Joachim Löw: "Sehr wichtige Erfahrungen für junge Spieler"

Unmittelbar nach dem 0:1 der deutschen Nationalmannschaft am Mittwoch in Duisburg gegen Dänemark stellte sich Bundestrainer Joachim Löw zum aktuellen Interview und bescheinigte seinen insgesamt sechs Debütanten dabei eine gute Leistung.

Frage: Im neunten Spiel für Sie als Bundestrainer gab es die erste Niederlage. Sind Sie enttäuscht, dass Ihre Erfolgsserie gerissen ist?

Joachim Löw: Überhaupt nicht. Ich hatte bereits vorher gesagt, dass diese Serie für mich keine Rolle spielt. Wir wollten jungen Spielern eine Chance geben. Wir haben aus dem Tschechien-Spiel und dem Spiel gegen Dänemark, aber auch aus den vielen Trainingseinheiten, wichtige Erkenntnisse gewonnen, Spieler wie Gonzalo Castro oder Patrick Helmes kennengelernt. Das war eine positive Sache.

Frage: Dennoch können Sie mit der Niederlage nicht zufrieden sein.

Löw: Sicherlich hätten wir am Ende noch den Ausgleich erzielen können, aber unter dem Strich geht das Ergebnis in Ordnung. Bei unserer Mannschaft hat man in einigen Phasen doch gemerkt, dass die Erfahrung fehlt. Läuferisch und kämpferisch hat die Mannschaft aber alles gegeben. Solche Spiele sind wichtig für die Entwicklung der jungen Spieler, deshalb hält sich die Enttäuschung in Grenzen. Man kann nicht immer propagieren, den Nachwuchs zu fördern, und dann bitter enttäuscht sein, wenn man verliert.

Frage: Vor dem Spiel mussten Sie viel Kritik einstecken, unter anderem auch von Ihrem dänischen Kollegen Morten Olsen, weil Sie viele Leistungsträger nach dem Tschechien-Spiel nach Hause geschickt und ungewöhnlich viele Neulinge für das Spiel gegen Dänemark nominiert hatten. Wie schwer hat Sie diese Kritik getroffen?

Löw: Zunächst einmal gilt es festzustellen, dass wir nicht dazu da sind, andere Trainer zufriedenzustellen. Deshalb haben wir uns nichts vorzuwerfen. Wir müssen unsere Spieler fördern und voranbringen. Deshalb sind solche Spiele wichtig. Das haben wir auch frühzeitig kommuniziert.

Frage: Dennoch gab es gegen Ende der Begegnung erstmals seit der WM lautstarke Pfiffe gegen Ihre Mannschaft. Wie deuten Sie diese Missfallensbekundungen?

Löw: Das Publikum hat uns zunächst sehr wohlwollend unterstützt, jede vielversprechende Aktion von uns beklatscht. Zum Schluss gab es Pfiffe, obwohl es eigentlich gerade in dieser Phase keinen Grund dazu gab. Das verstehe ich nicht.

Frage: Wird man den ein oder anderen der sechs Neulinge Anfang Juni bei den EM-Qualifikationsspielen gegen San Marino und die Slowakei wiedersehen?

Löw: Das ist durchaus vorstellbar. Aber es gibt ja auch noch andere Spieler, die normalerweise gegen die Dänen gespielt hätten wie zum Beispiel die verletzten Mario Gomez und Tim Borowski.

Frage: Hat sich Torwart Robert Enke durch seine starke Leistung bei seinem Debüt als neue Nummer zwei hinter Jens Lehmann empfohlen?

Löw: Enke hat eine sehr starke Leistung gezeigt, mit ihm kann man absolut zufrieden sein. Seine gesamte Ausstrahlung war sehr positiv. Aber in der Torhüterfrage nach der Nummer zwei haben wir noch Zeit, erst nächstes Jahr wird eine Entscheidung fallen. Timo Hildebrand hat ebenfalls weiter unser Vertrauen, er hat sich in der Bundesliga wieder stabilisiert. Zudem gibt es noch den ein oder anderen Kandidaten.

Frage: In Patrick Helmes hat ein Zweitligaspieler in seinen 13 Minuten Einsatzzeit auf sich aufmerksam machen können. Wie beurteilen Sie seine Leistung?

Löw: Er hat mir sehr gut gefallen. Das war aber auch schon im Training so, wo er sehr präsent war und sehr gute Ansätze gezeigt hat.

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Unmittelbar nach dem 0:1 der deutschen Nationalmannschaft am Mittwoch in Duisburg gegen Dänemark stellte sich Bundestrainer Joachim Löw zum aktuellen Interview und bescheinigte seinen insgesamt sechs Debütanten dabei eine gute Leistung.

Frage: Im neunten Spiel für Sie als Bundestrainer gab es die erste Niederlage. Sind Sie enttäuscht, dass Ihre Erfolgsserie gerissen ist?

Joachim Löw: Überhaupt nicht. Ich hatte bereits vorher gesagt, dass diese Serie für mich keine Rolle spielt. Wir wollten jungen Spielern eine Chance geben. Wir haben aus dem Tschechien-Spiel und dem Spiel gegen Dänemark, aber auch aus den vielen Trainingseinheiten, wichtige Erkenntnisse gewonnen, Spieler wie Gonzalo Castro oder Patrick Helmes kennengelernt. Das war eine positive Sache.

Frage: Dennoch können Sie mit der Niederlage nicht zufrieden sein.

Löw: Sicherlich hätten wir am Ende noch den Ausgleich erzielen können, aber unter dem Strich geht das Ergebnis in Ordnung. Bei unserer Mannschaft hat man in einigen Phasen doch gemerkt, dass die Erfahrung fehlt. Läuferisch und kämpferisch hat die Mannschaft aber alles gegeben. Solche Spiele sind wichtig für die Entwicklung der jungen Spieler, deshalb hält sich die Enttäuschung in Grenzen. Man kann nicht immer propagieren, den Nachwuchs zu fördern, und dann bitter enttäuscht sein, wenn man verliert.

Frage: Vor dem Spiel mussten Sie viel Kritik einstecken, unter anderem auch von Ihrem dänischen Kollegen Morten Olsen, weil Sie viele Leistungsträger nach dem Tschechien-Spiel nach Hause geschickt und ungewöhnlich viele Neulinge für das Spiel gegen Dänemark nominiert hatten. Wie schwer hat Sie diese Kritik getroffen?

Löw: Zunächst einmal gilt es festzustellen, dass wir nicht dazu da sind, andere Trainer zufriedenzustellen. Deshalb haben wir uns nichts vorzuwerfen. Wir müssen unsere Spieler fördern und voranbringen. Deshalb sind solche Spiele wichtig. Das haben wir auch frühzeitig kommuniziert.

Frage: Dennoch gab es gegen Ende der Begegnung erstmals seit der WM lautstarke Pfiffe gegen Ihre Mannschaft. Wie deuten Sie diese Missfallensbekundungen?

Löw: Das Publikum hat uns zunächst sehr wohlwollend unterstützt, jede vielversprechende Aktion von uns beklatscht. Zum Schluss gab es Pfiffe, obwohl es eigentlich gerade in dieser Phase keinen Grund dazu gab. Das verstehe ich nicht.

Frage: Wird man den ein oder anderen der sechs Neulinge Anfang Juni bei den EM-Qualifikationsspielen gegen San Marino und die Slowakei wiedersehen?

Löw: Das ist durchaus vorstellbar. Aber es gibt ja auch noch andere Spieler, die normalerweise gegen die Dänen gespielt hätten wie zum Beispiel die verletzten Mario Gomez und Tim Borowski.

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Frage: Hat sich Torwart Robert Enke durch seine starke Leistung bei seinem Debüt als neue Nummer zwei hinter Jens Lehmann empfohlen?

Löw: Enke hat eine sehr starke Leistung gezeigt, mit ihm kann man absolut zufrieden sein. Seine gesamte Ausstrahlung war sehr positiv. Aber in der Torhüterfrage nach der Nummer zwei haben wir noch Zeit, erst nächstes Jahr wird eine Entscheidung fallen. Timo Hildebrand hat ebenfalls weiter unser Vertrauen, er hat sich in der Bundesliga wieder stabilisiert. Zudem gibt es noch den ein oder anderen Kandidaten.

Frage: In Patrick Helmes hat ein Zweitligaspieler in seinen 13 Minuten Einsatzzeit auf sich aufmerksam machen können. Wie beurteilen Sie seine Leistung?

Löw: Er hat mir sehr gut gefallen. Das war aber auch schon im Training so, wo er sehr präsent war und sehr gute Ansätze gezeigt hat.