Hrubesch: "Ich bin einfach nur stolz"

Nach dem Gewinn der U 19-Europameisterschaft im vergangenen Jahr in der Tschechischen Republik hat DFB-Trainer Horst Hrubesch auch die U 21-Nationalmannschaft zum kontinentalen Triumph geführt. Im EM-Finale zeigte seine Auswahl beim 4:0 gegen England in Malmö die beste Turnierleistung.

Im DFB.de-Exklusivinterview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis spricht Horst Hrubesch über sein Team, den Gastgeber Schweden und seine persönlichen Perspektiven.

Frage: Horst Hrubesch, wie würden Sie das EM-Finale zusammenfassen?

Horst Hrubesch: Ich bin einfach nur stolz auf meine Mannschaft, weil wir dieses schwierige Spiel so klar für uns entschieden haben. Wir haben gut angefangen und zur richtigen Zeit die Führung erzielt. Die einzige Sache, die mich wurmt, ist, dass wir nicht vor der Pause das 2:0 nachgelegt haben. Sonst wäre die Partie schon früher entschieden gewesen. Aber wir haben in der zweiten Halbzeit unser gutes Spiel fortgesetzt und am Ende verdient gewonnen.

Frage: Mesut Özil sagte, Sie hätten intensiv an den Standardsituationen gearbeitet. Hat sich das beim 2:0 ausgezahlt?

Hrubesch: Wir haben bemerkt, dass der Ball sehr komisch reagiert. Daraufhin haben wir einige Varianten einstudiert. Das 2:0 war der "Brustlöser", wie ich immer sage. Danach konnten wir unser Spiel aufziehen und hätten bei einigen weiteren Chancen die Führung noch ausbauen können.

Frage: Wo sehen Sie den Grund dafür, dass die Mannschaft ausgerechnet im Finale die beste Turnierleistung gezeigt hat?

Hrubesch: Weil alle zusammen hervorragend gearbeitet haben. Wir haben immer Schwierigkeiten erwartet und für jedes Problem eine Lösung parat gehabt. Wir wollten gegen England beispielsweise Standardsituationen vermeiden und wussten, dass die Engländer ihrerseits irgendwann Probleme bekommen. Spätestens mit dem Halbfinale sind wir im Turnier angekommen. Und heute haben wir einfach alles so gemacht, wie wir es vorher besprochen hatten.



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Nach dem Gewinn der U 19-Europameisterschaft im vergangenen Jahr in der Tschechischen Republik hat DFB-Trainer Horst Hrubesch auch die U 21-Nationalmannschaft zum kontinentalen Triumph geführt. Im EM-Finale zeigte seine Auswahl beim 4:0 gegen England in Malmö die beste Turnierleistung.

Im DFB.de-Exklusivinterview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis spricht Horst Hrubesch über sein Team, den Gastgeber Schweden und seine persönlichen Perspektiven.

Frage: Horst Hrubesch, wie würden Sie das EM-Finale zusammenfassen?

Horst Hrubesch: Ich bin einfach nur stolz auf meine Mannschaft, weil wir dieses schwierige Spiel so klar für uns entschieden haben. Wir haben gut angefangen und zur richtigen Zeit die Führung erzielt. Die einzige Sache, die mich wurmt, ist, dass wir nicht vor der Pause das 2:0 nachgelegt haben. Sonst wäre die Partie schon früher entschieden gewesen. Aber wir haben in der zweiten Halbzeit unser gutes Spiel fortgesetzt und am Ende verdient gewonnen.

Frage: Mesut Özil sagte, Sie hätten intensiv an den Standardsituationen gearbeitet. Hat sich das beim 2:0 ausgezahlt?

Hrubesch: Wir haben bemerkt, dass der Ball sehr komisch reagiert. Daraufhin haben wir einige Varianten einstudiert. Das 2:0 war der "Brustlöser", wie ich immer sage. Danach konnten wir unser Spiel aufziehen und hätten bei einigen weiteren Chancen die Führung noch ausbauen können.

Frage: Wo sehen Sie den Grund dafür, dass die Mannschaft ausgerechnet im Finale die beste Turnierleistung gezeigt hat?

Hrubesch: Weil alle zusammen hervorragend gearbeitet haben. Wir haben immer Schwierigkeiten erwartet und für jedes Problem eine Lösung parat gehabt. Wir wollten gegen England beispielsweise Standardsituationen vermeiden und wussten, dass die Engländer ihrerseits irgendwann Probleme bekommen. Spätestens mit dem Halbfinale sind wir im Turnier angekommen. Und heute haben wir einfach alles so gemacht, wie wir es vorher besprochen hatten.

Frage: Sehen Sie Spieler aus dem EM-Aufgebot in naher Zukunft in der Nationalmannschaft?

Hrubesch: Das entscheidet der Bundestrainer. Wir haben einige Spieler dabei, die auf hohem Niveau mithalten können. Aber ich denke, dass die WM 2010 für einige noch zu früh kommt. Die Jungs müssen weiter ausgebildet werden und dann über einen längeren Zeitraum ihre Leistung abrufen.

Frage: Ihre Mannschaft hat sich in blau-gelben Shirts aufgewärmt. Welche Bedeutung hatte diese Maßnahme?

Hrubesch: Wir wollten dem Turniergastgeber Schweden schon vor dem Turnier Respekt zollen. Jedes Hotel und jeder Klub mit seinem Trainingsplatz haben uns sehr herzlich empfangen, und wir haben uns sehr wohlgefühlt. Meinen Respekt gegenüber der schwedischen Mannschaft kann ich nur so ausdrücken: Ich bin froh, dass wir im Finale gegen England spielen konnten und nicht gegen den Gastgeber.

Frage: Wie sehen Sie den Turnierverlauf im Rückblick?

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Hrubesch: Wir hatten nur eine sehr kurze Vorbereitungszeit. Ich habe ja bereits vor dem Finale gesagt, dass wir die Mannschaft sind, die das größte Steigerungspotenzial hat. Zwar haben wir gegen Spanien und teilweise gegen Finnland unser Potenzial unter Beweis gestellt. Aber erst im Halbfinale gegen Italien haben wir dokumentiert, dass wir auf einem guten Weg sind. Die Mannschaft war nach der überstandenen Gruppenphase sehr erleichtert und hat im Endspiel ihre beste Leistung bei diesem Wettbewerb gezeigt.

Frage: Fühlen Sie im Hinblick auf die U 20-Weltmeisterschaft in Ägypten nach dem EM-Erfolg mit der U 19 und der U 21 einen gewissen Druck?

Hrubesch: Nein, eher freue ich mich darauf. Zwar habe ich eine Menge für den Erfolg gearbeitet. Aber am Ende müssen die Spieler auf dem Platz die Begegnungen gewinnen. Die Mannschaft hat sich zusammengefunden und sich mit unseren Zielen identifiziert. Ich stehe ja leider nicht mehr auf dem Platz. Daher muss ich der U 21 eine Menge Respekt zollen. Denn nach meinem Einstand habe ich einige Änderungen vorgenommen, und wir sind gemeinsam auf eine schwere Mission gegangen. Heute hat das Team diese Aufgabe hervorragend gelöst.

Frage: Der DFB ist nun Titelträger in allen drei Altersstufen in Europa. Woher kommt dieser Aufschwung?

Hrubesch: Wir haben seit 2000 einiges in die Nachwuchsförderung investiert. Dieser Erfolg ist das Produkt der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen den Landesverbänden, den Nachwuchsleistungszentren, den Klubs und dem DFB. Wir haben viele talentierte Spieler gewonnen. Und ich denke, dass sowohl Joachim Löw als auch mein Nachfolger Rainer Adrion optimistisch in die Zukunft schauen können.