Jim-Patrick Müller: "Nächste Serie ist fällig"

823 Minuten - oder fast 14 Stunden: So lange musste die SpVgg Unterhaching auf einen Treffer in der 3. Liga warten, bis Offensivspieler Jim-Patrick Müller im Spiel bei Fortuna Köln (1:1) die Negativserie des ehemaligen Bundesligisten beendete. Im Interview mit DFB.de spricht der 29-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Torflaute und den Abstiegskampf.

DFB.de: Mal ehrlich: Wie viele Steine sind Ihnen nach 823 torlosen Minuten vom Herzen gefallen, Herr Müller?

Jim-Patrick Müller: Schon einige. Der Treffer zum 1:1-Endstand bei Fortuna Köln war für uns sehr wichtig und eine Bestätigung, dass wir das Toreschießen nicht verlernt haben. Im ersten Moment habe ich mich einfach nur über den Treffer gefreut. Nach der Partie wurde ich dann von einigen zum "Rekordtor" beglückwünscht. Mir wäre es selbstverständlich lieber gewesen, wenn das erst gar nicht nötig gewesen wäre.

DFB.de: Was hat in der Partie beim Mitkonkurrenten Fortuna Köln zum Sieg gefehlt?

Müller: Nicht viel. Wir hatten weitere gute Möglichkeiten, um noch ein Tor nachzulegen. In manchen Situationen hätte der Pass aber noch genauer kommen oder der Schuss besser platziert werden können. Nach einer solchen Negativserie kann man eben nicht ganz so befreit aufspielen. Umso wichtiger war es, dass wir nach dem Rückstand zurückgekommen sind und zumindest einen Punkt geholt haben.

DFB.de: Zur Winterpause stellte die SpVgg mit 42 Treffern noch die beste Offensive der Liga. Haben Sie eine Erklärung für den Einbruch?

Müller: Das ist schwierig. Es mag vielleicht schon eine Rolle spielen, dass wir nach der Winterpause einige Spielausfälle hatten und so schwieriger in Schwung kamen. In der Offensive hatten wir aber auch einige verletzte Spieler. Unser bester Torjäger Stephan Hain wird uns beispielsweise bis zum Saisonende fehlen. Und je länger wir auf einen Treffer warten mussten, umso mehr ist uns dann auch die Leichtigkeit abhandengekommen. Durch den Treffer sind wir mit einem guten Gefühl aus dem Köln-Spiel gegangen und wollen es weiter aufrechterhalten. Als nächstes Ziel ist jetzt auch unsere Serie von neun Partien ohne Sieg fällig.

DFB.de: Noch im Winter war der Aufstieg in die 2. Bundesliga kein unrealistisches Ziel. Hätten Sie gedacht, dass es für Unterhaching im Rennen um den Klassenverbleib noch einmal eng werden könnte?

Müller: Auch wenn der Zug nach oben durch unseren schlechten Start aus der Winterpause schnell abgefahren war, hatten wir vorher Kontakt zu den Aufstiegsplätzen. Da wir aber viele Duelle mit den abstiegsbedrohten Mannschaften verloren und die Teams aus dem unteren Tabellendrittel angefangen haben, regelmäßig zu punkten, haben wir es verpasst, uns frühzeitig von unten abzusetzen. Bei vier Punkten Vorsprung auf die Gefahrenzone gilt es, die noch vermutlich drei, vier nötigen Zähler so schnell wie möglich einzusammeln.

DFB.de: Für Sie war die Partie in Köln der vierte Einsatz nach langer Verletzungspause. Bei wie viel Prozent sind Sie wieder?

Müller: Es wird von Spiel zu Spiel besser. Mit jedem Einsatz bekomme ich mehr Wettkampfhärte. Gerade als ich mich im Spätherbst nach meinem Muskelbündelriss im Oberschenkel mit drei Torbeteiligungen aus sieben Partien zurückgemeldet hatte, bin ich mit einem Muskelfaserriss in der Wade erneut lange ausgefallen. Nun will ich wieder eine gute Phase starten.

DFB.de: Ihr Großvater Heini war 1961 Teil der Meistermannschaft des 1. FC Nürnberg und Ihr Vater Bernd schaffte es während seiner Karriere bis in die 2. Bundesliga. Wurde Ihnen der Fußball in die Wiege gelegt?

Müller: Auf jeden Fall. Schon von Kindesbeinen an war ich Fußballer. Wenn es zeitlich passt, kommt meine Familie auch immer aus dem mittelfränkischen Roth zu unseren Spielen. Genau wie mein Vater habe auch ich eine fußballerische Vergangenheit bei der SpVgg Greuther Fürth. Für die SpVgg Unterhaching hat er ebenfalls gespielt und besitzt auch noch einige Trikots oder Fanschals von damals. Es ist auch immer wieder interessant, einige seiner früheren Autogrammkarten zu sehen.

DFB.de: Ihr Vertrag in Unterhaching läuft noch bis zum 30. Juni 2021. Was haben Sie sich in dieser Zeit vorgenommen?

Müller: In erster Linie wollen wir in dieser Saison den Klassenverbleib so schnell wie möglich sichern. Der nächste Schritt wäre dann, dass wir in der nächsten Saison wieder die oberen Tabellenregionen angreifen. Präsident Manfred Schwabl hat ja auch schon gesagt, dass der Verein die Rückkehr in die 2. Bundesliga anpeilt. Dabei möchte ich helfen. Nach dieser - für mich von Verletzungen geprägten - Saison will ich einfach nur fit bleiben.

DFB.de: Am Samstag ist der direkte Konkurrent FC Carl Zeiss Jena in Unterhaching zu Gast. Kommt der Partie eine besondere Bedeutung zu?

Müller: Mit einem Sieg würden wir einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib machen. Vor allem wollen wir nach sechs vergeblichen Anläufen endlich wieder einen Heimsieg einfahren.

DFB.de: Worauf wird es ankommen?

Müller: Jena ist nach drei Siegen in Folge gut drauf. Unser 1:1 bei Fortuna Köln hat aber gezeigt, dass wir den Kampf und die Tugenden für den Klassenverbleib annehmen. Wenn wir dann noch die richtige Mischung mit unseren spielerischen Qualitäten finden, bin ich guter Dinge.

[mspw]

823 Minuten - oder fast 14 Stunden: So lange musste die SpVgg Unterhaching auf einen Treffer in der 3. Liga warten, bis Offensivspieler Jim-Patrick Müller im Spiel bei Fortuna Köln (1:1) die Negativserie des ehemaligen Bundesligisten beendete. Im Interview mit DFB.de spricht der 29-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Torflaute und den Abstiegskampf.

DFB.de: Mal ehrlich: Wie viele Steine sind Ihnen nach 823 torlosen Minuten vom Herzen gefallen, Herr Müller?

Jim-Patrick Müller: Schon einige. Der Treffer zum 1:1-Endstand bei Fortuna Köln war für uns sehr wichtig und eine Bestätigung, dass wir das Toreschießen nicht verlernt haben. Im ersten Moment habe ich mich einfach nur über den Treffer gefreut. Nach der Partie wurde ich dann von einigen zum "Rekordtor" beglückwünscht. Mir wäre es selbstverständlich lieber gewesen, wenn das erst gar nicht nötig gewesen wäre.

DFB.de: Was hat in der Partie beim Mitkonkurrenten Fortuna Köln zum Sieg gefehlt?

Müller: Nicht viel. Wir hatten weitere gute Möglichkeiten, um noch ein Tor nachzulegen. In manchen Situationen hätte der Pass aber noch genauer kommen oder der Schuss besser platziert werden können. Nach einer solchen Negativserie kann man eben nicht ganz so befreit aufspielen. Umso wichtiger war es, dass wir nach dem Rückstand zurückgekommen sind und zumindest einen Punkt geholt haben.

DFB.de: Zur Winterpause stellte die SpVgg mit 42 Treffern noch die beste Offensive der Liga. Haben Sie eine Erklärung für den Einbruch?

Müller: Das ist schwierig. Es mag vielleicht schon eine Rolle spielen, dass wir nach der Winterpause einige Spielausfälle hatten und so schwieriger in Schwung kamen. In der Offensive hatten wir aber auch einige verletzte Spieler. Unser bester Torjäger Stephan Hain wird uns beispielsweise bis zum Saisonende fehlen. Und je länger wir auf einen Treffer warten mussten, umso mehr ist uns dann auch die Leichtigkeit abhandengekommen. Durch den Treffer sind wir mit einem guten Gefühl aus dem Köln-Spiel gegangen und wollen es weiter aufrechterhalten. Als nächstes Ziel ist jetzt auch unsere Serie von neun Partien ohne Sieg fällig.

DFB.de: Noch im Winter war der Aufstieg in die 2. Bundesliga kein unrealistisches Ziel. Hätten Sie gedacht, dass es für Unterhaching im Rennen um den Klassenverbleib noch einmal eng werden könnte?

Müller: Auch wenn der Zug nach oben durch unseren schlechten Start aus der Winterpause schnell abgefahren war, hatten wir vorher Kontakt zu den Aufstiegsplätzen. Da wir aber viele Duelle mit den abstiegsbedrohten Mannschaften verloren und die Teams aus dem unteren Tabellendrittel angefangen haben, regelmäßig zu punkten, haben wir es verpasst, uns frühzeitig von unten abzusetzen. Bei vier Punkten Vorsprung auf die Gefahrenzone gilt es, die noch vermutlich drei, vier nötigen Zähler so schnell wie möglich einzusammeln.

DFB.de: Für Sie war die Partie in Köln der vierte Einsatz nach langer Verletzungspause. Bei wie viel Prozent sind Sie wieder?

Müller: Es wird von Spiel zu Spiel besser. Mit jedem Einsatz bekomme ich mehr Wettkampfhärte. Gerade als ich mich im Spätherbst nach meinem Muskelbündelriss im Oberschenkel mit drei Torbeteiligungen aus sieben Partien zurückgemeldet hatte, bin ich mit einem Muskelfaserriss in der Wade erneut lange ausgefallen. Nun will ich wieder eine gute Phase starten.

DFB.de: Ihr Großvater Heini war 1961 Teil der Meistermannschaft des 1. FC Nürnberg und Ihr Vater Bernd schaffte es während seiner Karriere bis in die 2. Bundesliga. Wurde Ihnen der Fußball in die Wiege gelegt?

Müller: Auf jeden Fall. Schon von Kindesbeinen an war ich Fußballer. Wenn es zeitlich passt, kommt meine Familie auch immer aus dem mittelfränkischen Roth zu unseren Spielen. Genau wie mein Vater habe auch ich eine fußballerische Vergangenheit bei der SpVgg Greuther Fürth. Für die SpVgg Unterhaching hat er ebenfalls gespielt und besitzt auch noch einige Trikots oder Fanschals von damals. Es ist auch immer wieder interessant, einige seiner früheren Autogrammkarten zu sehen.

DFB.de: Ihr Vertrag in Unterhaching läuft noch bis zum 30. Juni 2021. Was haben Sie sich in dieser Zeit vorgenommen?

Müller: In erster Linie wollen wir in dieser Saison den Klassenverbleib so schnell wie möglich sichern. Der nächste Schritt wäre dann, dass wir in der nächsten Saison wieder die oberen Tabellenregionen angreifen. Präsident Manfred Schwabl hat ja auch schon gesagt, dass der Verein die Rückkehr in die 2. Bundesliga anpeilt. Dabei möchte ich helfen. Nach dieser - für mich von Verletzungen geprägten - Saison will ich einfach nur fit bleiben.

DFB.de: Am Samstag ist der direkte Konkurrent FC Carl Zeiss Jena in Unterhaching zu Gast. Kommt der Partie eine besondere Bedeutung zu?

Müller: Mit einem Sieg würden wir einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib machen. Vor allem wollen wir nach sechs vergeblichen Anläufen endlich wieder einen Heimsieg einfahren.

DFB.de: Worauf wird es ankommen?

Müller: Jena ist nach drei Siegen in Folge gut drauf. Unser 1:1 bei Fortuna Köln hat aber gezeigt, dass wir den Kampf und die Tugenden für den Klassenverbleib annehmen. Wenn wir dann noch die richtige Mischung mit unseren spielerischen Qualitäten finden, bin ich guter Dinge.

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