HSV-Trainer Oliver Kirch: "Erwarte rassiges Derby gegen FC St. Pauli"

Der langjährige Bundesligaprofi Oliver Kirch mischt mit der U 19 des Hamburger SV in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga oben mit. Für den 40 Jahre alten Trainer steht am Samstag (ab 11 Uhr, live bei DFB-TV ) mit seinem Team das Derby gegen den FC St. Pauli an. Im DFB.de -Interview spricht Kirch mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den Saisonstart und das Stadtduell.

DFB.de: Sie sind seit eineinhalb Jahren als Trainer beim HSV tätig. Wie sehr haben Sie sich als gebürtiger Westfale in Hamburg eingelebt, Herr Kirch?

Oliver Kirch: Es hat schon ein wenig gedauert, weil ich während meiner Karriere bis auf einen Abstecher zum 1. FC Kaiserslautern immer im Westen gespielt hatte. Ich kannte Hamburg jedoch, hatte die Stadt früher öfter besucht und fühle mich hier sehr wohl. Den HSV in seiner gesamten Größe, mit all seinen Themen und Facetten kennenzulernen, hatte dagegen etwas länger gedauert. Dieser Prozess ist aber mittlerweile auch abgeschlossen und ich bin im Verein angekommen.

DFB.de: Nach Platz zehn in der Vorsaison liegt Ihr Team in der Tabelle bei einem Spiel weniger auf Platz drei in Schlagdistanz auf Ligaprimus Hertha BSC. Wie sehr ärgert Sie deshalb der jüngste Rückschlag mit dem 1:2 beim Aufsteiger SV Meppen?

Kirch: Wir hatten uns sehr gut auf den SV Meppen vorbereitet. Dennoch wirkten meine Jungs wegen der körperbetonten Spielweise des Gegners ein wenig überrascht. Wir waren alle sehr enttäuscht über das Ergebnis. Aber an diesem Tag - das muss ich zugeben - waren wir wirklich nicht gut genug, um dort zu gewinnen. Die Partie ist abgehakt. Jetzt gilt es, die Konzentration auf die nächste Aufgabe zu lenken.

DFB.de: Am Samstag steht das Derby gegen den ebenfalls gut gestarteten Nachbarn FC St. Pauli an. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Kirch: In den Spielen gegen St. Pauli ist immer etwas los und meistens fallen auch viele Tore. Unser Gegner hat sich beispielsweise im DFB-Pokal der Junioren gegen Borussia Dortmund durchgesetzt und auch in der Meisterschaft gute Leistungen gezeigt. Ich gehe davon aus, dass es wieder ein enges Spiel wird. Ich erwarte ein rassiges Derby.

DFB.de: Ist die Rivalität zwischen beiden Vereinen auch im Nachwuchsbereich so ausgeprägt wie bei den Profis in der 2. Bundesliga?

Kirch: Auch die Spiele im Nachwuchsbereich werden von den Zuschauern gut angenommen. Die Partien sind oft emotional und intensiv, aber nicht unfair. Ich finde es gut, wenn in solchen Spielen erkennbar ist, dass es sich um ein Derby handelt.

DFB.de: Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft im Stadtduell?

Kirch: Dass wir wieder an die Leistungen anknüpfen, die wir vor der Länderspielpause gezeigt haben, und damit auch eine Reaktion auf den Rückschlag durch das Spiel beim SV Meppen zeigen. Wir wollen zurück in die Erfolgsspur und möglichst einen Heimsieg gegen den FC St. Pauli einfahren.​

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit dem Stand der Entwicklung des Teams?

Kirch: Insgesamt sehe ich uns auf einem guten Weg. Für uns im Nachwuchsleistungszentrum zählen nicht nur die Ergebnisse, sondern vor allem die Entwicklung unserer einzelnen Spieler. Auch in diesem Jahr haben wir wieder Spieler dabei, die Einladungen für die Nationalmannschaften bekommen haben, und konnten außerdem einige Nachwuchsspieler beim Sprung in den Profifußball unterstützen. Zuletzt war zum Beispiel Angreifer Tom Sanne bei den Profis im Einsatz, hat als Torschütze im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg auf sich aufmerksam gemacht. Mit Luis Seifert, Nicolas Kisilowski, Emmanuel Ntsiakoh und Milad Nejad kamen zuletzt auch vier Talente, die allesamt noch für die U 19 spielen dürfen, bei der U 21 zum Einsatz. Das sind schöne Erfolge für uns. Diesen Weg möchten wir weitergehen.

DFB.de: In welchen Bereichen hat Ihr Team in den zurückliegenden Monaten die größten Fortschritte gemacht?

Kirch: Wir haben als Team sehr gut und schnell zusammengefunden. Das war in der vorherigen Spielzeit wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie noch sehr schwierig. Die Mannschaft konnte nicht in der Kabine zusammen sein, teilweise mussten die Jungs mussten ungeduscht nach Hause fahren. Während der Vorbereitung auf die laufende Spielzeit haben wir auch deshalb großen Wert daraufgelegt, dass die Jungs sehr viel Zeit miteinander verbringen. Ein Tag am Elbstrand oder eine dreitägige Turnierteilnahme haben dem Team gutgetan. Außerdem wurde gemeinsam an einer Spielidee gearbeitet, die bislang sehr gut umgesetzt wird.

DFB.de: Was trauen Sie Ihrer Mannschaft in dieser Spielzeit noch zu?

Kirch: Ich würde mich freuen, wenn wir die insgesamt positive Entwicklung bestätigen, aus den Rückschlägen lernen, unsere Stärken einbringen und möglichst bis zum Ende der Saison oben mitspielen.

DFB.de: Welche Auswirkungen hat das gute Abschneiden der Profis in der 2. Bundesliga auf die Leistungen der A-Junioren?

Kirch: Der Erfolg im Gesamtverein wird bestimmt durch die Profis. Wenn dort die Ergebnisse stimmen und gute Leistungen erbracht werden, ist die Stimmung im Verein eine ganz andere und strahlt auch auf den Nachwuchs aus.

DFB.de: Wie läuft der Austausch mit HSV-Legende und Nachwuchsdirektor Horst Hrubesch?

Kirch: In seiner übergeordneten Funktion als Direktor Entwicklung hält Horst Hrubesch die Hand und das Auge über alle Teams. Obwohl er bei jeder Einheit auf dem Trainingsplatz steht, ist er immer interessiert, hat für jeden ein offenes Ohr. Aus jedem Gespräch mit ihm können sowohl die Spieler als auch wir Trainer und Mitarbeiter etwas mitnehmen.

DFB.de: Was können Sie noch von ihm lernen?

Kirch: Er hat unglaublich viel Erfahrung und alle möglichen Situationen im Fußball erlebt. Im Umgang mit den Jungs findet er immer eine super Mischung zwischen der nötigen Strenge und Lockerheit.

DFB.de: Steht der eine oder andere Ihrer Spieler vor dem Sprung in den Lizenzkader oder ist zumindest schon nah dran?

Kirch: Wir haben einige Talente, denen ich eine Profikarriere zutraue. Der gerade von mir schon erwähnte Tom Sanne gehört sicherlich dazu. Mittelfeldspieler Omar Megeed, der wegen eines Mittelfußbruchs momentan ausfällt, hat schon länger mit den Profis trainiert. Außerdem vereinbaren wir regelmäßig Testspiele und treten dort mit einem gemischten Team aus U 17-, U 19- und U 21-Spielern an. Unsere Profitrainer beobachten diese Partien, so dass sich die Jungs zeigen können. Die Durchlässigkeit zu den Profis ist bei uns sehr hoch. So saßen vier Spieler, die allesamt unser Nachwuchsleistungszentrum durchlaufen hatten, beim jüngsten 3:2-Erfolg der Profis beim SC Paderborn 07 auf der Bank. Wenn die Jungs dranbleiben und weiter an sich arbeiten, traue ich ihnen eine Profikarriere durchaus zu.

DFB.de: Als aktiver Spieler haben Sie für Borussia Mönchengladbach, Arminia Bielefeld, den 1. FC Kaiserslautern, Borussia Dortmund und den SC Paderborn 07 selbst insgesamt 170 Erst- und Zweitligaeinsätze absolviert. Wie hilfreich ist diese Erfahrung im Hinblick auf die Ausbildung junger Fußballer?

Kirch: Ich versuche den Jungs mit meiner Erfahrung zu helfen, ohne jedoch dauernd von früher zu erzählen. Ich verstehe es als Vorteil, die meisten Situationen der Jungs auch selbst erlebt und überstanden zu haben. Dennoch müssen sie ihren eigenen Weg finden, mit den zahlreichen Widerständen umzugehen. Das kann ihnen niemand abnehmen.

DFB.de: Welcher Trainer hat Ihnen am meisten vermittelt?

Kirch: Die Zusammenarbeit mit Jürgen Klopp bei Borussia Dortmund war sehr lehrreich. Neben seiner intensiven und fordernden Art war er gleichzeitig immer sehr nahbar und eng an der Mannschaft. Er war und bleibt jemand, mit dem man auch gerne abends an der Bar sitzen könnte. (lacht) Bei der kurzen Zusammenarbeit mit Thomas Tuchel hat mich unter anderem die Detailverliebtheit auf dem Platz und in den Videoanalysen beeindruckt. Die Arbeit mit Jupp Heynckes bei Borussia Mönchengladbach war auch super, aber anders. Er hatte einen riesigen Erfahrungsschatz, ging sehr ruhig und umsichtig mit den Spielern um. Auch Spielern, die lange verletzt waren, gab er Gefühl, dass sie weiterhin ein wichtiger Teil der Mannschaft sind.

DFB.de: Was genau reizt Sie an der Arbeit eines Nachwuchstrainers?

Kirch: Spieler in ihrer Entwicklung zu begleiten, ist sehr spannend. Ich will eine Mannschaft entwickeln, die auf und neben dem Platz eine starke Gruppe ist. Außerdem treibt mich an, den Jungs bei der Verwirklichung ihrer Träume zu unterstützen.

DFB.de: Wie sieht Ihr persönlicher Karriereplan für die nächsten Jahre aus?

Kirch: Ich stelle mich der neuen Herausforderung, will sie möglichst sehr gut erfüllen und an den Aufgaben wachsen. Als nächsten Schritt strebe ich die Ausbildung zum Fußball-Lehrer an. Meine aktuelle Aufgabe macht mir sehr viel Spaß und füllt mich voll aus.

[mspw]

Der langjährige Bundesligaprofi Oliver Kirch mischt mit der U 19 des Hamburger SV in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga oben mit. Für den 40 Jahre alten Trainer steht am Samstag (ab 11 Uhr, live bei DFB-TV ) mit seinem Team das Derby gegen den FC St. Pauli an. Im DFB.de -Interview spricht Kirch mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den Saisonstart und das Stadtduell.

DFB.de: Sie sind seit eineinhalb Jahren als Trainer beim HSV tätig. Wie sehr haben Sie sich als gebürtiger Westfale in Hamburg eingelebt, Herr Kirch?

Oliver Kirch: Es hat schon ein wenig gedauert, weil ich während meiner Karriere bis auf einen Abstecher zum 1. FC Kaiserslautern immer im Westen gespielt hatte. Ich kannte Hamburg jedoch, hatte die Stadt früher öfter besucht und fühle mich hier sehr wohl. Den HSV in seiner gesamten Größe, mit all seinen Themen und Facetten kennenzulernen, hatte dagegen etwas länger gedauert. Dieser Prozess ist aber mittlerweile auch abgeschlossen und ich bin im Verein angekommen.

DFB.de: Nach Platz zehn in der Vorsaison liegt Ihr Team in der Tabelle bei einem Spiel weniger auf Platz drei in Schlagdistanz auf Ligaprimus Hertha BSC. Wie sehr ärgert Sie deshalb der jüngste Rückschlag mit dem 1:2 beim Aufsteiger SV Meppen?

Kirch: Wir hatten uns sehr gut auf den SV Meppen vorbereitet. Dennoch wirkten meine Jungs wegen der körperbetonten Spielweise des Gegners ein wenig überrascht. Wir waren alle sehr enttäuscht über das Ergebnis. Aber an diesem Tag - das muss ich zugeben - waren wir wirklich nicht gut genug, um dort zu gewinnen. Die Partie ist abgehakt. Jetzt gilt es, die Konzentration auf die nächste Aufgabe zu lenken.

DFB.de: Am Samstag steht das Derby gegen den ebenfalls gut gestarteten Nachbarn FC St. Pauli an. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Kirch: In den Spielen gegen St. Pauli ist immer etwas los und meistens fallen auch viele Tore. Unser Gegner hat sich beispielsweise im DFB-Pokal der Junioren gegen Borussia Dortmund durchgesetzt und auch in der Meisterschaft gute Leistungen gezeigt. Ich gehe davon aus, dass es wieder ein enges Spiel wird. Ich erwarte ein rassiges Derby.

DFB.de: Ist die Rivalität zwischen beiden Vereinen auch im Nachwuchsbereich so ausgeprägt wie bei den Profis in der 2. Bundesliga?

Kirch: Auch die Spiele im Nachwuchsbereich werden von den Zuschauern gut angenommen. Die Partien sind oft emotional und intensiv, aber nicht unfair. Ich finde es gut, wenn in solchen Spielen erkennbar ist, dass es sich um ein Derby handelt.

DFB.de: Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft im Stadtduell?

Kirch: Dass wir wieder an die Leistungen anknüpfen, die wir vor der Länderspielpause gezeigt haben, und damit auch eine Reaktion auf den Rückschlag durch das Spiel beim SV Meppen zeigen. Wir wollen zurück in die Erfolgsspur und möglichst einen Heimsieg gegen den FC St. Pauli einfahren.​

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit dem Stand der Entwicklung des Teams?

Kirch: Insgesamt sehe ich uns auf einem guten Weg. Für uns im Nachwuchsleistungszentrum zählen nicht nur die Ergebnisse, sondern vor allem die Entwicklung unserer einzelnen Spieler. Auch in diesem Jahr haben wir wieder Spieler dabei, die Einladungen für die Nationalmannschaften bekommen haben, und konnten außerdem einige Nachwuchsspieler beim Sprung in den Profifußball unterstützen. Zuletzt war zum Beispiel Angreifer Tom Sanne bei den Profis im Einsatz, hat als Torschütze im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg auf sich aufmerksam gemacht. Mit Luis Seifert, Nicolas Kisilowski, Emmanuel Ntsiakoh und Milad Nejad kamen zuletzt auch vier Talente, die allesamt noch für die U 19 spielen dürfen, bei der U 21 zum Einsatz. Das sind schöne Erfolge für uns. Diesen Weg möchten wir weitergehen.

DFB.de: In welchen Bereichen hat Ihr Team in den zurückliegenden Monaten die größten Fortschritte gemacht?

Kirch: Wir haben als Team sehr gut und schnell zusammengefunden. Das war in der vorherigen Spielzeit wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie noch sehr schwierig. Die Mannschaft konnte nicht in der Kabine zusammen sein, teilweise mussten die Jungs mussten ungeduscht nach Hause fahren. Während der Vorbereitung auf die laufende Spielzeit haben wir auch deshalb großen Wert daraufgelegt, dass die Jungs sehr viel Zeit miteinander verbringen. Ein Tag am Elbstrand oder eine dreitägige Turnierteilnahme haben dem Team gutgetan. Außerdem wurde gemeinsam an einer Spielidee gearbeitet, die bislang sehr gut umgesetzt wird.

DFB.de: Was trauen Sie Ihrer Mannschaft in dieser Spielzeit noch zu?

Kirch: Ich würde mich freuen, wenn wir die insgesamt positive Entwicklung bestätigen, aus den Rückschlägen lernen, unsere Stärken einbringen und möglichst bis zum Ende der Saison oben mitspielen.

DFB.de: Welche Auswirkungen hat das gute Abschneiden der Profis in der 2. Bundesliga auf die Leistungen der A-Junioren?

Kirch: Der Erfolg im Gesamtverein wird bestimmt durch die Profis. Wenn dort die Ergebnisse stimmen und gute Leistungen erbracht werden, ist die Stimmung im Verein eine ganz andere und strahlt auch auf den Nachwuchs aus.

DFB.de: Wie läuft der Austausch mit HSV-Legende und Nachwuchsdirektor Horst Hrubesch?

Kirch: In seiner übergeordneten Funktion als Direktor Entwicklung hält Horst Hrubesch die Hand und das Auge über alle Teams. Obwohl er bei jeder Einheit auf dem Trainingsplatz steht, ist er immer interessiert, hat für jeden ein offenes Ohr. Aus jedem Gespräch mit ihm können sowohl die Spieler als auch wir Trainer und Mitarbeiter etwas mitnehmen.

DFB.de: Was können Sie noch von ihm lernen?

Kirch: Er hat unglaublich viel Erfahrung und alle möglichen Situationen im Fußball erlebt. Im Umgang mit den Jungs findet er immer eine super Mischung zwischen der nötigen Strenge und Lockerheit.

DFB.de: Steht der eine oder andere Ihrer Spieler vor dem Sprung in den Lizenzkader oder ist zumindest schon nah dran?

Kirch: Wir haben einige Talente, denen ich eine Profikarriere zutraue. Der gerade von mir schon erwähnte Tom Sanne gehört sicherlich dazu. Mittelfeldspieler Omar Megeed, der wegen eines Mittelfußbruchs momentan ausfällt, hat schon länger mit den Profis trainiert. Außerdem vereinbaren wir regelmäßig Testspiele und treten dort mit einem gemischten Team aus U 17-, U 19- und U 21-Spielern an. Unsere Profitrainer beobachten diese Partien, so dass sich die Jungs zeigen können. Die Durchlässigkeit zu den Profis ist bei uns sehr hoch. So saßen vier Spieler, die allesamt unser Nachwuchsleistungszentrum durchlaufen hatten, beim jüngsten 3:2-Erfolg der Profis beim SC Paderborn 07 auf der Bank. Wenn die Jungs dranbleiben und weiter an sich arbeiten, traue ich ihnen eine Profikarriere durchaus zu.

DFB.de: Als aktiver Spieler haben Sie für Borussia Mönchengladbach, Arminia Bielefeld, den 1. FC Kaiserslautern, Borussia Dortmund und den SC Paderborn 07 selbst insgesamt 170 Erst- und Zweitligaeinsätze absolviert. Wie hilfreich ist diese Erfahrung im Hinblick auf die Ausbildung junger Fußballer?

Kirch: Ich versuche den Jungs mit meiner Erfahrung zu helfen, ohne jedoch dauernd von früher zu erzählen. Ich verstehe es als Vorteil, die meisten Situationen der Jungs auch selbst erlebt und überstanden zu haben. Dennoch müssen sie ihren eigenen Weg finden, mit den zahlreichen Widerständen umzugehen. Das kann ihnen niemand abnehmen.

DFB.de: Welcher Trainer hat Ihnen am meisten vermittelt?

Kirch: Die Zusammenarbeit mit Jürgen Klopp bei Borussia Dortmund war sehr lehrreich. Neben seiner intensiven und fordernden Art war er gleichzeitig immer sehr nahbar und eng an der Mannschaft. Er war und bleibt jemand, mit dem man auch gerne abends an der Bar sitzen könnte. (lacht) Bei der kurzen Zusammenarbeit mit Thomas Tuchel hat mich unter anderem die Detailverliebtheit auf dem Platz und in den Videoanalysen beeindruckt. Die Arbeit mit Jupp Heynckes bei Borussia Mönchengladbach war auch super, aber anders. Er hatte einen riesigen Erfahrungsschatz, ging sehr ruhig und umsichtig mit den Spielern um. Auch Spielern, die lange verletzt waren, gab er Gefühl, dass sie weiterhin ein wichtiger Teil der Mannschaft sind.

DFB.de: Was genau reizt Sie an der Arbeit eines Nachwuchstrainers?

Kirch: Spieler in ihrer Entwicklung zu begleiten, ist sehr spannend. Ich will eine Mannschaft entwickeln, die auf und neben dem Platz eine starke Gruppe ist. Außerdem treibt mich an, den Jungs bei der Verwirklichung ihrer Träume zu unterstützen.

DFB.de: Wie sieht Ihr persönlicher Karriereplan für die nächsten Jahre aus?

Kirch: Ich stelle mich der neuen Herausforderung, will sie möglichst sehr gut erfüllen und an den Aufgaben wachsen. Als nächsten Schritt strebe ich die Ausbildung zum Fußball-Lehrer an. Meine aktuelle Aufgabe macht mir sehr viel Spaß und füllt mich voll aus.

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