Olympiasiegerin Islacker: Drei Generationen, eine Leidenschaft

Ihren Nachnamen kennt in Essen jedes Kind: Mandy Islacker stammt aus einer prominenten Fußballfamilie und soll beim FC Bayern München ebenso für Tore sorgen wie in der Frauen-Nationalmannschaft, mit der sie am Samstag (ab 14 Uhr, live im ZDF) zum Auftakt der WM-Qualifikation in Ingolstadt auf Slowenien trifft. Die Familie fiebert immer mit.

Mandy Islacker kann es nicht gefährlich genug sein. "Ich bin ein kleiner Adrenalinjunkie", sagt die 29-Jährige über sich selbst. In den Tagen vor dem Start in die neue Saison der Allianz Frauen-Bundesliga hatte Bayern-Trainer Thomas Wörle im Trainingslager in Werfenweng bei Salzburg in Österreich Teambuilding-Maßnahmen in den Fokus gerückt. Die Spielerinnen des FC Bayern stürzten sich an einem Drahtseil ins Tal und kletterten in luftiger Höhe in einem Hochseilgarten herum. "Das war genau mein Ding", sagt Mandy Islacker, "auf der Seilbahn waren wir bis zu 85 km/h schnell." Im normalen Alltag lebt sie ihren Hang zur Gefahr zwar kaum aus, erzählt die Stürmerin, aber Muffensausen oder Schwindelgefühle, "die habe ich nicht".

Rückkehr zum FC Bayern

Muffensausen und Schwindelgefühle wären auch schlechte Ratgeber bei ihrem neuen Lebensabschnitt. In diesem Sommer kehrte sie nach sieben Jahren in der Fremde wieder zum FC Bayern zurück, für den sie bereits von 2007 bis 2010 gespielt hat. Die Fußstapfen, in die Mandy Islacker bei ihrem ehemaligen Klub tritt, sind dabei keine kleinen. Sie soll Vivianne Miedema ersetzen, die in den vergangenen Jahren stets die Treffsicherste in Wörles Kader war und zuletzt beim EM-Sieg der Niederlande einer der Stars des Turniers gewesen ist.

Auch Mandy Islacker hat nachgewiesen, dass sie weiß, wo das Tor steht. Keine traf in den vergangenen beiden Bundesliga-Spielzeiten öfter, doch bei der EM ging sie leer aus, während Vivianne Miedema selbst im Finale munter traf. Sie denke nicht an das Erbe, das sie bei ihrer Rückkehr antritt, sagt sie. "Es bringt ja nichts, sich zusätzlich Druck aufzubauen. Und ich bin ein anderer Spielertyp." Die EM hat sie "abgehakt, ich schaue immer schnell nach vorne". Sie freut sich, dass Steffi Jones weiter Bundestrainerin ist, "mein Ziel ist die WM, aber bis dahin gibt es noch viele Etappenziele".



Ihren Nachnamen kennt in Essen jedes Kind: Mandy Islacker stammt aus einer prominenten Fußballfamilie und soll beim FC Bayern München ebenso für Tore sorgen wie in der Frauen-Nationalmannschaft, mit der sie am Samstag (ab 14 Uhr, live im ZDF) zum Auftakt der WM-Qualifikation in Ingolstadt auf Slowenien trifft. Die Familie fiebert immer mit.

Mandy Islacker kann es nicht gefährlich genug sein. "Ich bin ein kleiner Adrenalinjunkie", sagt die 29-Jährige über sich selbst. In den Tagen vor dem Start in die neue Saison der Allianz Frauen-Bundesliga hatte Bayern-Trainer Thomas Wörle im Trainingslager in Werfenweng bei Salzburg in Österreich Teambuilding-Maßnahmen in den Fokus gerückt. Die Spielerinnen des FC Bayern stürzten sich an einem Drahtseil ins Tal und kletterten in luftiger Höhe in einem Hochseilgarten herum. "Das war genau mein Ding", sagt Mandy Islacker, "auf der Seilbahn waren wir bis zu 85 km/h schnell." Im normalen Alltag lebt sie ihren Hang zur Gefahr zwar kaum aus, erzählt die Stürmerin, aber Muffensausen oder Schwindelgefühle, "die habe ich nicht".

Rückkehr zum FC Bayern

Muffensausen und Schwindelgefühle wären auch schlechte Ratgeber bei ihrem neuen Lebensabschnitt. In diesem Sommer kehrte sie nach sieben Jahren in der Fremde wieder zum FC Bayern zurück, für den sie bereits von 2007 bis 2010 gespielt hat. Die Fußstapfen, in die Mandy Islacker bei ihrem ehemaligen Klub tritt, sind dabei keine kleinen. Sie soll Vivianne Miedema ersetzen, die in den vergangenen Jahren stets die Treffsicherste in Wörles Kader war und zuletzt beim EM-Sieg der Niederlande einer der Stars des Turniers gewesen ist.

Auch Mandy Islacker hat nachgewiesen, dass sie weiß, wo das Tor steht. Keine traf in den vergangenen beiden Bundesliga-Spielzeiten öfter, doch bei der EM ging sie leer aus, während Vivianne Miedema selbst im Finale munter traf. Sie denke nicht an das Erbe, das sie bei ihrer Rückkehr antritt, sagt sie. "Es bringt ja nichts, sich zusätzlich Druck aufzubauen. Und ich bin ein anderer Spielertyp." Die EM hat sie "abgehakt, ich schaue immer schnell nach vorne". Sie freut sich, dass Steffi Jones weiter Bundestrainerin ist, "mein Ziel ist die WM, aber bis dahin gibt es noch viele Etappenziele".

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Opa "Penny" Islacker: Meister mit Essen

Das Turnier hat sie im Kreis ihrer Familie verarbeitet, und das kommt nicht von ungefähr, denn bei Mandy Islacker sind die Wurzeln noch mehr mit dem Fußball verwoben als bei anderen. Ihr Opa Franz "Penny" Islacker wurde 1955 mit Essen Deutscher Meister, er spielte einst mit Helmut Rahn. Papa Frank Islacker hatte etwas Pech, in seinem dritten Bundesligaspiel für den VfL Bochum erlitt sein Knie Totalschaden. Karriereende. Aber die Tochter lässt die Familientraditon aufleben. "Drei Generationen, eine Leidenschaft", sagt sie, "wir sind alle drei Stürmer, nur bin ich der einzige Linksfuß."

Ihren Opa lernte sie leider nie kennen, dennoch ist sie stolz auf ihn, sie hat schon viele Geschichten gehört. Als sie nach der Schule ein Jahr in einem Krankenhaus gearbeitet hat, trug sie ein Namensschild. So kam es immer wieder vor, dass sie ältere Patienten auf ihren Großvater ansprachen. Mit jeder Anekdote vervollständigte sich die Familiengeschichte. "Das war süß."

Keine Angst vor Schürfwunden

Dabei traute ihr Papa ihr gar nicht zu, dem Fußball lange treu zu bleiben. "Wenn die Kleine das erste Mal auf Asche hinfällt, hört sie gleich wieder auf, sie hat dann eh keine Lust mehr, wenn sie die erste Schürfwunde hat", sagte er einst zu seiner Frau. Aber die Tochter gab nicht auf. Wie viele Schürfwunden sie ertrug? "Puh, ganz schön viele, und auf Asche hinfallen, das ist schon fies. Gibt es ja heute gar nicht mehr. Aber Papa hat dann bald eingesehen, dass er mit seiner Einschätzung falschlag und ich ehrlich Spaß am Fußball habe."

Es gab dann nur eine Bedingung: "Ich durfte mir nie die Haare abschneiden", erzählt sie mit einem Lachen. Bis heute ist der Zopf ein Markenzeichen, egal, ob sich der kleine Adrenalinjunkie in den Zweikampf stürzt, Tore erschnüffelt oder auf einem Drahtseil in die Tiefe saust. Alles für die Familienehre. "Mein Opa war Meister, Papa spielte Bundesliga, ich bin Olympiasiegerin - es ist doch schön, wenn ich die Familientradition weiterführe. Am liebsten mit noch ein paar Titeln." Mit dem FC Bayern und der Nationalmannschaft.

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