Hrubesch: "Ich will den Weg nach Olympia hinkriegen"

Am 27. Oktober (ab 17.45 Uhr) steht für unsere DFB-Frauen das nächste Highlight auf dem Programm: In Sinsheim trifft die Frauen-Nationalmannschaft im zweiten Heimspiel der UEFA Women's Nations League auf Wales. Interimsbundestrainer Horst Hrubesch, DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFB-Geschäftsführer Sport Andreas Rettig sprechen vor der Partie über die Neubesetzung des Bundestrainer-Amtes, die erste Kadernominierung des neuen Trainers sowie die bevorstehenden Qualifikationsspiele.

Horst Hrubesch über...

...sein neues Amt: Entscheidend war für mich Olympia. Für die Spielerinnen ist das ein absolutes Highlight. Allein für den Frauenfußball in Deutschland ist das ein absoluter Ansporn. Den Frauenfußball, so wie er ist, habe ich damals als Interimstrainer lieben gelernt. Deswegen war es für mich gar keine Überlegung, die Anfrage des DFB abzulehnen. Im Nachhinein war es für mich selbstverständlich, da ich überzeugt vom Kader bin und wir das Ziel einer Qualifikation für die Olympischen Spiele hinkriegen können.

...die Kadernominierung: Für mich ist der Kader so richtig. Für mich geht es darum, dass ich weiß, was ich habe und was ich erwarten kann. Jetzt alles auf einen Schlag umzuschmeißen und bei null anzufangen, macht keinen Sinn. Im Kader steckt eine Qualität, die für sich spricht, mit der wir die nächsten zwei Spiele erfolgreich gestalten werden. Sobald wir den Olympischen Spielen näher kommen, werden auch vermehrt junge Spielerinnen Teil des Kaders sein. Doch aktuell ist der Druck von Anfang an vorhanden und dafür möchte ich auf die Erfahrung der Spielerinnen bauen. Ich glaube an den Kader. Ich glaube an die Spielerinnen. Ich weiß, was sie liefern können und was sie liefern müssen. Ich will den Weg nach Olympia hinkriegen und alles andere kann für uns auch kein Thema sein.

...eine Weiterführung seines Amtes: Noch steht für mich nicht fest, dass ich zu Olympia mitgehen werde. Wir haben im Vorfeld gesprochen, erst einmal die vier Partien abzuschließen. Danach herrscht Klarheit, ob es für uns überhaupt nach Olympia geht oder nicht. Aktuell fokussiere ich mich nur auf die bevorstehenden Spiele.

...die ausstehende Torwartfrage: Ich denke, dass diese Entscheidung noch nicht zu 100 Prozent klar ist, aber wenn man an solch eine Diskussion denkt, hat man immer eine Rangliste. Alle im Kader stehenden Optionen haben mir gefallen. Ich habe ja auch einen Torwarttrainer, der sich mit der Situation beschäftigt. Wir werden anschließend im Kollektiv entscheiden, wer am Freitag von Anfang an spielt.

...die bevorstehenden Partien: Gegen Dänemark wollen wir mit zwei Toren gewinnen, wenn nicht sogar mit drei. Für uns muss es von Anfang an heißen, 100 Prozent zu geben. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir in der aktuellen Form Paris erreichen werden.

...die Entwicklung des Frauenfußballs: Über die letzten Jahre ist der Frauenfußball definitiv schneller und temporeicher geworden. Das hat dem deutschen Spiel zuletzt gefehlt. Ab heute werden wir ein anderes Tempo an den Tag legen müssen. Weniger Kontakte, mehr lange Bälle und schneller Aufbau. Die Spielerqualität für solch eine Philosophie haben wir definitiv. Wir müssen das Tempo verändern und darum wird es in erster Linie gehen.

...die Defizite der Mannschaft: Was mir besonders aufgefallen ist, dass die Mannschaft die Freude beim Spielen verloren hat. Die Charaktereigenschaft, niemals aufzugeben, da zu sein, wach zu sein. Dieser Mangel hat mich bei den letzten Spielen bei der Weltmeisterschaft in Australien bereits irritiert. Ich fragte mich, warum dieser letzte Schritt fehlt. Ich hoffe, dass wir in den nächsten vier bis fünf Tagen im Training eine Teamchemie erzeugen, die Köpfe freibekommen und den Spielerinnen den Spielspaß zurückbringen. Denn am Ende sind sie auf dem Platz verantwortlich. Sie entscheiden die Spiele. Mich interessiert der Gegner nicht. Fußball ist ein ganz einfaches Spiel. Mann muss nur mehr Tore schießen als man zulässt.

Bernd Neuendorf über...

...Horst Hrubesch: Wir freuen uns sehr über die Personalie. Horst hat eine lange Historie im Fußball und im DFB, als Spieler und als Trainer. Er steht für unvergessliche Momente im deutschen Fußball, mit und für den DFB. Wir haben alle das Gefühl, dass er ein Händchen für die aktuelle Situation hat. Er verfügt über eine extrem hohe Akzeptanz bei den Spielerinnen. Wir alle haben ein gemeinsames Ziel, die Qualifikation für die Olympischen Spiele. Wir hoffen, dass wir mit Horst einen guten Schritt in Richtung dieses Ziel machen können.

...die Aufarbeitung der WM: Martina und ich sind unmittelbar nach der Frauen-WM in Australien und Neuseeland zusammengekommen. Wir hatten damals verabredet, unsererseits erstmals Gespräche mit allen Beteiligten zu führen. Wir haben zahlreiche Gespräche mit unterschiedlichen Parteien geführt und wollten gemeinsam die Ergebnisse zusammentragen und über mögliche Konsequenzen entscheiden. Durch die Erkrankung von Martina kam der Prozess jedoch zu einem Stillstand. Wir hoffen, dass sie schnell gesund wird und wir diesen Prozess weiterführen können.

Andreas Rettig über...

...Horst Hrubesch: Ich freue mich, wie Bernd, ganz besonders über die Zusammenarbeit mit Horst. Der Prozess ist relativ schnell und einfach beschrieben. Wir stehen und standen mit der Krankheit der Bundestrainerin in einer sehr schwierigen Situation. Die Situation hat nicht nur Martina, sondern auch uns belastet. Wir wollen Britta Carlson danken für ihre Tätigkeit als Interimstrainerin, aber sie hatte uns im Anschluss mitgeteilt, dass sie nicht mehr als Cheftrainer zur Verfügung steht. Wir mussten jemanden finden, der uns aus dem Stand helfen kann.

...einen möglichen Sportdirektor: Es ist so, dass auf der Sportdirektor-Funktion weiterhin eine Vakanz herrscht. Es ist wichtig diese Rolle zu besetzen, denn in solch einer Situation wie der Trainersuche, wollen wir im Austausch mit einem Direktor, bzw. einer Direktorin stehen. Wir sind mit Hochdruck dran, denn idealerweise sollte die Person dabei sein, wenn es um einen möglichen Nachfolger auf der Trainerbank geht. Dies ist jedoch im Wesentlichen abhängig von der Situation der Bundestrainerin. Wir wollen jedoch vorbereitet sein, falls es keine Rückkehr gibt.

...Birgit Prinz: Ich persönlich habe nicht mit Birgit Prinz gesprochen. Das haben die entsprechenden Verantwortlichen übernommen. Es war ihre Entscheidung und ich hatte das Gefühl, dass sie diese Entscheidung schweren Herzens traf. Kurzfristig hat sich keine Nachfolge ergeben. Das wird dann Aufgabe der neuen, bzw. alten Bundestrainerin. Das ist keine Entscheidung der Verwaltung, sondern des Trainerteams.

[dfb]

Am 27. Oktober (ab 17.45 Uhr) steht für unsere DFB-Frauen das nächste Highlight auf dem Programm: In Sinsheim trifft die Frauen-Nationalmannschaft im zweiten Heimspiel der UEFA Women's Nations League auf Wales. Interimsbundestrainer Horst Hrubesch, DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFB-Geschäftsführer Sport Andreas Rettig sprechen vor der Partie über die Neubesetzung des Bundestrainer-Amtes, die erste Kadernominierung des neuen Trainers sowie die bevorstehenden Qualifikationsspiele.

Horst Hrubesch über...

...sein neues Amt: Entscheidend war für mich Olympia. Für die Spielerinnen ist das ein absolutes Highlight. Allein für den Frauenfußball in Deutschland ist das ein absoluter Ansporn. Den Frauenfußball, so wie er ist, habe ich damals als Interimstrainer lieben gelernt. Deswegen war es für mich gar keine Überlegung, die Anfrage des DFB abzulehnen. Im Nachhinein war es für mich selbstverständlich, da ich überzeugt vom Kader bin und wir das Ziel einer Qualifikation für die Olympischen Spiele hinkriegen können.

...die Kadernominierung: Für mich ist der Kader so richtig. Für mich geht es darum, dass ich weiß, was ich habe und was ich erwarten kann. Jetzt alles auf einen Schlag umzuschmeißen und bei null anzufangen, macht keinen Sinn. Im Kader steckt eine Qualität, die für sich spricht, mit der wir die nächsten zwei Spiele erfolgreich gestalten werden. Sobald wir den Olympischen Spielen näher kommen, werden auch vermehrt junge Spielerinnen Teil des Kaders sein. Doch aktuell ist der Druck von Anfang an vorhanden und dafür möchte ich auf die Erfahrung der Spielerinnen bauen. Ich glaube an den Kader. Ich glaube an die Spielerinnen. Ich weiß, was sie liefern können und was sie liefern müssen. Ich will den Weg nach Olympia hinkriegen und alles andere kann für uns auch kein Thema sein.

...eine Weiterführung seines Amtes: Noch steht für mich nicht fest, dass ich zu Olympia mitgehen werde. Wir haben im Vorfeld gesprochen, erst einmal die vier Partien abzuschließen. Danach herrscht Klarheit, ob es für uns überhaupt nach Olympia geht oder nicht. Aktuell fokussiere ich mich nur auf die bevorstehenden Spiele.

...die ausstehende Torwartfrage: Ich denke, dass diese Entscheidung noch nicht zu 100 Prozent klar ist, aber wenn man an solch eine Diskussion denkt, hat man immer eine Rangliste. Alle im Kader stehenden Optionen haben mir gefallen. Ich habe ja auch einen Torwarttrainer, der sich mit der Situation beschäftigt. Wir werden anschließend im Kollektiv entscheiden, wer am Freitag von Anfang an spielt.

...die bevorstehenden Partien: Gegen Dänemark wollen wir mit zwei Toren gewinnen, wenn nicht sogar mit drei. Für uns muss es von Anfang an heißen, 100 Prozent zu geben. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir in der aktuellen Form Paris erreichen werden.

...die Entwicklung des Frauenfußballs: Über die letzten Jahre ist der Frauenfußball definitiv schneller und temporeicher geworden. Das hat dem deutschen Spiel zuletzt gefehlt. Ab heute werden wir ein anderes Tempo an den Tag legen müssen. Weniger Kontakte, mehr lange Bälle und schneller Aufbau. Die Spielerqualität für solch eine Philosophie haben wir definitiv. Wir müssen das Tempo verändern und darum wird es in erster Linie gehen.

...die Defizite der Mannschaft: Was mir besonders aufgefallen ist, dass die Mannschaft die Freude beim Spielen verloren hat. Die Charaktereigenschaft, niemals aufzugeben, da zu sein, wach zu sein. Dieser Mangel hat mich bei den letzten Spielen bei der Weltmeisterschaft in Australien bereits irritiert. Ich fragte mich, warum dieser letzte Schritt fehlt. Ich hoffe, dass wir in den nächsten vier bis fünf Tagen im Training eine Teamchemie erzeugen, die Köpfe freibekommen und den Spielerinnen den Spielspaß zurückbringen. Denn am Ende sind sie auf dem Platz verantwortlich. Sie entscheiden die Spiele. Mich interessiert der Gegner nicht. Fußball ist ein ganz einfaches Spiel. Mann muss nur mehr Tore schießen als man zulässt.

Bernd Neuendorf über...

...Horst Hrubesch: Wir freuen uns sehr über die Personalie. Horst hat eine lange Historie im Fußball und im DFB, als Spieler und als Trainer. Er steht für unvergessliche Momente im deutschen Fußball, mit und für den DFB. Wir haben alle das Gefühl, dass er ein Händchen für die aktuelle Situation hat. Er verfügt über eine extrem hohe Akzeptanz bei den Spielerinnen. Wir alle haben ein gemeinsames Ziel, die Qualifikation für die Olympischen Spiele. Wir hoffen, dass wir mit Horst einen guten Schritt in Richtung dieses Ziel machen können.

...die Aufarbeitung der WM: Martina und ich sind unmittelbar nach der Frauen-WM in Australien und Neuseeland zusammengekommen. Wir hatten damals verabredet, unsererseits erstmals Gespräche mit allen Beteiligten zu führen. Wir haben zahlreiche Gespräche mit unterschiedlichen Parteien geführt und wollten gemeinsam die Ergebnisse zusammentragen und über mögliche Konsequenzen entscheiden. Durch die Erkrankung von Martina kam der Prozess jedoch zu einem Stillstand. Wir hoffen, dass sie schnell gesund wird und wir diesen Prozess weiterführen können.

Andreas Rettig über...

...Horst Hrubesch: Ich freue mich, wie Bernd, ganz besonders über die Zusammenarbeit mit Horst. Der Prozess ist relativ schnell und einfach beschrieben. Wir stehen und standen mit der Krankheit der Bundestrainerin in einer sehr schwierigen Situation. Die Situation hat nicht nur Martina, sondern auch uns belastet. Wir wollen Britta Carlson danken für ihre Tätigkeit als Interimstrainerin, aber sie hatte uns im Anschluss mitgeteilt, dass sie nicht mehr als Cheftrainer zur Verfügung steht. Wir mussten jemanden finden, der uns aus dem Stand helfen kann.

...einen möglichen Sportdirektor: Es ist so, dass auf der Sportdirektor-Funktion weiterhin eine Vakanz herrscht. Es ist wichtig diese Rolle zu besetzen, denn in solch einer Situation wie der Trainersuche, wollen wir im Austausch mit einem Direktor, bzw. einer Direktorin stehen. Wir sind mit Hochdruck dran, denn idealerweise sollte die Person dabei sein, wenn es um einen möglichen Nachfolger auf der Trainerbank geht. Dies ist jedoch im Wesentlichen abhängig von der Situation der Bundestrainerin. Wir wollen jedoch vorbereitet sein, falls es keine Rückkehr gibt.

...Birgit Prinz: Ich persönlich habe nicht mit Birgit Prinz gesprochen. Das haben die entsprechenden Verantwortlichen übernommen. Es war ihre Entscheidung und ich hatte das Gefühl, dass sie diese Entscheidung schweren Herzens traf. Kurzfristig hat sich keine Nachfolge ergeben. Das wird dann Aufgabe der neuen, bzw. alten Bundestrainerin. Das ist keine Entscheidung der Verwaltung, sondern des Trainerteams.

###more###