Hummels: "Mein Tor war überfällig"

Weltmeister Mats Hummels machte am Samstagabend beim 2:1 des FC Bayern München im Spitzenspiel des 12. Bundesligaspieltags gegen Champions League-Teilnehmer Bayer Leverkusen den Unterschied. Der Innenverteidiger traf per Kopf zum Sieg. Nach der Partie sprach Hummels über die Form der Mannschaft, sein erstes Tor für den FC Bayern und den kommenden Sportdirektor Philipp Lahm. DFB.de hat seine Aussagen gesammelt.

Frage: Herr Hummels, wie erleichtert sind Sie über Ihr 20. Bundesligator und das erste für den FC Bayern nach zuletzt einigen vergeblichen Anläufen und ein wenig Pech im Abschluss?

Mats Hummels: Pech oder nicht gut gemacht, beides war dabei. Für uns und mich persönlich war das ein sehr wichtiger Sieg, keiner aus der Leckerbissen-Abteilung, sondern ein erkämpfter, mit viel Einsatz von uns, aber auch mit einigen Fehlern. Alles in allem war ein bisschen Glück dabei, aber ich glaube, das hatten wir uns jetzt auch verdient nach einigen Aluminiumtreffern. Ein schöner Tag, aber kein perfekter. Wir wissen, dass wir noch zu deutlich mehr in der Lage sind als wir gezeigt haben.

Frage: War die Eckballvariante mit Joshua Kimmich vor Ihrem Tor so einstudiert?

Hummels: Nein, Josh sollte nicht einmal schießen. Aber am Ende ist es das Beste, wenn einfach irgendeiner reinflankt. Damit habe ich jedenfalls meine besten Erfahrungen gemacht. Sobald der Ball irgendwo zehn Meter zentral vor dem Tor ist, hat man die Chance, ihn reinzumachen. Da waren wir auch sehr gefährlich in dieser Saison. Wir haben bloß, auch in meiner Person, bisher nicht getroffen. Es ist umso schöner, dass wir das endlich geschafft haben. Ich glaube, es war unser erstes Bundesliga-Standardtor außer einem Elfmeter, wenn ich das richtig im Kopf habe.

Frage: Aber Standards üben Sie schon, oder?

Hummels: Ja, wir hatten ja schon einen Haufen Chancen nach Standards, vor allem ich. Ich habe da schon sehr viele vergeben in diese Saison. Deswegen war das überfällig. Wir haben tatsächlich Standards einstudiert. Die Art und Weise, wie das Tor gefallen ist, war aber kein Teil davon, sondern mehr spontan. Den Ball auch mal einfach in die Mitte zu schlagen, ist manchmal auch nicht verkehrt.

Frage: Wie haben Sie die Defensivarbeit Ihrer Mannschaft gesehen?

Hummels: Wir haben am Ende einen Konter nach dem anderen in den Sand gesetzt, wonach wir dann hinten auf einmal Vier-gegen-Vier-Situationen hatten und es wirklich noch einmal gebrannt hat. Klar, an dieser Balance arbeiten wir. Wir finden sie nicht immer.

Frage: Wie bewerten Sie den Auftritt insgesamt?

Hummels: Das war ein Sieg der Mentalität, nicht der Klasse oder taktischen Überlegenheit. So war es dann einfach ein Kampfspiel.

Frage: Haben Sie durch den Sieg von RB Leipzig am Freitagabend zusätzlichen Druck gespürt?

Hummels: Ein bisschen natürlich, klar. Den Druck machen wir uns aber eigentlich vor jeder Partie. Durch die Konstellation, dass Leipzigs Vorsprung ohne Sieg noch größer geworden wäre, wäre es auch von außen noch einmal eine andere Sache gewesen, wenn wir nicht gewonnen hätten. Das haben wir mit einem Quäntchen Glück getan. Deswegen sind wir glücklich, aber nicht zu hundert Prozent zufrieden. Ansonsten konnten wir einen guten Spieltag für uns draus machen, wenn man vom Leipziger Sieg absieht. Drei von vier Mannschaften hinter uns haben nicht gewinnen können. Wir wollten den verkorksten letzten Spieltag ein klein wenig wieder gutmachen. Das haben wir geschafft. So wollen wir weitermachen.

Frage: Warum fehlt der Mannschaft noch etwas zu den hundert Prozent?

Hummels: An ein paar Kleinigkeiten kann man ja immer arbeiten. Aber ich glaube, am eklatantesten war, dass wir es am Ende nicht mehr geschafft haben, für Entlastung zu sorgen. Wir haben unsere Konter entweder relativ schnell abgeschlossen, ohne ein Tor zu schießen, oder schnell die Bälle verloren. Und dann kam noch einmal ein Riesendruck auf die Viererkette plus den einen oder die maximal zwei Sechser. Da ging es dann noch einmal hin und her, was nicht unser Ziel war. Da hätten wir das Spiel besser kontrollieren müssen. Wir sind gerade eben nicht in der allerbesten Phase, die wir haben könnten. Da muss man auch mal in Kauf nehmen, dass der Gegner zu mehr Situationen vor dem Tor kommt als uns lieb ist.

Frage: Karl-Heinz Rummenigge hat auf der Jahreshauptversammlung angekündigt, dass Philipp Lahm Sportdirektor wird. Glauben Sie, dass er ein strenger Sportdirektor wird?

Hummels: Das thematisieren wir dann, wenn er es wird. Dass er Sportdirektor wird, kann ich mir gut vorstellen. Wie das dann ausschaut, können wir dann sehen. Ich glaube aber nicht, dass er der Böseste wird, den es je gegeben hat.

Aufgezeichnet von DFB.de.

[dfb]

Weltmeister Mats Hummels machte am Samstagabend beim 2:1 des FC Bayern München im Spitzenspiel des 12. Bundesligaspieltags gegen Champions League-Teilnehmer Bayer Leverkusen den Unterschied. Der Innenverteidiger traf per Kopf zum Sieg. Nach der Partie sprach Hummels über die Form der Mannschaft, sein erstes Tor für den FC Bayern und den kommenden Sportdirektor Philipp Lahm. DFB.de hat seine Aussagen gesammelt.

Frage: Herr Hummels, wie erleichtert sind Sie über Ihr 20. Bundesligator und das erste für den FC Bayern nach zuletzt einigen vergeblichen Anläufen und ein wenig Pech im Abschluss?

Mats Hummels: Pech oder nicht gut gemacht, beides war dabei. Für uns und mich persönlich war das ein sehr wichtiger Sieg, keiner aus der Leckerbissen-Abteilung, sondern ein erkämpfter, mit viel Einsatz von uns, aber auch mit einigen Fehlern. Alles in allem war ein bisschen Glück dabei, aber ich glaube, das hatten wir uns jetzt auch verdient nach einigen Aluminiumtreffern. Ein schöner Tag, aber kein perfekter. Wir wissen, dass wir noch zu deutlich mehr in der Lage sind als wir gezeigt haben.

Frage: War die Eckballvariante mit Joshua Kimmich vor Ihrem Tor so einstudiert?

Hummels: Nein, Josh sollte nicht einmal schießen. Aber am Ende ist es das Beste, wenn einfach irgendeiner reinflankt. Damit habe ich jedenfalls meine besten Erfahrungen gemacht. Sobald der Ball irgendwo zehn Meter zentral vor dem Tor ist, hat man die Chance, ihn reinzumachen. Da waren wir auch sehr gefährlich in dieser Saison. Wir haben bloß, auch in meiner Person, bisher nicht getroffen. Es ist umso schöner, dass wir das endlich geschafft haben. Ich glaube, es war unser erstes Bundesliga-Standardtor außer einem Elfmeter, wenn ich das richtig im Kopf habe.

Frage: Aber Standards üben Sie schon, oder?

Hummels: Ja, wir hatten ja schon einen Haufen Chancen nach Standards, vor allem ich. Ich habe da schon sehr viele vergeben in diese Saison. Deswegen war das überfällig. Wir haben tatsächlich Standards einstudiert. Die Art und Weise, wie das Tor gefallen ist, war aber kein Teil davon, sondern mehr spontan. Den Ball auch mal einfach in die Mitte zu schlagen, ist manchmal auch nicht verkehrt.

Frage: Wie haben Sie die Defensivarbeit Ihrer Mannschaft gesehen?

Hummels: Wir haben am Ende einen Konter nach dem anderen in den Sand gesetzt, wonach wir dann hinten auf einmal Vier-gegen-Vier-Situationen hatten und es wirklich noch einmal gebrannt hat. Klar, an dieser Balance arbeiten wir. Wir finden sie nicht immer.

Frage: Wie bewerten Sie den Auftritt insgesamt?

Hummels: Das war ein Sieg der Mentalität, nicht der Klasse oder taktischen Überlegenheit. So war es dann einfach ein Kampfspiel.

Frage: Haben Sie durch den Sieg von RB Leipzig am Freitagabend zusätzlichen Druck gespürt?

Hummels: Ein bisschen natürlich, klar. Den Druck machen wir uns aber eigentlich vor jeder Partie. Durch die Konstellation, dass Leipzigs Vorsprung ohne Sieg noch größer geworden wäre, wäre es auch von außen noch einmal eine andere Sache gewesen, wenn wir nicht gewonnen hätten. Das haben wir mit einem Quäntchen Glück getan. Deswegen sind wir glücklich, aber nicht zu hundert Prozent zufrieden. Ansonsten konnten wir einen guten Spieltag für uns draus machen, wenn man vom Leipziger Sieg absieht. Drei von vier Mannschaften hinter uns haben nicht gewinnen können. Wir wollten den verkorksten letzten Spieltag ein klein wenig wieder gutmachen. Das haben wir geschafft. So wollen wir weitermachen.

Frage: Warum fehlt der Mannschaft noch etwas zu den hundert Prozent?

Hummels: An ein paar Kleinigkeiten kann man ja immer arbeiten. Aber ich glaube, am eklatantesten war, dass wir es am Ende nicht mehr geschafft haben, für Entlastung zu sorgen. Wir haben unsere Konter entweder relativ schnell abgeschlossen, ohne ein Tor zu schießen, oder schnell die Bälle verloren. Und dann kam noch einmal ein Riesendruck auf die Viererkette plus den einen oder die maximal zwei Sechser. Da ging es dann noch einmal hin und her, was nicht unser Ziel war. Da hätten wir das Spiel besser kontrollieren müssen. Wir sind gerade eben nicht in der allerbesten Phase, die wir haben könnten. Da muss man auch mal in Kauf nehmen, dass der Gegner zu mehr Situationen vor dem Tor kommt als uns lieb ist.

Frage: Karl-Heinz Rummenigge hat auf der Jahreshauptversammlung angekündigt, dass Philipp Lahm Sportdirektor wird. Glauben Sie, dass er ein strenger Sportdirektor wird?

Hummels: Das thematisieren wir dann, wenn er es wird. Dass er Sportdirektor wird, kann ich mir gut vorstellen. Wie das dann ausschaut, können wir dann sehen. Ich glaube aber nicht, dass er der Böseste wird, den es je gegeben hat.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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