Jenas Urgestein Susann Utes: "Mein Herz hängt am Verein"

Aus zwei wird eins: Am 18. und 19. August, startet die eingleisige 2. Frauen-Bundesliga mit 14 Mannschaften in ihre Premierensaison. Aus den bisherigen beiden Staffeln Nord und Süd (jeweils zwölf Teams) wurde eine neue Spielklasse gebildet. DFB.de widmet sich im Rahmen einer Serie den 14 Gründungsmitgliedern der neuen 2. Frauen-Bundesliga. Heute im Fokus: Susann Utes, Urgestein beim FF USV Jena, für den sie bereits seit 2008 am Ball.

Nach zehn Jahren in der Allianz Frauen-Bundesliga schlägt der FF USV Jena am ersten Spieltag der neugegründeten eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga ein neues Kapitel auf. Erstmals seit 2008 sind die Thüringerinnen nicht mehr erstklassig.

Gleiches gilt für Jenas langjährige Spielführerin Susann Utes (27), die als 17-Jährige bereits die erste Erstligasaison des USV miterlebt und sich auf Anhieb als Stammspielerin etabliert hatte. In zehn Jahren bestritt das Urgestein für Jena 169 Partien in der Bundesliga, erzielte 17 Tore und wehrte sich mit ihren Teamkolleginnen jeweils erfolgreich gegen den drohenden Abstieg. Bis zur vergangenen Saison. Zehn Punkte aus 22 Begegnungen reichten nicht für den Klassenverbleib.

"Das war schon ein harter Einschnitt für den Verein, aber auch für mich", gibt Susann Utes im Gespräch mit DFB.de unumwunden zu. Obwohl "es durchaus eine andere Möglichkeit gegeben hätte", entschied sie sich, ihren Vertrag zu verlängern und in der 2. Bundesliga anzupacken. "Nach zehn Jahren hängt mein Herz am Verein. Da will ich jetzt auch etwas zurückgeben und helfen, dass es möglichst bald wieder aufwärts geht."

Neuformierte Mannschaft muss sich erst finden

Vor der ersten Zweitligasaison seit zehn Jahren, die am 19. August (ab 11 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim FSV Gütersloh beginnt, will Utes die Messlatte aber nicht gleich zu hochlegen. "Wer einmal in der Bundesliga gespielt hat, will natürlich auch wieder dorthin", sagt die routinierte Mittelfeldspielerin, schränkt aber gleich ein: "Nach dem Abstieg gab es bei uns einen großen personellen Umbruch, nur fünf oder sechs Spielerinnen sind aus dem bisherigen Kader geblieben. Viele Talente sind nachgerückt. Die neue Mannschaft muss sich daher erst einmal finden. Deshalb sollten wir nicht gleich vom Wiederaufstieg reden, sondern uns vornehmen, eine möglichst gute Rolle in dieser neuen Liga zu spielen und im oberen Tabellendrittel zu landen."

Schließlich werden durch die Zusammenlegung der Nord- und der Süd-Staffel zu einer eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga auch die Anforderungen deutlich steigen. "Das sportliche Niveau wird angehoben, die Leistungsdichte sehr hoch sein", sagt Utes: "Es ist vor dem Saisonstart ungemein schwierig, einen oder mehrere Favoriten auszumachen."

Bei Energieversorger und auf USV-Geschäftsstelle tätig

Nach inzwischen zehn Jahren in Jena ist Utes in Thüringen längst heimisch geworden, arbeitet neben dem Fußball auf Mini-Job-Basis für einen heimischen Energieversorger sowie halbtags auf der USV-Geschäftsstelle. Dort kümmert sie sich unter anderem um organisatorische Belange und die Kontakte zum Deutschen Fußball-Bund (DFB).

Zu Hause ist aber eigentlich in der Urlaubsregion an der Ostsee: Geboren im Ferienort Kühlungsborn, aufgewachsen im nahen Bad Doberan. Noch heute wohnen Mutter Marion und Vater Rainer, der selbst in der Region Fußball gespielt hatte, sowie der ältere Bruder Maik im hohen Norden. Utes schaut, so oft es ihre Zeit zulässt, gerne in der attraktiven Heimat vorbei, um ein wenig Meerluft zu schnuppern.

Von der Ostsee nach Thüringen gewechselt



Aus zwei wird eins: Am 18. und 19. August, startet die eingleisige 2. Frauen-Bundesliga mit 14 Mannschaften in ihre Premierensaison. Aus den bisherigen beiden Staffeln Nord und Süd (jeweils zwölf Teams) wurde eine neue Spielklasse gebildet. DFB.de widmet sich im Rahmen einer Serie den 14 Gründungsmitgliedern der neuen 2. Frauen-Bundesliga. Heute im Fokus: Susann Utes, Urgestein beim FF USV Jena, für den sie bereits seit 2008 am Ball.

Nach zehn Jahren in der Allianz Frauen-Bundesliga schlägt der FF USV Jena am ersten Spieltag der neugegründeten eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga ein neues Kapitel auf. Erstmals seit 2008 sind die Thüringerinnen nicht mehr erstklassig.

Gleiches gilt für Jenas langjährige Spielführerin Susann Utes (27), die als 17-Jährige bereits die erste Erstligasaison des USV miterlebt und sich auf Anhieb als Stammspielerin etabliert hatte. In zehn Jahren bestritt das Urgestein für Jena 169 Partien in der Bundesliga, erzielte 17 Tore und wehrte sich mit ihren Teamkolleginnen jeweils erfolgreich gegen den drohenden Abstieg. Bis zur vergangenen Saison. Zehn Punkte aus 22 Begegnungen reichten nicht für den Klassenverbleib.

"Das war schon ein harter Einschnitt für den Verein, aber auch für mich", gibt Susann Utes im Gespräch mit DFB.de unumwunden zu. Obwohl "es durchaus eine andere Möglichkeit gegeben hätte", entschied sie sich, ihren Vertrag zu verlängern und in der 2. Bundesliga anzupacken. "Nach zehn Jahren hängt mein Herz am Verein. Da will ich jetzt auch etwas zurückgeben und helfen, dass es möglichst bald wieder aufwärts geht."

Neuformierte Mannschaft muss sich erst finden

Vor der ersten Zweitligasaison seit zehn Jahren, die am 19. August (ab 11 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim FSV Gütersloh beginnt, will Utes die Messlatte aber nicht gleich zu hochlegen. "Wer einmal in der Bundesliga gespielt hat, will natürlich auch wieder dorthin", sagt die routinierte Mittelfeldspielerin, schränkt aber gleich ein: "Nach dem Abstieg gab es bei uns einen großen personellen Umbruch, nur fünf oder sechs Spielerinnen sind aus dem bisherigen Kader geblieben. Viele Talente sind nachgerückt. Die neue Mannschaft muss sich daher erst einmal finden. Deshalb sollten wir nicht gleich vom Wiederaufstieg reden, sondern uns vornehmen, eine möglichst gute Rolle in dieser neuen Liga zu spielen und im oberen Tabellendrittel zu landen."

Schließlich werden durch die Zusammenlegung der Nord- und der Süd-Staffel zu einer eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga auch die Anforderungen deutlich steigen. "Das sportliche Niveau wird angehoben, die Leistungsdichte sehr hoch sein", sagt Utes: "Es ist vor dem Saisonstart ungemein schwierig, einen oder mehrere Favoriten auszumachen."

Bei Energieversorger und auf USV-Geschäftsstelle tätig

Nach inzwischen zehn Jahren in Jena ist Utes in Thüringen längst heimisch geworden, arbeitet neben dem Fußball auf Mini-Job-Basis für einen heimischen Energieversorger sowie halbtags auf der USV-Geschäftsstelle. Dort kümmert sie sich unter anderem um organisatorische Belange und die Kontakte zum Deutschen Fußball-Bund (DFB).

Zu Hause ist aber eigentlich in der Urlaubsregion an der Ostsee: Geboren im Ferienort Kühlungsborn, aufgewachsen im nahen Bad Doberan. Noch heute wohnen Mutter Marion und Vater Rainer, der selbst in der Region Fußball gespielt hatte, sowie der ältere Bruder Maik im hohen Norden. Utes schaut, so oft es ihre Zeit zulässt, gerne in der attraktiven Heimat vorbei, um ein wenig Meerluft zu schnuppern.

Von der Ostsee nach Thüringen gewechselt

Ihre Fußballerkarriere hatte zunächst in der Mädchenmannschaft des SV Einheit Bad Doberan und - gemeinsam mit den Jungs - beim Bad Doberaner SV 90 begonnen, ehe sie im Alter von 15 Jahren zum Frauen-Regionalligisten SV Hafen Rostock 61 wechselte. Nur zwei Jahre später wurde der FF USV Jena auf das Mittelfeldtalent aufmerksam.

"Wir haben damals in der Regionalliga gegen Jenas zweite Mannschaft gespielt. Dabei muss ich wohl aufgefallen sein", sagt Utes mit einem Grinsen. Nach einem mehrtätigen Probetraining stand der Wechsel zum USV und auf das mit dem Verein eng kooperierende Sportgymnasium fest. Utes schaffte sofort den Sprung in die erste Mannschaft, die gerade den Aufstieg in die Allianz Frauen-Bundesliga perfekt gemacht hatte. 2010 war auch das Abitur unter Dach und Fach.

Auch zwei Vize-Europameisterinnen bleiben

Nach zehn Jahren Erstklassigkeit ("Dass wir uns so lange in der Bundesliga gehalten haben, ist bei den wirtschaftlichen Möglichkeiten des Vereins ein großer Erfolg") will das Team um Utes und den neuen Trainer Steffen Beck (zuvor Co-Trainer) in der neuen 2. Frauen-Bundesliga neu angreifen. Zu den Hoffnungsträgerinnen gehören dabei auch die beiden U 19-Nationalspielerinnen Maren Tellenbröker und Lara Schmidt, die mit dem DFB-Team gerade erst in der Schweiz Vize-Europameisterinnen wurden (0:1 im Finale gegen Titelverteidiger Spanien).

Beide besuchen ebenfalls das Sportgymnasium in Jena und bleiben dem USV zumindest für die bevorstehende Saison erhalten. "Um sie dauerhaft an den Verein binden zu können, müssten wir aber wohl baldmöglichst wieder aufsteigen", sagt Kapitänin Utes.

Ihre Heimspiele tragen die Thüringerinnen in der 2. Bundesliga übrigens nicht mehr im großen Ernst-Abbe-Sportfeld aus, das sich der USV in den vergangenen Jahren mit dem Männer-Drittligisten FC Carl Zeiss Jena geteilt hatte. Vielmehr weichen die Frauen künftig auf einen Nebenplatz mit einer kleinen Tribüne auf dem Gelände aus. "Darüber sind wir ganz froh", sagt Utes: "So sind wir wesentlich näher bei unseren Fans, die uns immer lautstark unterstützen und für eine gute Atmosphäre sorgen."