Huth vor Rückspiel bei Arsenal: "Es ist noch alles offen"

Crunchtime in der Champions League – im Halbfinalrückspiel treten die Frauen des VfL Wolfsburg nach einem 2:2 im eigenen Stadion heute (ab 18.45 Uhr, live bei DAZN) beim FC Arsenal in London an. Wolfsburgs deutsche Nationalspielerin Svenja Huth (32) spricht im DFB.de-Interview über die Chancen auf den Finaleinzug, mehr als 50.000 verkaufte Tickets und die Entwicklung des Frauenfußballs im Allgemeinen.

DFB.de: Svenja Huth, wie sehen Sie nach dem 2:2 die Ausgangslage vor dem Rückspiel in London?

Svenja Huth: Es ist auf jeden Fall noch alles offen. Natürlich hätten wir uns einen Sieg in unserem Heimspiel gewünscht – gerade auch nach der 2:0-Führung. Dementsprechend hatten wir direkt nach der Partie auch gemischte Gefühle. Nichtsdestotrotz ist es ein Halbfinale der Champions League und ein Duell auf Augenhöhe, da kommt es auf Kleinigkeiten an. Deswegen werden wir uns sehr intensiv auf das Rückspiel vorbereiten, um dann unser Ziel zu erreichen – das Finale in Eindhoven.

DFB.de: Welche Lehren können Sie aus dem ersten Duell gegen Arsenal mitnehmen?

Huth: Dass wir über 90 oder vielleicht sogar 120 Minuten die Konzentration hochhalten müssen. Natürlich verfügt Arsenal über besondere Qualitäten, die sie bei den beiden Toren gezeigt haben. Umso wichtiger ist es, dass wir hellwach sind und keine leichten Fehlpässe spielen, um Kontersituationen zu vermeiden.

DFB.de: Um den Finaleinzug zu schaffen, brauchen Sie zwingend einen Sieg. Wie gehen Sie mit dieser Drucksituation um?

Huth: Wir wissen aus vergangenen Spielen, wie wir mit diesen Drucksituationen umgehen müssen – beispielsweise kürzlich beim Halbfinale im DFB-Pokal gegen Bayern München. Diese Erfahrungen helfen uns. Grundsätzlich spüre ich eine große Vorfreude.

DFB.de: Es sind bereits über 50.000 Tickets verkauft. Bereiten Sie sich im Vorfeld speziell auf diese Kulisse vor?

Huth: Auch hier helfen uns die Erfahrungen, die wir vor allem in der jüngeren Vergangenheit gesammelt haben. Wir erwarten in London ein volles Stadion mit lautstarken Fans. Da wird die Kommunikation untereinander auf dem Rasen oder auch mit dem Trainerteam etwas komplizierter. Wir werden vorab Zeichen vereinbaren, um auf gewisse Szenarien reagieren zu können.

DFB.de: Sie haben mit Wolfsburg und der Nationalmannschaft schon viele große Spiele bestritten. Ist diese Begegnung dennoch eine der wichtigsten Begegnungen Ihrer Karriere?

Huth: Ich hatte tatsächlich schon einige wichtige Spiele und es werden hoffentlich weitere folgen. Dieses Duell gehört sicher dazu. Es ist definitiv ein sehr besonderes Spiel, auf das ich mich extrem freue.

DFB.de: Sie haben 2015 mit dem damaligen 1. FFC Frankfurt die Champions League gewonnen. Welche Erinnerungen haben Sie an das 2:1 im Endspiel gegen Paris Saint-Germain?

Huth: Sehr gute natürlich. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie wir in der Nachspielzeit das entscheidende 2:1 erzielt und unseren Emotionen freien Lauf gelassen haben. Das Endspiel fand damals in Berlin statt. Die Champions League im eigenen Land gewinnen zu können, war sehr besonders. Ich denke gerne daran zurück.

DFB.de: Wie hat sich der Frauenfußball seitdem in Ihrer persönlichen Wahrnehmung verändert?

Huth: Der Frauenfußball entwickelt sich stetig weiter – in seiner Athletik, in seiner Dynamik, in seiner Technik. Vor allem bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr haben wir ein sehr, sehr gutes Niveau gesehen. Ich finde, dass die Entwicklung insgesamt einfach total erfreulich ist.

DFB.de: Vor allem seit der Europameisterschaft im vergangenen Jahr gibt es einen Hype um die deutschen Nationalspielerinnen. Wie nehmen Sie das wahr?

Huth: Ich freue mich natürlich darüber – vor allem auch, dass diese Begeisterung noch Monate nach dem Turnier weiter anhält. Die Stadien sind voll, Zuschauerrekorde werden gebrochen. Es ist toll, das mitzuerleben. Dass unsere Spiele nun regelmäßig auf DAZN, Sky oder MagentaSport zu sehen sind, ist super. Man merkt an vielen Stellen, dass es in die richtige Richtung geht. Wichtig ist, dass wir diese Entwicklung mit unseren Leistungen und unserem Auftreten weiter vorantreiben.

DFB.de: Im Sommer steht die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland auf dem Programm. Sind diese Begegnungen in der Champions League, die auf allerhöchstem Niveau stattfinden, bereits ein Vorgeschmack darauf, worauf sich die Fans bei der WM freuen können?

Huth: Ich glaube, dass auch diese Saison in der Champions League wieder zeigt, wie viele gute Mannschaften es inzwischen gibt. Es ist schön, dass wir als VfL Wolfsburg erneut zu den besten vier Teams in Europa zählen. Ich glaube schon, dass die Weltmeisterschaft im Sommer die beste WM werden kann - auch dank des europäischen Frauenfußballs. Aber auch weltweit gibt es Topnationen mit herausragenden Spielerinnen. Ich erwarte eine richtige gute Weltmeisterschaft, auf die sich alle freuen können.

[sw]

Crunchtime in der Champions League – im Halbfinalrückspiel treten die Frauen des VfL Wolfsburg nach einem 2:2 im eigenen Stadion heute (ab 18.45 Uhr, live bei DAZN) beim FC Arsenal in London an. Wolfsburgs deutsche Nationalspielerin Svenja Huth (32) spricht im DFB.de-Interview über die Chancen auf den Finaleinzug, mehr als 50.000 verkaufte Tickets und die Entwicklung des Frauenfußballs im Allgemeinen.

DFB.de: Svenja Huth, wie sehen Sie nach dem 2:2 die Ausgangslage vor dem Rückspiel in London?

Svenja Huth: Es ist auf jeden Fall noch alles offen. Natürlich hätten wir uns einen Sieg in unserem Heimspiel gewünscht – gerade auch nach der 2:0-Führung. Dementsprechend hatten wir direkt nach der Partie auch gemischte Gefühle. Nichtsdestotrotz ist es ein Halbfinale der Champions League und ein Duell auf Augenhöhe, da kommt es auf Kleinigkeiten an. Deswegen werden wir uns sehr intensiv auf das Rückspiel vorbereiten, um dann unser Ziel zu erreichen – das Finale in Eindhoven.

DFB.de: Welche Lehren können Sie aus dem ersten Duell gegen Arsenal mitnehmen?

Huth: Dass wir über 90 oder vielleicht sogar 120 Minuten die Konzentration hochhalten müssen. Natürlich verfügt Arsenal über besondere Qualitäten, die sie bei den beiden Toren gezeigt haben. Umso wichtiger ist es, dass wir hellwach sind und keine leichten Fehlpässe spielen, um Kontersituationen zu vermeiden.

DFB.de: Um den Finaleinzug zu schaffen, brauchen Sie zwingend einen Sieg. Wie gehen Sie mit dieser Drucksituation um?

Huth: Wir wissen aus vergangenen Spielen, wie wir mit diesen Drucksituationen umgehen müssen – beispielsweise kürzlich beim Halbfinale im DFB-Pokal gegen Bayern München. Diese Erfahrungen helfen uns. Grundsätzlich spüre ich eine große Vorfreude.

DFB.de: Es sind bereits über 50.000 Tickets verkauft. Bereiten Sie sich im Vorfeld speziell auf diese Kulisse vor?

Huth: Auch hier helfen uns die Erfahrungen, die wir vor allem in der jüngeren Vergangenheit gesammelt haben. Wir erwarten in London ein volles Stadion mit lautstarken Fans. Da wird die Kommunikation untereinander auf dem Rasen oder auch mit dem Trainerteam etwas komplizierter. Wir werden vorab Zeichen vereinbaren, um auf gewisse Szenarien reagieren zu können.

DFB.de: Sie haben mit Wolfsburg und der Nationalmannschaft schon viele große Spiele bestritten. Ist diese Begegnung dennoch eine der wichtigsten Begegnungen Ihrer Karriere?

Huth: Ich hatte tatsächlich schon einige wichtige Spiele und es werden hoffentlich weitere folgen. Dieses Duell gehört sicher dazu. Es ist definitiv ein sehr besonderes Spiel, auf das ich mich extrem freue.

DFB.de: Sie haben 2015 mit dem damaligen 1. FFC Frankfurt die Champions League gewonnen. Welche Erinnerungen haben Sie an das 2:1 im Endspiel gegen Paris Saint-Germain?

Huth: Sehr gute natürlich. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie wir in der Nachspielzeit das entscheidende 2:1 erzielt und unseren Emotionen freien Lauf gelassen haben. Das Endspiel fand damals in Berlin statt. Die Champions League im eigenen Land gewinnen zu können, war sehr besonders. Ich denke gerne daran zurück.

DFB.de: Wie hat sich der Frauenfußball seitdem in Ihrer persönlichen Wahrnehmung verändert?

Huth: Der Frauenfußball entwickelt sich stetig weiter – in seiner Athletik, in seiner Dynamik, in seiner Technik. Vor allem bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr haben wir ein sehr, sehr gutes Niveau gesehen. Ich finde, dass die Entwicklung insgesamt einfach total erfreulich ist.

DFB.de: Vor allem seit der Europameisterschaft im vergangenen Jahr gibt es einen Hype um die deutschen Nationalspielerinnen. Wie nehmen Sie das wahr?

Huth: Ich freue mich natürlich darüber – vor allem auch, dass diese Begeisterung noch Monate nach dem Turnier weiter anhält. Die Stadien sind voll, Zuschauerrekorde werden gebrochen. Es ist toll, das mitzuerleben. Dass unsere Spiele nun regelmäßig auf DAZN, Sky oder MagentaSport zu sehen sind, ist super. Man merkt an vielen Stellen, dass es in die richtige Richtung geht. Wichtig ist, dass wir diese Entwicklung mit unseren Leistungen und unserem Auftreten weiter vorantreiben.

DFB.de: Im Sommer steht die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland auf dem Programm. Sind diese Begegnungen in der Champions League, die auf allerhöchstem Niveau stattfinden, bereits ein Vorgeschmack darauf, worauf sich die Fans bei der WM freuen können?

Huth: Ich glaube, dass auch diese Saison in der Champions League wieder zeigt, wie viele gute Mannschaften es inzwischen gibt. Es ist schön, dass wir als VfL Wolfsburg erneut zu den besten vier Teams in Europa zählen. Ich glaube schon, dass die Weltmeisterschaft im Sommer die beste WM werden kann - auch dank des europäischen Frauenfußballs. Aber auch weltweit gibt es Topnationen mit herausragenden Spielerinnen. Ich erwarte eine richtige gute Weltmeisterschaft, auf die sich alle freuen können.

###more###