Ibbenbürener Kickers: "Bei uns ist jeder willkommen!"

Die Ibbenbürener Kickers sind einer von 75 Klubs, die an einer Fußball-Ferien-Freizeit der DFB-Stiftung Egidius Braun teilnehmen. Das Besondere an dem Fußballverein aus Westfalen ist, dass die Verantwortlichen einen klaren Fokus auf Inklusion legen. Jetzt bekamen die jungen Kicker und ihre Betreuer Besuch von u.a. einem Bundesliga-Schiedsrichter und einem FIFA-Schiedsrichterassistenten, die ihnen den Teilnahmegutschein für die Freizeiten übergaben.

Sie lachen, sie jubeln, sie spielen Fußball. Auf den ersten Blick ist bei den Ibbenbürener Kickers nichts außergewöhnlich. Wenn mal allerdings genauer hinschaut, erkennt man das Besondere dieses Vereins. Bei den Ibbenbürener Kickers, die eine Abteilung des SV Cheruskia Laggenbeck sind, dreht sich alles um die Inklusion. Fast 100 Fußballerinnen und Fußballer im Alter von vier bis weit über 40 Jahren gehen hier gemeinsam ihrem großen Hobby nach. Die Mannschaften bestehen aus Spielerinnen und Spielern mit und ohne Handicap.

Spaß am Fußball steht im Mittelpunkt

"Bei uns geht es einzig und alleine um den Spaß am Fußball. Das Gewinnen oder Verlieren spielt nur eine untergeordnete Rolle", sagt Marcel Grabow, Trainer der Inklusionsmannschaft der Ibbenbürener Kickers. "Bei uns ist wirklich jeder willkommen. Egal, wie gut sie oder er Fußball spielt. Egal, ob sie oder er eine körperliche Beeinträchtigung hat. Egal, woher sie oder er kommt. Entscheidend ist nur, dass sie oder er sich in unsere Gruppe integriert." Inzwischen nehmen auch einige Flüchtlinge aus der Ukraine an den Trainingseinheiten teil.

Aufgrund dieses außergewöhnlichen ehrenamtlichen und sozialen Engagements wurden die Ibbenbürener Kickers nun ausgewählt und werden als einer von 75 Fußballvereinen an einer einwöchigen Fußball-Ferien-Freizeit teilnehmen. Die Verantwortlichen haben am Freitagnachmittag symbolisch einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro durch Klaus Jahn, früherer Vorsitzender des DFB-Ausschusses für Freizeit und Breitenfußball und langjähriger Vizepräsident des FLVW, Bundesliga-Schiedsrichter Sören Storks und FIFA-Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann überreicht bekommen. Auch Helmut Hettwer, Beauftragter für Inklusion im Fußballkreis Tecklenburg, und Bernward Pinke, Vorsitzender Vereins- und Kreisentwicklung, waren bei der Übergabe mit dabei.

"Einsatz kann man gar nicht genug wertschätzen"

Sören Storks sagte: "Man kann den Einsatz der Beteiligten gar nicht genug wertschätzen. Es ist beeindruckend, was hier innerhalb kürzester Zeit entstanden ist. Die Ibbenbürener Kickers sind ein starker Beleg für die soziale und gesellschaftliche Kraft des Fußballs." Und Klaus Jahn ergänzt: "Es ist faszinierend zu sehen, mit welcher Selbstverständlichkeit hier Menschen mit und ohne Handicap, Männer und Frauen, Mädchen und Jungs und davon zahlreiche irgendwo aus Europa und sogar anderen Teilen der Welt zusammen Fußball spielen."

Aber nicht nur bei den Ibbenbürener Kickers wird herausragende Inklusionsarbeit geleistet. Auch in zahlreichen anderen Vereinen in Deutschland ist das der Fall – zum Beispiel beim SV Teutonia Köppern. Der Klub aus Hessen wird mit seiner Inklusionsmannschaft "Team United" ebenfalls an einer Fußball-Verein-Freizeit teilnehmen.

Riesige Vorfreude auf die Woche

"Was in Ibbenbüren und Köppern und in vielen weiteren Vereinen geleistet wird, ist mehr als bemerkenswert", betont Christian Gittelmann, der zuständige Projektleiter der DFB-Stiftung Egidius Braun: "Wir freuen uns sehr, dass wir diese Arbeit mit einer Einladung zur Fußball-Ferien-Freizeit würdigen können." Ibbenbürens Trainer Grabow berichtet stolz: "Seitdem die Mädchen und Jungs davon wissen, gibt es kein anderes Thema mehr. Die Vorfreude ist schon jetzt riesig. Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer können es wirklich kaum erwarten." Die Ibbenbürener Kickers werden vom 9. bis 15. Juli im "Uwe Seeler Fußball Park" in Malente dabei sein.

Die Idee zu den Fußball-Ferien-Freizeiten stammt von Egidius Braun. Dem im März verstorbenen DFB-Ehrenpräsidenten war es ein besonderes Anliegen, dass gerade kleinere Klubs auf diese Weise bei ihrem Wirken unterstützt werden und Wertschätzung erfahren. Die insgesamt 18 jeweils siebentägigen Fußball-Ferien-Freizeiten für rund 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden durch rund 60 qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung durchgeführt. Die Veranstaltungen finden in den Sportschulen der DFB-Landesverbände in Bad Blankenburg, Grünberg, Hennef, Edenkoben, Malente und Schöneck (Karlsruhe) statt. Das Programm startet am 9. Juli und endet am 1. September.

Vielfältige Themenfelder abseits des Fußballs

Die Freizeiten sind keine leistungssportorientierten Trainingslager. Vielmehr sind neben unterschiedlichen Fußball- und Freizeitangeboten auch pädagogische Elemente wesentliche Bestandteile. Durch Gast-Referenten werden Themenfelder wie etwa Anti-Diskriminierung, Suchtprävention, Toleranz, Umwelt und Wertevermittlung im sportlichen und gesellschaftlichen Leben aufgezeigt und mit den Jugendlichen besprochen. Dazu zählt auch das Programm #Denkanstoß, das mit Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration realisiert wird. Auch ehrenamtliche Tätigkeiten werden vorgestellt, um die Jugendlichen für ein Engagement zu begeistern. In diesem Jahr steht das Thema Schiedsrichter im Fokus.

Für die Ibbenbürener Kickers ist die Einladung zu den Fußball-Ferien-Freizeiten nicht die erste Anerkennung für ihr Engagement. Im vergangenen Jahr haben sie eine Auszeichnung durch die DFB-Stiftung Sepp Herberger bekommen. "Das freut uns natürlich und ist eine Bestätigung für unsere Arbeit", sagt Trainer Grabow. "Aber wir machen das nicht, um Ruhm und Ehre zu bekommen. Wir tun das alles nur, um Menschen mit und ohne Behinderung jeden Alters die Möglichkeit zu geben, Fußball zu spielen." In Ibbenbüren bestätigt sich: Fußball ist mehr als ein 1:0!

[sw]

Die Ibbenbürener Kickers sind einer von 75 Klubs, die an einer Fußball-Ferien-Freizeit der DFB-Stiftung Egidius Braun teilnehmen. Das Besondere an dem Fußballverein aus Westfalen ist, dass die Verantwortlichen einen klaren Fokus auf Inklusion legen. Jetzt bekamen die jungen Kicker und ihre Betreuer Besuch von u.a. einem Bundesliga-Schiedsrichter und einem FIFA-Schiedsrichterassistenten, die ihnen den Teilnahmegutschein für die Freizeiten übergaben.

Sie lachen, sie jubeln, sie spielen Fußball. Auf den ersten Blick ist bei den Ibbenbürener Kickers nichts außergewöhnlich. Wenn mal allerdings genauer hinschaut, erkennt man das Besondere dieses Vereins. Bei den Ibbenbürener Kickers, die eine Abteilung des SV Cheruskia Laggenbeck sind, dreht sich alles um die Inklusion. Fast 100 Fußballerinnen und Fußballer im Alter von vier bis weit über 40 Jahren gehen hier gemeinsam ihrem großen Hobby nach. Die Mannschaften bestehen aus Spielerinnen und Spielern mit und ohne Handicap.

Spaß am Fußball steht im Mittelpunkt

"Bei uns geht es einzig und alleine um den Spaß am Fußball. Das Gewinnen oder Verlieren spielt nur eine untergeordnete Rolle", sagt Marcel Grabow, Trainer der Inklusionsmannschaft der Ibbenbürener Kickers. "Bei uns ist wirklich jeder willkommen. Egal, wie gut sie oder er Fußball spielt. Egal, ob sie oder er eine körperliche Beeinträchtigung hat. Egal, woher sie oder er kommt. Entscheidend ist nur, dass sie oder er sich in unsere Gruppe integriert." Inzwischen nehmen auch einige Flüchtlinge aus der Ukraine an den Trainingseinheiten teil.

Aufgrund dieses außergewöhnlichen ehrenamtlichen und sozialen Engagements wurden die Ibbenbürener Kickers nun ausgewählt und werden als einer von 75 Fußballvereinen an einer einwöchigen Fußball-Ferien-Freizeit teilnehmen. Die Verantwortlichen haben am Freitagnachmittag symbolisch einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro durch Klaus Jahn, früherer Vorsitzender des DFB-Ausschusses für Freizeit und Breitenfußball und langjähriger Vizepräsident des FLVW, Bundesliga-Schiedsrichter Sören Storks und FIFA-Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann überreicht bekommen. Auch Helmut Hettwer, Beauftragter für Inklusion im Fußballkreis Tecklenburg, und Bernward Pinke, Vorsitzender Vereins- und Kreisentwicklung, waren bei der Übergabe mit dabei.

"Einsatz kann man gar nicht genug wertschätzen"

Sören Storks sagte: "Man kann den Einsatz der Beteiligten gar nicht genug wertschätzen. Es ist beeindruckend, was hier innerhalb kürzester Zeit entstanden ist. Die Ibbenbürener Kickers sind ein starker Beleg für die soziale und gesellschaftliche Kraft des Fußballs." Und Klaus Jahn ergänzt: "Es ist faszinierend zu sehen, mit welcher Selbstverständlichkeit hier Menschen mit und ohne Handicap, Männer und Frauen, Mädchen und Jungs und davon zahlreiche irgendwo aus Europa und sogar anderen Teilen der Welt zusammen Fußball spielen."

Aber nicht nur bei den Ibbenbürener Kickers wird herausragende Inklusionsarbeit geleistet. Auch in zahlreichen anderen Vereinen in Deutschland ist das der Fall – zum Beispiel beim SV Teutonia Köppern. Der Klub aus Hessen wird mit seiner Inklusionsmannschaft "Team United" ebenfalls an einer Fußball-Verein-Freizeit teilnehmen.

Riesige Vorfreude auf die Woche

"Was in Ibbenbüren und Köppern und in vielen weiteren Vereinen geleistet wird, ist mehr als bemerkenswert", betont Christian Gittelmann, der zuständige Projektleiter der DFB-Stiftung Egidius Braun: "Wir freuen uns sehr, dass wir diese Arbeit mit einer Einladung zur Fußball-Ferien-Freizeit würdigen können." Ibbenbürens Trainer Grabow berichtet stolz: "Seitdem die Mädchen und Jungs davon wissen, gibt es kein anderes Thema mehr. Die Vorfreude ist schon jetzt riesig. Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer können es wirklich kaum erwarten." Die Ibbenbürener Kickers werden vom 9. bis 15. Juli im "Uwe Seeler Fußball Park" in Malente dabei sein.

Die Idee zu den Fußball-Ferien-Freizeiten stammt von Egidius Braun. Dem im März verstorbenen DFB-Ehrenpräsidenten war es ein besonderes Anliegen, dass gerade kleinere Klubs auf diese Weise bei ihrem Wirken unterstützt werden und Wertschätzung erfahren. Die insgesamt 18 jeweils siebentägigen Fußball-Ferien-Freizeiten für rund 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden durch rund 60 qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung durchgeführt. Die Veranstaltungen finden in den Sportschulen der DFB-Landesverbände in Bad Blankenburg, Grünberg, Hennef, Edenkoben, Malente und Schöneck (Karlsruhe) statt. Das Programm startet am 9. Juli und endet am 1. September.

Vielfältige Themenfelder abseits des Fußballs

Die Freizeiten sind keine leistungssportorientierten Trainingslager. Vielmehr sind neben unterschiedlichen Fußball- und Freizeitangeboten auch pädagogische Elemente wesentliche Bestandteile. Durch Gast-Referenten werden Themenfelder wie etwa Anti-Diskriminierung, Suchtprävention, Toleranz, Umwelt und Wertevermittlung im sportlichen und gesellschaftlichen Leben aufgezeigt und mit den Jugendlichen besprochen. Dazu zählt auch das Programm #Denkanstoß, das mit Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration realisiert wird. Auch ehrenamtliche Tätigkeiten werden vorgestellt, um die Jugendlichen für ein Engagement zu begeistern. In diesem Jahr steht das Thema Schiedsrichter im Fokus.

Für die Ibbenbürener Kickers ist die Einladung zu den Fußball-Ferien-Freizeiten nicht die erste Anerkennung für ihr Engagement. Im vergangenen Jahr haben sie eine Auszeichnung durch die DFB-Stiftung Sepp Herberger bekommen. "Das freut uns natürlich und ist eine Bestätigung für unsere Arbeit", sagt Trainer Grabow. "Aber wir machen das nicht, um Ruhm und Ehre zu bekommen. Wir tun das alles nur, um Menschen mit und ohne Behinderung jeden Alters die Möglichkeit zu geben, Fußball zu spielen." In Ibbenbüren bestätigt sich: Fußball ist mehr als ein 1:0!

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