Jaron: "Das war ein historischer Moment"

Große Freude beim SV Meppen: Der Klub hat am Sonntagnachmittag den ersten Sieg der Vereinsgeschichte in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gefeiert. Entscheidenden Anteil am 2:1 beim SC Sand hatte Isabella Jaron. Die 18-Jährige traf bei ihrem Debüt in der Startelf zum wichtigen 1:0. Im DFB.de-Interview unmittelbar nach Spielschluss spricht Jaron über die Bedeutung des Erfolgs und eine vierstündige Klausur am heutigen Montag in der Schule.

DFB.de: Isabella, war dieser Sonntag für Sie ein unglaublicher Tag?

Isabella Jaron: Nicht nur für mich. Für die gesamte Mannschaft und den Klub war das ein historischer Moment. Wir haben den ersten Sieg in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga feiern können. Damit geht ein Traum in Erfüllung. Wir haben hart dafür gearbeitet und sind jetzt belohnt worden. Aber wir sind natürlich noch lange nicht am Ziel. Wir müssen nun weitermachen.

DFB.de: Sie haben das erste Mal in der Startelf gestanden und direkt das wichtige 1:0 erzielt. Geht es noch besser?

Jaron: Ich glaube nicht. Vor allem auch deshalb, weil ich den vergangenen Wochen verletzt ausgefallen bin. Ich hatte Flüssigkeit im Sprunggelenk oder konnte nicht Fußball spielen. Das war eine schwierige Zeit, weil ich unbedingt dabei sein wollte. Aber ich musste Geduld haben. In der vergangenen Woche gegen Leverkusen durfte ich erstmals ein paar Minuten auf dem Rasen stehen. Danach war ich schon glücklich. Dass ich jetzt von Anfang an dabei war und direkt getroffen habe, ist einfach unbeschreiblich.

DFB.de: Wie haben Sie davon erfahren, dass Sie spielen werden?

Jaron: In der Mannschaftsbesprechung einige Stunden vor dem Anpfiff. Als da plötzlich mein Name fiel, bin ich sehr nervös geworden. Aber ich habe dann versucht, mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren und alles andere auszublenden. Ich denke, dass ich es ganz gut gemacht habe. (schmunzelt)

DFB.de: Haben Sie im Vorfeld gespürt, dass das Ihr großer Tag werden könnte?

Jaron: Ich hatte während der Trainingswoche das Gefühl, dass ich gut in Form bin. Offenbar hat das unser Trainer genauso gesehen und sich für mich entschieden. Es freut mich, dass ich mit diesem Tor das im mich gesetzte Vertrauen zurückzahlen konnte.

DFB.de: Wie ging es Ihnen unmittelbar vor dem Anpfiff?

Jaron: Ich war unglaublich motiviert, weil ich der Mannschaft unbedingt endlich helfen wollte. Als ich auf den Rasen gelaufen bin, habe ich das ganze Drumherum gar nicht mehr wahrgenommen. Ich wollte einfach eine gute Leistung zeigen und das Spiel, das ja ganz, ganz wichtig für uns war, auch etwas genießen. Wenn ich mich zu sehr unter Druck gesetzt hätte, wäre das auch kontraproduktiv gewesen. Wir brauchten diesen Erfolg, um den Knoten zu lösen und den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze herzustellen. Und außerdem sind wir jetzt nicht mehr Letzter. Das ist auch schön.

DFB.de: Wie haben Sie dann Ihren Führungstreffer nach 20 Minuten wahrgenommen?

Jaron: Wir hatten diesen Spielzug im Training einstudiert. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als der Ball dann wirklich über der Linie war. Ich habe geschrien vor Freude und wusste gar nicht, in welche Arme ich zuerst rennen sollte. Es ging alles viel zu schnell. Ich kann es kaum in Worte fassen, was in diesem Moment los war.

DFB.de: Und dann hat Maike Berentzen mit dem 2:0 noch vor der Pause nachgelegt.

Jaron: Das war natürlich ein gutes Polster, das wir uns in diesem Moment erarbeitet hatten. Mir war aber sofort klar, dass wir damit noch nicht im Ziel waren. Wir mussten weiter hart für unseren Sieg kämpfen.

DFB.de: Sie sind nach 55 Minuten ausgewechselt worden...

Jaron: ... weil ich mit den Kräften nach dieser langen Pause einfach am Ende war...

DFB.de: ... und haben dann nach dem Anschlusstreffer durch Sand sicher mächtig gezittert.

Jaron: Das von der Bank aus zu verfolgen war für mich schlimmer, als aus dem Platz zu stehen. Es war aufregend und atemberaubend. Jeder Angriff der Sanderinnen war schlimm für mich. Zum Glück konnten wir unseren knappen Vorsprung über die Zeit retten. Ich denke, dass der Sieg am Ende auch nicht unverdient gewesen ist. Jetzt sind wir wieder voll dabei.

DFB.de: Wie geht es jetzt weiter?

Jaron: Mit einer sechs- bis siebenstündigen Busfahrt nach Hause. Aber darauf freue ich mich. Nach diesem Sieg wird das sicher eine lustige Tour.

DFB.de: Und danach?

Jaron: Muss ich am Montagmorgen um acht Uhr wieder in der Schule sein.

DFB.de: Klingt nach einer sehr kurzen Nacht.

Jaron: Nicht nur das. Zu allem Überfluss schreibe ich auch noch eine vierstündige Sportklausur. Aber nach so einem Sieg weiß man, warum man fast jeden Abend in der Woche auf dem Trainingsplatz steht und am Wochenende oft durch Deutschland reist, um irgendwo Fußball zu spielen.

DFB.de: Vor Weihnachten stehen noch die Duelle gegen Freiburg und Duisburg auf dem Programm.

Jaron: Ich hoffe wirklich, dass der Bann jetzt gebrochen ist und wir nachlegen können. Wir wollen aus den beiden Begegnungen sechs Punkte holen. Das wäre großartig. Das sollte jetzt unser Ziel sein. Wir werden nun mit viel Selbstvertrauen in die beiden Begegnungen gehen.

[sw]

Große Freude beim SV Meppen: Der Klub hat am Sonntagnachmittag den ersten Sieg der Vereinsgeschichte in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gefeiert. Entscheidenden Anteil am 2:1 beim SC Sand hatte Isabella Jaron. Die 18-Jährige traf bei ihrem Debüt in der Startelf zum wichtigen 1:0. Im DFB.de-Interview unmittelbar nach Spielschluss spricht Jaron über die Bedeutung des Erfolgs und eine vierstündige Klausur am heutigen Montag in der Schule.

DFB.de: Isabella, war dieser Sonntag für Sie ein unglaublicher Tag?

Isabella Jaron: Nicht nur für mich. Für die gesamte Mannschaft und den Klub war das ein historischer Moment. Wir haben den ersten Sieg in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga feiern können. Damit geht ein Traum in Erfüllung. Wir haben hart dafür gearbeitet und sind jetzt belohnt worden. Aber wir sind natürlich noch lange nicht am Ziel. Wir müssen nun weitermachen.

DFB.de: Sie haben das erste Mal in der Startelf gestanden und direkt das wichtige 1:0 erzielt. Geht es noch besser?

Jaron: Ich glaube nicht. Vor allem auch deshalb, weil ich den vergangenen Wochen verletzt ausgefallen bin. Ich hatte Flüssigkeit im Sprunggelenk oder konnte nicht Fußball spielen. Das war eine schwierige Zeit, weil ich unbedingt dabei sein wollte. Aber ich musste Geduld haben. In der vergangenen Woche gegen Leverkusen durfte ich erstmals ein paar Minuten auf dem Rasen stehen. Danach war ich schon glücklich. Dass ich jetzt von Anfang an dabei war und direkt getroffen habe, ist einfach unbeschreiblich.

DFB.de: Wie haben Sie davon erfahren, dass Sie spielen werden?

Jaron: In der Mannschaftsbesprechung einige Stunden vor dem Anpfiff. Als da plötzlich mein Name fiel, bin ich sehr nervös geworden. Aber ich habe dann versucht, mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren und alles andere auszublenden. Ich denke, dass ich es ganz gut gemacht habe. (schmunzelt)

DFB.de: Haben Sie im Vorfeld gespürt, dass das Ihr großer Tag werden könnte?

Jaron: Ich hatte während der Trainingswoche das Gefühl, dass ich gut in Form bin. Offenbar hat das unser Trainer genauso gesehen und sich für mich entschieden. Es freut mich, dass ich mit diesem Tor das im mich gesetzte Vertrauen zurückzahlen konnte.

DFB.de: Wie ging es Ihnen unmittelbar vor dem Anpfiff?

Jaron: Ich war unglaublich motiviert, weil ich der Mannschaft unbedingt endlich helfen wollte. Als ich auf den Rasen gelaufen bin, habe ich das ganze Drumherum gar nicht mehr wahrgenommen. Ich wollte einfach eine gute Leistung zeigen und das Spiel, das ja ganz, ganz wichtig für uns war, auch etwas genießen. Wenn ich mich zu sehr unter Druck gesetzt hätte, wäre das auch kontraproduktiv gewesen. Wir brauchten diesen Erfolg, um den Knoten zu lösen und den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze herzustellen. Und außerdem sind wir jetzt nicht mehr Letzter. Das ist auch schön.

DFB.de: Wie haben Sie dann Ihren Führungstreffer nach 20 Minuten wahrgenommen?

Jaron: Wir hatten diesen Spielzug im Training einstudiert. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als der Ball dann wirklich über der Linie war. Ich habe geschrien vor Freude und wusste gar nicht, in welche Arme ich zuerst rennen sollte. Es ging alles viel zu schnell. Ich kann es kaum in Worte fassen, was in diesem Moment los war.

DFB.de: Und dann hat Maike Berentzen mit dem 2:0 noch vor der Pause nachgelegt.

Jaron: Das war natürlich ein gutes Polster, das wir uns in diesem Moment erarbeitet hatten. Mir war aber sofort klar, dass wir damit noch nicht im Ziel waren. Wir mussten weiter hart für unseren Sieg kämpfen.

DFB.de: Sie sind nach 55 Minuten ausgewechselt worden...

Jaron: ... weil ich mit den Kräften nach dieser langen Pause einfach am Ende war...

DFB.de: ... und haben dann nach dem Anschlusstreffer durch Sand sicher mächtig gezittert.

Jaron: Das von der Bank aus zu verfolgen war für mich schlimmer, als aus dem Platz zu stehen. Es war aufregend und atemberaubend. Jeder Angriff der Sanderinnen war schlimm für mich. Zum Glück konnten wir unseren knappen Vorsprung über die Zeit retten. Ich denke, dass der Sieg am Ende auch nicht unverdient gewesen ist. Jetzt sind wir wieder voll dabei.

DFB.de: Wie geht es jetzt weiter?

Jaron: Mit einer sechs- bis siebenstündigen Busfahrt nach Hause. Aber darauf freue ich mich. Nach diesem Sieg wird das sicher eine lustige Tour.

DFB.de: Und danach?

Jaron: Muss ich am Montagmorgen um acht Uhr wieder in der Schule sein.

DFB.de: Klingt nach einer sehr kurzen Nacht.

Jaron: Nicht nur das. Zu allem Überfluss schreibe ich auch noch eine vierstündige Sportklausur. Aber nach so einem Sieg weiß man, warum man fast jeden Abend in der Woche auf dem Trainingsplatz steht und am Wochenende oft durch Deutschland reist, um irgendwo Fußball zu spielen.

DFB.de: Vor Weihnachten stehen noch die Duelle gegen Freiburg und Duisburg auf dem Programm.

Jaron: Ich hoffe wirklich, dass der Bann jetzt gebrochen ist und wir nachlegen können. Wir wollen aus den beiden Begegnungen sechs Punkte holen. Das wäre großartig. Das sollte jetzt unser Ziel sein. Wir werden nun mit viel Selbstvertrauen in die beiden Begegnungen gehen.

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