Ingolstadts Schröck vor Relegation: "Aller guten Dinge sind drei"

Hattrick der besonderen Art für den FC Ingolstadt 04: Nach den hauchdünnen Relegationsniederlagen gegen den SV Wehen Wiesbaden (2:1/2:3) und 1. FC Nürnberg (0:2/3:1) nimmt der FCI gegen den VfL Osnabrück den dritten Anlauf in Folge. Im DFB.de-Interview spricht Verteidiger Tobias Schröck (28) mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Hinspiel am Donnerstag (ab 18.15 Uhr, live im ZDF und auf DAZN), Relegationserfahrung und Aufstiegshoffnung.

DFB.de: Ihre Mannschaft verteidigte Platz drei in der 3. Liga am 38. Spieltag in einem echten "Endspiel" mit dem 3:1-Heimsieg gegen den TSV 1860 München. War das schon ein Vorgeschmack auf die anstehende Relegation, Herr Schröck?

Tobias Schröck: Es war auf jeden Fall kein normales Ligaspiel. In den Duellen mit den "Löwen" geht es schließlich auch ums Prestige. Uns war zwar klar, dass bereits ein Unentschieden für Platz drei reichen würde. So sind wir das Spiel aber nicht angegangen. Wir wollten unbedingt gewinnen.

DFB.de: Was war aus Ihrer Sicht für das 3:1 ausschlaggebend?

Schröck: Zum einen waren wir sehr gut auf den Gegner eingestellt. Zum anderen war jeder Einzelne von uns auf dem Punkt da und konnte eine Topleistung abrufen. Klar, die frühe Rote Karte für 1860-Torhüter Marco Hiller war auch ein Faktor. Allerdings muss das nicht immer ein Vorteil sein. Die SpVgg Greuther Fürth hat am zurückliegenden Wochenende ja auch in Unterzahl nach einem zweimaligen Rückstand gegen Fortuna Düsseldorf noch 3:2 gewonnen und den Aufstieg in die Bundesliga perfekt gemacht. Auch mit einem Spieler mehr auf dem Platz haben wir gegen 1860 München nicht weniger Aufwand betrieben, sondern den Gegner immer wieder beschäftigt. Dafür wurden wir belohnt.

DFB.de: War vielleicht schon das vorherige 5:1 beim MSV Duisburg ein Schlüsselmoment?

Schröck: Man kann schon sagen, dass das Spiel entscheidend für unsere gute Ausgangssituation war. In Duisburg ging es für uns um viel. Von den vorausgegangenen sieben Punktspielen hatten wir zwar nur eines verloren, aber auch nur eine Partie für uns entscheiden können. Mit dem 5:1 haben wir nicht nur ein Ausrufezeichen gesetzt, sondern auch unter Beweis gestellt, dass wir auch nach Rückständen gewinnen können.

DFB.de: Der FC Ingolstadt 04 steht jetzt bereits zum dritten Mal in Folge in der Relegation zur 2. Bundesliga. Kommen da die Erinnerungen an die bisherigen Duelle hoch?

Schröck: Bei mir hält sich das sehr in Grenzen. Es war schon bitter, zweimal hintereinander jeweils nur wegen der weniger erzielten Auswärtstore in der Relegation unterlegen zu sein. Das spielt aber für die aktuelle Situation keine Rolle mehr. Dafür ist jede Saison für sich betrachtet zu verschieden. Es kann sogar ein Vorteil sein, dass wir schon wissen, was in der Relegation auf uns zukommt.

DFB.de: Herrscht bei Ihnen also große Vorfreude auf die beiden Relegationsspiele?

Schröck: Zu 100 Prozent. Mit 71 Punkten aus 38 Spielen haben wir uns die Chance auf die 2. Bundesliga mehr als verdient. Nach einer langen und anstrengenden Saison haben wir einfach Lust, auch noch die letzten Schritte zu gehen.

DFB.de: Sie kennen die Entscheidungsspiele aus der Sicht des Dritt-, aber auch des Zweitligisten. Wie sehr unterscheidet sich die Drucksituation?

Schröck: Hinter dem Zweitligisten liegt vor der Relegation in der Regel eine enttäuschend verlaufene Saison. Ein drohender Abstieg sorgt meistens für viele Veränderungen im Verein. Der Zweitligist hat also ein Stück weit mehr zu verlieren. Als unterklassiger Verein besteht dagegen die Möglichkeit, eine erfolgreiche Saison zu krönen. Ich kann mir vorstellen, dass das - vielleicht auch nur unterbewusst - ein Faktor ist, warum sich die Drittligisten in zwölf Relegationsduellen bislang schon achtmal durchsetzen konnten. Diese Bilanz wollen wir jetzt gerne noch weiter ausbauen.

DFB.de: Vor dem Saisonfinale in der 2. Bundesliga kamen noch vier Vereine als mögliche FCI-Gegner in der Relegation in Frage. Wie haben Sie den 34. Spieltag verfolgt?

Schröck: Ich habe mir zu Hause die Konferenzschaltung angeschaut. Die Spiele habe ich ganz entspannt verfolgt, den Ausgang konnten wir ja eh nicht beeinflussen.

DFB.de: In der Relegation geht es jetzt gegen den VfL Osnabrück. Welchen Eindruck haben Sie vom Gegner?

Schröck: Am vorletzten Spieltag konnte Osnabrück noch 3:2 gegen den Hamburger SV gewinnen. Wir müssen uns insgesamt auf ein etwas höheres Tempo einstellen. Vom VfL kenne ich noch einige Beteiligte. Cheftrainer Markus Feldhoff war beim FCI der Assistent des damaligen Cheftrainers Alexander Nouri. Ich konnte damals aber nur ein Spiel unter ihm bestreiten, weil ich danach leider verletzungsbedingt ausgefallen bin. Maurice Multhaup hat auch schon in Ingolstadt gespielt. Ulrich Taffertshofer und Bashkim Ajdini waren beim SV Wacker Burghausen sowie bei der SG Sonnenhof Großaspach meine Mitspieler.

DFB.de: Im Gegensatz zur zurückliegenden Saison findet das Hinspiel diesmal im heimischen Stadion statt. Ein Vorteil?

Schröck: In den beiden vergangenen Jahren, in denen wir in der Relegation unterlegen waren, mussten wir jeweils zunächst auswärts antreten. Vielleicht ist es ein gutes Omen, dass es diesmal umgekehrt ist. Vor allem wissen wir aber, dass wir in dieser Saison besonders heimstark sind. Wir haben seit 17 Heimspielen nicht mehr verloren und mit 44 Zählern zu Hause so viele Punkte geholt wie sonst keine andere Mannschaft. Mit dieser Überzeugung werden wir auch in die Relegation gehen.

DFB.de: Warum setzt sich der FC Ingolstadt 04 diesmal durch?

Schröck: Uns zeichnet ein sehr guter Teamgeist aus. Auf dem Platz agieren wir diszipliniert und geben auch nach Rückschlägen nicht auf. Und: Aller guten Dinge sind drei.

[mspw]

Hattrick der besonderen Art für den FC Ingolstadt 04: Nach den hauchdünnen Relegationsniederlagen gegen den SV Wehen Wiesbaden (2:1/2:3) und 1. FC Nürnberg (0:2/3:1) nimmt der FCI gegen den VfL Osnabrück den dritten Anlauf in Folge. Im DFB.de-Interview spricht Verteidiger Tobias Schröck (28) mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Hinspiel am Donnerstag (ab 18.15 Uhr, live im ZDF und auf DAZN), Relegationserfahrung und Aufstiegshoffnung.

DFB.de: Ihre Mannschaft verteidigte Platz drei in der 3. Liga am 38. Spieltag in einem echten "Endspiel" mit dem 3:1-Heimsieg gegen den TSV 1860 München. War das schon ein Vorgeschmack auf die anstehende Relegation, Herr Schröck?

Tobias Schröck: Es war auf jeden Fall kein normales Ligaspiel. In den Duellen mit den "Löwen" geht es schließlich auch ums Prestige. Uns war zwar klar, dass bereits ein Unentschieden für Platz drei reichen würde. So sind wir das Spiel aber nicht angegangen. Wir wollten unbedingt gewinnen.

DFB.de: Was war aus Ihrer Sicht für das 3:1 ausschlaggebend?

Schröck: Zum einen waren wir sehr gut auf den Gegner eingestellt. Zum anderen war jeder Einzelne von uns auf dem Punkt da und konnte eine Topleistung abrufen. Klar, die frühe Rote Karte für 1860-Torhüter Marco Hiller war auch ein Faktor. Allerdings muss das nicht immer ein Vorteil sein. Die SpVgg Greuther Fürth hat am zurückliegenden Wochenende ja auch in Unterzahl nach einem zweimaligen Rückstand gegen Fortuna Düsseldorf noch 3:2 gewonnen und den Aufstieg in die Bundesliga perfekt gemacht. Auch mit einem Spieler mehr auf dem Platz haben wir gegen 1860 München nicht weniger Aufwand betrieben, sondern den Gegner immer wieder beschäftigt. Dafür wurden wir belohnt.

DFB.de: War vielleicht schon das vorherige 5:1 beim MSV Duisburg ein Schlüsselmoment?

Schröck: Man kann schon sagen, dass das Spiel entscheidend für unsere gute Ausgangssituation war. In Duisburg ging es für uns um viel. Von den vorausgegangenen sieben Punktspielen hatten wir zwar nur eines verloren, aber auch nur eine Partie für uns entscheiden können. Mit dem 5:1 haben wir nicht nur ein Ausrufezeichen gesetzt, sondern auch unter Beweis gestellt, dass wir auch nach Rückständen gewinnen können.

DFB.de: Der FC Ingolstadt 04 steht jetzt bereits zum dritten Mal in Folge in der Relegation zur 2. Bundesliga. Kommen da die Erinnerungen an die bisherigen Duelle hoch?

Schröck: Bei mir hält sich das sehr in Grenzen. Es war schon bitter, zweimal hintereinander jeweils nur wegen der weniger erzielten Auswärtstore in der Relegation unterlegen zu sein. Das spielt aber für die aktuelle Situation keine Rolle mehr. Dafür ist jede Saison für sich betrachtet zu verschieden. Es kann sogar ein Vorteil sein, dass wir schon wissen, was in der Relegation auf uns zukommt.

DFB.de: Herrscht bei Ihnen also große Vorfreude auf die beiden Relegationsspiele?

Schröck: Zu 100 Prozent. Mit 71 Punkten aus 38 Spielen haben wir uns die Chance auf die 2. Bundesliga mehr als verdient. Nach einer langen und anstrengenden Saison haben wir einfach Lust, auch noch die letzten Schritte zu gehen.

DFB.de: Sie kennen die Entscheidungsspiele aus der Sicht des Dritt-, aber auch des Zweitligisten. Wie sehr unterscheidet sich die Drucksituation?

Schröck: Hinter dem Zweitligisten liegt vor der Relegation in der Regel eine enttäuschend verlaufene Saison. Ein drohender Abstieg sorgt meistens für viele Veränderungen im Verein. Der Zweitligist hat also ein Stück weit mehr zu verlieren. Als unterklassiger Verein besteht dagegen die Möglichkeit, eine erfolgreiche Saison zu krönen. Ich kann mir vorstellen, dass das - vielleicht auch nur unterbewusst - ein Faktor ist, warum sich die Drittligisten in zwölf Relegationsduellen bislang schon achtmal durchsetzen konnten. Diese Bilanz wollen wir jetzt gerne noch weiter ausbauen.

DFB.de: Vor dem Saisonfinale in der 2. Bundesliga kamen noch vier Vereine als mögliche FCI-Gegner in der Relegation in Frage. Wie haben Sie den 34. Spieltag verfolgt?

Schröck: Ich habe mir zu Hause die Konferenzschaltung angeschaut. Die Spiele habe ich ganz entspannt verfolgt, den Ausgang konnten wir ja eh nicht beeinflussen.

DFB.de: In der Relegation geht es jetzt gegen den VfL Osnabrück. Welchen Eindruck haben Sie vom Gegner?

Schröck: Am vorletzten Spieltag konnte Osnabrück noch 3:2 gegen den Hamburger SV gewinnen. Wir müssen uns insgesamt auf ein etwas höheres Tempo einstellen. Vom VfL kenne ich noch einige Beteiligte. Cheftrainer Markus Feldhoff war beim FCI der Assistent des damaligen Cheftrainers Alexander Nouri. Ich konnte damals aber nur ein Spiel unter ihm bestreiten, weil ich danach leider verletzungsbedingt ausgefallen bin. Maurice Multhaup hat auch schon in Ingolstadt gespielt. Ulrich Taffertshofer und Bashkim Ajdini waren beim SV Wacker Burghausen sowie bei der SG Sonnenhof Großaspach meine Mitspieler.

DFB.de: Im Gegensatz zur zurückliegenden Saison findet das Hinspiel diesmal im heimischen Stadion statt. Ein Vorteil?

Schröck: In den beiden vergangenen Jahren, in denen wir in der Relegation unterlegen waren, mussten wir jeweils zunächst auswärts antreten. Vielleicht ist es ein gutes Omen, dass es diesmal umgekehrt ist. Vor allem wissen wir aber, dass wir in dieser Saison besonders heimstark sind. Wir haben seit 17 Heimspielen nicht mehr verloren und mit 44 Zählern zu Hause so viele Punkte geholt wie sonst keine andere Mannschaft. Mit dieser Überzeugung werden wir auch in die Relegation gehen.

DFB.de: Warum setzt sich der FC Ingolstadt 04 diesmal durch?

Schröck: Uns zeichnet ein sehr guter Teamgeist aus. Auf dem Platz agieren wir diszipliniert und geben auch nach Rückschlägen nicht auf. Und: Aller guten Dinge sind drei.

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