Inka Grings: "Es war eine unfassbar geile Zeit"

Der 31. Oktober 1970 markiert einen Meilenstein in der Geschichte des deutschen Frauenfußballs - er wurde an diesem Tag vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) offiziell in seine Satzung aufgenommen. Seitdem sind bald 50 Jahre vergangen. Fünf Jahrzehnte, in denen viele Persönlichkeiten den Weg bereitet haben. Sie haben gestaltet, motiviert und inspiriert - damals wie heute 50 Jahre, 50 Gesichter: In der großen Serie zum Jubiläum rückt DFB.de Persönlichkeiten aus dem Frauenfußball in den Fokus. Heute: Inka Grings (41), eine der besten Torjägerinnen in der Geschichte des deutschen Frauenfußballs und 96-malige Nationalspielerin.

Inka Grings über...

...353 Tore für den FCR 2001 Duisburg in 271 Spielen: Die Statistik zeigt meiner Meinung nach zwei Dinge: Einerseits habe ich persönlich vieles gut gemacht und oft am richtigen Platz im gegnerischen Strafraum gestanden. Aber andererseits hatte ich immer Mitspielerinnen, die mich hervorragend in Szene gesetzt haben. Hinzu kommt, dass ich 16 Jahre ohne Unterbrechung in Duisburg gespielt habe, sonst wäre das nicht möglich gewesen.

...38 Tore in einer Saison: Das ist bis heute Rekord in der Frauen-Bundesliga. Darauf bin ich wahnsinnig stolz. Wir sprechen hier ja von der Saison 1999/2000. In diesem Jahr konnte ich wegen kleinerer Verletzungen noch nicht mal alle Spiele bestreiten. Wer weiß, was sonst möglich gewesen wäre.

...die heutige Stürmergeneration in Deutschland: Ich glaube, dass wir aktuell nicht diesen Stürmertyp des Knipsers haben. Bei den Männern ist es ja derzeit ganz ähnlich. Vielleicht liegt es daran, dass die Trainer andere Systeme spielen und deshalb andere Spielertypen wünschen. Den echten Strafraumstürmer sehe ich in Deutschland im Moment nicht. Womöglich haben wir auch in den vergangenen Jahren zu wenig den Fokus darauf gelegt. Denn ich bin schon der Meinung, dass ein Stürmer oder eine Stürmerin ein ganz spezielles Training braucht, ähnlich wie ein Torhüter oder eine Torhüterin. Hier sehe ich deutlichen Nachholbedarf. Die beste Stürmerin in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga beispielsweise ist Pernille Harder, und sie ist bekanntlich Dänin.

...ihre Titelgewinne: Da gibt es zum Glück ja einige - sowohl individuell, als auch mit den verschiedenen Mannschaften. Jeder Titelgewinn war auf seine Art und Weise toll. Ich weiß gar nicht, welchen ich da besonders herausheben könnte. Einen herausragenden Status hat für mich noch immer unser allererster Titel. Das war der Gewinn des DFB-Pokals 1998 mit Duisburg. Wir haben im Finale den 1. FFC Frankfurt mit 6:2 besiegt, mir sind drei Treffer gelungen. Dieser Tag war einfach unfassbar perfekt. Bei den individuellen Auszeichnungen sticht für mich heraus, dass ich zeitweise zu den Top 5-Fußballerinnen der Welt gehört habe. Aber grundsätzlich ist Fußball ein Mannschaftssport, den ich über alles liebe. Deshalb zählen die Titel im Team mehr - zum Beispiel auch die Europameisterschaften 2005 und 2009 mit der DFB-Auswahl.

...den Frauenfußball vor 20 Jahren: Ich denke an diese Jahre mit Stolz, Freude, Demut und Glück. Es war eine unfassbar geile Zeit. Ich durfte mit wahnsinnig tollen Spielerinnencharakteren auf dem Platz stehen. Wir haben gemeinsam die Welt erleben dürfen. Die Turniere mit Duisburg und der Nationalmannschaft waren prägend. Ich denke ganz spontan an die Weltmeisterschaft 1999 in den USA. Das war einmalig. Ich habe alles erleben dürfen. Der Fußball hat mich als Persönlichkeit geprägt. Wir haben große Erfolge gefeiert. Ich bin glücklich, ein Teil davon gewesen zu sein.

...den Start in ihre Trainerinnenkarriere bei den Frauen des MSV Duisburg: Diese Geschichte passt zu meinem sportlichen Leben, weil es direkt von Null auf Hundert ging. Die erste Saison war sehr schwierig, weil wir nicht die finanziellen Mittel hatten. Wir sind dann auch abgestiegen. Das war eine sehr bittere Erfahrung für mich. Als Spielerin hatte ich nicht mal ansatzweise etwas mit dem Abstieg zu tun. Und dann habe ich dieses Thema direkt in seiner ganzen Härte zu spüren bekommen. Aber der Verein hat zu mir gehalten und wir haben dieses Vertrauen mit dem Aufstieg zurückgezahlt. Wir sind mit 22 Siegen in 22 Spielen wieder aufgestiegen. Auch dies bis dato einmalig! Das war eine sehr prägende Erfahrung für mich, die mir in meiner Karriere als Trainerin rückblickend nicht geschadet hat. Ich möchte so eine Geschichte nicht oft erleben. Aber man lernt gleichzeitig auch, die Dinge etwas besser einzuordnen. Ich hätte gut darauf verzichten können, meine Trainerinnenkarriere mit einem Abstieg zu beginnen. Rückblickend hat sich in Duisburg der Kreis geschlossen. Ich habe dort meine Zeit als Spielerin begonnen und dann auch als Trainerin.

...ihren Wechsel in den männlichen Nachwuchsbereich des FC Viktoria Köln: Das hat für einige Schlagzeilen gesorgt. Aber ich persönlich habe mir herzlich wenig Gedanken darüber gemacht, dass ich als Frau eine männliche Nachwuchsmannschaft trainiere. Ich habe es viel mehr so gesehen, dass es einzig und alleine um Fußball ging und dass ich bei diesem Thema sehr gut mitreden kann. Diese Aufmerksamkeit, die mir vor allem am Anfang zuteil wurde, hätte ich nicht gebraucht. Ich bin davon überzeugt, dass wir Frauen den Job des Trainers genauso gut ausführen können wie unsere männlichen Kollegen. Ich habe 20 Jahre auf allerhöchstem Niveau gespielt und dann die Fußball-Lehrerausbildung erfolgreich absolviert. Ohne überheblich klingen zu wollen, denke ich schon zu wissen, wovon ich spreche. Und das ist alles, was zählt.

...die Reaktion der Jungs: Die Spieler haben relativ schnell einschätzen können, wer vor ihnen steht und dass diese Person Ahnung vom Fußball hat - unabhängig vom Geschlecht. Ich versuche immer wieder, eine gute Ansprache zu finden. Das ist den Jungs wichtig. Sie wollen vermittelt bekommen, wie sie individuell und als Mannschaft besser werden. Und sie wollen erfahren, wie man Lösungen gegen einen möglicherweise stärkeren Gegner finden kann. Die Jungs haben sich ziemlich schnell keine Gedanken mehr darüber gemacht, ob gerade ein Mann oder eine Frau zu ihnen spricht. Für sie ist die Kompetenz des Gegenüber wichtig.

...ihren Schritt in den Männerfußball zum SV Straelen: Ich kam sechs Spieltage vor Schluss. Den Abstieg aus der Regionalliga konnten wir in dieser kurzen Zeit leider nicht mehr verhindern. Aber wir haben den direkten Wiederaufstieg geschafft. Auch dies mit - bis zum Lockout wegen Corona - überragendem Vorsprung von 19 Punkten. Und in diesem Moment habe ich für mich entschieden, dass ich gerne woanders eine neue Herausforderung finden möchte. Es war eine tolle Zeit in Straelen. Das Aufstiegsjahr war echt super. Wir haben auf höchstem Niveau trainiert und gearbeitet - teilweise hatten wir sechs bis sieben Einheiten in der Woche, manchmal sogar vormittags. Aber jetzt möchte ich gerne den nächsten Schritt machen.

...ihre Perspektive im Trainerberuf: Ich habe immer klar formuliert, dass ich soweit wie möglich nach oben will. Ich bin in dieser Hinsicht extrem ehrgeizig. Mir sind professionelle Bedingungen wichtig. Ich möchte jetzt gerne den nächsten Schritt nach oben gehen. Ich weiß noch nicht genau, wann und wo das sein wird. Die Corona-Zeit hat einiges durcheinander gewirbelt. Wenn sich kurzfristig nichts ergibt, werde ich die nächsten Wochen und Monate nutzen, um bei anderen Vereinen zu hospitieren und weitere Fremdsprachen zu lernen. Vielleicht ergibt sich auch etwas im Ausland. Ich bin für alles offen. Mal sehen, was kommt. Ich werde weiter für eine erfolgreiche Trainerinnenkarriere kämpfen. Ich habe nicht umsonst die Ausbildung gemacht. Auch eine Rückkehr in den Frauenfußball will ich nicht ausschließen - auch wenn das manchmal behauptet wird. Das stimmt so nicht.

...ihre Rolle als Botschafterin für den Frauenfußball im Männerbereich: Das ist eigentlich gar nicht meine Intention. Ich möchte einfach nur als Trainerin arbeiten, mehr nicht. Gerne auch mit Männern. So, wie Männer auch Frauenmannschaft trainieren! Ich sehe keinen Grund, warum das nicht möglich sein sollte. Männer spielen nach den selben Regeln Fußball wie Frauen. Ich verstehe nicht, warum da immer so strikte Unterscheidungen gemacht werden. Wir sollten die Arbeit in den Vordergrund stellen und beurteilen - und zwar unabhängig vom Geschlecht. Wenn uns das gelingt, sind wir schon ein ganzes Stück weiter.

...ihre Vorbilder im Trainerberuf: Ich hatte während meiner Karriere viele tolle Trainerinnen und Trainer. Auch unter Martina Voss-Tecklenburg habe ich noch spielen dürfen. Von allen kann man sich etwas abschauen. Ich möchte da niemanden hervorheben, das würde den anderen nicht gerecht. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Zumindest versuche ich das so zu halten.

[sw]

Der 31. Oktober 1970 markiert einen Meilenstein in der Geschichte des deutschen Frauenfußballs - er wurde an diesem Tag vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) offiziell in seine Satzung aufgenommen. Seitdem sind bald 50 Jahre vergangen. Fünf Jahrzehnte, in denen viele Persönlichkeiten den Weg bereitet haben. Sie haben gestaltet, motiviert und inspiriert - damals wie heute 50 Jahre, 50 Gesichter: In der großen Serie zum Jubiläum rückt DFB.de Persönlichkeiten aus dem Frauenfußball in den Fokus. Heute: Inka Grings (41), eine der besten Torjägerinnen in der Geschichte des deutschen Frauenfußballs und 96-malige Nationalspielerin.

Inka Grings über...

...353 Tore für den FCR 2001 Duisburg in 271 Spielen: Die Statistik zeigt meiner Meinung nach zwei Dinge: Einerseits habe ich persönlich vieles gut gemacht und oft am richtigen Platz im gegnerischen Strafraum gestanden. Aber andererseits hatte ich immer Mitspielerinnen, die mich hervorragend in Szene gesetzt haben. Hinzu kommt, dass ich 16 Jahre ohne Unterbrechung in Duisburg gespielt habe, sonst wäre das nicht möglich gewesen.

...38 Tore in einer Saison: Das ist bis heute Rekord in der Frauen-Bundesliga. Darauf bin ich wahnsinnig stolz. Wir sprechen hier ja von der Saison 1999/2000. In diesem Jahr konnte ich wegen kleinerer Verletzungen noch nicht mal alle Spiele bestreiten. Wer weiß, was sonst möglich gewesen wäre.

...die heutige Stürmergeneration in Deutschland: Ich glaube, dass wir aktuell nicht diesen Stürmertyp des Knipsers haben. Bei den Männern ist es ja derzeit ganz ähnlich. Vielleicht liegt es daran, dass die Trainer andere Systeme spielen und deshalb andere Spielertypen wünschen. Den echten Strafraumstürmer sehe ich in Deutschland im Moment nicht. Womöglich haben wir auch in den vergangenen Jahren zu wenig den Fokus darauf gelegt. Denn ich bin schon der Meinung, dass ein Stürmer oder eine Stürmerin ein ganz spezielles Training braucht, ähnlich wie ein Torhüter oder eine Torhüterin. Hier sehe ich deutlichen Nachholbedarf. Die beste Stürmerin in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga beispielsweise ist Pernille Harder, und sie ist bekanntlich Dänin.

...ihre Titelgewinne: Da gibt es zum Glück ja einige - sowohl individuell, als auch mit den verschiedenen Mannschaften. Jeder Titelgewinn war auf seine Art und Weise toll. Ich weiß gar nicht, welchen ich da besonders herausheben könnte. Einen herausragenden Status hat für mich noch immer unser allererster Titel. Das war der Gewinn des DFB-Pokals 1998 mit Duisburg. Wir haben im Finale den 1. FFC Frankfurt mit 6:2 besiegt, mir sind drei Treffer gelungen. Dieser Tag war einfach unfassbar perfekt. Bei den individuellen Auszeichnungen sticht für mich heraus, dass ich zeitweise zu den Top 5-Fußballerinnen der Welt gehört habe. Aber grundsätzlich ist Fußball ein Mannschaftssport, den ich über alles liebe. Deshalb zählen die Titel im Team mehr - zum Beispiel auch die Europameisterschaften 2005 und 2009 mit der DFB-Auswahl.

...den Frauenfußball vor 20 Jahren: Ich denke an diese Jahre mit Stolz, Freude, Demut und Glück. Es war eine unfassbar geile Zeit. Ich durfte mit wahnsinnig tollen Spielerinnencharakteren auf dem Platz stehen. Wir haben gemeinsam die Welt erleben dürfen. Die Turniere mit Duisburg und der Nationalmannschaft waren prägend. Ich denke ganz spontan an die Weltmeisterschaft 1999 in den USA. Das war einmalig. Ich habe alles erleben dürfen. Der Fußball hat mich als Persönlichkeit geprägt. Wir haben große Erfolge gefeiert. Ich bin glücklich, ein Teil davon gewesen zu sein.

...den Start in ihre Trainerinnenkarriere bei den Frauen des MSV Duisburg: Diese Geschichte passt zu meinem sportlichen Leben, weil es direkt von Null auf Hundert ging. Die erste Saison war sehr schwierig, weil wir nicht die finanziellen Mittel hatten. Wir sind dann auch abgestiegen. Das war eine sehr bittere Erfahrung für mich. Als Spielerin hatte ich nicht mal ansatzweise etwas mit dem Abstieg zu tun. Und dann habe ich dieses Thema direkt in seiner ganzen Härte zu spüren bekommen. Aber der Verein hat zu mir gehalten und wir haben dieses Vertrauen mit dem Aufstieg zurückgezahlt. Wir sind mit 22 Siegen in 22 Spielen wieder aufgestiegen. Auch dies bis dato einmalig! Das war eine sehr prägende Erfahrung für mich, die mir in meiner Karriere als Trainerin rückblickend nicht geschadet hat. Ich möchte so eine Geschichte nicht oft erleben. Aber man lernt gleichzeitig auch, die Dinge etwas besser einzuordnen. Ich hätte gut darauf verzichten können, meine Trainerinnenkarriere mit einem Abstieg zu beginnen. Rückblickend hat sich in Duisburg der Kreis geschlossen. Ich habe dort meine Zeit als Spielerin begonnen und dann auch als Trainerin.

...ihren Wechsel in den männlichen Nachwuchsbereich des FC Viktoria Köln: Das hat für einige Schlagzeilen gesorgt. Aber ich persönlich habe mir herzlich wenig Gedanken darüber gemacht, dass ich als Frau eine männliche Nachwuchsmannschaft trainiere. Ich habe es viel mehr so gesehen, dass es einzig und alleine um Fußball ging und dass ich bei diesem Thema sehr gut mitreden kann. Diese Aufmerksamkeit, die mir vor allem am Anfang zuteil wurde, hätte ich nicht gebraucht. Ich bin davon überzeugt, dass wir Frauen den Job des Trainers genauso gut ausführen können wie unsere männlichen Kollegen. Ich habe 20 Jahre auf allerhöchstem Niveau gespielt und dann die Fußball-Lehrerausbildung erfolgreich absolviert. Ohne überheblich klingen zu wollen, denke ich schon zu wissen, wovon ich spreche. Und das ist alles, was zählt.

...die Reaktion der Jungs: Die Spieler haben relativ schnell einschätzen können, wer vor ihnen steht und dass diese Person Ahnung vom Fußball hat - unabhängig vom Geschlecht. Ich versuche immer wieder, eine gute Ansprache zu finden. Das ist den Jungs wichtig. Sie wollen vermittelt bekommen, wie sie individuell und als Mannschaft besser werden. Und sie wollen erfahren, wie man Lösungen gegen einen möglicherweise stärkeren Gegner finden kann. Die Jungs haben sich ziemlich schnell keine Gedanken mehr darüber gemacht, ob gerade ein Mann oder eine Frau zu ihnen spricht. Für sie ist die Kompetenz des Gegenüber wichtig.

...ihren Schritt in den Männerfußball zum SV Straelen: Ich kam sechs Spieltage vor Schluss. Den Abstieg aus der Regionalliga konnten wir in dieser kurzen Zeit leider nicht mehr verhindern. Aber wir haben den direkten Wiederaufstieg geschafft. Auch dies mit - bis zum Lockout wegen Corona - überragendem Vorsprung von 19 Punkten. Und in diesem Moment habe ich für mich entschieden, dass ich gerne woanders eine neue Herausforderung finden möchte. Es war eine tolle Zeit in Straelen. Das Aufstiegsjahr war echt super. Wir haben auf höchstem Niveau trainiert und gearbeitet - teilweise hatten wir sechs bis sieben Einheiten in der Woche, manchmal sogar vormittags. Aber jetzt möchte ich gerne den nächsten Schritt machen.

...ihre Perspektive im Trainerberuf: Ich habe immer klar formuliert, dass ich soweit wie möglich nach oben will. Ich bin in dieser Hinsicht extrem ehrgeizig. Mir sind professionelle Bedingungen wichtig. Ich möchte jetzt gerne den nächsten Schritt nach oben gehen. Ich weiß noch nicht genau, wann und wo das sein wird. Die Corona-Zeit hat einiges durcheinander gewirbelt. Wenn sich kurzfristig nichts ergibt, werde ich die nächsten Wochen und Monate nutzen, um bei anderen Vereinen zu hospitieren und weitere Fremdsprachen zu lernen. Vielleicht ergibt sich auch etwas im Ausland. Ich bin für alles offen. Mal sehen, was kommt. Ich werde weiter für eine erfolgreiche Trainerinnenkarriere kämpfen. Ich habe nicht umsonst die Ausbildung gemacht. Auch eine Rückkehr in den Frauenfußball will ich nicht ausschließen - auch wenn das manchmal behauptet wird. Das stimmt so nicht.

...ihre Rolle als Botschafterin für den Frauenfußball im Männerbereich: Das ist eigentlich gar nicht meine Intention. Ich möchte einfach nur als Trainerin arbeiten, mehr nicht. Gerne auch mit Männern. So, wie Männer auch Frauenmannschaft trainieren! Ich sehe keinen Grund, warum das nicht möglich sein sollte. Männer spielen nach den selben Regeln Fußball wie Frauen. Ich verstehe nicht, warum da immer so strikte Unterscheidungen gemacht werden. Wir sollten die Arbeit in den Vordergrund stellen und beurteilen - und zwar unabhängig vom Geschlecht. Wenn uns das gelingt, sind wir schon ein ganzes Stück weiter.

...ihre Vorbilder im Trainerberuf: Ich hatte während meiner Karriere viele tolle Trainerinnen und Trainer. Auch unter Martina Voss-Tecklenburg habe ich noch spielen dürfen. Von allen kann man sich etwas abschauen. Ich möchte da niemanden hervorheben, das würde den anderen nicht gerecht. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Zumindest versuche ich das so zu halten.

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