Joachim Löw: "Wir haben die PS auf die Straße gebracht"

Ein Sieg des Willens: Die verjüngte deutsche Nationalmannschaft hat einen Auftakt nach Maß in die Qualifikation zur EURO 2020 hingelegt. In Amsterdam feierte das Team von Joachim Löw beim 3:2 den ersten Auswärtssieg gegen die Niederlande seit 1996. Auf DFB.de spricht der Bundestrainer über die unterschiedlichen Halbzeiten und Erkenntnisse.

Frage: Herr Löw, wie zufrieden sind Sie mit dem erfolgreichen Auftakt in der EM-Qualifikation in den Niederlanden?

Joachim Löw: Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen, dass wir hier beim sehr wahrscheinlich härtesten Konkurrenten drei Punkte mitnehmen. Ich glaube, die erste Halbzeit war von uns fußballerisch überragend.

Frage: Warum gab es im zweiten Durchgang diesen Leistungsabfall?

Löw: Das Problem in der zweiten Halbzeit war, dass Holland so früh den Anschlusstreffer erzielt hat. Da konnten wir spielerisch nicht mehr so brillieren und kombinieren. Meine Mannschaft hat dann mehr Kampf, Bereitschaft, Einsatz und Leidenschaft gezeigt. Ich hatte aber immer das Gefühl, dass wir das Spiel mit einem guten Angriff, mit einer Aktion entscheiden können. Wir haben den Glauben an den Sieg nicht verloren.

Frage: Verspüren Sie auch eine gewisse Genugtuung nach der Kritik an Ihrer Person?

Löw: Ich empfinde es gegenüber den Kritikern nicht als Genugtuung. Ich bin schon so lange dabei, mit Kritik weiß ich umzugehen. Ich kann Kritik gut filtern und einordnen, ich empfinde manches auch gar nicht so als Kritik. Wir alle mussten im letzten Jahr einige Enttäuschungen wegstecken. Aber wenn die Mannschaft die Dinge so gut umsetzt, dann bin ich sehr positiv - egal, was außen herum passiert.

Frage: Aber Sie fühlen sich jetzt schon erleichtert?

Löw: Natürlich bin ich innerlich sehr zufrieden. Wir hatten jetzt auch mal das Spielglück, das wir in den letzten Spielen nicht so hatten. Heute haben wir die PS auf die Straße gebracht.

Frage: Wie wichtig ist der Sieg für die Entwicklung der Mannschaft?

Löw: So ein Sieg zum Auftakt in Holland ist hilfreich für den Glauben in der neuformierten Mannschaft. Auch dieses Auf und Ab, das sie durchleben musste, ist wichtig für die Erfahrung. So ein Sieg hilft für die nächsten Wochen und Monate. Nichtsdestotrotz weiß ich, dass wir weiterarbeiten müssen.

Frage: Warum hat Marco Reus nicht von Anfang an gespielt?

Löw: Marco hatte Probleme mit dem Oberschenkel und konnte auch das Abschlusstraining nicht richtig durchziehen. Deswegen haben wir gesagt: Wenn wir ins Risiko gehen müssen, dann bringen wir ihn - und nicht über die volle Spielzeit.

Frage: Wie war der Plan mit dem Dreiersturm Leroy Sané, Serge Gnabry und Leon Goretzka?

Löw: Wir wollten mit drei Spielern relativ früh attackieren. Es war vorne ein variables Spiel von den drei Offensiven. Serge und Leroy haben ein super Spiel gemacht. Serge hat sich im Zweikampf ständig gegen Virgil van Dijk behauptet, die Bälle gehalten, er war gefährlich - Leroy auch. Leon musste ein bisschen mehr Defensivarbeit verrichten.

Frage: Hat Manuel Neuer seinen Status als Nummer eins gefestigt?

Löw: Manu hat in zwei, drei Situationen super gehalten. Er hatte auch eine gute Ausstrahlung. Das war auch von Manu eine klasse Leistung.

[sid]

Ein Sieg des Willens: Die verjüngte deutsche Nationalmannschaft hat einen Auftakt nach Maß in die Qualifikation zur EURO 2020 hingelegt. In Amsterdam feierte das Team von Joachim Löw beim 3:2 den ersten Auswärtssieg gegen die Niederlande seit 1996. Auf DFB.de spricht der Bundestrainer über die unterschiedlichen Halbzeiten und Erkenntnisse.

Frage: Herr Löw, wie zufrieden sind Sie mit dem erfolgreichen Auftakt in der EM-Qualifikation in den Niederlanden?

Joachim Löw: Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen, dass wir hier beim sehr wahrscheinlich härtesten Konkurrenten drei Punkte mitnehmen. Ich glaube, die erste Halbzeit war von uns fußballerisch überragend.

Frage: Warum gab es im zweiten Durchgang diesen Leistungsabfall?

Löw: Das Problem in der zweiten Halbzeit war, dass Holland so früh den Anschlusstreffer erzielt hat. Da konnten wir spielerisch nicht mehr so brillieren und kombinieren. Meine Mannschaft hat dann mehr Kampf, Bereitschaft, Einsatz und Leidenschaft gezeigt. Ich hatte aber immer das Gefühl, dass wir das Spiel mit einem guten Angriff, mit einer Aktion entscheiden können. Wir haben den Glauben an den Sieg nicht verloren.

Frage: Verspüren Sie auch eine gewisse Genugtuung nach der Kritik an Ihrer Person?

Löw: Ich empfinde es gegenüber den Kritikern nicht als Genugtuung. Ich bin schon so lange dabei, mit Kritik weiß ich umzugehen. Ich kann Kritik gut filtern und einordnen, ich empfinde manches auch gar nicht so als Kritik. Wir alle mussten im letzten Jahr einige Enttäuschungen wegstecken. Aber wenn die Mannschaft die Dinge so gut umsetzt, dann bin ich sehr positiv - egal, was außen herum passiert.

Frage: Aber Sie fühlen sich jetzt schon erleichtert?

Löw: Natürlich bin ich innerlich sehr zufrieden. Wir hatten jetzt auch mal das Spielglück, das wir in den letzten Spielen nicht so hatten. Heute haben wir die PS auf die Straße gebracht.

Frage: Wie wichtig ist der Sieg für die Entwicklung der Mannschaft?

Löw: So ein Sieg zum Auftakt in Holland ist hilfreich für den Glauben in der neuformierten Mannschaft. Auch dieses Auf und Ab, das sie durchleben musste, ist wichtig für die Erfahrung. So ein Sieg hilft für die nächsten Wochen und Monate. Nichtsdestotrotz weiß ich, dass wir weiterarbeiten müssen.

Frage: Warum hat Marco Reus nicht von Anfang an gespielt?

Löw: Marco hatte Probleme mit dem Oberschenkel und konnte auch das Abschlusstraining nicht richtig durchziehen. Deswegen haben wir gesagt: Wenn wir ins Risiko gehen müssen, dann bringen wir ihn - und nicht über die volle Spielzeit.

Frage: Wie war der Plan mit dem Dreiersturm Leroy Sané, Serge Gnabry und Leon Goretzka?

Löw: Wir wollten mit drei Spielern relativ früh attackieren. Es war vorne ein variables Spiel von den drei Offensiven. Serge und Leroy haben ein super Spiel gemacht. Serge hat sich im Zweikampf ständig gegen Virgil van Dijk behauptet, die Bälle gehalten, er war gefährlich - Leroy auch. Leon musste ein bisschen mehr Defensivarbeit verrichten.

Frage: Hat Manuel Neuer seinen Status als Nummer eins gefestigt?

Löw: Manu hat in zwei, drei Situationen super gehalten. Er hatte auch eine gute Ausstrahlung. Das war auch von Manu eine klasse Leistung.

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