Huth: "Jede Mannschaft, die gegen uns spielt, ist hochmotiviert"

Das nennt man dann wohl einen Auftakt nach Maß. Zwei Siege, sechs Punkte und Platz eins in der Gruppe H - so lautet die Bilanz der Frauen-Nationalmannschaft nach dem Start in die WM-Qualifikation für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien/Neuseeland 2023. "Es war ein ordentlicher Auftakt mit Potenzial nach oben", fasst DFB-Kapitänin Svenja Huth den Start kurz und knapp zusammen. Jetzt geht es darum, die nächsten Punkte gegen Israel (heute ab 18 Uhr auf sportschau.de und am 26. Oktober) einzufahren. FIFA.com sprach mit Deutschlands Nummer 9 über die Favoritenrolle des DFB-Teams, Erwartungshaltungen, sportliche Reife und eine besondere Freundschaft.

FIFA.com: Der Auftakt auf dem Weg nach Australien/Neuseeland 2023 ist gelungen (7:0 gegen Bulgarien, 5:1 gegen Serbien). Wie zufrieden sind Sie mit der Form der Mannschaft?

Svenja Huth: Wir hatten einen ganz ordentlichen Auftakt, haben den Ball phasenweise richtig gut laufen lassen. Wir hatten in den beiden Spielen aber auch noch Phasen, in denen wir Zeit gebraucht haben, um ins Spiel zu kommen und unsere Qualitäten auf den Platz zu bringen. In den nächsten Wochen und insbesondere in den Spielen gegen Israel wird es darauf ankommen, dass wir von der ersten Sekunde an da sind. Zusammengefasst: Es war ein ordentlicher Auftakt mit Potenzial nach oben.

FIFA.com: Sie haben die nächsten Spiele erwähnt, die gleichzeitig eine Premiere sind. Noch nie bestritt eine deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen ein Länderspiel gegen Israel. Mit welchen Erwartungen geht das Team in diese Partie? Ihre Trainerin sagte, dass sie die nächsten Siege holen und dabei von Beginn an dominant und präsent auftreten möchte.

Huth: Wir müssen von der ersten Sekunde da sein und dem Gegner durch Körpersprache, unser Aufbauspiel und dem Spiel ins letzte Drittel zeigen, dass nichts zu holen ist. Wir gehen ganz klar mit der Zielsetzung in die Spiele, die sechs Punkte zu holen. Wir wollen uns individuell aber auch mannschaftstechnisch weiter verbessern. Es wird darauf ankommen, dass wir mit der nötigen Frische reinkommen.

FIFA.com: Deutschland geht als klarer Favorit in diese Spiele und sicher erwarten viele hohe Siege. Wie schaffen Sie es, mit dieser Haltung umzugehen?

Huth: Darüber machen wir uns ehrlich gesagt gar nicht so viele Gedanken. Diejenigen, die sich auch wirklich intensiv mit diesen Spielen beschäftigen, wissen, dass das kein Selbstläufer ist. Das hat man ja auch gegen Serbien gesehen. Es kommt immer darauf an, wie wir im Spiel sind und ob es uns gelingt, unser Spiel auf den Platz zu bringen. Dann hat der Gegner oftmals auch keine Chance. Wir müssen von der ersten Sekunde an unsere Leistung bringen. Jede Mannschaft, die gegen Deutschland spielt, ist hochmotiviert. Die zerreißt sich in den Zweikämpfen, steht sehr defensiv und da ist es nicht immer einfach, sich durch zu kombinieren.

FIFA.com: Dies ist Ihre dritte WM-Qualifikation. Was zeichnet dieses Team besonders aus?

Huth: Wir haben eine gute Mischung aus jungen Spielerinnen und Spielerinnen, die schon Turniere sowie WM- und EM-Qualifikationen gespielt haben. Wir haben eine gute Mischung aus Fokus, Konzentration und dem nötigen Spaß. Das Team zeichnet eine unglaubliche Spielfreude aus. Das wollen wir in den nächsten Wochen und Monaten noch weiter verfeinern, um immer Spaß auf dem Platz zu haben.

FIFA.com: Als Kapitänin sind Sie auch zur Führungspersönlichkeit gereift. Wenn Sie an die FIFA U 20-Frauen-WM 2010 zurückdenken, was sind Ihrer Meinung nach Ihre größten Entwicklungsschritte?

Huth: Daran denke ich total gerne zurück, als wäre es gestern gewesen. Dazwischen gab es einige Siege - aber auch Niederlagen. Aus beidem kann man immer sehr viel herausziehen. Es gab persönliche Rückschläge wie meinen Kreuzbandriss 2013. Ich bin stärker zurückgekommen als zuvor. Das hat mich sportlich aber auch menschlich reifen lassen. Man hat Vorbilder, von denen man sich einiges abschaut, macht aber auch seine eigenen Erfahrungen. Meine Zeit in Potsdam von 2015 bis 2019 war unglaublich wertvoll für mich. Ich kenne beide Seiten: als junge und jetzt als erfahrene Spielerin. Als Stammspielerin, aber auch als Ergänzungsspielerin. Man kann vieles an die jüngeren Spielerinnen weitergeben.

FIFA.com: Die Qualifikation für die Frauen-WM ist gleichzeitig auch Vorbereitung für die EM. Sie haben gesagt: "Der Konkurrenzkampf wächst immer vor so einem Turnier." Vorteil oder Nachteil? Oder spornt Sie das erst recht an?

Huth: Der Konkurrenzkampf besteht immer. Aber er spitzt sich, wenn es in Richtung Turnier geht, noch einmal zu. Das ist wichtig, denn jede Spielerin möchte sich zeigen, egal ob im Training oder in den Einsatzminuten im Spiel. Das hält natürlich auch die Qualität hoch, weil jeder an sein Maximum geht und sich von seiner besten Seite zeigt. Dies wird uns als Team in den kommenden Wochen und Monaten besser werden lassen.

FIFA.com: Die WM 2019 in Frankreich war für Sie etwas ganz Besonderes. Was würde es für Sie bedeuten, zum zweiten Mal an einer WM teilzunehmen?

Huth: Es ist immer besonders mit der Nationalmannschaft bei einem Turnier dabei zu sein. Ich bin mit der A-Nationalmannschaft noch nicht Weltmeisterin geworden. Das ist noch ein Riesenziel, das ich habe. Wir werden in der WM-Qualifikation alles dafür geben, um 2023 ein tolles Turnier zu spielen.

FIFA.com: Abschließende Frage: Auf Youtube gibt es den Clip "Ziemlich beste Freundinnen" von Ihnen und Dzsenifer Marozsan. Was zeichnet Dzsenifer als Mensch und als Sportlerin aus?

Huth: "Dszeni" zeichnet aus, dass sie ein unglaublicher Familienmensch und sehr hilfsbereit ist. Gerade für mich, wir kennen uns schon unser halbes Leben. Sie ist eine unglaubliche Bezugsperson und steht mir mit Rat und Tat zur Seite. Auf dem Platz ist sie eine unglaubliche Technikerin, hat eine Ruhe am Ball und ein Auge für die Mitspielerin. Sie hat einen guten Schuss für ihre eigenen Torabschlüsse und ist von daher unglaublich wichtig für uns.

[fifa]

Das nennt man dann wohl einen Auftakt nach Maß. Zwei Siege, sechs Punkte und Platz eins in der Gruppe H - so lautet die Bilanz der Frauen-Nationalmannschaft nach dem Start in die WM-Qualifikation für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien/Neuseeland 2023. "Es war ein ordentlicher Auftakt mit Potenzial nach oben", fasst DFB-Kapitänin Svenja Huth den Start kurz und knapp zusammen. Jetzt geht es darum, die nächsten Punkte gegen Israel (heute ab 18 Uhr auf sportschau.de und am 26. Oktober) einzufahren. FIFA.com sprach mit Deutschlands Nummer 9 über die Favoritenrolle des DFB-Teams, Erwartungshaltungen, sportliche Reife und eine besondere Freundschaft.

FIFA.com: Der Auftakt auf dem Weg nach Australien/Neuseeland 2023 ist gelungen (7:0 gegen Bulgarien, 5:1 gegen Serbien). Wie zufrieden sind Sie mit der Form der Mannschaft?

Svenja Huth: Wir hatten einen ganz ordentlichen Auftakt, haben den Ball phasenweise richtig gut laufen lassen. Wir hatten in den beiden Spielen aber auch noch Phasen, in denen wir Zeit gebraucht haben, um ins Spiel zu kommen und unsere Qualitäten auf den Platz zu bringen. In den nächsten Wochen und insbesondere in den Spielen gegen Israel wird es darauf ankommen, dass wir von der ersten Sekunde an da sind. Zusammengefasst: Es war ein ordentlicher Auftakt mit Potenzial nach oben.

FIFA.com: Sie haben die nächsten Spiele erwähnt, die gleichzeitig eine Premiere sind. Noch nie bestritt eine deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen ein Länderspiel gegen Israel. Mit welchen Erwartungen geht das Team in diese Partie? Ihre Trainerin sagte, dass sie die nächsten Siege holen und dabei von Beginn an dominant und präsent auftreten möchte.

Huth: Wir müssen von der ersten Sekunde da sein und dem Gegner durch Körpersprache, unser Aufbauspiel und dem Spiel ins letzte Drittel zeigen, dass nichts zu holen ist. Wir gehen ganz klar mit der Zielsetzung in die Spiele, die sechs Punkte zu holen. Wir wollen uns individuell aber auch mannschaftstechnisch weiter verbessern. Es wird darauf ankommen, dass wir mit der nötigen Frische reinkommen.

FIFA.com: Deutschland geht als klarer Favorit in diese Spiele und sicher erwarten viele hohe Siege. Wie schaffen Sie es, mit dieser Haltung umzugehen?

Huth: Darüber machen wir uns ehrlich gesagt gar nicht so viele Gedanken. Diejenigen, die sich auch wirklich intensiv mit diesen Spielen beschäftigen, wissen, dass das kein Selbstläufer ist. Das hat man ja auch gegen Serbien gesehen. Es kommt immer darauf an, wie wir im Spiel sind und ob es uns gelingt, unser Spiel auf den Platz zu bringen. Dann hat der Gegner oftmals auch keine Chance. Wir müssen von der ersten Sekunde an unsere Leistung bringen. Jede Mannschaft, die gegen Deutschland spielt, ist hochmotiviert. Die zerreißt sich in den Zweikämpfen, steht sehr defensiv und da ist es nicht immer einfach, sich durch zu kombinieren.

FIFA.com: Dies ist Ihre dritte WM-Qualifikation. Was zeichnet dieses Team besonders aus?

Huth: Wir haben eine gute Mischung aus jungen Spielerinnen und Spielerinnen, die schon Turniere sowie WM- und EM-Qualifikationen gespielt haben. Wir haben eine gute Mischung aus Fokus, Konzentration und dem nötigen Spaß. Das Team zeichnet eine unglaubliche Spielfreude aus. Das wollen wir in den nächsten Wochen und Monaten noch weiter verfeinern, um immer Spaß auf dem Platz zu haben.

FIFA.com: Als Kapitänin sind Sie auch zur Führungspersönlichkeit gereift. Wenn Sie an die FIFA U 20-Frauen-WM 2010 zurückdenken, was sind Ihrer Meinung nach Ihre größten Entwicklungsschritte?

Huth: Daran denke ich total gerne zurück, als wäre es gestern gewesen. Dazwischen gab es einige Siege - aber auch Niederlagen. Aus beidem kann man immer sehr viel herausziehen. Es gab persönliche Rückschläge wie meinen Kreuzbandriss 2013. Ich bin stärker zurückgekommen als zuvor. Das hat mich sportlich aber auch menschlich reifen lassen. Man hat Vorbilder, von denen man sich einiges abschaut, macht aber auch seine eigenen Erfahrungen. Meine Zeit in Potsdam von 2015 bis 2019 war unglaublich wertvoll für mich. Ich kenne beide Seiten: als junge und jetzt als erfahrene Spielerin. Als Stammspielerin, aber auch als Ergänzungsspielerin. Man kann vieles an die jüngeren Spielerinnen weitergeben.

FIFA.com: Die Qualifikation für die Frauen-WM ist gleichzeitig auch Vorbereitung für die EM. Sie haben gesagt: "Der Konkurrenzkampf wächst immer vor so einem Turnier." Vorteil oder Nachteil? Oder spornt Sie das erst recht an?

Huth: Der Konkurrenzkampf besteht immer. Aber er spitzt sich, wenn es in Richtung Turnier geht, noch einmal zu. Das ist wichtig, denn jede Spielerin möchte sich zeigen, egal ob im Training oder in den Einsatzminuten im Spiel. Das hält natürlich auch die Qualität hoch, weil jeder an sein Maximum geht und sich von seiner besten Seite zeigt. Dies wird uns als Team in den kommenden Wochen und Monaten besser werden lassen.

FIFA.com: Die WM 2019 in Frankreich war für Sie etwas ganz Besonderes. Was würde es für Sie bedeuten, zum zweiten Mal an einer WM teilzunehmen?

Huth: Es ist immer besonders mit der Nationalmannschaft bei einem Turnier dabei zu sein. Ich bin mit der A-Nationalmannschaft noch nicht Weltmeisterin geworden. Das ist noch ein Riesenziel, das ich habe. Wir werden in der WM-Qualifikation alles dafür geben, um 2023 ein tolles Turnier zu spielen.

FIFA.com: Abschließende Frage: Auf Youtube gibt es den Clip "Ziemlich beste Freundinnen" von Ihnen und Dzsenifer Marozsan. Was zeichnet Dzsenifer als Mensch und als Sportlerin aus?

Huth: "Dszeni" zeichnet aus, dass sie ein unglaublicher Familienmensch und sehr hilfsbereit ist. Gerade für mich, wir kennen uns schon unser halbes Leben. Sie ist eine unglaubliche Bezugsperson und steht mir mit Rat und Tat zur Seite. Auf dem Platz ist sie eine unglaubliche Technikerin, hat eine Ruhe am Ball und ein Auge für die Mitspielerin. Sie hat einen guten Schuss für ihre eigenen Torabschlüsse und ist von daher unglaublich wichtig für uns.

###more###