Jacobsen erwartet "offenen Schlagabtausch"

Mit dem Drittligisten SV 07 Elversberg schaltete Thore Jacobsen im DFB-Pokal bereits Bayer 04 Leverkusen (4:3) aus. Der 25 Jahre alte ehemalige U 20-Nationalspieler hat sich für die Zweitrundenpartie heute (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) gegen den Bundesligisten VfL Bochum erneut viel vorgenommen. Im DFB.de-Interview spricht der Mittelfeldspieler mit Mitarbeiter Peter Haidinger über das Duell.

DFB.de: Nach dem sensationellen 4:3-Coup gegen Bayer 04 Leverkusen geht es in der zweiten Runde des DFB-Pokals für die SV 07 Elversberg erneut gegen einen Bundesligisten. Wie schätzen Sie den VfL Bochum ein, Herr Jacobsen?

Jacobsen: Zwischen Champions League-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen und dem VfL Bochum bestehen auf den ersten Blick große Unterschiede. Dennoch glaube ich nicht, dass es deshalb für uns leichter werden wird. Ich hatte den Eindruck, dass Bayer 04 uns in der ersten Runde etwas unterschätzt hatte. Mittlerweile haben die Leute aber verstanden, dass unsere Leistung keine Eintagsfliege war und wir auch konstant in der Liga unsere Qualität auf den Platz bringen.

DFB.de: Der VfL Bochum ist nicht gut gestartet, hat aber kürzlich mit seinem neuen Trainer Thomas Letsch mit dem 3:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt ein Ausrufezeichen gesetzt, ehe es zuletzt ein 1:4 beim VfB Stuttgart gab. Erwarten Sie ein ähnliches Torfestival wie gegen Bayer 04 Leverkusen?

Jacobsen: Ich hätte kein Problem damit, wenn es für uns wieder ähnlich ablaufen würde. (lacht) Ich denke, die Zuschauer dürfen sich auf einen offenen Schlagabtausch freuen.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um sich erneut gegen einen Erstligisten durchzusetzen?

Jacobsen: Wir müssen mutig agieren und versuchen, dem VfL Bochum unser Spiel aufzuzwingen. Ich gehe davon aus, dass der Bundesligist uns alles abverlangen wird. Darauf müssen wir vorbereitet sein.

DFB.de: Sie haben einen großen Teil Ihrer Karriere in Norddeutschland beim Hamburger SV und später beim SV Werder Bremen verbracht. Warum haben Sie ihre "Komfortzone" verlassen und sich mit der SV 07 Elversberg einem Aufsteiger in die 3. Liga angeschlossen?

Jacobsen: Das zurückliegende Jahr war nicht ganz so einfach für mich. Bei Werder Bremen hatte ich mir während der Vorbereitung das Kreuzband gerissen. Danach war für mich wichtig, dass ich schnellstmöglich wieder Wettkampfpraxis bekomme. Die Spiele, die ich mir vorher von der SV 07 Elversberg angeschaut hatte, sowie die Gespräche mit den Verantwortlichen waren durchweg positiv. Meine guten Eindrücke, die ich vom Verein gesammelt hatte, wurden inzwischen auch voll bestätigt.

DFB.de: Mit der SVE haben Sie nicht nur im DFB-Pokal, sondern auch in der 3. Liga einen Traumstart hingelegt und sind nach zwölf Spieltagen Spitzenreiter. Müssen Sie sich manchmal zwicken, wenn Sie auf die Tabelle schauen?

Jacobsen: Ehrlich gesagt: Nein. Ich wusste bereits nach der ersten Trainingseinheit, dass wir über viel Qualität im Kader verfügen. Andererseits schaue und beschäftige ich mich nicht mit der Tabelle, richte den Fokus lieber jeweils auf das kommende Spiel.

DFB.de: Welchen Einfluss hatte das 5:1 zum Saisonauftakt bei Rot-Weiss Essen für die bislang positive Entwicklung?

Jacobsen: Es sah zu Beginn gar nicht danach aus, dass wir so gut aus den Startlöchern kommen würden. Die Partie war recht ausgeglichen. Keiner wusste, in welche Richtung es sich entwickeln würde. Wir haben diese Prüfung vor ausverkauftem Haus bestanden und in Essen gezeigt, dass sehr viel Potential in unserem Kader steckt. Das Erfolgserlebnis hat uns Selbstvertrauen gegeben und sicherlich bei den folgenden Aufgaben geholfen.

DFB.de: Was zeichnet das Team der SV 07 Elversberg generell aus?

Jacobsen: Die Truppe ist zusammengeblieben und daher gut eingespielt. Auch in schlechteren Phasen eines Spiels verteidigen wir alles gemeinsam weg. Jeder kann sich auf dem Platz auf seinen Mitspieler verlassen.

DFB.de: Welchen Anteil hat SVE-Trainer Horst Steffen am sportlichen Erfolg und wie würden Sie seine Persönlichkeit beschreiben?

Jacobsen: Horst Steffen verlangt viel von uns, verfolgt immer den spielerischen Ansatz. Er ist ein ruhiger Trainer, der genau weiß, in welchen Momenten er durchgreifen und dazwischengehen muss. Die Attribute Zuckerbrot und Peitsche treffen bei ihm zu.

DFB.de: Sie haben für Deutschland sämtliche U-Nationalmannschaften durchlaufen. Dennoch hat es für Sie beim SV Werder Bremen nicht für einen Bundesligaeinsatz gereicht. Was waren die Gründe dafür?

Jacobsen: Manchmal benötigt man im Fußball auch das Quäntchen Glück, um ganz oben einzuschlagen. In meinem Fall war ich nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

DFB.de: Wie meinen Sie das?

Jacobsen: Als ich bei Werder Bremen unter Florian Kohfeldt zu den Profis hochgezogen wurde, hatte das Team die Saison auf dem achten Tabellenplatz abgeschlossen. Die Konkurrenz auf meiner Position war riesengroß. Nach meiner Leihe zum 1. FC Magdeburg hatten sich bei Werder drei von vier Spielern auf meiner Position verletzt. Irgendwie hat es vom Timing nicht gepasst.

DFB.de: Für den SV Werder Bremen standen Sie im Spiel gegen Rekordmeister FC Bayern München zumindest einmal im Profikader, kamen aber nicht zum Einsatz. Was ist Ihnen vom 2:5 vor 75.000 Zuschauer*innen in Erinnerung geblieben?

Jacobsen: Das war eine riesige Erfahrung für mich. Ich hatte mich riesig gefreut, wäre auch gerne auf dem Feld dabei gewesen. Aber der Spielverlauf hatte es damals nicht hergegeben.

DFB.de: Zurück zur Aktualität: Sie haben sich kürzlich einen Nasenbeinbruch zugezogen. Wie kommen Sie mit der eigens für Sie angefertigten Carbonmaske zurecht?

Jacobsen: Es hat einige Zeit benötigt, um mich daran zu gewöhnen. Teamkollegen, die schon einmal mit einer Maske gespielte hatten, warnten mich wegen der eingeschränkten Sichtweise. Für mich ist diese Erfahrung neu. Allerdings muss ich sagen, dass ich überhaupt keine Einschränkungen verspüre und über ein optimales Sichtfeld verfüge. Von daher steht meinem Einsatz nichts im Wege.

DFB.de: Zum Abschluss mal Hand aufs Herz: Wäre Ihnen ein Durchmarsch mit der SVE in der 3. Liga oder ein Weiterkommen im DFB-Pokal lieber?

Jacobsen: Das ist für mich leicht zu beantworten. Wenn ich es mir aussuchen dürfte, würde ich den Aufstieg in die 2. Bundesliga bevorzugen. Der gesamte Klub und auch wir Spieler hätten für das gesamte nächste Jahr mehr davon. Dennoch würde ich mich gegen ein Erreichen des Achtelfinales im DFB-Pokal auch nicht wehren. (lacht)

[mspw]

Mit dem Drittligisten SV 07 Elversberg schaltete Thore Jacobsen im DFB-Pokal bereits Bayer 04 Leverkusen (4:3) aus. Der 25 Jahre alte ehemalige U 20-Nationalspieler hat sich für die Zweitrundenpartie heute (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) gegen den Bundesligisten VfL Bochum erneut viel vorgenommen. Im DFB.de-Interview spricht der Mittelfeldspieler mit Mitarbeiter Peter Haidinger über das Duell.

DFB.de: Nach dem sensationellen 4:3-Coup gegen Bayer 04 Leverkusen geht es in der zweiten Runde des DFB-Pokals für die SV 07 Elversberg erneut gegen einen Bundesligisten. Wie schätzen Sie den VfL Bochum ein, Herr Jacobsen?

Jacobsen: Zwischen Champions League-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen und dem VfL Bochum bestehen auf den ersten Blick große Unterschiede. Dennoch glaube ich nicht, dass es deshalb für uns leichter werden wird. Ich hatte den Eindruck, dass Bayer 04 uns in der ersten Runde etwas unterschätzt hatte. Mittlerweile haben die Leute aber verstanden, dass unsere Leistung keine Eintagsfliege war und wir auch konstant in der Liga unsere Qualität auf den Platz bringen.

DFB.de: Der VfL Bochum ist nicht gut gestartet, hat aber kürzlich mit seinem neuen Trainer Thomas Letsch mit dem 3:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt ein Ausrufezeichen gesetzt, ehe es zuletzt ein 1:4 beim VfB Stuttgart gab. Erwarten Sie ein ähnliches Torfestival wie gegen Bayer 04 Leverkusen?

Jacobsen: Ich hätte kein Problem damit, wenn es für uns wieder ähnlich ablaufen würde. (lacht) Ich denke, die Zuschauer dürfen sich auf einen offenen Schlagabtausch freuen.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um sich erneut gegen einen Erstligisten durchzusetzen?

Jacobsen: Wir müssen mutig agieren und versuchen, dem VfL Bochum unser Spiel aufzuzwingen. Ich gehe davon aus, dass der Bundesligist uns alles abverlangen wird. Darauf müssen wir vorbereitet sein.

DFB.de: Sie haben einen großen Teil Ihrer Karriere in Norddeutschland beim Hamburger SV und später beim SV Werder Bremen verbracht. Warum haben Sie ihre "Komfortzone" verlassen und sich mit der SV 07 Elversberg einem Aufsteiger in die 3. Liga angeschlossen?

Jacobsen: Das zurückliegende Jahr war nicht ganz so einfach für mich. Bei Werder Bremen hatte ich mir während der Vorbereitung das Kreuzband gerissen. Danach war für mich wichtig, dass ich schnellstmöglich wieder Wettkampfpraxis bekomme. Die Spiele, die ich mir vorher von der SV 07 Elversberg angeschaut hatte, sowie die Gespräche mit den Verantwortlichen waren durchweg positiv. Meine guten Eindrücke, die ich vom Verein gesammelt hatte, wurden inzwischen auch voll bestätigt.

DFB.de: Mit der SVE haben Sie nicht nur im DFB-Pokal, sondern auch in der 3. Liga einen Traumstart hingelegt und sind nach zwölf Spieltagen Spitzenreiter. Müssen Sie sich manchmal zwicken, wenn Sie auf die Tabelle schauen?

Jacobsen: Ehrlich gesagt: Nein. Ich wusste bereits nach der ersten Trainingseinheit, dass wir über viel Qualität im Kader verfügen. Andererseits schaue und beschäftige ich mich nicht mit der Tabelle, richte den Fokus lieber jeweils auf das kommende Spiel.

DFB.de: Welchen Einfluss hatte das 5:1 zum Saisonauftakt bei Rot-Weiss Essen für die bislang positive Entwicklung?

Jacobsen: Es sah zu Beginn gar nicht danach aus, dass wir so gut aus den Startlöchern kommen würden. Die Partie war recht ausgeglichen. Keiner wusste, in welche Richtung es sich entwickeln würde. Wir haben diese Prüfung vor ausverkauftem Haus bestanden und in Essen gezeigt, dass sehr viel Potential in unserem Kader steckt. Das Erfolgserlebnis hat uns Selbstvertrauen gegeben und sicherlich bei den folgenden Aufgaben geholfen.

DFB.de: Was zeichnet das Team der SV 07 Elversberg generell aus?

Jacobsen: Die Truppe ist zusammengeblieben und daher gut eingespielt. Auch in schlechteren Phasen eines Spiels verteidigen wir alles gemeinsam weg. Jeder kann sich auf dem Platz auf seinen Mitspieler verlassen.

DFB.de: Welchen Anteil hat SVE-Trainer Horst Steffen am sportlichen Erfolg und wie würden Sie seine Persönlichkeit beschreiben?

Jacobsen: Horst Steffen verlangt viel von uns, verfolgt immer den spielerischen Ansatz. Er ist ein ruhiger Trainer, der genau weiß, in welchen Momenten er durchgreifen und dazwischengehen muss. Die Attribute Zuckerbrot und Peitsche treffen bei ihm zu.

DFB.de: Sie haben für Deutschland sämtliche U-Nationalmannschaften durchlaufen. Dennoch hat es für Sie beim SV Werder Bremen nicht für einen Bundesligaeinsatz gereicht. Was waren die Gründe dafür?

Jacobsen: Manchmal benötigt man im Fußball auch das Quäntchen Glück, um ganz oben einzuschlagen. In meinem Fall war ich nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

DFB.de: Wie meinen Sie das?

Jacobsen: Als ich bei Werder Bremen unter Florian Kohfeldt zu den Profis hochgezogen wurde, hatte das Team die Saison auf dem achten Tabellenplatz abgeschlossen. Die Konkurrenz auf meiner Position war riesengroß. Nach meiner Leihe zum 1. FC Magdeburg hatten sich bei Werder drei von vier Spielern auf meiner Position verletzt. Irgendwie hat es vom Timing nicht gepasst.

DFB.de: Für den SV Werder Bremen standen Sie im Spiel gegen Rekordmeister FC Bayern München zumindest einmal im Profikader, kamen aber nicht zum Einsatz. Was ist Ihnen vom 2:5 vor 75.000 Zuschauer*innen in Erinnerung geblieben?

Jacobsen: Das war eine riesige Erfahrung für mich. Ich hatte mich riesig gefreut, wäre auch gerne auf dem Feld dabei gewesen. Aber der Spielverlauf hatte es damals nicht hergegeben.

DFB.de: Zurück zur Aktualität: Sie haben sich kürzlich einen Nasenbeinbruch zugezogen. Wie kommen Sie mit der eigens für Sie angefertigten Carbonmaske zurecht?

Jacobsen: Es hat einige Zeit benötigt, um mich daran zu gewöhnen. Teamkollegen, die schon einmal mit einer Maske gespielte hatten, warnten mich wegen der eingeschränkten Sichtweise. Für mich ist diese Erfahrung neu. Allerdings muss ich sagen, dass ich überhaupt keine Einschränkungen verspüre und über ein optimales Sichtfeld verfüge. Von daher steht meinem Einsatz nichts im Wege.

DFB.de: Zum Abschluss mal Hand aufs Herz: Wäre Ihnen ein Durchmarsch mit der SVE in der 3. Liga oder ein Weiterkommen im DFB-Pokal lieber?

Jacobsen: Das ist für mich leicht zu beantworten. Wenn ich es mir aussuchen dürfte, würde ich den Aufstieg in die 2. Bundesliga bevorzugen. Der gesamte Klub und auch wir Spieler hätten für das gesamte nächste Jahr mehr davon. Dennoch würde ich mich gegen ein Erreichen des Achtelfinales im DFB-Pokal auch nicht wehren. (lacht)

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