Jäger und Bielefeld "träumen von Überraschung gegen Potsdam"

Außenseiter gegen Titelanwärter - wenn im Achtelfinale des DFB-Pokals der Frauen heute (ab 14 Uhr) Zweitligist Arminia Bielefeld den Bundesligafünften 1. FFC Turbine Potsdam empfängt, ist die Favoritenrolle eindeutig vergeben. Wenn es nach Annabel Jäger geht, muss das nichts heißen. Die frühere Juniorennationalspielerin steht bei Arminia Bielefeld unter Vertrag, 2013 hat sie mit dem VfL Wolfsburg das Triple gewonnen. Im DFB.de-Interview erklärt die 23-Jährige, warum ein Weiterkommen möglich ist und welche Rolle ihre eigene Vergangenheit dabei spielt.

DFB.de: Frau Jäger, mit welchen Gefühlen gegen Sie in das Duell mit Potsdam?

Annabel Jäger: Mit großer Vorfreude, aber auch Respekt. Potsdam ist eine der besten Mannschaften im deutschen Frauenfußball. Das heißt allerdings nicht, dass wir chancenlos sind. An einem guten Tag können wir Turbine ganz sicher ärgern.

DFB.de: Und vielleicht sogar für eine Überraschung sorgen?

Jäger: Klar, warum nicht? In der vergangenen Saison sind wir im Achtelfinale mit 0:2 an Wolfsburg gescheitert. Da haben wir den zweiten Gegentreffer auch erst zwei Minuten vor dem Schlusspfiff kassiert. Ich glaube nicht, dass wir gegen Potsdam komplett chancenlos sein werden. Wir träumen schon von einer Überraschung.

DFB.de: In der zweiten Runde haben Sie mit dem MSV Duisburg bereits einen Bundesligisten aus dem Wettbewerb befördert.

Jäger: Auch das macht uns Hoffnung. Allerdings kann man Duisburg und Potsdam von der Qualität her nicht wirklich vergleichen. Das zeigt ja auch ein Blick auf die Tabelle in der Allianz Frauen-Bundesliga. Duisburg hat noch keinen Punkt geholt und ist Schlusslicht, Turbine steht mit 15 Zählern auf Rang fünf.

DFB.de: In der vergangenen Saison ist Potsdam im DFB-Pokal an Werder Bremen gescheitert - damals ebenfalls noch ein Zweitligist.

Jäger: Einige meiner Mannschaftskolleginnen haben einen ganz guten Draht nach Bremen. Und von dort bekommen wir auch immer wieder das Feedback, dass es nicht aussichtslos ist. Wir können es schaffen. Aber klar ist, dass einfach alles passen muss. Vielleicht unterschätzt uns Turbine ja sogar ein wenig...



Außenseiter gegen Titelanwärter - wenn im Achtelfinale des DFB-Pokals der Frauen heute (ab 14 Uhr) Zweitligist Arminia Bielefeld den Bundesligafünften 1. FFC Turbine Potsdam empfängt, ist die Favoritenrolle eindeutig vergeben. Wenn es nach Annabel Jäger geht, muss das nichts heißen. Die frühere Juniorennationalspielerin steht bei Arminia Bielefeld unter Vertrag, 2013 hat sie mit dem VfL Wolfsburg das Triple gewonnen. Im DFB.de-Interview erklärt die 23-Jährige, warum ein Weiterkommen möglich ist und welche Rolle ihre eigene Vergangenheit dabei spielt.

DFB.de: Frau Jäger, mit welchen Gefühlen gegen Sie in das Duell mit Potsdam?

Annabel Jäger: Mit großer Vorfreude, aber auch Respekt. Potsdam ist eine der besten Mannschaften im deutschen Frauenfußball. Das heißt allerdings nicht, dass wir chancenlos sind. An einem guten Tag können wir Turbine ganz sicher ärgern.

DFB.de: Und vielleicht sogar für eine Überraschung sorgen?

Jäger: Klar, warum nicht? In der vergangenen Saison sind wir im Achtelfinale mit 0:2 an Wolfsburg gescheitert. Da haben wir den zweiten Gegentreffer auch erst zwei Minuten vor dem Schlusspfiff kassiert. Ich glaube nicht, dass wir gegen Potsdam komplett chancenlos sein werden. Wir träumen schon von einer Überraschung.

DFB.de: In der zweiten Runde haben Sie mit dem MSV Duisburg bereits einen Bundesligisten aus dem Wettbewerb befördert.

Jäger: Auch das macht uns Hoffnung. Allerdings kann man Duisburg und Potsdam von der Qualität her nicht wirklich vergleichen. Das zeigt ja auch ein Blick auf die Tabelle in der Allianz Frauen-Bundesliga. Duisburg hat noch keinen Punkt geholt und ist Schlusslicht, Turbine steht mit 15 Zählern auf Rang fünf.

DFB.de: In der vergangenen Saison ist Potsdam im DFB-Pokal an Werder Bremen gescheitert - damals ebenfalls noch ein Zweitligist.

Jäger: Einige meiner Mannschaftskolleginnen haben einen ganz guten Draht nach Bremen. Und von dort bekommen wir auch immer wieder das Feedback, dass es nicht aussichtslos ist. Wir können es schaffen. Aber klar ist, dass einfach alles passen muss. Vielleicht unterschätzt uns Turbine ja sogar ein wenig...

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DFB.de: Was muss für eine Überraschung passieren?

Jäger: Wir werden sicher keinen Hurra-Fußball spielen. Es geht darum, in der Defensive gut zu stehen. Wir müssen uns die eine oder andere Gelegenheit erarbeiten - und diese dann auch nutzen. Ein wenig Glück kann sicher ebenfalls nicht schaden. Ich freue mich auch deshalb sehr auf die Begegnung, weil wir in der Schüco-Arena spielen werden. Das ist für uns immer ein besonderer Ansporn. Motivieren muss uns vorher ganz sicher niemand mehr.

DFB.de: In der 2. Bundesliga haben Sie in den vergangenen vier Begegnungen drei Niederlagen kassiert. Was ist da los?

Jäger: Da hatten wir zuletzt tatsächlich einen kleinen Durchhänger, was uns alle sehr ärgert. Deshalb kommt dieses Highlight jetzt im DFB-Pokal auch gerade richtig. Da können wir mal auf andere Gedanken kommen. Und dann können wir auch in der Meisterschaft bis Weihnachten noch mal alles geben, um den Anschluss an die Spitze zu halten.

DFB.de: Im Moment belegen Sie Rang fünf. Ist der Aufstieg das große Ziel?

Jäger: Wir würden gerne so lange wie möglich darum mitspielen. Ob es dann am Ende wirklich dafür reicht, wird sich wahrscheinlich erst im Frühjahr zeigen. Für mich wäre es ein Traum, mit der Arminia in die Bundesliga aufzusteigen. Unser erstes und wichtigstes Ziel ist es jedoch, einen Platz unter den ersten Sechs zu erreichen. Nur so können wir uns für die eingleisige 2. Bundesliga qualifizieren, die im kommenden Jahr startet. Ich bin allerdings sehr zuversichtlich, dass uns das gelingen wird. Das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden. Und mittelfristig würde ich persönlich schon gerne um den Bundesligaaufstieg mitspielen.

DFB.de: Mit dem VfL Wolfsburg haben Sie dort schon gespielt. Sie waren Teil jener Mannschaft, die 2013 die Deutsche Meisterschaft, den DFB-Pokal und die Champions League gewonnen hat. Was bedeutet Ihnen das?

Jäger: Ich habe leider nicht so viele Spiele in dieser Zeit bestritten. Das wirft für mich einen kleinen Schatten auf den Triplegewinn. Aber grundsätzlich war es natürlich absolut positiv. Persönlich konnte ich unheimlich viel mitnehmen. Ich werde niemals vergessen, wie wir diesen riesigen Erfolg gemeinsam gefeiert haben - das waren großartige Tage. Sportlich jedoch war ich nicht restlos glücklich, deshalb habe ich den Verein dann ja auch verlassen. Ich wollte einfach mehr und regelmäßig spielen. Ich investiere zu viel Zeit in den Fußball, um dann nur alle paar Wochen mal zum Einsatz zu kommen. Das hat mich nicht restlos glücklich gemacht. Deshalb habe ich mich nach einer Alternative umgesehen, und das war auch die richtige Entscheidung.

DFB.de: Wenn man sich Ihre Vita anschaut, fallen auch zahlreiche Einsätze für verschiedene Juniorennationalmannschaften des DFB auf.

Jäger: Auch hier kann ich nur sagen, dass das großartige Erfahrungen waren. Ich durfte an Welt- und Europameisterschaften teilnehmen, ich habe mit dem DFB die Welt bereist. Seitdem ist mir klar, dass all die Zeit, die ich auf dem Platz verbringe, keine verschenkte Zeit ist. Diese ganzen Dinge haben mich als Persönlichkeit sicher geprägt. Ich bin stolz darauf, mir das erarbeitet zu haben. Aber ich bin erst 23 Jahre alt. Ich schaue jetzt lieber nach vorne anstatt zurück. Im Moment zählt nur das Duell mit Turbine Potsdam. Da wollen wir positiv überraschen.

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