Jaeckel und Raum: Der zweite Anlauf

Paul Jaeckel (22) und David Raum (22) von der SpVgg Greuther Fürth haben im Oktober eine unglückliche U 21-Premiere erlebt: Unverschuldet mussten sie nach einem Corona-Fall im Team als Kontaktpersonen von der Mannschaft abreisen. Im DFB.de-Doppelinterview mit Karl Evers sprechen sie über die erneute Nominierung und das nun bevorstehende Debüt.

DFB.de: Herr Jaeckel, Herr Raum, Sie beide wurden am Wochenende kurzfristig für die U 21 nachnominiert. Wie haben Sie von der Nominierung erfahren?

David Raum: Wir saßen im Bus und waren gerade auf der Rückreise vom Ligaspiel in Bochum. Da hat das Handy geklingelt - Stefan Kuntz war dran und hat mir die frohe Botschaft überbracht. Dass ich nicht der einzige nachnominierte Fürth-Spieler bin, hat er mir auch gesagt. (lacht)

DFB.de: Sie waren schon im Oktober bei der U 21, allerdings nur kurz. Nach dem positiven Corona-Fall im Team mussten Sie beide als Kontaktpersonen vorsorglich abreisen. Wie bitter war das für Sie?

Jaeckel: Natürlich sehr bitter. Man freut sich riesig, wenn man zum ersten Mal zur U 21 eingeladen wird, das ist eine besondere U-Nationalmannschaft. Umso trauriger waren wir dann, als wir vorzeitig abreisen mussten. Es war einfach eine Menge Pech, die uns ereilt hat. Da konnten wir niemandem böse sein.

DFB.de: Besonders ärgerlich für Sie, Herr Raum, weil Sie im heimischen Stadion nicht auflaufen konnten? Sie kommen ja aus der Fürther Jugend.

Raum: Das wäre wirklich etwas Besonderes gewesen. Aber letztlich war es absolut richtig, dass wir abgereist sind. Die Mannschaft hat beide Spiele gewonnen, das war das wichtige gemeinsame Ziel. Dafür muss man auch Opfer bringen. Deshalb ist es erst recht schön, jetzt wieder dabei zu sein - diesmal hoffentlich etwas länger. (lacht)

DFB.de: Die U 21 bereitet sich aktuell in Wolfsburg auf die anstehenden Länderspiele vor. Herr Jaeckel, Sie haben drei Jahre in der VfL-Jugend und ein Jahr bei den Profis verbracht. Ist es für Sie so etwas wie "nach Hause kommen"?

Jaeckel: Ein bisschen schon, ja. Ich kenne das Gelände hier sehr gut, der Allersee war für mich immer ein Ort, an dem ich gerne meine Freizeit verbracht habe. Wir wohnen hier direkt neben dem Stadion und dem Trainingszentrum der Profis, wo ich auch ein Jahr lang mittrainiert habe. Deswegen kenne ich mich hier ganz gut aus, und es ist auch so etwas wie eine alte Heimat.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?

Jaeckel: Insgesamt durfte ich drei Ligaspiele für den VfL machen, eins davon auch in der heimischen Volkswagen-Arena. Das wird immer in Erinnerung bleiben. Aber auch die Freunde, die ich hier gefunden habe. Außerdem habe ich in Wolfsburg mein Abitur gemacht. Das sind alles Dinge, die auch abseits des Fußballs bleiben werden.

DFB.de: Herr Raum, Sie können auf der linken Außenbahn sowohl vorne als auch hinten spielen. Wo fühlen Sie sich wohler?

Raum: Ausgebildet wurde ich im vorderen Bereich, habe jetzt aber die vergangenen zweieinhalb Jahre als linker Verteidiger gespielt. Gerade im letzten Jahr habe ich die Position noch einmal intensiver kennengelernt und bin in dieser Saison endgültig hinten links angekommen. Die Position ist super für mich, ich kann dort meine Stärken ausleben: Mein Tempo, meine Wucht und mein Flankenspiel. Deshalb fühle ich mich dort sehr gut aufgehoben. Aber im modernen Fußball ist es natürlich immer gut, flexibel einsetzbar zu sein

DFB.de: Sie beide haben in Ihrer Karriere schon des Öfteren zusammengespielt - jetzt bei den Profis der SpVgg Greuther Fürth, aber auch vorher in der zweiten Mannschaft. Zudem hatten Sie schon gemeinsame Lehrgänge beim DFB. Wie sehr hilft es, jemanden an der Seite zu haben, der einen ähnlichen Weg geht?

Jaeckel: Wir hatten bisher einen ähnlichen Werdegang, insbesondere hier bei der Nationalmannschaft: Für den ersten U 21-Lehrgang wurden wir gemeinsam nominiert, jetzt ebenfalls zum gleichen Zeitpunkt nachnominiert. Für die Eingewöhnung ist es natürlich gut, wenn man jemanden gut kennt und die ersten Schritte zu zweit machen kann. Auch wenn die anderen Spieler, Trainer und das Funktionsteam dazu natürlich genauso viel beitragen.

Raum: Man kennt viele der anderen Spieler schon eine gewisse Zeitaus den jüngeren U-Teams. Trotzdem habe ich mich besonders gefreut, als ich gehört habe, dass Paul auch mit dabei ist.

DFB.de: Sie spielen mit der SpVgg Greuther Fürth bisher eine starke Saison, stehen aktuell auf Rang drei. Überrascht Sie das?

Raum: Nein, eigentlich nicht. Wir sind gut aufgestellt und haben eine junge, sehr hungrige Truppe mit großem Zusammenhalt. Als Mannschaft sind wir zuletzt extrem gewachsen. Wir werden vom Trainerteam auf jedes Spiel optimal eingestellt, haben verschiedene Matchpläne, aber eine klare Struktur in unserem Spiel. Zuletzt haben wir die immer durchgezogen - und hatten dementsprechend Erfolg damit. Nach einem etwas wackeligen Start sind wir froh, dass wir uns nun häufiger belohnen konnten. Jetzt heißt es, nach der Länderspielpause genauso weiterzumachen.

DFB.de: Ist Fürth für junge Spieler eine besonders gute Adresse?

Jaeckel: Auf jeden Fall. Das war damals auch für mich der entscheidende Punkt, um dorthin zu wechseln: Weil junge Spieler in Fürth die Chance bekommen, sich zu zeigen. Auch im Training wird viel daran gesetzt, die Talente weiterzuentwickeln und Ihnen aufzuzeigen, was man als Profi zu tun hat: Dass man nicht nur einfach seine Trainingseinheiten absolviert, sondern manchmal auch Extraschichten schieben muss. Rachid Azzouzi und unser Trainerteam sprechen viel mit uns jungen Spielern, aber fordern eben auch viel.

DFB.de: Zurück zur U 21. Wie sehr fiebern Sie beide Ihrem möglichen Debüt entgegen?

Raum: Das ist letztlich die Entscheidung des Trainers. Aber es wäre natürlich schön, wenn wir beide unser Debüt feiern dürfen, um zu zeigen, was wir draufhaben und damit unseren Verein hier bei der U 21 zu repräsentieren.

DFB.de: Was erwarten Sie von den anstehenden Länderspielen?

Jaeckel: Auf jeden Fall zwei Siege. Die Mannschaft ist hochmotiviert, um in beiden Spielen eine Top-Leistung zu bringen und dann am Ende die EM-Qualifikation einzutüten.

[ke]

Paul Jaeckel (22) und David Raum (22) von der SpVgg Greuther Fürth haben im Oktober eine unglückliche U 21-Premiere erlebt: Unverschuldet mussten sie nach einem Corona-Fall im Team als Kontaktpersonen von der Mannschaft abreisen. Im DFB.de-Doppelinterview mit Karl Evers sprechen sie über die erneute Nominierung und das nun bevorstehende Debüt.

DFB.de: Herr Jaeckel, Herr Raum, Sie beide wurden am Wochenende kurzfristig für die U 21 nachnominiert. Wie haben Sie von der Nominierung erfahren?

David Raum: Wir saßen im Bus und waren gerade auf der Rückreise vom Ligaspiel in Bochum. Da hat das Handy geklingelt - Stefan Kuntz war dran und hat mir die frohe Botschaft überbracht. Dass ich nicht der einzige nachnominierte Fürth-Spieler bin, hat er mir auch gesagt. (lacht)

DFB.de: Sie waren schon im Oktober bei der U 21, allerdings nur kurz. Nach dem positiven Corona-Fall im Team mussten Sie beide als Kontaktpersonen vorsorglich abreisen. Wie bitter war das für Sie?

Jaeckel: Natürlich sehr bitter. Man freut sich riesig, wenn man zum ersten Mal zur U 21 eingeladen wird, das ist eine besondere U-Nationalmannschaft. Umso trauriger waren wir dann, als wir vorzeitig abreisen mussten. Es war einfach eine Menge Pech, die uns ereilt hat. Da konnten wir niemandem böse sein.

DFB.de: Besonders ärgerlich für Sie, Herr Raum, weil Sie im heimischen Stadion nicht auflaufen konnten? Sie kommen ja aus der Fürther Jugend.

Raum: Das wäre wirklich etwas Besonderes gewesen. Aber letztlich war es absolut richtig, dass wir abgereist sind. Die Mannschaft hat beide Spiele gewonnen, das war das wichtige gemeinsame Ziel. Dafür muss man auch Opfer bringen. Deshalb ist es erst recht schön, jetzt wieder dabei zu sein - diesmal hoffentlich etwas länger. (lacht)

DFB.de: Die U 21 bereitet sich aktuell in Wolfsburg auf die anstehenden Länderspiele vor. Herr Jaeckel, Sie haben drei Jahre in der VfL-Jugend und ein Jahr bei den Profis verbracht. Ist es für Sie so etwas wie "nach Hause kommen"?

Jaeckel: Ein bisschen schon, ja. Ich kenne das Gelände hier sehr gut, der Allersee war für mich immer ein Ort, an dem ich gerne meine Freizeit verbracht habe. Wir wohnen hier direkt neben dem Stadion und dem Trainingszentrum der Profis, wo ich auch ein Jahr lang mittrainiert habe. Deswegen kenne ich mich hier ganz gut aus, und es ist auch so etwas wie eine alte Heimat.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?

Jaeckel: Insgesamt durfte ich drei Ligaspiele für den VfL machen, eins davon auch in der heimischen Volkswagen-Arena. Das wird immer in Erinnerung bleiben. Aber auch die Freunde, die ich hier gefunden habe. Außerdem habe ich in Wolfsburg mein Abitur gemacht. Das sind alles Dinge, die auch abseits des Fußballs bleiben werden.

DFB.de: Herr Raum, Sie können auf der linken Außenbahn sowohl vorne als auch hinten spielen. Wo fühlen Sie sich wohler?

Raum: Ausgebildet wurde ich im vorderen Bereich, habe jetzt aber die vergangenen zweieinhalb Jahre als linker Verteidiger gespielt. Gerade im letzten Jahr habe ich die Position noch einmal intensiver kennengelernt und bin in dieser Saison endgültig hinten links angekommen. Die Position ist super für mich, ich kann dort meine Stärken ausleben: Mein Tempo, meine Wucht und mein Flankenspiel. Deshalb fühle ich mich dort sehr gut aufgehoben. Aber im modernen Fußball ist es natürlich immer gut, flexibel einsetzbar zu sein

DFB.de: Sie beide haben in Ihrer Karriere schon des Öfteren zusammengespielt - jetzt bei den Profis der SpVgg Greuther Fürth, aber auch vorher in der zweiten Mannschaft. Zudem hatten Sie schon gemeinsame Lehrgänge beim DFB. Wie sehr hilft es, jemanden an der Seite zu haben, der einen ähnlichen Weg geht?

Jaeckel: Wir hatten bisher einen ähnlichen Werdegang, insbesondere hier bei der Nationalmannschaft: Für den ersten U 21-Lehrgang wurden wir gemeinsam nominiert, jetzt ebenfalls zum gleichen Zeitpunkt nachnominiert. Für die Eingewöhnung ist es natürlich gut, wenn man jemanden gut kennt und die ersten Schritte zu zweit machen kann. Auch wenn die anderen Spieler, Trainer und das Funktionsteam dazu natürlich genauso viel beitragen.

Raum: Man kennt viele der anderen Spieler schon eine gewisse Zeitaus den jüngeren U-Teams. Trotzdem habe ich mich besonders gefreut, als ich gehört habe, dass Paul auch mit dabei ist.

DFB.de: Sie spielen mit der SpVgg Greuther Fürth bisher eine starke Saison, stehen aktuell auf Rang drei. Überrascht Sie das?

Raum: Nein, eigentlich nicht. Wir sind gut aufgestellt und haben eine junge, sehr hungrige Truppe mit großem Zusammenhalt. Als Mannschaft sind wir zuletzt extrem gewachsen. Wir werden vom Trainerteam auf jedes Spiel optimal eingestellt, haben verschiedene Matchpläne, aber eine klare Struktur in unserem Spiel. Zuletzt haben wir die immer durchgezogen - und hatten dementsprechend Erfolg damit. Nach einem etwas wackeligen Start sind wir froh, dass wir uns nun häufiger belohnen konnten. Jetzt heißt es, nach der Länderspielpause genauso weiterzumachen.

DFB.de: Ist Fürth für junge Spieler eine besonders gute Adresse?

Jaeckel: Auf jeden Fall. Das war damals auch für mich der entscheidende Punkt, um dorthin zu wechseln: Weil junge Spieler in Fürth die Chance bekommen, sich zu zeigen. Auch im Training wird viel daran gesetzt, die Talente weiterzuentwickeln und Ihnen aufzuzeigen, was man als Profi zu tun hat: Dass man nicht nur einfach seine Trainingseinheiten absolviert, sondern manchmal auch Extraschichten schieben muss. Rachid Azzouzi und unser Trainerteam sprechen viel mit uns jungen Spielern, aber fordern eben auch viel.

DFB.de: Zurück zur U 21. Wie sehr fiebern Sie beide Ihrem möglichen Debüt entgegen?

Raum: Das ist letztlich die Entscheidung des Trainers. Aber es wäre natürlich schön, wenn wir beide unser Debüt feiern dürfen, um zu zeigen, was wir draufhaben und damit unseren Verein hier bei der U 21 zu repräsentieren.

DFB.de: Was erwarten Sie von den anstehenden Länderspielen?

Jaeckel: Auf jeden Fall zwei Siege. Die Mannschaft ist hochmotiviert, um in beiden Spielen eine Top-Leistung zu bringen und dann am Ende die EM-Qualifikation einzutüten.

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