Joachim Löw: "Weiter Sympathiepunkte sammeln"

DFB-Trainer Joachim Löw hat in Frankfurt den Kader der deutschen Nationalmannschaft für das Eröffnungsspiel des WM-Stadions München (31. Mai) gegen den FC Bayern München, für die Länderspiele in Belfast gegen Nordirland (4. Juni) und in Mönchengladbach gegen Russland (8. Juni) sowie für den FIFA Confederations Cup in Deutschland (vom 15. bis 29. Juni) bekannt gegeben. In Abwesenheit von Bundestrainer Jürgen Klinsmann, der in Amerika die Folgen einer Arthroskopie des rechten Knies auskuriert, nahm sein Assistenztrainer Löw ausführlich Stellung zu Perspektiven und Personalien vor der "Mini-WM" in fünf deutschen Städten.

Joachim Löw zur Nominierung des Kaders: "Nach genauer Analyse der Spieler und Spiele haben wir einen Kader zusammen gestellt, von dem wir überzeugt sind. Jürgen Klinsmann hat mit den Spielern, die diesmal nicht dabei sind, gesprochen und ihnen versichert, dass der Zug Richtung WM 2006 noch nicht abgefahren ist. Alle haben noch die Chance, sich in den engen Kreis vorzuspielen."

Joachim Löw zu Christian Wörns: "Wir haben uns mit Christian und seinem Trainer Bert van Marwijk unterhalten und gemeinsam entschieden, ihn nicht zu nominieren, da er zuletzt die Grenzen der Belastbarkeit erreicht und viel Rehabilitation gemacht hat. Die Gesundheit ist wichtiger als der Confederations Cup, im August in den Niederlanden wird Christian jedoch wieder zum Kader stoßen, da er eine feste Größe in unserer WM-Planung ist."

Joachim Löw zu Philipp Lahm: "Die Nachricht von Philipps Kreuzbandriss hat uns doch schockiert. Er wäre beim Confederations Cup dabei gewesen, nach seinem Fußbruch hatte er sich gerade zurück gekämpft. Er bleibt aber ein Eckpfeiler in unseren Überlegungen – wir hoffen, dass Philipp seinen Optimismus nicht verliert und die Operation in Amerika sehr gut verläuft. Auf seiner Position links in der Viererkette können Christian Schulz und Thomas Hitzlsperger spielen, sie werden dort im Wechsel ihre Chancen bekommen."

Joachim Löw zu Sebastian Deisler: "Sebastian hat ein halbes Jahr lang permanent trainiert und zuletzt auch regelmäßig gespielt. Er ist jetzt im Rhythmus und freut sich ebenso wie wir auf den Confederations Cup."

Joachim Löw zu Mike Hanke "Mike hat uns mit seinen Auftritten bei Schalke 04 und der U 21-Nationalmannschaft imponiert. Er ist eminent gefährlich, ein echter Strafraumstürmer, der regelmäßig trifft, selbstbewusst ist und Dynamik in seinen Aktionen hat. Nach dem Verzicht auf Christian Wörns haben wir uns für Mike Hanke als fünften Stürmer entschieden, um ihm eine Chance in der Nationalmannschaft zu geben."

Joachim Löw zu Dietmar Hamann: "Dietmar ist technisch hervorragend und in der Lage, das Spiel mit präzisen Pässen in die Spitze schnell zu machen. Er hat sehr gute strategische Fähigkeiten und ist gefährlich im Abschluss. Dass er Impulse setzen kann, hat er in Liverpool bewiesen, wo er sich in eindrucksvoller Weise als Spielerpersönlichkeit zurück gemeldet hat."

Joachim Löw zu den Torhütern: "Oliver Kahn, Jens Lehmann und Timo Hildebrand haben eine sehr gute Saison gespielt. Es gibt keinen Grund, an dieser Besetzung etwas zu ändern. In den nächsten Spielen wird es weiterhin eine Rotation geben. Wie diese genau aussieht, steht derzeit noch nicht fest."

Joachim Löw zur Team-Philosophie: "Wir wollen offensiv und aggressiv spielen und das Tempo bestimmen – diese Dinge haben wir enorm weiter entwickelt, können sie aber immer noch verbessern. Davon rücken wir auch während des Turniers nicht ab, wenn wir vielleicht mal nur einen Punkt brauchen. Wir wollen durch unsere Spielweise überzeugen und in allen Städten, in denen wir uns bei der Mini-WM präsentieren, weiter Sympathiepunkte sammeln."

Joachim Löw zur Konkurrenz: "Brasilien und auch Argentinien gehören zu den absoluten Favoriten beim Confederations Cup und der WM. Aber auch mit anderen möglichen Gegnern haben wir uns intensiv beschäftigt – Urs Siegenthaler ist für diese Aufgabe hoch qualifiziert und war uns schon zuletzt eine große Hilfe."

Joachim Löw zu Urs Siegenthaler: "Urs ist kein Scout, der Spieler für Transfers beobachtet, sondern Wettbewerbsbeobachter. Er gibt Antworten auf die Fragen: Wo sind die Stärken und Schwächen der Gegner? Wohin entwickeln sie sich? Welche Spieler für die Positionen gibt es? Er hilft uns dabei, dass wir uns ein komplettes Bild von allen möglichen Gegnern machen können."

Joachim Löw zum Stellenwert der Mini-WM: "Der Confederations Cup ist für uns eine wichtige Standortbestimmung, bei der wir klare Erkenntnisse gewinnen wollen. Wir werden mit unserem Fitness-Team um Oliver Schmidtlein und Mark Versteggen zusammen arbeiten und Spieler-Profile mit allen Details erstellen. So können wir vor und während der Mini-WM individuell trainieren lassen. Es wird nach der langen Saison einige regenerative Einheiten geben, aber auch intensiv trainiert werden – denn wir wollen das Tempo immer 90 Minuten hoch halten. Um die Spieler physisch aber nicht zu überfordern, wird es eine gewisse Rotation geben – alle werden daher ihre Chance erhalten. Gerade für die jungen Spieler ist es immens wichtig, ihren Erfahrungsschatz bei einem Turnier zu erweitern."

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[bild2]DFB-Trainer Joachim Löw hat in Frankfurt den Kader der deutschen Nationalmannschaft für das Eröffnungsspiel des WM-Stadions München (31. Mai) gegen den FC Bayern München, für die Länderspiele in Belfast gegen Nordirland (4. Juni) und in Mönchengladbach gegen Russland (8. Juni) sowie für den FIFA Confederations Cup in Deutschland (vom 15. bis 29. Juni) bekannt gegeben. In Abwesenheit von Bundestrainer Jürgen Klinsmann, der in Amerika die Folgen einer Arthroskopie des rechten Knies auskuriert, nahm sein Assistenztrainer Löw ausführlich Stellung zu Perspektiven und Personalien vor der "Mini-WM" in fünf deutschen Städten.



Joachim Löw zur Nominierung des Kaders: "Nach genauer Analyse der Spieler und Spiele haben wir einen Kader zusammen gestellt, von dem wir überzeugt sind. Jürgen Klinsmann hat mit den Spielern, die diesmal nicht dabei sind, gesprochen und ihnen versichert, dass der Zug Richtung WM 2006 noch nicht abgefahren ist. Alle haben noch die Chance, sich in den engen Kreis vorzuspielen."



Joachim Löw zu Christian Wörns: "Wir haben uns mit Christian und seinem Trainer Bert van Marwijk unterhalten und gemeinsam entschieden, ihn nicht zu nominieren, da er zuletzt die Grenzen der Belastbarkeit erreicht und viel Rehabilitation gemacht hat. Die Gesundheit ist wichtiger als der Confederations Cup, im August in den Niederlanden wird Christian jedoch wieder zum Kader stoßen, da er eine feste Größe in unserer WM-Planung ist."



Joachim Löw zu Philipp Lahm: "Die Nachricht von Philipps Kreuzbandriss hat uns doch schockiert. Er wäre beim Confederations Cup dabei gewesen, nach seinem Fußbruch hatte er sich gerade zurück gekämpft. Er bleibt aber ein Eckpfeiler in unseren Überlegungen – wir hoffen, dass Philipp seinen Optimismus nicht verliert und die Operation in Amerika sehr gut verläuft. Auf seiner Position links in der Viererkette können Christian Schulz und Thomas Hitzlsperger spielen, sie werden dort im Wechsel ihre Chancen bekommen."



Joachim Löw zu Sebastian Deisler: "Sebastian hat ein halbes Jahr lang permanent trainiert und zuletzt auch regelmäßig gespielt. Er ist jetzt im Rhythmus und freut sich ebenso wie wir auf den Confederations Cup."



Joachim Löw zu Mike Hanke "Mike hat uns mit seinen Auftritten bei Schalke 04 und der U 21-Nationalmannschaft imponiert. Er ist eminent gefährlich, ein echter Strafraumstürmer, der regelmäßig trifft, selbstbewusst ist und Dynamik in seinen Aktionen hat. Nach dem Verzicht auf Christian Wörns haben wir uns für Mike Hanke als fünften Stürmer entschieden, um ihm eine Chance in der Nationalmannschaft zu geben."



Joachim Löw zu Dietmar Hamann: "Dietmar ist technisch hervorragend und in der Lage, das Spiel mit präzisen Pässen in die Spitze schnell zu machen. Er hat sehr gute strategische Fähigkeiten und ist gefährlich im Abschluss. Dass er Impulse setzen kann, hat er in Liverpool bewiesen, wo er sich in eindrucksvoller Weise als Spielerpersönlichkeit zurück gemeldet hat."



Joachim Löw zu den Torhütern: "Oliver Kahn, Jens Lehmann und Timo Hildebrand haben eine sehr gute Saison gespielt. Es gibt keinen Grund, an dieser Besetzung etwas zu ändern. In den nächsten Spielen wird es weiterhin eine Rotation geben. Wie diese genau aussieht, steht derzeit noch nicht fest."



Joachim Löw zur Team-Philosophie: "Wir wollen offensiv und aggressiv spielen und das Tempo bestimmen – diese Dinge haben wir enorm weiter entwickelt, können sie aber immer noch verbessern. Davon rücken wir auch während des Turniers nicht ab, wenn wir vielleicht mal nur einen Punkt brauchen. Wir wollen durch unsere Spielweise überzeugen und in allen Städten, in denen wir uns bei der Mini-WM präsentieren, weiter Sympathiepunkte sammeln."



Joachim Löw zur Konkurrenz: "Brasilien und auch Argentinien gehören zu den absoluten Favoriten beim Confederations Cup und der WM. Aber auch mit anderen möglichen Gegnern haben wir uns intensiv beschäftigt – Urs Siegenthaler ist für diese Aufgabe hoch qualifiziert und war uns schon zuletzt eine große Hilfe."



Joachim Löw zu Urs Siegenthaler: "Urs ist kein Scout, der Spieler für Transfers beobachtet, sondern Wettbewerbsbeobachter. Er gibt Antworten auf die Fragen: Wo sind die Stärken und Schwächen der Gegner? Wohin entwickeln sie sich? Welche Spieler für die Positionen gibt es? Er hilft uns dabei, dass wir uns ein komplettes Bild von allen möglichen Gegnern machen können."



Joachim Löw zum Stellenwert der Mini-WM: "Der Confederations Cup ist für uns eine wichtige Standortbestimmung, bei der wir klare Erkenntnisse gewinnen wollen. Wir werden mit unserem Fitness-Team um Oliver Schmidtlein und Mark Versteggen zusammen arbeiten und Spieler-Profile mit allen Details erstellen. So können wir vor und während der Mini-WM individuell trainieren lassen. Es wird nach der langen Saison einige regenerative Einheiten geben, aber auch intensiv trainiert werden – denn wir wollen das Tempo immer 90 Minuten hoch halten. Um die Spieler physisch aber nicht zu überfordern, wird es eine gewisse Rotation geben – alle werden daher ihre Chance erhalten. Gerade für die jungen Spieler ist es immens wichtig, ihren Erfahrungsschatz bei einem Turnier zu erweitern."