Isabel Kerschowski und Turbine: "Wir sind schwer zu besiegen"

Isabel Kerschowski ist zurück bei Turbine Potsdam - bei dem Verein, bei dem die 34 Jahre alte Defensivallrounderin ihre Karriere einst gestartet hat. Am Samstag (ab 14 Uhr, live auf MagentaTV) trifft sie mit Turbine auf den Tabellenzweiten VfL Wolfsburg. Im DFB.de-Interview spricht die 21-malige deutsche Nationalspielerin über ihre Rückkehr in die Heimat, das Duell mit ihrem Ex-Verein und den Traum von der Qualifikation für die Champions League.

DFB.de: Isabel Kerschowski, wie wichtig ist die Begegnung gegen Wolfsburg für Potsdam?

Isabel Kerschowski: Es ist eine große Chance für uns, den Anschluss an die Spitzengruppe zu halten. Wir haben in der ersten Saisonhälfte gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist. Leider haben wir einige Punkte liegen gelassen, die uns jetzt für eine noch bessere Platzierung fehlen. Hinzu kam die eine oder andere unglückliche Aktion - ich denke zum Beispiel an den Ausgleichstreffer beim 1:1 gegen Bayern München, das war aus meiner Sicht kein Elfmeter. Nichtsdestotrotz ist unsere Ausgangslage gut. Ich freue mich auf die Partie gegen Wolfsburg. Da wollen wir gut ins neue Jahr starten und unsere starke Serie fortsetzen.

DFB.de: Ihre letzte Niederlage haben Sie am 10. September des vergangenen Jahres kassiert.

Kerschowski: Inklusive des DFB-Pokals haben wir seit zehn Spielen nicht mehr verloren. Im eigenen Stadion ist Turbine sogar seit April 2021 unbesiegt. Das ist eine starke Bilanz. Allerdings haben wir zu oft Unentschieden gespielt, um noch weiter oben zu stehen. Aber wir sind schwer zu besiegen. Wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg. Das wollen wir auch gegen Wolfsburg zeigen.

DFB.de: Wie schätzen Sie den VfL ein?

Kerschowski: Man wird nicht richtig schlau aus ihnen in dieser Saison. Sie haben super Spiele dabei, aber dann haben sie auch den einen oder anderen Auftritt, über den man sich wundert. Allerdings können sie mit einem Sieg gegen uns Tabellenführer werden. Wolfsburg darf man niemals abschreiben. Sie sind in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga ganz oben dabei, stehen im Viertelfinale des DFB-Pokals und der Champions League. Wir brauchen einen perfekten Tag, um gegen Wolfsburg zu bestehen. Ich erwarte ein sehr intensives und spannendes Duell.

DFB.de: Ist es für Sie mit Ihrer Wolfsburger Vergangenheit eine besondere Partie?

Kerschowski: Auf jeden Fall. Das wird auch immer so sein. Ich freue mich darauf.  Ich habe dort große Erfolge gefeiert, wir sind gemeinsam Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger geworden. Ich habe noch Kontakt zu der einen oder anderen Spielerin dort, zum Beispiel zu Almuth Schult und Anna Blässe. Mit einigen anderen habe ich in der Nationalmannschaft zusammengespielt.

DFB.de: Was macht Turbine derzeit so stark?

Kerschowski: Wir haben vielleicht nicht die besten Einzelspielerinnen, jedoch eine starke Mentalität im Team. Außerdem haben wir mit Selina Cerci und Melissa Kössler zwei Stürmerinnen vorne drin, die viel Selbstvertrauen haben und ihre Chancen derzeit sehr konsequent nutzen. Das ist auch eine Qualität. Hinzu kommt, dass wir insgesamt enger zusammengewachsen sind. Wir sind ein starkes Kollektiv. Nur gemeinsam können wir unsere Ziele erreichen.

DFB.de: Ist der dritte Platz und damit die Qualifikation für die Champions League eines der Ziele?

Kerschowski: Ja, das würde ich schon so formulieren. Es muss unser Ziel sein, wieder oben mitzuspielen. Ich denke, dass das mit unseren Möglichkeiten auch nicht unrealistisch ist. Wir haben eine gute Hinrunde gespielt - aber wir brauchen eine noch bessere Rückrunde.

DFB.de: Und im DFB-Pokal ist auch noch einiges möglich...

Kerschowski: Da treffen wir im Viertelfinale auf den Zweitligisten SV Henstedt-Ulzburg. Es muss unser Anspruch sein, unter diesen Voraussetzungen das Halbfinale zu erreichen. Und dann schauen wir mal, was noch geht.

DFB.de: Sie sind seit vergangenem Sommer zurück in Potsdam. Dort haben Sie auch Ihre Karriere begonnen. Schließt sich damit aus Ihrer Sicht ein Kreis?

Kerschowski: Ja, es ist ganz klar eine Rückkehr zu meinen Wurzeln. Ich freue mich, dass es mir die Verantwortlichen ermöglichen, hier noch einmal zu spielen. Das bedeutet mir sehr viel. Ich bin jetzt wieder zuhause. Hier habe ich meine Familie und meine Frau in meiner Nähe. Das war lange nicht der Fall. Diesen Alltag genieße ich jetzt. Und gleichzeitig kann ich auf hohem Niveau Fußball spielen. So ist es perfekt für mich.

DFB.de: Welche Rolle nehmen Sie mit Ihrer Erfahrung in der Mannschaft ein?

Kerschowski: Ich denke, dass ich in der Hinrunde eine der Stützen des Teams war. Natürlich ist mir auch der eine oder andere Fehler unterlaufen, der uns wahrscheinlich Punkte gekostet hat. Aber ich bin mit 34 Jahren topfit. Ich spreche nicht gerne über mich selbst. Aber mein Anspruch ist es natürlich, das Vertrauen zu rechtfertigen, das die Verantwortlichen mir entgegenbringen.

[sw]

Isabel Kerschowski ist zurück bei Turbine Potsdam - bei dem Verein, bei dem die 34 Jahre alte Defensivallrounderin ihre Karriere einst gestartet hat. Am Samstag (ab 14 Uhr, live auf MagentaTV) trifft sie mit Turbine auf den Tabellenzweiten VfL Wolfsburg. Im DFB.de-Interview spricht die 21-malige deutsche Nationalspielerin über ihre Rückkehr in die Heimat, das Duell mit ihrem Ex-Verein und den Traum von der Qualifikation für die Champions League.

DFB.de: Isabel Kerschowski, wie wichtig ist die Begegnung gegen Wolfsburg für Potsdam?

Isabel Kerschowski: Es ist eine große Chance für uns, den Anschluss an die Spitzengruppe zu halten. Wir haben in der ersten Saisonhälfte gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist. Leider haben wir einige Punkte liegen gelassen, die uns jetzt für eine noch bessere Platzierung fehlen. Hinzu kam die eine oder andere unglückliche Aktion - ich denke zum Beispiel an den Ausgleichstreffer beim 1:1 gegen Bayern München, das war aus meiner Sicht kein Elfmeter. Nichtsdestotrotz ist unsere Ausgangslage gut. Ich freue mich auf die Partie gegen Wolfsburg. Da wollen wir gut ins neue Jahr starten und unsere starke Serie fortsetzen.

DFB.de: Ihre letzte Niederlage haben Sie am 10. September des vergangenen Jahres kassiert.

Kerschowski: Inklusive des DFB-Pokals haben wir seit zehn Spielen nicht mehr verloren. Im eigenen Stadion ist Turbine sogar seit April 2021 unbesiegt. Das ist eine starke Bilanz. Allerdings haben wir zu oft Unentschieden gespielt, um noch weiter oben zu stehen. Aber wir sind schwer zu besiegen. Wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg. Das wollen wir auch gegen Wolfsburg zeigen.

DFB.de: Wie schätzen Sie den VfL ein?

Kerschowski: Man wird nicht richtig schlau aus ihnen in dieser Saison. Sie haben super Spiele dabei, aber dann haben sie auch den einen oder anderen Auftritt, über den man sich wundert. Allerdings können sie mit einem Sieg gegen uns Tabellenführer werden. Wolfsburg darf man niemals abschreiben. Sie sind in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga ganz oben dabei, stehen im Viertelfinale des DFB-Pokals und der Champions League. Wir brauchen einen perfekten Tag, um gegen Wolfsburg zu bestehen. Ich erwarte ein sehr intensives und spannendes Duell.

DFB.de: Ist es für Sie mit Ihrer Wolfsburger Vergangenheit eine besondere Partie?

Kerschowski: Auf jeden Fall. Das wird auch immer so sein. Ich freue mich darauf.  Ich habe dort große Erfolge gefeiert, wir sind gemeinsam Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger geworden. Ich habe noch Kontakt zu der einen oder anderen Spielerin dort, zum Beispiel zu Almuth Schult und Anna Blässe. Mit einigen anderen habe ich in der Nationalmannschaft zusammengespielt.

DFB.de: Was macht Turbine derzeit so stark?

Kerschowski: Wir haben vielleicht nicht die besten Einzelspielerinnen, jedoch eine starke Mentalität im Team. Außerdem haben wir mit Selina Cerci und Melissa Kössler zwei Stürmerinnen vorne drin, die viel Selbstvertrauen haben und ihre Chancen derzeit sehr konsequent nutzen. Das ist auch eine Qualität. Hinzu kommt, dass wir insgesamt enger zusammengewachsen sind. Wir sind ein starkes Kollektiv. Nur gemeinsam können wir unsere Ziele erreichen.

DFB.de: Ist der dritte Platz und damit die Qualifikation für die Champions League eines der Ziele?

Kerschowski: Ja, das würde ich schon so formulieren. Es muss unser Ziel sein, wieder oben mitzuspielen. Ich denke, dass das mit unseren Möglichkeiten auch nicht unrealistisch ist. Wir haben eine gute Hinrunde gespielt - aber wir brauchen eine noch bessere Rückrunde.

DFB.de: Und im DFB-Pokal ist auch noch einiges möglich...

Kerschowski: Da treffen wir im Viertelfinale auf den Zweitligisten SV Henstedt-Ulzburg. Es muss unser Anspruch sein, unter diesen Voraussetzungen das Halbfinale zu erreichen. Und dann schauen wir mal, was noch geht.

DFB.de: Sie sind seit vergangenem Sommer zurück in Potsdam. Dort haben Sie auch Ihre Karriere begonnen. Schließt sich damit aus Ihrer Sicht ein Kreis?

Kerschowski: Ja, es ist ganz klar eine Rückkehr zu meinen Wurzeln. Ich freue mich, dass es mir die Verantwortlichen ermöglichen, hier noch einmal zu spielen. Das bedeutet mir sehr viel. Ich bin jetzt wieder zuhause. Hier habe ich meine Familie und meine Frau in meiner Nähe. Das war lange nicht der Fall. Diesen Alltag genieße ich jetzt. Und gleichzeitig kann ich auf hohem Niveau Fußball spielen. So ist es perfekt für mich.

DFB.de: Welche Rolle nehmen Sie mit Ihrer Erfahrung in der Mannschaft ein?

Kerschowski: Ich denke, dass ich in der Hinrunde eine der Stützen des Teams war. Natürlich ist mir auch der eine oder andere Fehler unterlaufen, der uns wahrscheinlich Punkte gekostet hat. Aber ich bin mit 34 Jahren topfit. Ich spreche nicht gerne über mich selbst. Aber mein Anspruch ist es natürlich, das Vertrauen zu rechtfertigen, das die Verantwortlichen mir entgegenbringen.

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