzten seiner Favoritenrolle gerecht werden und einen weiteren Schritt Richtung Finale in Köln machen. Im DFB.de-Interview ordnet Potsdams Nationalspielerin Johanna Elsig (28) die Chancen ein und gibt einen Einblick, wie sie Turbine langfristig aufgestellt sieht.

DFB.de: Frau Elsig, wie bewerten Sie die Aufgabe gegen den SC Sand?

Johanna Elsig: Es ist eine herausfordernde Aufgabe auf unserem Weg Richtung Finale in Köln. Natürlich ist der SC Sand eine lösbare Aufgabe für uns. Aber wir müssen sehr aufpassen, denn das ist ein sehr unberechenbarer Gegner. Gute und nicht so gute Leistungen wechseln sich bei ihnen ab. Manchmal sind sie für eine Überraschung gut, aber manchmal können sie ihr Potenzial nicht abrufen. In beide Richtungen ist alles möglich. Wir sind also gewarnt.

DFB.de: Viele erwarten bei dieser Konstellation ein sehr intensives Duell.

Elsig: Ich auch. Sand spielt sehr körperlichen Fußball - und wir auch. Wir sind darauf vorbereitet, dagegenhalten zu müssen. Aber klar ist auch: Wir haben ein Heimspiel und sind der Favorit. Wir wollen das Spiel gewinnen und ins Viertelfinale einziehen. Nichts anderes zählt.

DFB.de: Im Viertelfinale würden Sie auf den SC Freiburg treffen.

Elsig: Auch das ist eine Aufgabe, die für uns an einem normalen Tag machbar sein sollte. Aber wir werden sicher nicht den Fehler machen, jetzt schon an ein mögliches Viertel- oder sogar Halbfinale zu denken. Erst müssen wir jetzt den SC Sand besiegen. Danach können wir weitersehen. Klar ist aber, dass wir alle den Traum haben, mal wieder das Finale in Köln zu erreichen. Dafür werden wir alles tun.

DFB.de: Für Sie und Turbine Potsdam ist es nach dem Duell gegen den VfL Wolfsburg in der Frauen-Bundesliga das zweite Pflichtspiel in diesem Jahr. Wissen Sie schon, wo Sie stehen?

Elsig: Wir hatten, ehrlich gesagt, eine ziemlich schwierige Vorbereitung, weil die Bedingungen sehr kompliziert waren. Wir konnten maximal gegen unsere zweite Mannschaft testen, mehr haben die Corona-Bestimmungen nicht zugelassen. Hinzu kam, dass durch den Schnee die Platzbedingungen nicht so waren, wie wir es uns erhofft hatten. Was ich damit sagen will: Wir wissen nicht genau, wo wir stehen. Aber Sand wird es wahrscheinlich ganz ähnlich gehen.

DFB.de: Mit welchen Zielen gehen Sie in die zweite Saisonhälfte?

Elsig: Zunächst ist es wichtig, dass wir an unsere guten Leistungen anknüpfen können, die wir vor Weihnachten gezeigt haben. Wir müssen jetzt schnell wieder einen Rhythmus finden, dann ist mit uns zu rechnen. Wie bereits gesagt: Eines unserer großen Ziele ist das Erreichen des DFB-Pokalfinals in Köln.

DFB.de: Was ist in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga möglich?

Elsig: Wir belegen Platz vier mit sechs Zählern Rückstand auf die TSG Hoffenheim, die derzeit Rang drei innehat. Aber wir haben noch zwei Nachholspiele zu bestreiten. Wenn wir die gewinnen, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir eine Chance auf die Qualifikation für die Champions League haben. Natürlich ist unser Torverhältnis deutlich schlechter als das von Hoffenheim. Aber es stehen noch einige schwere Begegnungen für beide Mannschaften auf dem Programm. Wir wollen es bis zum Ende spannend machen. Mal schauen, wer dann der glücklichere ist und den internationalen Wettbewerb erreicht.

DFB.de: In diesem Jahr reicht dafür erstmals der dritte Platz in der Bundesliga.

Elsig: Das ist eine riesige Chance für einen Klub wie Turbine Potsdam. Ich denke nicht, dass wir realistischerweise gegen Bayern München und den VfL Wolfsburg über eine gesamte Saison bestehen können und um Rang eins oder zwei spielen. Aber Platz drei ist für uns absolut machbar - das haben wir in den vergangenen Jahren regelmäßig gezeigt. Wir wollen es wieder schaffen und uns für die Champions League qualifizieren.

DFB.de: Was muss passieren, damit Sie auch gegen Wolfsburg und München bestehen können?

Elsig: Das ist eine komplizierte Geschichte. Ich bin ja seit 2013 bei Turbine. Und man muss schon ehrlich sagen, dass wir den Anschluss an Wolfsburg und München etwas verloren haben, weil die einfach ganz andere Voraussetzungen haben im Gegensatz zu uns. Ich glaube nicht, dass wir in den kommenden Jahren um die Deutsche Meisterschaft mitspielen können - dafür müsste schon sehr viel zusammenkommen. Das ist auch allen bewusst. Wir sind ein reiner Frauenverein und haben keine Profimannschaft bei den Männern und die entsprechende Infrastruktur im Rücken. Aber das ist nicht nur negativ zu sehen. Ich sehe es trotzdem als Privileg an, für Turbine zu spielen.

DFB.de: Warum?

Elsig: Weil wir klar im Fokus des Vereins stehen und vieles auf uns ausgerichtet ist. Zudem haben wir eine gute Fanbasis, die lange gewachsen ist und uns treu zur Seite steht. Außerdem haben wir uns zu einem Ausbildungsverein entwickelt, was auch seinen Reiz hat. Es macht Spaß, Wissen an die jungen Spielerinnen weiterzugeben und sie auf ihrem Weg zu begleiten.

[sw]

Turbine Potsdam trifft am heutigen Sonntag (ab 13 Uhr, live auf DFB-TV) im DFB-Pokalachtelfinale der Frauen auf den SC Sand. Der Vierte der FLYERALARM Frauen-Bundesliga will gegen den Vorletzten seiner Favoritenrolle gerecht werden und einen weiteren Schritt Richtung Finale in Köln machen. Im DFB.de-Interview ordnet Potsdams Nationalspielerin Johanna Elsig (28) die Chancen ein und gibt einen Einblick, wie sie Turbine langfristig aufgestellt sieht.

DFB.de: Frau Elsig, wie bewerten Sie die Aufgabe gegen den SC Sand?

Johanna Elsig: Es ist eine herausfordernde Aufgabe auf unserem Weg Richtung Finale in Köln. Natürlich ist der SC Sand eine lösbare Aufgabe für uns. Aber wir müssen sehr aufpassen, denn das ist ein sehr unberechenbarer Gegner. Gute und nicht so gute Leistungen wechseln sich bei ihnen ab. Manchmal sind sie für eine Überraschung gut, aber manchmal können sie ihr Potenzial nicht abrufen. In beide Richtungen ist alles möglich. Wir sind also gewarnt.

DFB.de: Viele erwarten bei dieser Konstellation ein sehr intensives Duell.

Elsig: Ich auch. Sand spielt sehr körperlichen Fußball - und wir auch. Wir sind darauf vorbereitet, dagegenhalten zu müssen. Aber klar ist auch: Wir haben ein Heimspiel und sind der Favorit. Wir wollen das Spiel gewinnen und ins Viertelfinale einziehen. Nichts anderes zählt.

DFB.de: Im Viertelfinale würden Sie auf den SC Freiburg treffen.

Elsig: Auch das ist eine Aufgabe, die für uns an einem normalen Tag machbar sein sollte. Aber wir werden sicher nicht den Fehler machen, jetzt schon an ein mögliches Viertel- oder sogar Halbfinale zu denken. Erst müssen wir jetzt den SC Sand besiegen. Danach können wir weitersehen. Klar ist aber, dass wir alle den Traum haben, mal wieder das Finale in Köln zu erreichen. Dafür werden wir alles tun.

DFB.de: Für Sie und Turbine Potsdam ist es nach dem Duell gegen den VfL Wolfsburg in der Frauen-Bundesliga das zweite Pflichtspiel in diesem Jahr. Wissen Sie schon, wo Sie stehen?

Elsig: Wir hatten, ehrlich gesagt, eine ziemlich schwierige Vorbereitung, weil die Bedingungen sehr kompliziert waren. Wir konnten maximal gegen unsere zweite Mannschaft testen, mehr haben die Corona-Bestimmungen nicht zugelassen. Hinzu kam, dass durch den Schnee die Platzbedingungen nicht so waren, wie wir es uns erhofft hatten. Was ich damit sagen will: Wir wissen nicht genau, wo wir stehen. Aber Sand wird es wahrscheinlich ganz ähnlich gehen.

DFB.de: Mit welchen Zielen gehen Sie in die zweite Saisonhälfte?

Elsig: Zunächst ist es wichtig, dass wir an unsere guten Leistungen anknüpfen können, die wir vor Weihnachten gezeigt haben. Wir müssen jetzt schnell wieder einen Rhythmus finden, dann ist mit uns zu rechnen. Wie bereits gesagt: Eines unserer großen Ziele ist das Erreichen des DFB-Pokalfinals in Köln.

DFB.de: Was ist in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga möglich?

Elsig: Wir belegen Platz vier mit sechs Zählern Rückstand auf die TSG Hoffenheim, die derzeit Rang drei innehat. Aber wir haben noch zwei Nachholspiele zu bestreiten. Wenn wir die gewinnen, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir eine Chance auf die Qualifikation für die Champions League haben. Natürlich ist unser Torverhältnis deutlich schlechter als das von Hoffenheim. Aber es stehen noch einige schwere Begegnungen für beide Mannschaften auf dem Programm. Wir wollen es bis zum Ende spannend machen. Mal schauen, wer dann der glücklichere ist und den internationalen Wettbewerb erreicht.

DFB.de: In diesem Jahr reicht dafür erstmals der dritte Platz in der Bundesliga.

Elsig: Das ist eine riesige Chance für einen Klub wie Turbine Potsdam. Ich denke nicht, dass wir realistischerweise gegen Bayern München und den VfL Wolfsburg über eine gesamte Saison bestehen können und um Rang eins oder zwei spielen. Aber Platz drei ist für uns absolut machbar - das haben wir in den vergangenen Jahren regelmäßig gezeigt. Wir wollen es wieder schaffen und uns für die Champions League qualifizieren.

DFB.de: Was muss passieren, damit Sie auch gegen Wolfsburg und München bestehen können?

Elsig: Das ist eine komplizierte Geschichte. Ich bin ja seit 2013 bei Turbine. Und man muss schon ehrlich sagen, dass wir den Anschluss an Wolfsburg und München etwas verloren haben, weil die einfach ganz andere Voraussetzungen haben im Gegensatz zu uns. Ich glaube nicht, dass wir in den kommenden Jahren um die Deutsche Meisterschaft mitspielen können - dafür müsste schon sehr viel zusammenkommen. Das ist auch allen bewusst. Wir sind ein reiner Frauenverein und haben keine Profimannschaft bei den Männern und die entsprechende Infrastruktur im Rücken. Aber das ist nicht nur negativ zu sehen. Ich sehe es trotzdem als Privileg an, für Turbine zu spielen.

DFB.de: Warum?

Elsig: Weil wir klar im Fokus des Vereins stehen und vieles auf uns ausgerichtet ist. Zudem haben wir eine gute Fanbasis, die lange gewachsen ist und uns treu zur Seite steht. Außerdem haben wir uns zu einem Ausbildungsverein entwickelt, was auch seinen Reiz hat. Es macht Spaß, Wissen an die jungen Spielerinnen weiterzugeben und sie auf ihrem Weg zu begleiten.

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