Jahn-Torhüter Felix Gebhardt: "Immer wieder neu beweisen"

Sieben Siege in Serie: Der SSV Jahn Regensburg präsentiert sich in der 3. Liga in Bestform. Dass der Zweitligaabsteiger in diesem Zeitraum dreimal ohne Gegentreffer blieb und in insgesamt 14 Partien nur elf Tore kassierte, liegt auch an U 21-Nationaltorhüter Felix Gebhardt (21). Im DFB.de-Interview spricht der gebürtige Lörracher mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den aktuellen Lauf.

DFB.de: Ihr Team konnte sich zuletzt auch im bayerischen Duell beim TSV 1860 München 1:0 durchsetzen und die Erfolgsserie verlängern. Was war aus Ihrer Sicht entscheidend, Herr Gebhardt?

Felix Gebhardt: Wir sind geschlossen als Mannschaft aufgetreten. Jeder hat für den anderen gefightet und alles gegeben. Dadurch standen wir defensiv stabil. In der Offensive waren wir einen Tick kaltschnäuziger als die "Löwen".

DFB.de: Der SSV Jahn kommt damit auf sieben Siege nacheinander. Zum Drittligarekord des Karlsruher SC aus der Saison 2012/2013 fehlen nur noch drei Partien. Trauen Sie Ihrem Team eine neue Bestmarke zu?

Gebhardt: Darüber denken wir, ehrlich gesagt, überhaupt nicht nach. Wir gehen jedes Spiel demütig an und schauen nur auf unsere eigene Leistung. Wenn man einen Lauf hat, heißt es zwar oft, dass man enge Duelle eher gewinnt. Jedes Spiel hat aber sein eigenes Momentum, das erst einmal auf die eigene Seite gezogen werden muss. Es gilt, sich immer wieder neu zu beweisen.

DFB.de: Nur vier Spieler des aktuellen Kaders waren schon in der vergangenen Saison für Regensburg am Ball. Mal ehrlich: Sind Sie selbst vom guten Abschneiden überrascht?

Gebhardt: Vor der Saison war damit noch nicht zu rechnen. Wir haben aber schnell gemerkt, dass wir ein gutes Team sind. Zwischen uns hat sich schnell ein starker Zusammenhalt entwickelt. Das merkt man auch auf dem Platz.

DFB.de: Was hat Sie davon überzeugt, ein Teil des Umbruchs sein zu wollen?

Gebhardt: Ich war zuvor vom FC Basel an den Halleschen FC verliehen, kannte also die 3. Liga schon. Ich wollte den bewussten Schritt zu einem Verein machen, bei dem ich gute Chancen habe, weiterhin regelmäßig zu spielen. Die Gespräche mit den Verantwortlichen des SSV Jahn waren sehr überzeugend. Außerdem passt das Drumherum. Es ist super, so wie es ist.

DFB.de: Schon mit 13 Jahren schlossen Sie sich dem FC Basel an. Was haben Sie von dort für Ihren weiteren Weg mitgenommen?

Gebhardt: Die Torhüterausbildung unterscheidet sich ein wenig von der in Deutschland. In der Schweiz richten sich die Philosophie und die Trainingsschwerpunkte nach den Vorgaben der Nationalmannschaft. Vor allem meine zwei Jahre bei der ersten Mannschaft waren sehr lehrreich. Das war sportlich eine turbulente Zeit für den Verein. Da gehörte es dazu, mit Rückschlägen umzugehen. Da habe ich gelernt, dass der Profifußball kein Zuckerschlecken ist.

DFB.de: Aus Ihrem Geburtsort Lörrach stammt unter anderem auch Trainerlegende Ottmar Hitzfeld. Gab es schon einmal Berührungspunkte?

Gebhardt: Da gab es tatsächlich eine Situation. Über meinen Papa hatte ich einmal die Gelegenheit, als kleiner Junge mit Ottmar Hitzfeld zu telefonieren. Ich hatte ihn unter anderem nach Tipps gefragt, wie ich mich am besten weiterentwickeln kann. Da das aber schon lange her ist, kann ich mich nicht mehr komplett daran erinnern. (lacht)

DFB.de: Ebenfalls in jungem Alter standen Sie auch schon erstmals für die deutschen U-Nationalmannschaften auf dem Platz. Was bedeutet Ihnen das?

Gebhardt: Ich bin immer wieder stolz darauf, das eigene Land vertreten zu dürfen. Schon seit der U 16 Länderspiele absolviert zu haben, ist nicht selbstverständlich. Ich freue mich schon darauf, wenn wir mit den Jungs wieder zusammenkommen.

DFB.de: Ihre U 21-Teamkollegen Noah Atubolu und Jonas Urbig sind in der Bundesliga und in der 2. Bundesliga als Stammtorhüter aktiv. Wie nehmen Sie den Konkurrenzkampf wahr?

Gebhardt: Obwohl wir in unterschiedlichen Spielklassen aktiv sind, ist das Niveau sehr ausgeglichen. Jeder weiß um seine Rolle. Das Miteinander ist harmonisch, weil wir uns schon etwas länger kennen.

DFB.de: Bei Ihrer zurückliegenden Nominierung für die U 21 waren Sie erst wenige Stunden vor dem Ligaspiel gegen den VfB Lübeck nach Regensburg zurückgereist und standen beim 2:1-Heimsieg dennoch im Kasten. Freuen Sie sich nun auf eine "ruhigere" Länderspielphase?

Gebhardt: Durch die Absage des eigentlich noch angesetzten Länderspiels gegen Israel waren wir früher als ursprünglich geplant auf dem Rückweg. Zeitlich war es von Bulgarien bis zum Spiel gegen Lübeck schon ein wenig mit Stress verbunden. Nicht nur beim Länderspiel dabei gewesen zu sein, sondern dann auch noch in der Liga spielen zu können, war schon auch ganz cool. Und wenn wir dann noch 2:1 gewinnen, nimmt man das noch lieber auf sich. (lacht) Ich würde es nicht ausschließen, es in Zukunft noch einmal so zu machen. Diesmal ist aber zum Glück während der Abstellungsperiode auch in der 3. Liga spielfrei.

DFB.de: Vor den EM-Qualifikationsspielen mit der U 21 steht das Spitzenspiel in der Liga gegen den SSV Ulm 1846 Fußball auf dem Programm. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Gebhardt: Ulm steht als Aufsteiger nicht von ungefähr so weit oben. Der Verein hat nach der langen Leidenszeit in den unteren Spielklassen einen beachtlichen Weg eingeschlagen. Wir gehen das Spiel aber unabhängig von der Tabellensituation wie jede andere Partie an. Unser Selbstvertrauen und unser Glaube an die eigenen Qualitäten sind über die vergangenen Spiele gewachsen. Ich bin überzeugt: Wenn wir wieder mannschaftlich so geschlossen und diszipliniert auftreten, werden wir erneut punkten können.

[mspw]

Sieben Siege in Serie: Der SSV Jahn Regensburg präsentiert sich in der 3. Liga in Bestform. Dass der Zweitligaabsteiger in diesem Zeitraum dreimal ohne Gegentreffer blieb und in insgesamt 14 Partien nur elf Tore kassierte, liegt auch an U 21-Nationaltorhüter Felix Gebhardt (21). Im DFB.de-Interview spricht der gebürtige Lörracher mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den aktuellen Lauf.

DFB.de: Ihr Team konnte sich zuletzt auch im bayerischen Duell beim TSV 1860 München 1:0 durchsetzen und die Erfolgsserie verlängern. Was war aus Ihrer Sicht entscheidend, Herr Gebhardt?

Felix Gebhardt: Wir sind geschlossen als Mannschaft aufgetreten. Jeder hat für den anderen gefightet und alles gegeben. Dadurch standen wir defensiv stabil. In der Offensive waren wir einen Tick kaltschnäuziger als die "Löwen".

DFB.de: Der SSV Jahn kommt damit auf sieben Siege nacheinander. Zum Drittligarekord des Karlsruher SC aus der Saison 2012/2013 fehlen nur noch drei Partien. Trauen Sie Ihrem Team eine neue Bestmarke zu?

Gebhardt: Darüber denken wir, ehrlich gesagt, überhaupt nicht nach. Wir gehen jedes Spiel demütig an und schauen nur auf unsere eigene Leistung. Wenn man einen Lauf hat, heißt es zwar oft, dass man enge Duelle eher gewinnt. Jedes Spiel hat aber sein eigenes Momentum, das erst einmal auf die eigene Seite gezogen werden muss. Es gilt, sich immer wieder neu zu beweisen.

DFB.de: Nur vier Spieler des aktuellen Kaders waren schon in der vergangenen Saison für Regensburg am Ball. Mal ehrlich: Sind Sie selbst vom guten Abschneiden überrascht?

Gebhardt: Vor der Saison war damit noch nicht zu rechnen. Wir haben aber schnell gemerkt, dass wir ein gutes Team sind. Zwischen uns hat sich schnell ein starker Zusammenhalt entwickelt. Das merkt man auch auf dem Platz.

DFB.de: Was hat Sie davon überzeugt, ein Teil des Umbruchs sein zu wollen?

Gebhardt: Ich war zuvor vom FC Basel an den Halleschen FC verliehen, kannte also die 3. Liga schon. Ich wollte den bewussten Schritt zu einem Verein machen, bei dem ich gute Chancen habe, weiterhin regelmäßig zu spielen. Die Gespräche mit den Verantwortlichen des SSV Jahn waren sehr überzeugend. Außerdem passt das Drumherum. Es ist super, so wie es ist.

DFB.de: Schon mit 13 Jahren schlossen Sie sich dem FC Basel an. Was haben Sie von dort für Ihren weiteren Weg mitgenommen?

Gebhardt: Die Torhüterausbildung unterscheidet sich ein wenig von der in Deutschland. In der Schweiz richten sich die Philosophie und die Trainingsschwerpunkte nach den Vorgaben der Nationalmannschaft. Vor allem meine zwei Jahre bei der ersten Mannschaft waren sehr lehrreich. Das war sportlich eine turbulente Zeit für den Verein. Da gehörte es dazu, mit Rückschlägen umzugehen. Da habe ich gelernt, dass der Profifußball kein Zuckerschlecken ist.

DFB.de: Aus Ihrem Geburtsort Lörrach stammt unter anderem auch Trainerlegende Ottmar Hitzfeld. Gab es schon einmal Berührungspunkte?

Gebhardt: Da gab es tatsächlich eine Situation. Über meinen Papa hatte ich einmal die Gelegenheit, als kleiner Junge mit Ottmar Hitzfeld zu telefonieren. Ich hatte ihn unter anderem nach Tipps gefragt, wie ich mich am besten weiterentwickeln kann. Da das aber schon lange her ist, kann ich mich nicht mehr komplett daran erinnern. (lacht)

DFB.de: Ebenfalls in jungem Alter standen Sie auch schon erstmals für die deutschen U-Nationalmannschaften auf dem Platz. Was bedeutet Ihnen das?

Gebhardt: Ich bin immer wieder stolz darauf, das eigene Land vertreten zu dürfen. Schon seit der U 16 Länderspiele absolviert zu haben, ist nicht selbstverständlich. Ich freue mich schon darauf, wenn wir mit den Jungs wieder zusammenkommen.

DFB.de: Ihre U 21-Teamkollegen Noah Atubolu und Jonas Urbig sind in der Bundesliga und in der 2. Bundesliga als Stammtorhüter aktiv. Wie nehmen Sie den Konkurrenzkampf wahr?

Gebhardt: Obwohl wir in unterschiedlichen Spielklassen aktiv sind, ist das Niveau sehr ausgeglichen. Jeder weiß um seine Rolle. Das Miteinander ist harmonisch, weil wir uns schon etwas länger kennen.

DFB.de: Bei Ihrer zurückliegenden Nominierung für die U 21 waren Sie erst wenige Stunden vor dem Ligaspiel gegen den VfB Lübeck nach Regensburg zurückgereist und standen beim 2:1-Heimsieg dennoch im Kasten. Freuen Sie sich nun auf eine "ruhigere" Länderspielphase?

Gebhardt: Durch die Absage des eigentlich noch angesetzten Länderspiels gegen Israel waren wir früher als ursprünglich geplant auf dem Rückweg. Zeitlich war es von Bulgarien bis zum Spiel gegen Lübeck schon ein wenig mit Stress verbunden. Nicht nur beim Länderspiel dabei gewesen zu sein, sondern dann auch noch in der Liga spielen zu können, war schon auch ganz cool. Und wenn wir dann noch 2:1 gewinnen, nimmt man das noch lieber auf sich. (lacht) Ich würde es nicht ausschließen, es in Zukunft noch einmal so zu machen. Diesmal ist aber zum Glück während der Abstellungsperiode auch in der 3. Liga spielfrei.

DFB.de: Vor den EM-Qualifikationsspielen mit der U 21 steht das Spitzenspiel in der Liga gegen den SSV Ulm 1846 Fußball auf dem Programm. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Gebhardt: Ulm steht als Aufsteiger nicht von ungefähr so weit oben. Der Verein hat nach der langen Leidenszeit in den unteren Spielklassen einen beachtlichen Weg eingeschlagen. Wir gehen das Spiel aber unabhängig von der Tabellensituation wie jede andere Partie an. Unser Selbstvertrauen und unser Glaube an die eigenen Qualitäten sind über die vergangenen Spiele gewachsen. Ich bin überzeugt: Wenn wir wieder mannschaftlich so geschlossen und diszipliniert auftreten, werden wir erneut punkten können.

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