Joachim Löw: "Chile ist der stärkste Gegner"

Die deutsche Nationalmannschaft steht nach dem begeisternden 4:1-Offensivspektakel im Halbfinale gegen Mexiko im Endspiel um den Confed Cup 2017. Auf DFB.de spricht Bundestrainer Joachim Löw über die rassige Partie in Sotschi, die Qualitäten von Leon Goretzka, die rasante Entwicklung der jungen Mannschaft und das Finalduell mit Chile am Sonntag (ab 20 Uhr, live im ZDF) in St. Petersburg.

Frage: Joachim Löw, wie bewerten Sie den Auftritt Ihrer Mannschaft beim 4:1 gegen Mexiko?

Joachim Löw: Es war ein unglaublich intensives Spiel. Es war für uns wichtig und hat mir imponiert, dass wir am Anfang genau das gemacht haben, was wir besprochen hatten. Mexiko zwingt dem Gegner normalerweise sein Spiel auf - doch wir haben gesagt, wir müssen das umdrehen, dominant sein und mutig nach vorne spielen. Die Mannschaft hat das in den ersten 15, 20 Minuten überragend gemacht und die beiden Tore (durch Leon Goretzka; Anm. d. Red.) glänzend herausgespielt.

Frage: Und dann?

Löw: Dann sind wir ein bisschen zurückgedrängt worden, hatten Ballverluste und nicht mehr so die Schnelligkeit nach vorne. Nach dem dritten Tor war es aber entschieden. Kompliment an unsere jungen Spieler, dass sie im Finale stehen.

Frage: Hatten Sie das so erwartet?

Löw: Das hatten wir uns gewünscht, aber damit konnte man nicht rechnen. Das war wieder eine grandiose Leistung. Aber es war trotz des Ergebnisses ein schweres Spiel für uns. Wir hatten Phasen, in denen wir Räume zulaufen mussten und Schwierigkeiten hatten, Zugriff zu kriegen.

Frage: Was sagen Sie zur Leistung von Leon Goretzka? Ist er noch besser, wenn er aus der Tiefe kommt?

Löw: Ich denke, er kann beides. Der ist schwer zu verteidigen. Er kann im Mittelfeld auf verschiedenen Positionen spielen, diese Klasse hat er einfach. Er kann auf der Acht spielen, auf der Sechs oder wenn wir mit zwei Sechsern spielen. Was seine ganz große Qualität ausmacht, ist, dass er auch diese Wege geht. Beim 2:0 kommt er aus dem Mittelfeld - diesen Laufweg zu machen, das ist das Entscheidende.

Frage: Im Finale kommt es nach dem 1:1 im Gruppenspiel zum Wiedersehen mit Chile. Worauf wird es ankommen?

Löw: Die Spieler freuen sich in der Kabine, aber sie sind nicht überschwänglich. Sie wissen, es steht ein Finale an. Der Drang, gegen Chile zu gewinnen, ist groß. Es wird sicher einen Abnutzungskampf, wir werden alle Hände voll zu tun haben, um zu verteidigen, das wird unheimlich schwer. Es wird wichtig, dass wir nach vorne Druck machen und Chile in Schwierigkeiten bringen. Das ist der stärkste Gegner im Turnier.

Frage: Sind Sie selbst überrascht, wie bravourös sich Ihre junge Mannschaft beim Confed Cup schlägt?

Löw: Überrascht bin ich schon, aber ich habe nach zwei, drei Tagen gesehen, dass die Jungs alles sehr gut umsetzen, dass es technisch sehr gute Spieler sind. Dass wir im Finale sind, hat keiner voraussehen können, das war auch gar nicht das Thema. Wir wollten uns entwickeln. Diese Erfahrung in einem FIFA-Turnier ist wahnsinnig wertvoll und wird den jungen Spielern helfen, bei ganz großen Turnieren ihren Mann zu stehen. Sie haben sich enorm entwickelt, sind ein unglaublich gutes Team geworden. Sie kämpfen füreinander, sind ehrgeizig und hungrig.

Frage: Werden wir mehr als zwei, drei von ihnen bei der WM 2018 wiedersehen?

Löw: Ja, das hoffe ich.

[sid]

Die deutsche Nationalmannschaft steht nach dem begeisternden 4:1-Offensivspektakel im Halbfinale gegen Mexiko im Endspiel um den Confed Cup 2017. Auf DFB.de spricht Bundestrainer Joachim Löw über die rassige Partie in Sotschi, die Qualitäten von Leon Goretzka, die rasante Entwicklung der jungen Mannschaft und das Finalduell mit Chile am Sonntag (ab 20 Uhr, live im ZDF) in St. Petersburg.

Frage: Joachim Löw, wie bewerten Sie den Auftritt Ihrer Mannschaft beim 4:1 gegen Mexiko?

Joachim Löw: Es war ein unglaublich intensives Spiel. Es war für uns wichtig und hat mir imponiert, dass wir am Anfang genau das gemacht haben, was wir besprochen hatten. Mexiko zwingt dem Gegner normalerweise sein Spiel auf - doch wir haben gesagt, wir müssen das umdrehen, dominant sein und mutig nach vorne spielen. Die Mannschaft hat das in den ersten 15, 20 Minuten überragend gemacht und die beiden Tore (durch Leon Goretzka; Anm. d. Red.) glänzend herausgespielt.

Frage: Und dann?

Löw: Dann sind wir ein bisschen zurückgedrängt worden, hatten Ballverluste und nicht mehr so die Schnelligkeit nach vorne. Nach dem dritten Tor war es aber entschieden. Kompliment an unsere jungen Spieler, dass sie im Finale stehen.

Frage: Hatten Sie das so erwartet?

Löw: Das hatten wir uns gewünscht, aber damit konnte man nicht rechnen. Das war wieder eine grandiose Leistung. Aber es war trotz des Ergebnisses ein schweres Spiel für uns. Wir hatten Phasen, in denen wir Räume zulaufen mussten und Schwierigkeiten hatten, Zugriff zu kriegen.

Frage: Was sagen Sie zur Leistung von Leon Goretzka? Ist er noch besser, wenn er aus der Tiefe kommt?

Löw: Ich denke, er kann beides. Der ist schwer zu verteidigen. Er kann im Mittelfeld auf verschiedenen Positionen spielen, diese Klasse hat er einfach. Er kann auf der Acht spielen, auf der Sechs oder wenn wir mit zwei Sechsern spielen. Was seine ganz große Qualität ausmacht, ist, dass er auch diese Wege geht. Beim 2:0 kommt er aus dem Mittelfeld - diesen Laufweg zu machen, das ist das Entscheidende.

Frage: Im Finale kommt es nach dem 1:1 im Gruppenspiel zum Wiedersehen mit Chile. Worauf wird es ankommen?

Löw: Die Spieler freuen sich in der Kabine, aber sie sind nicht überschwänglich. Sie wissen, es steht ein Finale an. Der Drang, gegen Chile zu gewinnen, ist groß. Es wird sicher einen Abnutzungskampf, wir werden alle Hände voll zu tun haben, um zu verteidigen, das wird unheimlich schwer. Es wird wichtig, dass wir nach vorne Druck machen und Chile in Schwierigkeiten bringen. Das ist der stärkste Gegner im Turnier.

Frage: Sind Sie selbst überrascht, wie bravourös sich Ihre junge Mannschaft beim Confed Cup schlägt?

Löw: Überrascht bin ich schon, aber ich habe nach zwei, drei Tagen gesehen, dass die Jungs alles sehr gut umsetzen, dass es technisch sehr gute Spieler sind. Dass wir im Finale sind, hat keiner voraussehen können, das war auch gar nicht das Thema. Wir wollten uns entwickeln. Diese Erfahrung in einem FIFA-Turnier ist wahnsinnig wertvoll und wird den jungen Spielern helfen, bei ganz großen Turnieren ihren Mann zu stehen. Sie haben sich enorm entwickelt, sind ein unglaublich gutes Team geworden. Sie kämpfen füreinander, sind ehrgeizig und hungrig.

Frage: Werden wir mehr als zwei, drei von ihnen bei der WM 2018 wiedersehen?

Löw: Ja, das hoffe ich.

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