Jim-Patrick Müller: "Klub ist bereit für die 2. Bundesliga"

Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Bernd Leno: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt. Im heutigen Serienteil: Jim-Patrick Müller vom SSV Jahn Regensburg.

Morgens halb zehn in Regensburg: Jim-Patrick Müller macht sich auf den Weg zum Training beim Tabellendritten der 3. Liga. Der 22-Jährige erreicht das Vereinsgelände, aber auch rund zehn Monaten nach seinem Wechsel von der SpVgg Greuther Fürth II zum traditionsreichen SSV Jahn kann er sich hin und wieder ein Grinsen nicht verkneifen.

"Viele Profis würden beim Blick auf unsere Trainingsbedingungen oder die Kabine womöglich die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Doch was der SSV Jahn trotz seiner vergleichsweise geringen Möglichkeiten bewegt, ist unglaublich", sagt der Mittelfeldmann voller Enthusiasmus im Gespräch mit DFB.de. Mit dem Sohn von Ex-Profi Bernd Müller und Enkel des einstigen Deutschen Meisters Heiner "Heini" Müller klopft nun die dritte Generation der Familie an die Tür zum Profifußball.

Siegtor gegen Chemnitz als Türöffner

Getreu seinem Motto "Keep your eyes on the stars and your feet on the ground" (Deutsch: "Behalte die Sterne im Auge und die Füße auf dem Boden") machen Jim-Patrick Müller, von seinen Mitspielern nur "Jimi" gerufen, die vergleichsweise etwas schlechteren Bedingungen gegenüber der Konkurrenz nichts aus: "Etwas Besseres als Regensburg hätte mir nicht passieren können. In der Mannschaft herrscht brutaler Zusammenerhalt und keiner macht schlechte Stimmung. Der Verein wäre auf jeden Fall bereit für die 2. Bundesliga."

Nicht zuletzt dank Jim-Patrick Müller haben die vor der Saison als Abstiegskandidat gehandelten Regensburger die Tür zur Aufstiegsrelegation weit aufgestoßen: Sein Siegtreffer gegen den direkten Konkurrenten Chemnitzer FC (1:0) am vergangenen Wochenende verschaffte dem SSV Jahn zwei Runden vor dem Saisonende nicht nur die Rückkehr auf den dritten Tabellenplatz, sondern auch zwei Punkte Vorsprung auf Rang vier. "Unsere Ausgangsposition könnte nicht viel besser sein. Wir haben es jetzt selbst in der Hand. Mit weiteren vier Zählern sollten wir auf der sicheren Seite sein", betont der 1,82 Meter große Mittelfeldmann mit den wuscheligen braunen Haaren.

Auch Jim-Patrick Müller geht nun noch einmal mit gestärktem Selbstvertrauen in das Saisonfinale bei Rot-Weiß Oberhausen am Samstag (ab 13.30 Uhr) und den FC Carl Zeiss Jena (5. Mai). "Es war nach meiner längeren torlosen Zeit eine Art Befreiung", sagt der technisch begabte Münchner, der zusammen mit dem schnellen Rechtsverteidiger Ronny Philp, den er schon aus gemeinsamen Fürther Zeiten kennt, die eingespielte "Schokoladenseite" des SSV Jahn bildet. Neunmal in Folge war er zuvor leer ausgegangen.

"Bei Aufstieg dreht die ganze Stadt Regensburg durch"



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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Bernd Leno: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt. Im heutigen Serienteil: Jim-Patrick Müller vom SSV Jahn Regensburg.

Morgens halb zehn in Regensburg: Jim-Patrick Müller macht sich auf den Weg zum Training beim Tabellendritten der 3. Liga. Der 22-Jährige erreicht das Vereinsgelände, aber auch rund zehn Monaten nach seinem Wechsel von der SpVgg Greuther Fürth II zum traditionsreichen SSV Jahn kann er sich hin und wieder ein Grinsen nicht verkneifen.

"Viele Profis würden beim Blick auf unsere Trainingsbedingungen oder die Kabine womöglich die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Doch was der SSV Jahn trotz seiner vergleichsweise geringen Möglichkeiten bewegt, ist unglaublich", sagt der Mittelfeldmann voller Enthusiasmus im Gespräch mit DFB.de. Mit dem Sohn von Ex-Profi Bernd Müller und Enkel des einstigen Deutschen Meisters Heiner "Heini" Müller klopft nun die dritte Generation der Familie an die Tür zum Profifußball.

Siegtor gegen Chemnitz als Türöffner

Getreu seinem Motto "Keep your eyes on the stars and your feet on the ground" (Deutsch: "Behalte die Sterne im Auge und die Füße auf dem Boden") machen Jim-Patrick Müller, von seinen Mitspielern nur "Jimi" gerufen, die vergleichsweise etwas schlechteren Bedingungen gegenüber der Konkurrenz nichts aus: "Etwas Besseres als Regensburg hätte mir nicht passieren können. In der Mannschaft herrscht brutaler Zusammenerhalt und keiner macht schlechte Stimmung. Der Verein wäre auf jeden Fall bereit für die 2. Bundesliga."

Nicht zuletzt dank Jim-Patrick Müller haben die vor der Saison als Abstiegskandidat gehandelten Regensburger die Tür zur Aufstiegsrelegation weit aufgestoßen: Sein Siegtreffer gegen den direkten Konkurrenten Chemnitzer FC (1:0) am vergangenen Wochenende verschaffte dem SSV Jahn zwei Runden vor dem Saisonende nicht nur die Rückkehr auf den dritten Tabellenplatz, sondern auch zwei Punkte Vorsprung auf Rang vier. "Unsere Ausgangsposition könnte nicht viel besser sein. Wir haben es jetzt selbst in der Hand. Mit weiteren vier Zählern sollten wir auf der sicheren Seite sein", betont der 1,82 Meter große Mittelfeldmann mit den wuscheligen braunen Haaren.

Auch Jim-Patrick Müller geht nun noch einmal mit gestärktem Selbstvertrauen in das Saisonfinale bei Rot-Weiß Oberhausen am Samstag (ab 13.30 Uhr) und den FC Carl Zeiss Jena (5. Mai). "Es war nach meiner längeren torlosen Zeit eine Art Befreiung", sagt der technisch begabte Münchner, der zusammen mit dem schnellen Rechtsverteidiger Ronny Philp, den er schon aus gemeinsamen Fürther Zeiten kennt, die eingespielte "Schokoladenseite" des SSV Jahn bildet. Neunmal in Folge war er zuvor leer ausgegangen.

"Bei Aufstieg dreht die ganze Stadt Regensburg durch"

Einen möglichen Wunschgegner für die Relegation hätte "Jimi" Müller nicht. "Wir sind heiß ohne Ende, egal welcher Zweitligist nach Regensburg kommen würde. Ich bin mir sicher: Wenn wir es tatsächlich schaffen sollten, dann dreht die ganze Stadt durch", sagt der Rechtsfuß mit leuchtenden Augen.

Was nach acht Jahren für eine Rückkehr des Jahn ins Unterhaus des deutschen Profi-Fußballs sprechen würde, ist die Statistik: Denn in den vergangenen drei Jahren setzte sich in der Relegation stets der Drittliga-Dritte gegen den zuvor klassenhöheren Verein durch.

Papa Bernd und Opa "Heini" mit Aufstieg stolz machen

Für Jim-Patrick Müller wäre der Aufstieg in die 2. Bundesliga auch aus familiären Gründen etwas ganz Besonderes. Sein seit Mittwoch 49 Jahre alter Vater Bernd war schließlich früher selbst Profi, spielte früher unter anderem für die SpVgg Unterhaching und die SpVgg Greuther Fürth. Heute ist Bernd, der mit seiner Frau Silvia (49) im mittelfränkischen Roth lebt, bei nahezu jedem Heimspiel im Regensburger Stadion und fiebert mit.

Ebenfalls die Daumen drückt sein Opa Heiner "Heini" Müller (78), der mit dem 1. FC Nürnberg 1961 Deutscher Meister geworden war. "Ich würde beide mit dem Aufstieg mit Sicherheit sehr stolz machen", so "Jimi".

Wie der Vater: Erste Schritte in Roth und Schwabach

Wie einst sein Vater Bernd machte auch der in München geborene, aber in Roth aufgewachsene Jim-Patrick seine ersten Schritte mit vier Jahren beim TSV Roth. "Ich bin quasi mit Fußballschuhen auf die Welt gekommen", sagt Müller junior grinsend und fügt hinzu: "In Sachen Fußball war mein Papa natürlich Feuer und Flamme, hat mir aber auch als Trainer keinen Druck gemacht." Erst einmal Spaß zu haben, war das Credo für den heute 22-Jährigen. "Es war mir wichtig, dass es nie zu schnell geht."

Auf den Fußspuren seines Vaters ging es für "Jimi" weiter zum SC 04 Schwabach. Das Talent spielte sich nach und nach in den Vordergrund und es kam das Jahr 2006. Während ganz Fußball-Deutschland der Weltmeisterschaft im eigenen Land entgegen fieberte, erzielte Müller als jüngerer B-Jugendjahrgang 20 Treffer in einer Saison und erregte die Aufmerksamkeit höherklassiger Vereine.

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"Das hätte ich mir nie träumen lassen"

Nicht zuletzt durch Müllers Siegtreffer für Schwabach im Pokalspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth (3:2) kurz vor dem Schlusspfiff wurde der damalige Fürther U 19-Trainer Frank Kramer, inzwischen bei 1899 Hoffenheim II für die U 23 verantwortlich, auf "Jimi" aufmerksam und holte ihn 2007 zum "Kleeblatt". Der Rechtsfuß schaffte in Fürth den Sprung von der U 19 bis in die U 23-Mannschaft. Doch im vergangenen Sommer blieb dem Mittelfeldmann ein Profivertrag verwehrt, so dass er sich für den Wechsel zum SSV Jahn Regensburg entschied.

Mit dem Ziel, "einen Schritt nach vorne zu machen", kam Jim-Patrick Müller vor Saisonbeginn als erster Zugang in die viertgrößte Stadt Bayerns. Doch die "Nummer 13" übertraf beim SSV Jahn die Erwartungen und ist aus der Regensburger Mannschaft kaum wegzudenken. "Dass es so gut läuft, hätte ich mir nie träumen lassen. Diese Saison war definitiv mehr als nur ein Schritt nach vorne", schwärmt der sechsmalige Torschütze und Vorbereiter.

Mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga könnte in wenigen Wochen für Jim-Patrick Müller sogar der Quantensprung folgen. "Ich will mich so schnell wie möglich in der 2. Bundesliga beweisen, am liebsten mit dem Jahn", betont der Offensivspieler, dessen Vertrag noch bis 2013 läuft. Am 14. Mai könnte sich beim Rückspiel der Relegation entscheiden, ob es in Zukunft in der 2. Bundesliga in der dritten Generation "müllert".