Ingolstadts Daum vor Bayern-Duell: "Unser Ding machen"

Die Frauen des FC Ingolstadt 04 haben einen Traum: Sie wollen das Achtelfinale im DFB-Pokal erreichen. Dazu allerdings müssen sie zunächst eine riesige Hürde überwinden: Der Zweitligist empfängt heute (ab 18.30 Uhr, live auf Sky) im bayerischen Derby den FC Bayern München. Besonders viel dürfte gegen den Vizemeister Anna-Lena Daum zu tun haben. Im DFB.de-Interview spricht Ingolstadts 24 Jahre alte Torhüterin über das ungleiche Duell und die Hoffnung, die sie trotzdem antreibt.

DFB.de: Anna-Lena Daum, ist dieses Derby gegen den FC Bayern für Sie und für Ihre Mitspielerinnen die größte Partie Ihrer bisherigen Karriere?

Anna-Lena Daum: Ja, auf jeden Fall. Für jede von uns wird das ein absolutes Highlight werden, auf das wir uns extrem freuen. Es ist ja nicht nur der große FC Bayern mit zahlreichen Vizeeuropameisterinnen. Es ist ja auch ein DFB-Pokalspiel, das live auf Sky gezeigt wird. Mehr geht kaum noch. So etwas passiert nicht alle Tage (lacht).

DFB.de: Und Sie sind beim FC Bayern groß geworden.

Daum: Ich habe in der Jugend drei Jahren beim FC Bayern gespielt. Das eine oder andere Gesicht kenne ich von damals noch. Aber grundsätzlich hat sich dort natürlich auch extrem viel verändert. Ich glaube, dass von den Mädels, mit denen ich damals trainiert habe, dort niemand mehr dabei ist.

DFB.de: Wen kennen Sie noch persönlich?

Daum: Sydney Lohmann zum Beispiel. Mit ihr habe ich zwar nicht in München zusammengespielt, aber in der Bayern-Auswahl.

DFB.de: Sehen Sie eine Chance, die Partie mit dem FC Ingolstadt 04 gegen den FC Bayern zu gewinnen oder geht es nur um Schadensbegrenzung?

Daum: Na ja, wir haben ja alle schon oft genug erlebt, dass der DFB-Pokal immer für Überraschungen gut ist. Aber wir brauchen auch nicht lange drumherum zu reden: Wir spielen gegen eines der beiden Top-Teams aus Deutschland, das auch in der Champions League große Ziele verfolgt. Wir werden versuchen, unsere Gegnerinnen zu ärgern. Wenn uns das gelingt, haben wir schon viel erreicht. Mal sehen, was dann am Ende alles möglich ist.

DFB.de: Haben Sie dennoch den Traum von einer Sensation?

Daum: Natürlich haben wir diesen Traum. Aber ich bin immer eher der Typ, der versucht, die Dinge realistisch einzuschätzen. Wichtig ist, dass wir unser Ding machen. Wer weiß schon, was dann alles möglich ist? Warten wir es einfach mal ab. Wir werden uns aber sicher nicht vorher schon ohne Gegenwehr geschlagen geben oder uns verstecken.

DFB.de: Um diesen Traum wahr werden zu lassen, werden Sie als Torhüterin vermutlich einen überragenden Tag brauchen.

Daum: Ich werde, wie immer, mein Bestes geben. Der Gegner macht da für mich keinen Unterschied. Letztlich wird es nicht an mir alleine liegen, ob wir es schaffen oder nicht. Es kommt auf die gesamte Mannschaft an, die auf dem Rasen ihre Leistung bringen wird. Jede einzelne Spielerin wird an ihre Grenze und darüber hinaus gehen.

DFB.de: Sie sind seit 2015 in Ingolstadt und gehen damit in Ihr achtes Jahr beim FCI. Woher kommt diese Verbundenheit zu dem Verein?

Daum: Ich fühle mich hier einfach wohl. Es ist professionell und familiär zugleich. Ich habe bisher nie den Drang für eine Veränderung gespürt.

DFB.de: Als Sie gekommen sind, haben Sie in der Regionalliga gespielt. Nach dem Aufstieg haben Sie zweimal den Klassenverbleib in der 2. Bundesliga geschafft. Zuletzt allerdings erst ziemlich spät...

Daum: Am vorletzten Spieltag hatten wir es endlich geschafft. Wir haben keine durchgehend gute Serie gespielt. Zum Glück haben wir es aber zu einem guten Ende gebracht. Es war nicht leicht. Letztlich zählt aber nur, dass wir es als Team geschafft haben.

DFB.de: Worum geht es in dieser Spielzeit?

Daum: Wir wollen erneut drinbleiben. Leider hatten wir im Sommer wieder einen größeren Umbruch. Deshalb werden wir etwas mehr Zeit brauchen. Zum Beispiel ist unsere Toptorjägerin, Ramona Meier, nach Essen in die Frauen-Bundesliga gewechselt. Wir freuen uns sehr für sie, aber uns tut ihr Abgang natürlich auch weh. Unser einziges Ziel ist es deshalb auch in dieser Saison, den Klassenverbleib zu schaffen. Wir wollen mittelfristig nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben.

DFB.de: Können Sie persönlich sich vorstellen, den Schritt Richtung FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu gehen?

Daum: Mal sehen, was kommt. Ich bin ja auch erst 24 Jahre alt. Jede Fußballerin beziehungsweise jeder Fußballer hat doch den Traum, soweit nach oben zu kommen, wie es nur irgend möglich geht. Aber im Moment bin ich einfach rundum glücklich beim FC Ingolstadt 04.

[sw]

Die Frauen des FC Ingolstadt 04 haben einen Traum: Sie wollen das Achtelfinale im DFB-Pokal erreichen. Dazu allerdings müssen sie zunächst eine riesige Hürde überwinden: Der Zweitligist empfängt heute (ab 18.30 Uhr, live auf Sky) im bayerischen Derby den FC Bayern München. Besonders viel dürfte gegen den Vizemeister Anna-Lena Daum zu tun haben. Im DFB.de-Interview spricht Ingolstadts 24 Jahre alte Torhüterin über das ungleiche Duell und die Hoffnung, die sie trotzdem antreibt.

DFB.de: Anna-Lena Daum, ist dieses Derby gegen den FC Bayern für Sie und für Ihre Mitspielerinnen die größte Partie Ihrer bisherigen Karriere?

Anna-Lena Daum: Ja, auf jeden Fall. Für jede von uns wird das ein absolutes Highlight werden, auf das wir uns extrem freuen. Es ist ja nicht nur der große FC Bayern mit zahlreichen Vizeeuropameisterinnen. Es ist ja auch ein DFB-Pokalspiel, das live auf Sky gezeigt wird. Mehr geht kaum noch. So etwas passiert nicht alle Tage (lacht).

DFB.de: Und Sie sind beim FC Bayern groß geworden.

Daum: Ich habe in der Jugend drei Jahren beim FC Bayern gespielt. Das eine oder andere Gesicht kenne ich von damals noch. Aber grundsätzlich hat sich dort natürlich auch extrem viel verändert. Ich glaube, dass von den Mädels, mit denen ich damals trainiert habe, dort niemand mehr dabei ist.

DFB.de: Wen kennen Sie noch persönlich?

Daum: Sydney Lohmann zum Beispiel. Mit ihr habe ich zwar nicht in München zusammengespielt, aber in der Bayern-Auswahl.

DFB.de: Sehen Sie eine Chance, die Partie mit dem FC Ingolstadt 04 gegen den FC Bayern zu gewinnen oder geht es nur um Schadensbegrenzung?

Daum: Na ja, wir haben ja alle schon oft genug erlebt, dass der DFB-Pokal immer für Überraschungen gut ist. Aber wir brauchen auch nicht lange drumherum zu reden: Wir spielen gegen eines der beiden Top-Teams aus Deutschland, das auch in der Champions League große Ziele verfolgt. Wir werden versuchen, unsere Gegnerinnen zu ärgern. Wenn uns das gelingt, haben wir schon viel erreicht. Mal sehen, was dann am Ende alles möglich ist.

DFB.de: Haben Sie dennoch den Traum von einer Sensation?

Daum: Natürlich haben wir diesen Traum. Aber ich bin immer eher der Typ, der versucht, die Dinge realistisch einzuschätzen. Wichtig ist, dass wir unser Ding machen. Wer weiß schon, was dann alles möglich ist? Warten wir es einfach mal ab. Wir werden uns aber sicher nicht vorher schon ohne Gegenwehr geschlagen geben oder uns verstecken.

DFB.de: Um diesen Traum wahr werden zu lassen, werden Sie als Torhüterin vermutlich einen überragenden Tag brauchen.

Daum: Ich werde, wie immer, mein Bestes geben. Der Gegner macht da für mich keinen Unterschied. Letztlich wird es nicht an mir alleine liegen, ob wir es schaffen oder nicht. Es kommt auf die gesamte Mannschaft an, die auf dem Rasen ihre Leistung bringen wird. Jede einzelne Spielerin wird an ihre Grenze und darüber hinaus gehen.

DFB.de: Sie sind seit 2015 in Ingolstadt und gehen damit in Ihr achtes Jahr beim FCI. Woher kommt diese Verbundenheit zu dem Verein?

Daum: Ich fühle mich hier einfach wohl. Es ist professionell und familiär zugleich. Ich habe bisher nie den Drang für eine Veränderung gespürt.

DFB.de: Als Sie gekommen sind, haben Sie in der Regionalliga gespielt. Nach dem Aufstieg haben Sie zweimal den Klassenverbleib in der 2. Bundesliga geschafft. Zuletzt allerdings erst ziemlich spät...

Daum: Am vorletzten Spieltag hatten wir es endlich geschafft. Wir haben keine durchgehend gute Serie gespielt. Zum Glück haben wir es aber zu einem guten Ende gebracht. Es war nicht leicht. Letztlich zählt aber nur, dass wir es als Team geschafft haben.

DFB.de: Worum geht es in dieser Spielzeit?

Daum: Wir wollen erneut drinbleiben. Leider hatten wir im Sommer wieder einen größeren Umbruch. Deshalb werden wir etwas mehr Zeit brauchen. Zum Beispiel ist unsere Toptorjägerin, Ramona Meier, nach Essen in die Frauen-Bundesliga gewechselt. Wir freuen uns sehr für sie, aber uns tut ihr Abgang natürlich auch weh. Unser einziges Ziel ist es deshalb auch in dieser Saison, den Klassenverbleib zu schaffen. Wir wollen mittelfristig nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben.

DFB.de: Können Sie persönlich sich vorstellen, den Schritt Richtung FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu gehen?

Daum: Mal sehen, was kommt. Ich bin ja auch erst 24 Jahre alt. Jede Fußballerin beziehungsweise jeder Fußballer hat doch den Traum, soweit nach oben zu kommen, wie es nur irgend möglich geht. Aber im Moment bin ich einfach rundum glücklich beim FC Ingolstadt 04.

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