Jacqueline Meißner und Essen: "Diesmal sind wir perfekt gestartet"

Die SGS Essen ist das Überraschungsteam der bisherigen Saison in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Nach dem 3:0 bei der TSG Hoffenheim belegt die Mannschaft von Trainer Markus Högner Rang vier. Im DFB.de-Interview spricht Essens Kapitänin Jacqueline Meißner (29) über den aktuellen Höhenflug, die Ziele für das DFB-Pokalachtelfinale am Samstag (ab 14 Uhr) gegen den 1. FC Köln und ihre zwölf Jahre, die sie nun ohne Unterbrechung für den Klub aus dem Ruhrgebiet spielt.

DFB.de: Jacqueline Meißner, am vergangenen Wochenende ist Ihnen ein 3:0 bei der heimstarken TSG Hoffenheim gelungen. War das aus Ihrer Sicht ein echtes Ausrufezeichen?

Jacqueline Meißner: Ja, das kann man schon so sehen. Aber es war nicht unser erstes Ausrufezeichen in dieser Saison. Wir sind ja schon mit einem 2:0 gegen Eintracht Frankfurt in die Saison gestartet. Damit hatten vermutlich auch nicht viele gerechnet. Es ist schön, dass wir im Moment Woche für Woche unsere Leistung auf den Rasen bringen. Vor allem defensiv stehen wir sehr gut und vorne sind wir extrem effektiv.

DFB.de: War das auch das Erfolgsgeheimnis in Hoffenheim?

Meißner: Ich denke schon. Die Hoffenheimerinnen haben viel Druck gemacht. Es war auch lange ein enges Duell. Aber wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Spätestens nach dem 3:0 war mir klar, dass wir uns die drei Punkte nicht mehr nehmen lassen.

DFB.de: Auffällig ist tatsächlich, dass Sie nach acht Begegnungen erst sechs Gegentreffer kassiert haben…

Meißner: Aber das ist nicht nur ein Verdienst der Abwehrspielerinnen und unserer Torhüterin, sondern des gesamten Teams. Die Defensivarbeit fängt mit dem Pressing der Angreiferinnen an und geht mit dem Mittelfeld weiter. Derzeit funktioniert es als Kollektiv einfach richtig gut. Wir haben uns auch in dieser Hinsicht im Vergleich zu den vergangenen Jahren weiterentwickelt.

DFB.de: Sie belegen nun Rang vier, punktgleich mit der TSG Hoffenheim auf Platz drei. Wie gerne schauen Sie aktuell auf die Tabelle?

Meißner: Das ist natürlich ein schöner Anblick. Aber ich bin mittlerweile seit 2011 in Essen und war auch schon hier, als wir vor einigen Jahren in ähnlichen Regionen unterwegs waren. Es fühlt sich einfach gut an, dass wir jetzt wieder oben mit dabei sind. Das gibt uns viel Selbstvertrauen für die Aufgaben, die noch bis Weihnachten auf dem Programm stehen. Wir haben uns bereits jetzt ein gutes Punktepolster erarbeitet. Denn für mich geht es nach wie vor in erster Linie darum, so früh wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Wir sind definitiv auf einem sehr guten Weg.

DFB.de: Kann Sie dieser Weg auch auf Platz drei führen und damit in die Champions League?

Meißner: Ich glaube schon, dass in dieser Saison viel möglich ist. Klar wäre es schön, wenn wir lange oben mit dabeibleiben könnten. Aber wir im Team sind sehr bodenständig und schauen lieber immer nur auf die nächste Begegnung. Wenn wir auf diesem Weg wirklich den dritten Platz erreichen sollten, wird sich sicher niemand dagegen wehren. Das ist jedoch noch weit weg. Und klar ist auch, dass das Erreichen der Champions League kein Ziel ist, das wir uns gesetzt haben.

DFB.de: Ist es vielleicht eher ein Traum, mit der SGS Essen mal international zu spielen?

Meißner: Natürlich ist das ein Traum für mich. Ich denke, dass jede Spielerin den Traum hat, irgendwann mal Champions League zu spielen. Es wäre schön, mit Essen diesen Schritt gehen zu können. Das wäre ähnlich zu bewerten, wie unser erstmaliger Einzug ins DFB-Pokalfinale im Jahr 2014. Aber ehrlich gesagt, möchte ich gar nicht so weit nach vorne schauen.

DFB.de: Zur Wahrheit gehört auch, dass die beiden vergangenen Jahre mit den Platzierungen zehn und sieben nicht so optimal verlaufen sind. War für Sie absehbar, dass es plötzlich so gut laufen könnte?

Meißner: Nein, überhaupt nicht. Ganz viel hängt immer davon ab, wie man in eine Saison kommt. Und diesmal sind wir wirklich perfekt gestartet. Wir verfolgen einfach einen sehr genauen Plan. Wir wollen junge Spielerinnen ausbilden und diese möglichst lange hier halten. Ich habe den Eindruck, dass wir gerade im übertragenen Sinne die Ernte dafür einfahren. Wir haben in den beiden vergangenen Jahren Erfahrungen gesammelt, die uns jetzt weiterbringen. Außerdem sind wir eingespielt. Beides sind wichtige Faktoren für unseren Erfolg.

DFB.de: Welche Rolle nehmen Sie als erfahrene Spielerin in diesem extrem jungen Kader ein?

Meißner: Es ist schwierig, meine eigene Rolle einzuschätzen. Ich möchte vorangehen und der Mannschaft helfen. Ich war ja selbst sehr jung, als ich hier angefangen habe. Und damals habe ich mich gefreut, wenn mir ältere Spielerinnen geholfen haben. Diese Rolle möchte ich nun übernehmen. Das ist mein Anspruch. Ich bin jetzt seit über zwölf Jahren hier und habe diese Vereinstreue nie bereut. Es macht mir Spaß, für diesen Verein zu spielen und ich werde sicher auch nicht mehr wechseln. Ich bin sehr heimatverbunden. Die SGS Essen ist für mich ein Herzensverein. Ich habe hier viel erreicht und erlebt.

DFB.de: Sie haben es unter anderem auch vor einigen Jahren in die Nationalmannschaft geschafft. Ist ein Comeback dort für Sie noch ein Thema?

Meißner: Ich möchte es so ausdrücken: Ich mache mir darüber keine Gedanken. Ich kann es nur mit meinen Leistungen im Verein beeinflussen. Wenn die stimmen, klappt es vielleicht nochmal. Wir werden sehen… Im Moment liegt mein Fokus aber ganz klar auf der SGS Essen.

DFB.de: Weiter geht es am Samstag mit dem Duell im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den 1. FC Köln. Was erwartet Sie dort?

Meißner: Spiele gegen den 1. FC Köln sind immer enge Angelegenheiten. Wir wollen den Schwung aus der Liga in den DFB-Pokal mitnehmen. Unser Ziel ist jetzt das Erreichen des Viertelfinals.

DFB.de: Und dann des Endspiels in Köln?

Meißner: Warum nicht? Ich war schon zweimal mit Essen im DFB-Pokalfinale. Leider haben wir zweimal verloren. Aller guten Dinge sind drei. Auf geht’s!

DFB.de: In der Google Pixel Frauen-Bundesliga stehen bis zur Winterpause noch die Begegnungen gegen den SC Freiburg und erneut den 1. FC Köln auf dem Programm. Eine gute Konstellation, um sich zu Weihnachten oben festsetzen zu können?

Meißner: Ja, ich hoffe es. Wir wollen die maximal mögliche Anzahl an Punkten holen. Dann könnten wir uns tatsächlich oben etwas festkrallen. Wir wollen allen zeigen, die nicht mit uns gerechnet haben, dass dies ein Fehler war: Wir sind hier und wir bleiben hier! Wer nach oben will, muss an uns erstmal vorbeikommen.

[sw]

Die SGS Essen ist das Überraschungsteam der bisherigen Saison in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Nach dem 3:0 bei der TSG Hoffenheim belegt die Mannschaft von Trainer Markus Högner Rang vier. Im DFB.de-Interview spricht Essens Kapitänin Jacqueline Meißner (29) über den aktuellen Höhenflug, die Ziele für das DFB-Pokalachtelfinale am Samstag (ab 14 Uhr) gegen den 1. FC Köln und ihre zwölf Jahre, die sie nun ohne Unterbrechung für den Klub aus dem Ruhrgebiet spielt.

DFB.de: Jacqueline Meißner, am vergangenen Wochenende ist Ihnen ein 3:0 bei der heimstarken TSG Hoffenheim gelungen. War das aus Ihrer Sicht ein echtes Ausrufezeichen?

Jacqueline Meißner: Ja, das kann man schon so sehen. Aber es war nicht unser erstes Ausrufezeichen in dieser Saison. Wir sind ja schon mit einem 2:0 gegen Eintracht Frankfurt in die Saison gestartet. Damit hatten vermutlich auch nicht viele gerechnet. Es ist schön, dass wir im Moment Woche für Woche unsere Leistung auf den Rasen bringen. Vor allem defensiv stehen wir sehr gut und vorne sind wir extrem effektiv.

DFB.de: War das auch das Erfolgsgeheimnis in Hoffenheim?

Meißner: Ich denke schon. Die Hoffenheimerinnen haben viel Druck gemacht. Es war auch lange ein enges Duell. Aber wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Spätestens nach dem 3:0 war mir klar, dass wir uns die drei Punkte nicht mehr nehmen lassen.

DFB.de: Auffällig ist tatsächlich, dass Sie nach acht Begegnungen erst sechs Gegentreffer kassiert haben…

Meißner: Aber das ist nicht nur ein Verdienst der Abwehrspielerinnen und unserer Torhüterin, sondern des gesamten Teams. Die Defensivarbeit fängt mit dem Pressing der Angreiferinnen an und geht mit dem Mittelfeld weiter. Derzeit funktioniert es als Kollektiv einfach richtig gut. Wir haben uns auch in dieser Hinsicht im Vergleich zu den vergangenen Jahren weiterentwickelt.

DFB.de: Sie belegen nun Rang vier, punktgleich mit der TSG Hoffenheim auf Platz drei. Wie gerne schauen Sie aktuell auf die Tabelle?

Meißner: Das ist natürlich ein schöner Anblick. Aber ich bin mittlerweile seit 2011 in Essen und war auch schon hier, als wir vor einigen Jahren in ähnlichen Regionen unterwegs waren. Es fühlt sich einfach gut an, dass wir jetzt wieder oben mit dabei sind. Das gibt uns viel Selbstvertrauen für die Aufgaben, die noch bis Weihnachten auf dem Programm stehen. Wir haben uns bereits jetzt ein gutes Punktepolster erarbeitet. Denn für mich geht es nach wie vor in erster Linie darum, so früh wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Wir sind definitiv auf einem sehr guten Weg.

DFB.de: Kann Sie dieser Weg auch auf Platz drei führen und damit in die Champions League?

Meißner: Ich glaube schon, dass in dieser Saison viel möglich ist. Klar wäre es schön, wenn wir lange oben mit dabeibleiben könnten. Aber wir im Team sind sehr bodenständig und schauen lieber immer nur auf die nächste Begegnung. Wenn wir auf diesem Weg wirklich den dritten Platz erreichen sollten, wird sich sicher niemand dagegen wehren. Das ist jedoch noch weit weg. Und klar ist auch, dass das Erreichen der Champions League kein Ziel ist, das wir uns gesetzt haben.

DFB.de: Ist es vielleicht eher ein Traum, mit der SGS Essen mal international zu spielen?

Meißner: Natürlich ist das ein Traum für mich. Ich denke, dass jede Spielerin den Traum hat, irgendwann mal Champions League zu spielen. Es wäre schön, mit Essen diesen Schritt gehen zu können. Das wäre ähnlich zu bewerten, wie unser erstmaliger Einzug ins DFB-Pokalfinale im Jahr 2014. Aber ehrlich gesagt, möchte ich gar nicht so weit nach vorne schauen.

DFB.de: Zur Wahrheit gehört auch, dass die beiden vergangenen Jahre mit den Platzierungen zehn und sieben nicht so optimal verlaufen sind. War für Sie absehbar, dass es plötzlich so gut laufen könnte?

Meißner: Nein, überhaupt nicht. Ganz viel hängt immer davon ab, wie man in eine Saison kommt. Und diesmal sind wir wirklich perfekt gestartet. Wir verfolgen einfach einen sehr genauen Plan. Wir wollen junge Spielerinnen ausbilden und diese möglichst lange hier halten. Ich habe den Eindruck, dass wir gerade im übertragenen Sinne die Ernte dafür einfahren. Wir haben in den beiden vergangenen Jahren Erfahrungen gesammelt, die uns jetzt weiterbringen. Außerdem sind wir eingespielt. Beides sind wichtige Faktoren für unseren Erfolg.

DFB.de: Welche Rolle nehmen Sie als erfahrene Spielerin in diesem extrem jungen Kader ein?

Meißner: Es ist schwierig, meine eigene Rolle einzuschätzen. Ich möchte vorangehen und der Mannschaft helfen. Ich war ja selbst sehr jung, als ich hier angefangen habe. Und damals habe ich mich gefreut, wenn mir ältere Spielerinnen geholfen haben. Diese Rolle möchte ich nun übernehmen. Das ist mein Anspruch. Ich bin jetzt seit über zwölf Jahren hier und habe diese Vereinstreue nie bereut. Es macht mir Spaß, für diesen Verein zu spielen und ich werde sicher auch nicht mehr wechseln. Ich bin sehr heimatverbunden. Die SGS Essen ist für mich ein Herzensverein. Ich habe hier viel erreicht und erlebt.

DFB.de: Sie haben es unter anderem auch vor einigen Jahren in die Nationalmannschaft geschafft. Ist ein Comeback dort für Sie noch ein Thema?

Meißner: Ich möchte es so ausdrücken: Ich mache mir darüber keine Gedanken. Ich kann es nur mit meinen Leistungen im Verein beeinflussen. Wenn die stimmen, klappt es vielleicht nochmal. Wir werden sehen… Im Moment liegt mein Fokus aber ganz klar auf der SGS Essen.

DFB.de: Weiter geht es am Samstag mit dem Duell im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den 1. FC Köln. Was erwartet Sie dort?

Meißner: Spiele gegen den 1. FC Köln sind immer enge Angelegenheiten. Wir wollen den Schwung aus der Liga in den DFB-Pokal mitnehmen. Unser Ziel ist jetzt das Erreichen des Viertelfinals.

DFB.de: Und dann des Endspiels in Köln?

Meißner: Warum nicht? Ich war schon zweimal mit Essen im DFB-Pokalfinale. Leider haben wir zweimal verloren. Aller guten Dinge sind drei. Auf geht’s!

DFB.de: In der Google Pixel Frauen-Bundesliga stehen bis zur Winterpause noch die Begegnungen gegen den SC Freiburg und erneut den 1. FC Köln auf dem Programm. Eine gute Konstellation, um sich zu Weihnachten oben festsetzen zu können?

Meißner: Ja, ich hoffe es. Wir wollen die maximal mögliche Anzahl an Punkten holen. Dann könnten wir uns tatsächlich oben etwas festkrallen. Wir wollen allen zeigen, die nicht mit uns gerechnet haben, dass dies ein Fehler war: Wir sind hier und wir bleiben hier! Wer nach oben will, muss an uns erstmal vorbeikommen.

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