Jens Lehmann der "Held von Berlin"

Jens Lehmann musste um seine körperliche Unversehrtheit fürchten. Nachdem Deutschlands neue Nummer eins den Elfmeter von Esteban Cambiasso pariert und die deutsche Nationalmannschaft damit ins WM-Halbfinale und Argentinien aus dem Turnier gefaustet hatte, wurde der England-Legionär von seinen Mitspielern fast erdrückt.

Als sich der "Held von Berlin" wieder aus der Spielertraube befreit hatte, ballte er noch einmal die Hand zur Faust und suchte anschließend den Blick-Kontakt zu seiner Ehefrau Conny auf der Tribüne. Nach einer herzlichen Umarmung seines langjährigen Rivalen Oliver Kahn, der Lehmann bereits vor dem Elfmeterschießen Mut gemacht hatte, flüchtete er dann schnell in die Kabine. Von der ausgiebigen und teilweise ekstatischen Ehrenrunde seiner Mitspieler bekam der Mann des Abends nichts mit, alleine in den Katakomben des Olympiastadions ließ der frühere Bundesligastar noch einmal sein 37. und möglicherweise wichtigstes Länderspiel Revue passieren.

"Als deutscher Torwart wird von einem erwartet, dass man im Elfmeterschießen Elfmeter hält. Die anderen vier haben aber auch toll geschossen. Das Ganze ist fantastisch für uns. Das war das Viertelfinale, aber jetzt kommt die nächste große Herausforderung. Die Leute sollen jetzt feiern. Ich bereite mich auf Dienstag vor", kommentierte er seine Galavorstellung und seinen stillen Abgang.

Vor dem letztlich entscheidenden Schuss hatte Lehmann bereits den Elfmeter von Ayala, bei dessen Kopfball zum 0:1 (49.) er machtlos gewesen war, abgewehrt, ehe der 36-Jährige kurz darauf das Vertrauen von Jürgen Klinsmann erneut zurückzahlte.

Klinsmann lobte die Fähigkeiten seines Schlussmanns nach dem Nervenspiel in den höchsten Tönen: "Wir haben einen großen Glauben in Jens Lehmann. Ich als ehemaliger Stürmer würde gegen ihn nicht schießen wollen. Er hat ein Gespür dafür, wo der Torschütze hinschießt", sagte der Bundestrainer und fügte an: "Das hat er heute wieder bewiesen und zwei gehalten, deshalb sind wir jetzt im Halbfinale."

Mit dem Einzug in die Runde der letzten Vier ist der Erfolgshunger von Lehmann aber noch lange nicht gestillt. "Wir wollen den Titel." In seinem "Wohnzimmer" Dortmund, wo er lange für den BVB gespielt hat und 2002 deutscher Meister geworden war, steht am Dienstag das Halbfinale auf dem Programm. "Und dann wollen wir wieder nach Berlin", ergänzte der Torhüter und stellt klar, wo er am 9. Juli sein will: "Im Finale." [tw]


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Jens Lehmann musste um seine körperliche Unversehrtheit fürchten. Nachdem Deutschlands neue Nummer eins den Elfmeter von Esteban Cambiasso pariert und die deutsche Nationalmannschaft damit ins WM-Halbfinale und Argentinien aus dem Turnier gefaustet hatte, wurde der England-Legionär von seinen Mitspielern fast erdrückt.



Als sich der "Held von Berlin" wieder aus der Spielertraube
befreit hatte, ballte er noch einmal die Hand zur Faust und suchte anschließend den Blick-Kontakt zu seiner Ehefrau Conny auf der Tribüne. Nach einer herzlichen Umarmung seines langjährigen Rivalen Oliver Kahn, der Lehmann bereits vor dem Elfmeterschießen Mut gemacht hatte, flüchtete er dann schnell in die Kabine. Von der ausgiebigen und teilweise ekstatischen Ehrenrunde seiner Mitspieler bekam der Mann des Abends nichts mit, alleine in den Katakomben des Olympiastadions ließ der frühere Bundesligastar noch einmal sein 37. und möglicherweise wichtigstes Länderspiel Revue passieren.



"Als deutscher Torwart wird von einem erwartet, dass man im
Elfmeterschießen Elfmeter hält. Die anderen vier haben aber auch
toll geschossen. Das Ganze ist fantastisch für uns. Das war das
Viertelfinale, aber jetzt kommt die nächste große Herausforderung. Die Leute sollen jetzt feiern. Ich bereite mich auf Dienstag vor", kommentierte er seine Galavorstellung und seinen stillen Abgang.



Vor dem letztlich entscheidenden Schuss hatte Lehmann bereits
den Elfmeter von Ayala, bei dessen Kopfball zum 0:1 (49.) er
machtlos gewesen war, abgewehrt, ehe der 36-Jährige kurz darauf das Vertrauen von Jürgen Klinsmann erneut zurückzahlte.



Klinsmann lobte die Fähigkeiten seines Schlussmanns nach dem
Nervenspiel in den höchsten Tönen: "Wir haben einen großen Glauben in Jens Lehmann. Ich als ehemaliger Stürmer würde gegen ihn nicht schießen wollen. Er hat ein Gespür dafür, wo der Torschütze hinschießt", sagte der Bundestrainer und fügte an: "Das hat er heute wieder bewiesen und zwei gehalten, deshalb sind wir jetzt im Halbfinale."



Mit dem Einzug in die Runde der letzten Vier ist der Erfolgshunger von Lehmann aber noch lange nicht gestillt. "Wir wollen den Titel." In seinem "Wohnzimmer" Dortmund, wo er lange für den BVB gespielt hat und 2002 deutscher Meister geworden war, steht am Dienstag das Halbfinale auf dem Programm. "Und dann wollen wir wieder nach Berlin", ergänzte der Torhüter und stellt klar, wo er am 9. Juli sein will: "Im Finale."