Ingolstadts Beister: "Da geht noch mehr"

Nur 37 Tage nach seinem Wechsel zum FC Ingolstadt ist Maximilian Beister am Samstag (ab 14 Uhr, live bei Magenta Sport) in der 3. Liga bei seinem vorherigen Verein KFC Uerdingen zu Gast. Für die Krefelder absolvierte er 51 Partien, schoss 24 Tore und stieg 2018 in die dritthöchste Spielklasse auf. Im DFB.de-Interview spricht Maximilian Beister mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das schnelle Wiedersehen.

DFB.de: Im DFB-Pokal verlor der FCI gegen den 1. FC Nürnberg knapp 0:1. Was hat zur Überraschung gefehlt, Herr Beister?

Maximilian Beister: Wir haben eine solide Leistung gezeigt und Nürnberg lange Paroli geboten. Allerdings hätten wir unsere Chancen noch besser ausnutzen können. Dass wir dann in der 87. Minute den Gegentreffer kassieren, ist unglücklich gelaufen.

DFB.de: In der Liga ist Ingolstadt mit zehn Punkten nach vier Spielen noch unbesiegt. Hätten Sie die Tabellenführung vorm Saisonstart erwartet?

Beister: Das ist nicht selbstverständlich. Nach dem Abstieg in die 3. Liga gab es auf mehreren Ebenen einen Umbruch. Neben vielen Spielern ist auch das Trainerteam um Jeff Saibene neu. Außerdem haben sich die Zweitligaabsteiger in der Vergangenheit oft schwergetan. Der 1. FC Magdeburg musste bis zum 4. Spieltag auf den ersten Sieg warten. Trotz der Tabellenführung wissen wir, dass wir noch Potenzial haben. Da geht noch mehr. Die Automatismen können noch besser greifen, die Pass- und Laufwege sicherer werden.

DFB.de: Was zeichnet die Mannschaft bisher aus?

Beister: Wir haben eine sehr intensive Spielweise. Jeder Spieler ist bereit, defensive Aufgaben zu übernehmen. Das ist die Basis und ein wichtiger Faktor, warum wir nach vier Spielen zehn Punkte auf dem Konto haben. In der Offensive war das mit acht Toren auch schon ordentlich. Wir können aber noch besser ins Angriffsdrittel kommen und bei der Ausbeute effektiver werden.

DFB.de: Mit zwei Toren nach vier Ligaspielen kann sich auch Ihr Saisonstart durchaus sehen lassen, oder?

Beister: Das stimmt. Zumal ich erst Mitte Juli und damit recht spät gewechselt bin. Ich hatte daher kaum eine gemeinsame Vorbereitung mit der Mannschaft. Bei den Gesprächen mit meinem vorherigen Verein, dem KFC Uerdingen, hatte sich herausgestellt, dass beide Seiten nicht mehr zu 100 Prozent hinter der weiteren Zusammenarbeit standen. Daher war es besser, getrennte Wege zu gehen.

DFB.de: Was hat Sie vom FC Ingolstadt überzeugt?

Beister: Ich wollte eine mindestens genauso sportlich attraktive Herausforderung wie beim KFC Uerdingen und einem Verein dabei helfen, auf Sicht in eine höhere Liga zu kommen. Dafür bietet der FC Ingolstadt mit seinem Umfeld erstklassige Möglichkeiten.

DFB.de: Sie waren für den Hamburger SV und den 1. FSV Mainz 05 schon in der Bundesliga am Ball. Stellen Sie sich manchmal die Frage: "Was wäre, wenn..."?

Beister: Damit habe ich abgeschlossen und aus meinen Fehlern gelernt. Es ist auch nicht ratsam, zu lange in die Vergangenheit zu schauen. Ich bin erst 28 Jahre alt und will sportlich noch das Maximum mit dem FC Ingolstadt herausholen.

DFB.de: Ein weiteres Kapitel in Ihrer Laufbahn war Australien. Wie hat es Sie auf die andere Seite der Erdkugel verschlagen?

Beister: Bei Mainz hatte ich keine Perspektive mehr für mich gesehen. Ich wollte aber unbedingt spielen. Mit dem Fußball in Europa hatte ich zunächst gedanklich abgeschlossen. Der Wechsel zu Melbourne Victory hatte sich sehr kurzfristig ergeben. In Australien habe ich eine neue Kultur und Mentalität kennengelernt. Der Fußball dort ist von England geprägt und damit sehr körperbetont. Die Lebensweise der Menschen ist entspannter und nicht so verkrampft. Davon kann Deutschland durchaus lernen. Für meine Karriere war der Wechsel nach Australien der falsche Zeitpunkt, den Schritt an sich bereue ich aber nicht. In ein paar Jahren kann ich mir vorstellen, erneut nach Australien zu gehen oder nach Japan oder Korea zu wechseln. Aber das ist Zukunftsmusik.

DFB.de: Nun steht die Partie beim KFC Uerdingen an. Mit welchen Gefühlen gehen Sie rein?

Beister: Mit durchweg positiven. Meine Zeit beim KFC Uerdingen war unter anderem mit dem Aufstieg in die 3. Liga sehr schön. Ich habe noch zu vielen Leuten beim KFC ein gutes Verhältnis und werde schon früh in der neuen Saison viele bekannte Gesichter wiedersehen.

DFB.de: Hat der Kontakt zu ehemaligen Mitspielern in dieser Woche zugenommen?

Beister: Nein, der ist unverändert. Ich tausche mich noch mit Torhüter Rene Vollath und Jan Kirchhoff, den ich aus unserer gemeinsamen Zeit in der deutschen U 21-Nationalmannschaft kenne, regelmäßig aus. Es gab auch keine Sticheleien oder Wetten, dass der Verlierer dem Sieger ein Essen ausgeben muss. (lacht)

DFB.de: Welche Tipps können Sie Ihrem neuen Trainer Jeff Saibene über den KFC geben?

Beister: Da ist sicherlich der ein oder andere nützliche Hinweis dabei. Das bleibt aber intern. Mit Uerdingen kommt eine sehr erfahrene Mannschaft auf uns zu, die aus nur wenigen Chancen viele Tore erzielen kann. Wir sollten aber nicht zu sehr auf den Gegner schauen, sondern unser Spiel durchdrücken. Wenn wir wieder diszipliniert auftreten, ist uns ein erster wichtiger Schritt gelungen.

[mspw]

Nur 37 Tage nach seinem Wechsel zum FC Ingolstadt ist Maximilian Beister am Samstag (ab 14 Uhr, live bei Magenta Sport) in der 3. Liga bei seinem vorherigen Verein KFC Uerdingen zu Gast. Für die Krefelder absolvierte er 51 Partien, schoss 24 Tore und stieg 2018 in die dritthöchste Spielklasse auf. Im DFB.de-Interview spricht Maximilian Beister mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das schnelle Wiedersehen.

DFB.de: Im DFB-Pokal verlor der FCI gegen den 1. FC Nürnberg knapp 0:1. Was hat zur Überraschung gefehlt, Herr Beister?

Maximilian Beister: Wir haben eine solide Leistung gezeigt und Nürnberg lange Paroli geboten. Allerdings hätten wir unsere Chancen noch besser ausnutzen können. Dass wir dann in der 87. Minute den Gegentreffer kassieren, ist unglücklich gelaufen.

DFB.de: In der Liga ist Ingolstadt mit zehn Punkten nach vier Spielen noch unbesiegt. Hätten Sie die Tabellenführung vorm Saisonstart erwartet?

Beister: Das ist nicht selbstverständlich. Nach dem Abstieg in die 3. Liga gab es auf mehreren Ebenen einen Umbruch. Neben vielen Spielern ist auch das Trainerteam um Jeff Saibene neu. Außerdem haben sich die Zweitligaabsteiger in der Vergangenheit oft schwergetan. Der 1. FC Magdeburg musste bis zum 4. Spieltag auf den ersten Sieg warten. Trotz der Tabellenführung wissen wir, dass wir noch Potenzial haben. Da geht noch mehr. Die Automatismen können noch besser greifen, die Pass- und Laufwege sicherer werden.

DFB.de: Was zeichnet die Mannschaft bisher aus?

Beister: Wir haben eine sehr intensive Spielweise. Jeder Spieler ist bereit, defensive Aufgaben zu übernehmen. Das ist die Basis und ein wichtiger Faktor, warum wir nach vier Spielen zehn Punkte auf dem Konto haben. In der Offensive war das mit acht Toren auch schon ordentlich. Wir können aber noch besser ins Angriffsdrittel kommen und bei der Ausbeute effektiver werden.

DFB.de: Mit zwei Toren nach vier Ligaspielen kann sich auch Ihr Saisonstart durchaus sehen lassen, oder?

Beister: Das stimmt. Zumal ich erst Mitte Juli und damit recht spät gewechselt bin. Ich hatte daher kaum eine gemeinsame Vorbereitung mit der Mannschaft. Bei den Gesprächen mit meinem vorherigen Verein, dem KFC Uerdingen, hatte sich herausgestellt, dass beide Seiten nicht mehr zu 100 Prozent hinter der weiteren Zusammenarbeit standen. Daher war es besser, getrennte Wege zu gehen.

DFB.de: Was hat Sie vom FC Ingolstadt überzeugt?

Beister: Ich wollte eine mindestens genauso sportlich attraktive Herausforderung wie beim KFC Uerdingen und einem Verein dabei helfen, auf Sicht in eine höhere Liga zu kommen. Dafür bietet der FC Ingolstadt mit seinem Umfeld erstklassige Möglichkeiten.

DFB.de: Sie waren für den Hamburger SV und den 1. FSV Mainz 05 schon in der Bundesliga am Ball. Stellen Sie sich manchmal die Frage: "Was wäre, wenn..."?

Beister: Damit habe ich abgeschlossen und aus meinen Fehlern gelernt. Es ist auch nicht ratsam, zu lange in die Vergangenheit zu schauen. Ich bin erst 28 Jahre alt und will sportlich noch das Maximum mit dem FC Ingolstadt herausholen.

DFB.de: Ein weiteres Kapitel in Ihrer Laufbahn war Australien. Wie hat es Sie auf die andere Seite der Erdkugel verschlagen?

Beister: Bei Mainz hatte ich keine Perspektive mehr für mich gesehen. Ich wollte aber unbedingt spielen. Mit dem Fußball in Europa hatte ich zunächst gedanklich abgeschlossen. Der Wechsel zu Melbourne Victory hatte sich sehr kurzfristig ergeben. In Australien habe ich eine neue Kultur und Mentalität kennengelernt. Der Fußball dort ist von England geprägt und damit sehr körperbetont. Die Lebensweise der Menschen ist entspannter und nicht so verkrampft. Davon kann Deutschland durchaus lernen. Für meine Karriere war der Wechsel nach Australien der falsche Zeitpunkt, den Schritt an sich bereue ich aber nicht. In ein paar Jahren kann ich mir vorstellen, erneut nach Australien zu gehen oder nach Japan oder Korea zu wechseln. Aber das ist Zukunftsmusik.

DFB.de: Nun steht die Partie beim KFC Uerdingen an. Mit welchen Gefühlen gehen Sie rein?

Beister: Mit durchweg positiven. Meine Zeit beim KFC Uerdingen war unter anderem mit dem Aufstieg in die 3. Liga sehr schön. Ich habe noch zu vielen Leuten beim KFC ein gutes Verhältnis und werde schon früh in der neuen Saison viele bekannte Gesichter wiedersehen.

DFB.de: Hat der Kontakt zu ehemaligen Mitspielern in dieser Woche zugenommen?

Beister: Nein, der ist unverändert. Ich tausche mich noch mit Torhüter Rene Vollath und Jan Kirchhoff, den ich aus unserer gemeinsamen Zeit in der deutschen U 21-Nationalmannschaft kenne, regelmäßig aus. Es gab auch keine Sticheleien oder Wetten, dass der Verlierer dem Sieger ein Essen ausgeben muss. (lacht)

DFB.de: Welche Tipps können Sie Ihrem neuen Trainer Jeff Saibene über den KFC geben?

Beister: Da ist sicherlich der ein oder andere nützliche Hinweis dabei. Das bleibt aber intern. Mit Uerdingen kommt eine sehr erfahrene Mannschaft auf uns zu, die aus nur wenigen Chancen viele Tore erzielen kann. Wir sollten aber nicht zu sehr auf den Gegner schauen, sondern unser Spiel durchdrücken. Wenn wir wieder diszipliniert auftreten, ist uns ein erster wichtiger Schritt gelungen.

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