IIC 2023: "Gegnerinnen auf dem Feld, Freundinnen im Kurs"

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat zum vierten Mal Ausbilderinnen aus dem internationalen Raum weitergebildet. Der fünftägige "International Instructor Course" (IIC), der Anfang April als Online-Modul abgehalten wurde, konnte in diesem Jahr zudem eine Besonderheit aufweisen: erstmalig wurde er als "Female Edition" angeboten. Mit großem Erfolg. Mit der Unterstützung von DFB-Partner Volkswagen und des UEFA-Assist-Programms setzte der DFB so seine Förderung von Frauen im Fußball nachhaltig fort.

Nachdem sich die vorherigen Workshops auf Jordanien und den afrikanischen Raum konzentrierten, war der DFB nun eine Kooperation mit der West Asian Football Federation (WAFF), dem Westasiatischen Fußballverband, eingegangen, dessen Mitgliedsland Katar im vergangenen Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft ausgerichtet hatte. Im Vorfeld der WM hatte der DFB in der katarischen Hauptstadt Doha eine reine Female Edition seines Workshops "Future Leaders in Football" (FLF) veranstaltet. 20 junge Frauen aus dem Nahen und Mittleren Osten erhielten fünf Tage lang die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten als verantwortungsbewusste Führungspersönlichkeiten weiterzuentwickeln. Den Workshop hatten unter anderen DFB-Präsident, Bernd Neuendorf, DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich und Bundesinnenministerin Nancy Faeser besucht.

Auch nun während des "International Instructor Course" boten die Moderatoren Dr. Carolin Braun und Sebastian Weinand den Teilnehmerinnen aus den Mitgliedsnationen der WAFF, die sich im Vorfeld des Workshops um die Nominierung der 24 Teilnehmerinnen aus zwölf Ländern gekümmert hatte, ein vielfältiges Programm. Ziel des fünftägigen Kurses: fußballspezifische und interdisziplinäre Themen miteinander verbinden sowie methodische, soziale und mediale Kompetenzen schulen. "Sportfachliche Qualifikationen gibt es im internationalen Raum viele, überfachliche Qualifikationen, die sich auf die Vermittlung der Inhalte beziehen, sind leider selten Inhalt der Ausbildungen", sagt Sebastian Weinand, der 2021 das Programm mitentwickelt und sämtliche bisherige ICCs auch moderiert hat. Von dem Programm, das aus einer Mischung aus Präsentationen, Gruppenphasen und individuellen Aufgaben bestand, sollen die Teilnehmerinnen künftig in ihren Funktionen als Ausbilderinnen, Instruktorinnen und Schiedsrichterinnen profitieren und die Inhalte in Theorie und Praxis einfließen lassen.

"Motivation und Qualifikation der Teilnehmerinnen ist sehr hoch"

Durch die Online-Plattform "Edubreak", die vom DFB zur Verfügung gestellt wurde, konnte die Brücke zwischen den Ländern geschlagen werden und die Teilnehmerinnen zeigten sich aufmerksam und interessiert. "Ein Kurs lebt von der Gruppendynamik, vom Miteinander, von der Stimmung", sagt die Trainerin und national wie international bestens vernetzte Expertin Dr. Carolin Braun.

Um die Gruppendynamik zu stärken, wurden vielfältige Lehr- und Lernmethoden genutzt und auch für manche Sprachbarriere wurde eine Lösung gefunden: Die Beteiligten halfen sich im Chat gegenseitig aus und übersetzten zur Not von Englisch auf Arabisch. Die Teilnehmerinnen, die sich teilweise als Gegenspielerinnen, Schiedsrichterinnen oder als Trainerinnen von Nationalmannschaften bereits kannten, zeigten einen respektvollen Umgang miteinander und entwickelten sich somit binnen der fünf Tage von Gegnerinnen auf, beziehungsweise neben dem Feld zu Freundinnen im Kurs.

Moderatoren können von Teilnehmerinnen lernen

Doch nicht nur die Teilnehmerinnen des IIC konnten in dem Workshop etwas für ihre Zukunft mitnehmen: "Es ist spannend zu hören, mit welchen Widerständen die Frauen umgehen müssen und wie sie diese erfolgreich gemeistert haben. Davor haben wir großen Respekt", sagt Sebastian Weinand. Carolin Braun ergänzt: "Wir können als Experten sehr viel von den Teilnehmerinnen mitnehmen. Da erfährt man zum Beispiel auch den "Best Practice Ice-Breaker" oder eine "Fun-Activity" aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt."

Carolin Braun und Sebastian Weinand ist es ein besonderes Anliegen, Frauen im Berufsfeld Fußball zu unterstützen: "Sie haben unterschiedlichen Zugang zum Lernen, zu Kursen und verschiedenen Arbeitsfeldern. Wir haben die Möglichkeiten, den Frauen aus solchen Regionen eine Plattform und mehr Sichtbarkeit zu geben und den Austausch zu fördern. Wir sind "Entwickler" und "Anstoßgeber", die immer wieder neue Erfahrungen sammeln und den Fußball international weiter entwickeln wollen."

Fußball als internationaler Brückenbauer

Wie wichtig solche Kooperationsprogramme für den Fußball und für den DFB sind, betont auch DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich: "Wir führen seit vielen Jahren hervorragende Ausbildungsprogramme durch und wenden die große Expertise und reiche Erfahrung, die es im DFB gibt, schon seit Jahrzehnten auch im internationalen Kontext an. Jetzt auf diese moderne Art Frauen weiterzubilden, sie auszubilden und zu stärken, ist eine fantastische Art, unsere Botschaft nach außen zu tragen."

Für Heike Ullrich ist der Fußball ein "Brückenbauer", der vermeintliche Unterschiede und Distanzen überwindet. Eindrucksvoll zu erleben während der fünf Tage des "International Instructor Course".

[il]

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat zum vierten Mal Ausbilderinnen aus dem internationalen Raum weitergebildet. Der fünftägige "International Instructor Course" (IIC), der Anfang April als Online-Modul abgehalten wurde, konnte in diesem Jahr zudem eine Besonderheit aufweisen: erstmalig wurde er als "Female Edition" angeboten. Mit großem Erfolg. Mit der Unterstützung von DFB-Partner Volkswagen und des UEFA-Assist-Programms setzte der DFB so seine Förderung von Frauen im Fußball nachhaltig fort.

Nachdem sich die vorherigen Workshops auf Jordanien und den afrikanischen Raum konzentrierten, war der DFB nun eine Kooperation mit der West Asian Football Federation (WAFF), dem Westasiatischen Fußballverband, eingegangen, dessen Mitgliedsland Katar im vergangenen Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft ausgerichtet hatte. Im Vorfeld der WM hatte der DFB in der katarischen Hauptstadt Doha eine reine Female Edition seines Workshops "Future Leaders in Football" (FLF) veranstaltet. 20 junge Frauen aus dem Nahen und Mittleren Osten erhielten fünf Tage lang die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten als verantwortungsbewusste Führungspersönlichkeiten weiterzuentwickeln. Den Workshop hatten unter anderen DFB-Präsident, Bernd Neuendorf, DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich und Bundesinnenministerin Nancy Faeser besucht.

Auch nun während des "International Instructor Course" boten die Moderatoren Dr. Carolin Braun und Sebastian Weinand den Teilnehmerinnen aus den Mitgliedsnationen der WAFF, die sich im Vorfeld des Workshops um die Nominierung der 24 Teilnehmerinnen aus zwölf Ländern gekümmert hatte, ein vielfältiges Programm. Ziel des fünftägigen Kurses: fußballspezifische und interdisziplinäre Themen miteinander verbinden sowie methodische, soziale und mediale Kompetenzen schulen. "Sportfachliche Qualifikationen gibt es im internationalen Raum viele, überfachliche Qualifikationen, die sich auf die Vermittlung der Inhalte beziehen, sind leider selten Inhalt der Ausbildungen", sagt Sebastian Weinand, der 2021 das Programm mitentwickelt und sämtliche bisherige ICCs auch moderiert hat. Von dem Programm, das aus einer Mischung aus Präsentationen, Gruppenphasen und individuellen Aufgaben bestand, sollen die Teilnehmerinnen künftig in ihren Funktionen als Ausbilderinnen, Instruktorinnen und Schiedsrichterinnen profitieren und die Inhalte in Theorie und Praxis einfließen lassen.

"Motivation und Qualifikation der Teilnehmerinnen ist sehr hoch"

Durch die Online-Plattform "Edubreak", die vom DFB zur Verfügung gestellt wurde, konnte die Brücke zwischen den Ländern geschlagen werden und die Teilnehmerinnen zeigten sich aufmerksam und interessiert. "Ein Kurs lebt von der Gruppendynamik, vom Miteinander, von der Stimmung", sagt die Trainerin und national wie international bestens vernetzte Expertin Dr. Carolin Braun.

Um die Gruppendynamik zu stärken, wurden vielfältige Lehr- und Lernmethoden genutzt und auch für manche Sprachbarriere wurde eine Lösung gefunden: Die Beteiligten halfen sich im Chat gegenseitig aus und übersetzten zur Not von Englisch auf Arabisch. Die Teilnehmerinnen, die sich teilweise als Gegenspielerinnen, Schiedsrichterinnen oder als Trainerinnen von Nationalmannschaften bereits kannten, zeigten einen respektvollen Umgang miteinander und entwickelten sich somit binnen der fünf Tage von Gegnerinnen auf, beziehungsweise neben dem Feld zu Freundinnen im Kurs.

Moderatoren können von Teilnehmerinnen lernen

Doch nicht nur die Teilnehmerinnen des IIC konnten in dem Workshop etwas für ihre Zukunft mitnehmen: "Es ist spannend zu hören, mit welchen Widerständen die Frauen umgehen müssen und wie sie diese erfolgreich gemeistert haben. Davor haben wir großen Respekt", sagt Sebastian Weinand. Carolin Braun ergänzt: "Wir können als Experten sehr viel von den Teilnehmerinnen mitnehmen. Da erfährt man zum Beispiel auch den "Best Practice Ice-Breaker" oder eine "Fun-Activity" aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt."

Carolin Braun und Sebastian Weinand ist es ein besonderes Anliegen, Frauen im Berufsfeld Fußball zu unterstützen: "Sie haben unterschiedlichen Zugang zum Lernen, zu Kursen und verschiedenen Arbeitsfeldern. Wir haben die Möglichkeiten, den Frauen aus solchen Regionen eine Plattform und mehr Sichtbarkeit zu geben und den Austausch zu fördern. Wir sind "Entwickler" und "Anstoßgeber", die immer wieder neue Erfahrungen sammeln und den Fußball international weiter entwickeln wollen."

Fußball als internationaler Brückenbauer

Wie wichtig solche Kooperationsprogramme für den Fußball und für den DFB sind, betont auch DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich: "Wir führen seit vielen Jahren hervorragende Ausbildungsprogramme durch und wenden die große Expertise und reiche Erfahrung, die es im DFB gibt, schon seit Jahrzehnten auch im internationalen Kontext an. Jetzt auf diese moderne Art Frauen weiterzubilden, sie auszubilden und zu stärken, ist eine fantastische Art, unsere Botschaft nach außen zu tragen."

Für Heike Ullrich ist der Fußball ein "Brückenbauer", der vermeintliche Unterschiede und Distanzen überwindet. Eindrucksvoll zu erleben während der fünf Tage des "International Instructor Course".

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