Jenas Wolfram: "Mit uns ist noch zu rechnen"

Der FC Carl Zeiss Jena hofft in der 3. Liga wieder auf den Klassenverbleib. Nach zwei Siegen in Folge sind die Thüringer nur noch drei Punkte von einem Nichtabstiegsplatz entfernt. Großen Anteil daran hat Offensivspieler Maximilian Wolfram, der seit Jugendzeiten für den FCC am Ball ist. Im DFB.de-Interview spricht der 22-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Aufholjagd.

DFB.de: Das 2:1 beim FC Hansa Rostock war der zweite Sieg in Folge. Warum läuft es jetzt besser, Herr Wolfram?

Maximilian Wolfram: Wir konnten uns zweimal für einen couragierten Auftritt belohnen. Auch in Rostock hat uns vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit ausgezeichnet. Jeder Spieler ist für den anderen gerannt. Dabei haben wir uns auch vom zwischenzeitlichen Ausgleich nicht umwerfen lassen. Diese Einstellung werden wir bis zum Saisonende benötigen, um den Klassenverbleib zu schaffen.

DFB.de: Sowohl beim 2:1 gegen den direkten Konkurrenten FC Energie Cottbus, als auch in Rostock trafen Sie bereits in der fünften Minute. Sind Sie ein Frühstarter?

Wolfram: Wir wollen von Beginn an voll da sein und eine gute Leistung zeigen. Dass ich nun zweimal hintereinander so früh getroffen habe, ist für mich persönlich schön. Es ist aber nicht so, dass wir uns vornehmen, unbedingt innerhalb der ersten 15 Minuten in Führung zu gehen. Beim Zeitpunkt und dem Torschützen bin ich nicht wählerisch. Hauptsache, wir erzielen die nötigen Treffer.

DFB.de: Zuvor musste Jena zwölf Spiele lang auf einen Sieg warten. Wie haben Sie sich aus dieser Phase befreit?

Wolfram: Eine solche Serie lässt einen nicht kalt. Dennoch haben wir nie den Glauben verloren, dass sich unsere harte Arbeit im Training noch auszahlen wird. Eine psychologische Maßnahme unseres Trainers Lukas Kwasniok hat dann auch noch den einen oder anderen Prozentpunkt aus uns herausgequetscht. Wir haben die Tabelle vor dem Spiel gegen Energie Cottbus gedanklich auf Null gesetzt. Ziel ist es, uns in dieser Rangliste oben festzusetzen und die sieben Partien so weit wie möglich vor der Konkurrenz um den Klassenverbleib abzuschließen.

DFB.de: Sie mussten im Februar und März einige Wochen verletzungsbedingt zuschauen. Wie schwer ist Ihnen das gefallen?

Wolfram: Das war extrem schwierig. Familie, Freunde und Bekannte wissen, wie schwer es mir fällt, tatenlos herumzusitzen und nicht helfen zu können. Ich habe während der Spiele durchweg gezittert. Umso glücklicher bin ich nun, dass ich wieder auf dem Feld stehen kann und keine Beschwerden mehr habe. Als die Ärzte die Diagnose Kreuzbandüberdehnung gestellt haben, war ich im ersten Moment schockiert. Zum Glück waren es aber "nur" sechs Wochen Pause. Es hätte auch schlimmer ausgehen können.

DFB.de: Drei Ihrer insgesamt fünf Tore haben Sie auf einer neuen Position erzielt. Ist Ihnen die Rolle im Zentrum auf den Leib geschrieben?

Wolfram: Ich profitiere davon, dass mir Trainer Lukas Kwasniok viele Freiheiten lässt. Ich bin nicht der klassische Stoßstürmer wie Philip Tietz, sondern interpretiere die Rolle etwas anders. Ich spiele quasi wie eine Mischung aus hängender Spitze und Zehner, der immer wieder den Weg in den Strafraum sucht. Dabei kann ich meine Geschwindigkeit ausspielen.

DFB.de: Die Verbindung zwischen Ihnen und dem FC Carl Zeiss Jena scheint ausgeprägt zu sein. Sie spielen bereits seit 2010 für den Verein. Was macht den FCC für Sie aus?

Wolfram: Seitdem ich in Jena bin, habe ich zwischen Verein, Umfeld und Fans eine besondere Verbindung wahrgenommen. Hier wird an einem Strang gezogen. Dass im Rennen um den Klassenverbleib und nach einer Serie von zwölf Spielen ohne Sieg Kritik aufkommt, ist verständlich. Der Verein hat für die Menschen in der Region eine große Bedeutung.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Lage fünf Spieltage vor dem Saisonende bei drei Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz ein?

Wolfram: Wir sind wieder mittendrin im Rennen um den Klassenverbleib. Von einigen Experten waren wir nach dem 31. Spieltag bei damals acht Punkten Rückstand schon abgeschrieben worden. Wir haben das Gegenteil bewiesen. Mit uns ist noch zu rechnen. Wir haben uns mit viel Aufwand wieder herangekämpft. Nun wollen wir auch über den Strich.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um die Abstiegszone doch noch zu verlassen?

Wolfram: Wir müssen an unsere gute Form anknüpfen. Die mannschaftliche Geschlossenheit aus den Partien gegen Cottbus und in Rostock muss auch in den verbleibenden fünf Spielen unser Anspruch sein. Wir wollen zur Stelle sein, wenn die Konkurrenten Punkte liegen lassen.

DFB.de: Kommt das Verbandspokal-Halbfinale am Mittwoch beim Nordost-Regionalligisten FSV Wacker Nordhausen eher ungelegen?

Wolfram: Das denke ich nicht. Wir sehen das Spiel als Chance, unsere gute Form zu bestätigen. Ich bin davon überzeugt, dass wir die zusätzliche Belastung mit unserem Kader kompensieren können. Es wäre das Optimum, wenn wir uns für den DFB-Pokal qualifizieren und den Klassenverbleib schaffen würden. Das streben wir auch an.

DFB.de: Wie schätzen Sie den nächsten Ligagegner SV Wehen Wiesbaden ein, der als Tabellendritter um den Aufstieg in die 2. Bundesliga kämpft?

Wolfram: Schon bei unserem 3:2 im Hinspiel haben wir gemerkt, dass der SV Wehen Wiesbaden in der Offensive über eine große Wucht verfügt. Im Winter kamen weitere schnelle Spieler dazu. Für uns werden sich Räume im Umschaltspiel eröffnen, die wir ausnutzen wollen. Partien gegen Aufstiegsanwärter haben immer einen besonderen Reiz. Wir freuen uns auf die Partie.

[mspw]

Der FC Carl Zeiss Jena hofft in der 3. Liga wieder auf den Klassenverbleib. Nach zwei Siegen in Folge sind die Thüringer nur noch drei Punkte von einem Nichtabstiegsplatz entfernt. Großen Anteil daran hat Offensivspieler Maximilian Wolfram, der seit Jugendzeiten für den FCC am Ball ist. Im DFB.de-Interview spricht der 22-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Aufholjagd.

DFB.de: Das 2:1 beim FC Hansa Rostock war der zweite Sieg in Folge. Warum läuft es jetzt besser, Herr Wolfram?

Maximilian Wolfram: Wir konnten uns zweimal für einen couragierten Auftritt belohnen. Auch in Rostock hat uns vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit ausgezeichnet. Jeder Spieler ist für den anderen gerannt. Dabei haben wir uns auch vom zwischenzeitlichen Ausgleich nicht umwerfen lassen. Diese Einstellung werden wir bis zum Saisonende benötigen, um den Klassenverbleib zu schaffen.

DFB.de: Sowohl beim 2:1 gegen den direkten Konkurrenten FC Energie Cottbus, als auch in Rostock trafen Sie bereits in der fünften Minute. Sind Sie ein Frühstarter?

Wolfram: Wir wollen von Beginn an voll da sein und eine gute Leistung zeigen. Dass ich nun zweimal hintereinander so früh getroffen habe, ist für mich persönlich schön. Es ist aber nicht so, dass wir uns vornehmen, unbedingt innerhalb der ersten 15 Minuten in Führung zu gehen. Beim Zeitpunkt und dem Torschützen bin ich nicht wählerisch. Hauptsache, wir erzielen die nötigen Treffer.

DFB.de: Zuvor musste Jena zwölf Spiele lang auf einen Sieg warten. Wie haben Sie sich aus dieser Phase befreit?

Wolfram: Eine solche Serie lässt einen nicht kalt. Dennoch haben wir nie den Glauben verloren, dass sich unsere harte Arbeit im Training noch auszahlen wird. Eine psychologische Maßnahme unseres Trainers Lukas Kwasniok hat dann auch noch den einen oder anderen Prozentpunkt aus uns herausgequetscht. Wir haben die Tabelle vor dem Spiel gegen Energie Cottbus gedanklich auf Null gesetzt. Ziel ist es, uns in dieser Rangliste oben festzusetzen und die sieben Partien so weit wie möglich vor der Konkurrenz um den Klassenverbleib abzuschließen.

DFB.de: Sie mussten im Februar und März einige Wochen verletzungsbedingt zuschauen. Wie schwer ist Ihnen das gefallen?

Wolfram: Das war extrem schwierig. Familie, Freunde und Bekannte wissen, wie schwer es mir fällt, tatenlos herumzusitzen und nicht helfen zu können. Ich habe während der Spiele durchweg gezittert. Umso glücklicher bin ich nun, dass ich wieder auf dem Feld stehen kann und keine Beschwerden mehr habe. Als die Ärzte die Diagnose Kreuzbandüberdehnung gestellt haben, war ich im ersten Moment schockiert. Zum Glück waren es aber "nur" sechs Wochen Pause. Es hätte auch schlimmer ausgehen können.

DFB.de: Drei Ihrer insgesamt fünf Tore haben Sie auf einer neuen Position erzielt. Ist Ihnen die Rolle im Zentrum auf den Leib geschrieben?

Wolfram: Ich profitiere davon, dass mir Trainer Lukas Kwasniok viele Freiheiten lässt. Ich bin nicht der klassische Stoßstürmer wie Philip Tietz, sondern interpretiere die Rolle etwas anders. Ich spiele quasi wie eine Mischung aus hängender Spitze und Zehner, der immer wieder den Weg in den Strafraum sucht. Dabei kann ich meine Geschwindigkeit ausspielen.

DFB.de: Die Verbindung zwischen Ihnen und dem FC Carl Zeiss Jena scheint ausgeprägt zu sein. Sie spielen bereits seit 2010 für den Verein. Was macht den FCC für Sie aus?

Wolfram: Seitdem ich in Jena bin, habe ich zwischen Verein, Umfeld und Fans eine besondere Verbindung wahrgenommen. Hier wird an einem Strang gezogen. Dass im Rennen um den Klassenverbleib und nach einer Serie von zwölf Spielen ohne Sieg Kritik aufkommt, ist verständlich. Der Verein hat für die Menschen in der Region eine große Bedeutung.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Lage fünf Spieltage vor dem Saisonende bei drei Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz ein?

Wolfram: Wir sind wieder mittendrin im Rennen um den Klassenverbleib. Von einigen Experten waren wir nach dem 31. Spieltag bei damals acht Punkten Rückstand schon abgeschrieben worden. Wir haben das Gegenteil bewiesen. Mit uns ist noch zu rechnen. Wir haben uns mit viel Aufwand wieder herangekämpft. Nun wollen wir auch über den Strich.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um die Abstiegszone doch noch zu verlassen?

Wolfram: Wir müssen an unsere gute Form anknüpfen. Die mannschaftliche Geschlossenheit aus den Partien gegen Cottbus und in Rostock muss auch in den verbleibenden fünf Spielen unser Anspruch sein. Wir wollen zur Stelle sein, wenn die Konkurrenten Punkte liegen lassen.

DFB.de: Kommt das Verbandspokal-Halbfinale am Mittwoch beim Nordost-Regionalligisten FSV Wacker Nordhausen eher ungelegen?

Wolfram: Das denke ich nicht. Wir sehen das Spiel als Chance, unsere gute Form zu bestätigen. Ich bin davon überzeugt, dass wir die zusätzliche Belastung mit unserem Kader kompensieren können. Es wäre das Optimum, wenn wir uns für den DFB-Pokal qualifizieren und den Klassenverbleib schaffen würden. Das streben wir auch an.

DFB.de: Wie schätzen Sie den nächsten Ligagegner SV Wehen Wiesbaden ein, der als Tabellendritter um den Aufstieg in die 2. Bundesliga kämpft?

Wolfram: Schon bei unserem 3:2 im Hinspiel haben wir gemerkt, dass der SV Wehen Wiesbaden in der Offensive über eine große Wucht verfügt. Im Winter kamen weitere schnelle Spieler dazu. Für uns werden sich Räume im Umschaltspiel eröffnen, die wir ausnutzen wollen. Partien gegen Aufstiegsanwärter haben immer einen besonderen Reiz. Wir freuen uns auf die Partie.

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